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Review Legion of the Dead

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Ittenbach goes Hollywood
von Basti Grünwald

Bisher beschäftigte sich der Regisseur Olaf Ittenbach hauptsächlich mit privaten Filmprojekten wie den Trashfilm "Burning Moon" im Video- oder den schon professionelleren "Premutos" im 8mm-Format.
Mit Legion of the Dead versucht er sich in den Fußstapfen der großen Hollywood-Actionstreifen und -auch wenn die Meinungen auf der Premiere hier auseinandergingen- wie ich finde, für seine Verhältnisse hat er die Sache recht gut gemeistert.
Um dem Geschmack eines breiteren Publikums und der Produzenten gerecht zu werden hat er sich diesmal an eine Mischung aus Horror, Action und Komödie orientiert, die letztendlich eine 1:1 Kopie aus From Dusk Till Dawn sein könnte. Die Settings sind zwar natürlich kleiner, die Schauspieler kammerspielartiger - aber da die Idee trotzdem immer noch gut aufgeht sorgt der Streifen für kurzweilige Unterhaltung gestreut mit einigen wenigen, aber dafür recht feinen Splatterszenen - wie üblich die Ittenbachschen-Kopfplatz-Szenen gestreut mit einigen Schußwechseln.
Zur Story brauch ich eigentlich nicht viel verraten - From Dusk Till Dawn mit einer Zombielegion anstatt mit Vampiren, ansonsten bleibt die Sache quasi identisch - sogar die Hauptdarstellerin ist eine mehr als überdeutliche Hommage an Salma Hayek. Leider geht dem Film dadurch natürlich auch jeglicher Anspruch auf Originalität verloren. War Premutos noch eine gute Mixtur aus zahlreichen Genres mit einem Braindead-artigen Finale, verneint Legion jeglichen experimentellen Versuch eines anderen Filmgenres, mit Ausnahme einiger kleinerer Szenen, die ein bischen mehr in den Fantasybereich schlagen. Schade eigentlich, denn die Dialoge wirken dadurch zu platt, ebenso wie die routiniert eingesetzten (Running-)Gags.
Die musikalische Untermalung ging diesmal weg vom ursprüngliche heavy-metall’erischen ("Premutos") hin zu einem technolastigen Actionfinale mit einigen -technisch für Ittenbachs Verhältnisse wirklich sehr gut umgesetzten- SlowMo’s, die noch dazu recht viel Spaß machen.
Am Schluß fehlen dann definitiv die entsprechenden Ideen, um den Erzählfluß in Gang zu halten und somit wirkt das Ganze etwas hohl.

Für Ittenbach ein großer Schritt in die Station zwischen Splatter und Mainstream-Action, der sein Können zumindest in der Regie unter Beweis stellt. Was seine Drehbücher angehen, so fehlen diesen doch immer wieder die entsprechende Besonderheit, die seine Filme noch von anderen Abheben könnte. Dadurch wird sich Legion, der nun von VCL ja auch Video und DVD vermarktet werden soll, wohl nicht so recht in der Hauptzielgruppe behaupten können. Dafür ist die Anlehnung an From Dusk Till Dawn zu stark, die Originalität zu gering.

Für Ittenbach-Verhältnisse also alle Achtung, so etwas doch recht schwieriges als erstes großes Erstlingswerk auf die Beine zu stellen - allgemein betrachtet aber natürlich nur ein durchschnittlicher Actionfilm mit einer kleinen Splattermischung.

Ansonsten eine sehr schöne Premiere, bei der auch ein Großteil des Filmteams den Fans Rede und Antwort stand. Als nächster Schritt möchte Olaf noch Mal zurück ins harte Splatter-Genre: Die Fortsetzung von Burning Moon 2 (offizieller Titel hat er mir genannt, aber ich hab’s schon wieder vergessen) steht an. Wie dieser Film nun durchgesetzt werden soll, wird sich zeigen. Zumindest bleibt er seinem Genre -nach diesem Abstecher- noch treu. Ich hoffe nur, dass es für Olaf, nach diesem großen Sprung, kein Schritt zurück ist.

goutierte im Cinema, München

21 Bewertungen auf f3a.net

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Legion of the Dead
  • f3a.net: 4.9/10 21
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 08:37

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