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Review Kingsglaive: Final Fantasy XV

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Blutleer und langweilig.
von Alexander

Optik ist nicht alles, das sieht man hier mal wieder allzu deutlich. Wobei mir noch nicht mal die unerträglich über den grünen Klee gepriesene Kunstoptik dieses durchkalkulierten Blödsinns gefallen hat. Viel zu glatt und irgendwie auch seelenlos versucht diese Film-gewordene Synthetik uns nämlich eine Geschichte zu erzählen.

Das Schicksal der Charaktere ist einem von Anfang an mehr oder weniger egal, weil sich der Film nicht einmal die Zeit nimmt, sie in die Geschichte einzuführen, obwohl in diesem überlangen Versatzstück aus künstlich wirkenden Gestalten und septischen Bildern sicherlich ausreichend Gelegenheit dafür gewesen wäre.

So gewinnt man von der ersten Sekunde an den Eindruck nur Zaungast einer aufgeblähten Vorgeschichte für ein gut geschmiertes Merchandising zu sein, deren Zielgruppe ich nicht mal mehr peripher zu streifen vermag.

Die „Darsteller“ dieses Spektakels scheinen einem der jüngsten Videogames entsprungen zu sein, und agieren wie stereotype Spielfiguren in den ewig gleichen Settings, die wie Abziehbilder der öden Spiele aussehen, für die sie hier einmal mehr die Vorlage bilden.

Was an solcher, Computer-generierten und permanent over-the-top nervender Dauerberieselung faszinieren soll, entzieht sich meiner sonst recht ausgeprägten Empathie für Fantasyfilme. Dieser Kommerz könnte auch von Monsanto produziert worden sein, so wenig Geschmack beweist er.

Das dazwischen dann ausgerechnet ein Audi herumkurvt, der genau so rundgelutscht und vorhersehbar seine Kurven kreist, wie der ganze Rest dieses Kinderfilms, ist unter dem Aspekt einer überproduzierten und bis auf das letzte Computer-Bit durchgerechneten Marketingmaschinerie dann fast schon erfrischend ehrliche Ironie.

Für mich das Ärgernis des diesjährigen FFF. Wie sagten wir früher immer so schön? „Aussen hui und innen pfui!“. Ein mit riesigem Aufwand überproduziertes Fast-Food mit dem Nährwert eines BigMac. Genau so kommerziell und genau so schnell wieder vergessen, wie man es verdaut hat.

Aber so sollen „Blockbuster“ heute ja sein: Rasant und schnell geschnitten, oberflächlich und unkompliziert, für eine neue Generation von Kinogängern, denen es nicht vergönnt war mit „guten“ Filmen aufzuwachsen, weil die Banken... Verzeihung, die „Produzenten“ ausschließlich auf die zahlungskräftige Jungklientel von Mediengeiler ADHS Kranker abzielt.

Ich schließe mich der Kritik von Wolfman an: Der bislang definitiv schlechteste Film aus meinem Jahrgang 2016.

war im Cinestar, Frankfurt

39 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Kingsglaive: Final Fantasy XV
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 5.4/10 39
  • IMDb: 8.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 11:42

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