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Review Killing Ground

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Gone hunting
von D.S.

Damien Powers Debütfilm KILLING GROUND hat keine Story zu erzählen, die nicht schon 1000 mal erzählt worden wäre: Ein Pärchen campt an einem malerischen See im australischen Outback und bekommt es mit zwei zwischen psychopathisch, pädophil und grenzdebil pendelnden Hinterwäldlern zu tun, die gnadenlos Jagd auf sie machen.

Dass der Film dennoch als für sein Genre außergewöhnlich gelungen betrachtet werden kann, liegt an mehreren Faktoren. Da ist zum einen die ungewöhnliche, interessant verschachtelte Erzählweise, die speziell im ersten Drittel das Interesse hoch hält und einige Hintergründe des Geschehens clever erst nach und nach enthüllt.

Zum anderen ist die grundsympathische Zeichnung der beiden Opfer-Protagonisten zu nennen: Sie treten als natürliche, lebensechte Menschen auf und man kann deshalb äußerst intensiv mit ihnen mit-leiden. Tatsächlich verhalten sie sich in mehreren entscheidenden Situationen endlich einmal angemessen realistisch – was ganz und gar nicht bedeutet, dass sie sich dabei auch immer klug verhalten. Aber Menschen treffen nun mal öfters falsche Entscheidungen, vor allem in der Hitze des Gefechts mit einem blutrünstigen Mörder. Und hier handelt es sich um nachvollziehbare falsche Entscheidungen. Keine vom Drehbuch verordneten à la "Flüchte vor dem Killer dorthin, wo es keinen Ausweg gibt, obwohl dir das bewusst ist".

Auch unsere beiden Psychos sind zwar, nun ja, Psychos; und vermutlich begegnet man selbst im australischen Niemandsland solch seelenlosen, sadistischen Gestalten eher selten. Sie sind aber lange nicht so überzeichnet wie etwa der geschätzte Mick Taylor aus WOLF CREEK oder andere handelsübliche Slasher-Killer, weshalb sie glaubwürdiger und somit fast noch bedrohlicher wirken.

Zu der Spannung ob des Mitfieberns mit liebenswerten Opfern bei ihrer Konfrontation mit Menschenmonstern, deren gezeigte Taten übrigens wirklich niederschmetternd bitter sind, kommt dann noch eine ausnehmend dichte Atmosphäre, die durch hervorragende Kameraarbeit und einen optimalen unterstützenden Score erzeugt wird.

Für mich wird KILLING GROUND dadurch zu einem herausragenden, intensiven, auch emotional sehr harten Outback-Thriller, der von Anfang an packt und nicht mehr loslässt. Schwerst empfohlen, auch wenn die Thematik inzwischen vielleicht ein wenig überreizt ist. 7/10

glotzte im Cinestar, Frankfurt

36 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Killing Ground
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6.5/10 36
  • IMDb: 5.9/10
  • Rotten Tomatoes: 77%
  • Metacritic: 59/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 17:18

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