Kiss, Kiss, Bang, Bang
USA 2005
Regie Shane Black
Aus dem offiziellen Programm:
Zehn Jahre war er abgetaucht, der vor der Ära Quentin Tarantino definitiv beste (und neben Joe Eszterhas bestbezahlteste) Drehbuchautor Hollywoods. Mit drei Drehbüchern - dem von Richard Donner verniedlichten LETHAL WEAPON, dem von Tony Scott verwässerten THE LAST BOY SCOUT und dem von Renny Harlin versiebten THE LONG KISS GOODNIGHT - war Shane Black, damals gerade Anfang Dreißig, zum Mythos aufgestiegen, der den Actionfilm für die 90er Jahre mit unvergleichlichen Dialogen, hingerotzten Gewalttätigkeiten und megasimplen Plots, die man dennoch unmöglich nacherzählen kann, revolutionierte. Dann der Absturz, die totale Schreibblockade (Blacks Leidensweg lässt sich in diversen US-Publikationen, u. a. Entertainment Weekly und Vanity Fair, nachlesen und bricht jedem Filmfan unweigerlich das Herz).
KISS KISS BANG BANG, im Mai erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt, ist sein Befreiungsschlag, eine Verbeugung vor den Vorbildern (die einzelnen Kapitel tragen die Titel von Chandler-Romanen), ein tief empfundenes Fuck You, seine gnadenlose, bittere und ungeschminkte Abrechnung mit allem, was er hasst (ist gleich Hollywood, sein Vater und sich selbst), und ganz nebenher auch noch der beste, witzigste und unterhaltsamste Actionfilm des Jahres.
Getragen von einem sardonischen Voice Over, das wie ein Meta-DVD-Audiokommentar funktioniert und nicht nur die Handlung, sondern auch noch die dramaturgischen Qualitäten der Erzählung bekrittelt, findet sich hier alles wieder, was man immer schon an Black mochte: die Hochgeschwindigkeitsdialoge, die vertrackten Entwicklungen der an sich einfachen Geschichte, die abschätzig hingeschluderte Brutalität, die immer etwas too much ist, die kaputten Familienbeziehungen. Auf gut deutsch: Black macht hier nichts, aber auch gar nichts falsch. Und seine Schauspieler sind noch besser, allen voran der sensationelle Robert Downey Jr. in Gibson/Willis-Manier als Stehaufmännchen extraordinaire: Joe Hallenbeck hieß die Figur von Bruce Willis in THE LAST BOY SCOUT - und durch hell and back wird auch Downeys Harry Lockhart geschickt, ein Gelegenheitsdieb von der Ostküste, dem plötzlich eine Hollywoodkarriere blüht und der dafür einem Privatdetektiv, dem schwulen "Gay" Perry (Val Kilmer), auf Schritt und Tritt folgen soll...
Diese brillant choreographierte Gag-Parade mit Tiefgang (sowie einigen zutiefst schmerzhaften Intermezzi) will selbst entdeckt werden. Und das wird sie am Eröffnungsfilmabend des Fantasy Filmfest mit Begeisterung. Amen.
KISS KISS BANG BANG, im Mai erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt, ist sein Befreiungsschlag, eine Verbeugung vor den Vorbildern (die einzelnen Kapitel tragen die Titel von Chandler-Romanen), ein tief empfundenes Fuck You, seine gnadenlose, bittere und ungeschminkte Abrechnung mit allem, was er hasst (ist gleich Hollywood, sein Vater und sich selbst), und ganz nebenher auch noch der beste, witzigste und unterhaltsamste Actionfilm des Jahres.
Getragen von einem sardonischen Voice Over, das wie ein Meta-DVD-Audiokommentar funktioniert und nicht nur die Handlung, sondern auch noch die dramaturgischen Qualitäten der Erzählung bekrittelt, findet sich hier alles wieder, was man immer schon an Black mochte: die Hochgeschwindigkeitsdialoge, die vertrackten Entwicklungen der an sich einfachen Geschichte, die abschätzig hingeschluderte Brutalität, die immer etwas too much ist, die kaputten Familienbeziehungen. Auf gut deutsch: Black macht hier nichts, aber auch gar nichts falsch. Und seine Schauspieler sind noch besser, allen voran der sensationelle Robert Downey Jr. in Gibson/Willis-Manier als Stehaufmännchen extraordinaire: Joe Hallenbeck hieß die Figur von Bruce Willis in THE LAST BOY SCOUT - und durch hell and back wird auch Downeys Harry Lockhart geschickt, ein Gelegenheitsdieb von der Ostküste, dem plötzlich eine Hollywoodkarriere blüht und der dafür einem Privatdetektiv, dem schwulen "Gay" Perry (Val Kilmer), auf Schritt und Tritt folgen soll...
Diese brillant choreographierte Gag-Parade mit Tiefgang (sowie einigen zutiefst schmerzhaften Intermezzi) will selbst entdeckt werden. Und das wird sie am Eröffnungsfilmabend des Fantasy Filmfest mit Begeisterung. Amen.
“As a child, Harry Lockhart wanted to be a magician. Magicians use sleight of hand and misdirection. That’s what Shane Black does to his audience. Just when I thought we were headed for a car chase it abruptly ends. The big love scene? A direction I wasn’t suspecting. One murder may or may not have anything to do with another. Like any good film noir, you never really know who you can trust and my trust kept shifting from one character to another.”Ain’t It Cool
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Filminfos
Opening Night Gala 2005
- Regie
- Shane Black
- Produzent
- Joel Silver
- Darsteller
- Corbin Bernsen
- Deanna Dozier
- Robert Downey Jr.
- Val Kilmer
- Joel Michaely
- Michelle Monaghan
- Kamera
- Michael Barrett
- Musik
- John Ottman
- Land
- USA
- Aufführung
- deutsche Premiere
- Laufzeit
- ca. 105 Minuten
- Version
- englische OV
- Vertrieb
- Warner Bros.
- Genre
- Action
- Comedy
- Crime
- Mystery
- Thriller