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Review Kung Fu in Rome

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Roman Holiday
von Herr_Kees

Mei schleust sich über einen Mädchenhändlerring in Rom ein, um ihre Schwester Yun zu finden. Auf ihrer Suche gerät sie an Marcello, der im Traditionsrestaurant seiner Familie in der Küche steht. Beide verbindet ein gemeinsames Schicksal, doch während Marcello sich weiterhin friedlich der Essenszubereitung widmet, geht Mei voll auf Konfrontation und legt sich sowohl mit chinesischen als auch mit italienischen Gangstern an.

Gabriele Mainetti verheiratet in seinem jüngsten Werk italienisches Familienmelodram mit Gangsterklischees, Romanze und Martial Arts-Action – und es funktioniert! Erstaunlich gut sogar. LA CITTA PROIBITA ist nach JEEG ROBOT und FREAKS OUT Mainettis reifster Film geworden und trotz Überlänge extrem kurzweilig.

Die Genreelemente sind schön ausbalanciert, alles ist großartig fotografiert und wird von einem wunderbar vielseitigen Italosoundtrack begleitet, die Locations sind interessant, beschränken sich nicht auf touristische Highlights, sondern zeigen ein gleichsam authentisches wie stilistisch überhöhtes Rom. Die Vespafahrt von Mei und Marcello ist eine schön schräge Reminiszenz an die unvergessliche Sightseeing-Tour von Gregory Peck und Audrey Hepburn in William Wylers ROMAN HOLIDAY.

Vor allem in den Actionszenen zeigt sich, dass Mainetti keine plumpe Eastern-Kopie im Sinn hatte, auch wenn der versimplifizierende deutsche Verleihtitel KUNG FU IN ROM(E) dies nahelegt. Die Choreografien können es durchaus mit den besten Werken des asiatischen Kampfkunstkinos aufnehmen. Die Eröffnungssequenz, in der sich Mei gegen eine Horde Baddies eine lange Treppe emporkämpft, hat eine vergleichbare kinetische Energie wie das Opening des koranischen THE VILLAINESS (2017) und die Art, wie sie zwei kräftige Kerle mit einem Fisch und einem Blumenstrauß (!) vermöbelt, steht in bester Jackie Chan-Tradition. Dabei sind die Kämpfe akrobatisch und brutal, jedoch nie comicstripartig überhöht wie in den JOHN WICK-Filmen und der Film lebt nicht allein von seiner Action.

Wenn sich die Handlung gegen Ende ins Dramatische steigert, wirkt das nie aufgesetzt, sondern entwickelt eine echte emotionale Kraft, die man aus dem Genrekino heutzutage so nicht mehr gewohnt ist. Eine echte Empfehlung für Martial Arts-Fans, Romfans und überhaupt aufgeschlossene Freunde ungewöhnlicher Genrefilme.

war im EM, Stuttgart

23 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Kung Fu in Rome
  • Score [BETA]: 72
  • f3a.net: 7.3/10 23
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-04 06:33

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