s Kidnapped (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Kidnapped

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Reviewer

D.S. * 7.0

Ein fieses kleines Miststück von Film

Auf den ersten Blick scheint der spanische Thriller KIDNAPPED kaum eine Erwähnung wert zu sein. Zu belanglos, klein und unoriginell wirkt die Story: Ein wohlhabendes Ehepaar mit 18-jähriger Tochter ist gerade in sein neues Haus gezogen, sehr großzügig gestaltet, etwas abseits gelegen. Man will den ersten Abend im neuen Heim genießen, als drei maskierte Brutalos mit fremdländischem Akzent in selbiges eindringen. Sie schüchtern die Familie mit Schlägen und Drohungen ein, kassieren die Wertsachen, dann fährt einer von ihnen mit dem Vater zum Geld abheben. Die beiden anderen verbleiben mit den Frauen im Haus... und die Situation eskaliert Schritt für Schritt.

Was den Film zu etwas Besonderem macht, ist seine ungeheure Intensität und seine Nähe zum Erleben der Opfer. Hier wirkt wenig nur "gespielt", tatsächlich konnte man sich in die Hilflosigkeit von Geiseln auf der Leinwand bisher nur selten so gut einfühlen wie hier. Natürlich werden Erinnerungen an FUNNY GAMES wach, und der war vielleicht noch verstörender - aber eben auch artifizieller. KIDNAPPED ist von vorne bis hinten glaubhaft und unmittelbar nachvollziehbar. Und das lässt ihn zu einem so bösartigen, schmerzhaften Trip werden: man leidet mit, man fürchtet bei jeder Handlungsoption die Konsequenzen, man kann gar kaum anders, als die Schreie der Opfer innerlich zu teilen. Was auch daran liegt, dass sämtliche Figuren verdammt gut gespielt sind.

Realistisch, konsequent und brutal steigert sich die scheinbare Story-Banalität in KIDNAPPED zu einer fesselnden, düsteren Katastrophenschau des nur allzu Möglichen, die gehörig auf den Magen schlagen kann. Ein kleines Highlight des Genres, ernsthaft und fies wie das Leben. 7/10 Punkten.

war im Cinedom, Köln

Francis S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!

kleiner fieser streifen

Neben Mother’s Day lief ein weiterer Psycho-Terror Film auf den Fantasy Filmfest Nights 2011: Kidnapped.
Ein Ehepaar mittleren Alters mit einer aufmüpfigen Tochter wird in der ersten Nacht im neuen Haus opfer eines Raubüberfalls. Die Täter wollen scheinbar nur Geld, doch mit fortschreitender Zeit und eintretenden Störungen am Handlungsort, setzen sie ihre Geisel (und andere) psychisch unter Druck, werden brutaler und kennen irgendwann keine Gnade mehr.
Ein fieser Film, der dem Zuschauer und den Geiseln eigentlich keine Wahl lässt - wehrst du dich, gehst du drauf, wehrst du dich nicht, gehst du auch drauf.

Ziemlich klasse war der Split Screen bei den spannendsten Szenen!!!

Erstveröffentlichung

glotzte im Cinestar 7, Berlin

MarxBrother81 * 5.5

Folter die Polter

Wieder ein unsägliches Beispiel von Torture Porn Filmchen, deren Existenzberechtigung im Filmgenre immer noch keiner bewiesen hat.
Es werden in 80 Minuten Menschen gequält und gejagt, und ansonsten ist wieder mal alles Banane.
Seit "Hostel" geht das Jahr für Jahr immer so weiter. Danke, Eli Roth!
Wer auf solche Trips steht, dem werden wohl spannende Drehbücher mit
Wendungen und Raffinesse wohl eher missfallen.
Blut und Terror reicht heutzutage nicht mehr, um Fans und Freaks gleichermassen zu begeistern.

Leimbacher-Mario * 9.0

Der Schlusspunkt unter Home Invasion

Kidnapped ist einer der besten Horrorfilme (oder eher harten Thriller) der letzten Jahre & macht keine Gefangenen. Nehmt die gewohnt spanisch-hübsche Thriller-Atmosphäre, äußerst coole Kameratechniken, kaum Schnitte & eine rohe Härte, die ihresgleichen sucht. Fertig ist ein Fest für Freunde der härteren, realistischen Gangart. Und selbst die müssen hier manchmal schlucken!

Genauso wenig, wie der Film eine Inhaltsangabe braucht (Familie, Einbruch, brutale Geiselnahme --> klassischer Home-Invasion-Horror), braucht er übertriebenen Splatter oder unrealistische Action. Einfach nur eine Kamera ganz nah & privat bei einer Familie, die zerstört wird. Und zwar nicht von Monstern oder Übernatürlichem, sondern ganz einfach von anderen Menschen. Bösen, verrohten, aber recht realistischen Menschen - auch Monster auf ihre Art & Weise, aber fast noch beängstigender. Der Film ist einfach erbarmungslos bis zur letzten Sekunde. Manche Szenen gehen unter die Haut & sind drastischer Stoff - wirklich nichts für einen lockeren Filmabend oder gar Date bei dem Horror-Newbies anwesend sind. Eher für Fortgeschrittene bis Profis, die ihre Grenzen gerne mal wieder angetastet hätten. Und selbst die Eindringlinge sind keine schwarze Schablone, sondern gut gezeichnet, eher in Grauzonen & sehr unterschiedlich. Selten hat man mit einer Familie mehr mitgelitten***SPOILER***, selten war das Ende pessimistischer. Kurz, schockierend, bedrohlich - Terror geht nicht viel bedrückender!

Fazit: auch Spanien kann ultrahart & macht es seinen Kollegen der französischen Hardcore-Horror-Welle beeindruckend nach. Ein Thriller ohne Erbarmen, der wieder Angst vor Einbrechern & richtigen Menschen macht!

37 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Kidnapped
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 7.1/10 37
  • IMDb: 6.6/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 23:10

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