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Review King of the Ants

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Kleiner und großartiger Independentfilm
von Andreas

King Of The Ants ist zweifellos Stuart Gordons interessantester Film seit Re-Animator und zusammen mit Gozu einer der besten Filme des diesjährigen Festivals. Ein Hauch alter Klassiker wie Last House On The Left, Combat Shock oder Henry weht durch diesen stilistisch konsequent durchgehaltenen Film, der tatsächlich eher an mutiges Indiekino eines jungen Regisseurs denken lässt, als an einen typischen Film von Stuart Gordon. Im Mittelpunkt der Handlung steht Sean (überzeugend gespielt und absolut sexy: Chris McKenna) der für Geld einen Mord begeht und damit einen Strudel der Gewalt auslöst, dessen Ende hier nicht verraten werden soll. Sean ist ein Mörder, aber auf eine geradezu banale Weise sympathisch. Ihm fehlt das ständig brodelnd Hintergründige von McNaughtons Henry, das im Ausdruck von Rookers Augen sich deutlich sichtbar wiederspiegelt. Gerade durch seine Normalität und das er somit noch weit mehr für den Zuschauer zur Identifikationsfigur wird, macht seine Gewaltbereitschaft so gefährlich. Irgendwann wird sie einfach zum Bestandteil seiner Wirklichkeit, verliert ihre physische Bedeutung und er lernt damit umzugehen, sie als gegeben anzunehmen, auch den Schmerz, den er sich selber zufügt.
Ein Horrorfilm ist das Werk nur im weiteren Sinne, ebenso wie die obengenannten Filme auch. Seine Intensität erreicht er durch seine konsequente, sehr stringent erzählte Geschichte, durch die Brutalität der Gewalt, die beileibe nicht auf Blut aber dafür auf comicartige sprudelnde Blutfontänen verzichtet. Gordon beweist hier zum Glück, dass er zu weit mehr fähig ist, als nur ein zweiter Brian Yuzna zu sein. Sehr empfehlenswert! (Die Auftritte von Gordon und Yuzna auf dem diesjährigen Festival waren im Übrigen sehr charmant und witzig.)

22 Bewertungen auf f3a.net

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King of the Ants
  • f3a.net: 7.2/10 22
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 04:32

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