s Let Us Prey (2014) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Let Us Prey

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Reviewer

D.S. * 7.0

Klassisch, pessimistisch, gut.

Auge um Auge, Blut um Blut: LET US PREY ist ein Vertreter der Subspezies des Horrors mit starkem Bibelbezug; wobei es selbstredend das Alte Testament mit seinen Rache- und Vernichtungsphantasien ist, das bei einem anständigen Genrefilm Szenario und Atmosphäre vorgibt. Und ein solcher ist dieser hier definitiv: Extrem oldschoolig, vollkommen humor- und ironiefrei, düster, blutig, apokalyptisch. Keine Sperenzchen, weder hinsichtlich der Story noch der Umsetzung – das Ding könnte fast aus den 80ern stammen, und das ist hier absolut positiv gemeint.

Hat mich in gewisser Weise stark an THE PROPHECY und artverwandte Filme erinnert, gekreuzt natürlich mit Anklängen an ASSAULT ON PRECINCT 13: Der größte Teil des Geschehens spielt sich im Polizeirevier eines kleinen schottischen Örtchens ab, dessen Bevölkerung wohl ohnehin von einer außergewöhnlich hohen Zahl an kranken und perversen Gestalten durchsetzt ist, sich in der Nacht der Filmhandlung aber fast geschlossen in einen wandelnden Sündenpfuhl zu verwandeln scheint. Nun ist diese Nacht ausgerechnet die erste, in der Constable Rachel Heggie (großartig, großartig, großartig: Pollyanna McIntosh) in diesem buchstäblich gottverlassenen Nest ihren Dienst tut. Und als wären die hasserfüllten bis abartigen Gestalten, mit denen sie es zu tun bekommt, nicht schon schlimm genug, stößt sie auch bei ihren neuen Kollegen nur auf unverhohlene (und unverständliche) Abneigung. Aber das ist noch lange nicht alles, was die langen, finsteren Stunden bis Mitternacht zur wahren Hölle machen wird. Schließlich ist da noch der mysteriöse, namenlose Fremde im Polizeigewahrsam, der nur allzu viel über den moralischen Zustand des Städtchens zu wissen scheint und eindeutig keine freundlichen Intentionen hat...

Wer klassische, ernste Horror-B-Movies schätzt, die straight zur Sache kommen und weder auf Subtilität noch auf feine Figurenzeichnung oder große Überraschungsmomente übermäßig viel Wert legen, sollte LET US PREY nicht verpassen. Mit einer Extraportion pessimistischer Weltsicht, Verzweiflung am und über den Menschen, Kompromisslosigkeit und guten Darstellerleistungen versehen, kann er ohne Unterbrechung ausgezeichnet unterhalten; ist spannend und stellenweise ausnehmend brutal. Mir persönlich waren die Charaktere nur doch ein Stück zu eindimensional angelegt (und manchmal fast schon lachhaft überzeichnet) und die Handlung wirkte manchmal zu klischeeüberladen; insgesamt vermittelte das Ganze in seiner häufigen Cheesieness fast den Eindruck einer Comicverfilmung.

Aber so muss das wohl sein, wenn es um biblische Themen geht. Oder? Dicke 7 Punkte gibt es jedenfalls allemal; ein richtig schöner â€das FFF-von-früher“-Film, irgendwie.

guckte im Cinestar, Frankfurt

lexx * 6.5

Scotland Yard Apokalypse

Schottische Einöde, graue Häuser, menschenleere Gassen, nur im Dorf ansässigen Polizeirevier rührt sich das Leben. Dort wo alle Filmstränge zusammenlaufen und sich im Laufe der Nacht ein blutiges, perverses Szenario mit biblischer Vorsehung vollständig entlädt.
Mir hat der B-Movie Old-School Style, die hierzu passende häufig verkitscht dargestellte Symbolisierung, die stehts bedrohliche Spannung und die scheinbar übernatürliche Aura, welche immer in der Luft liegt, gut gefallen. Step-by-step werden die Sündentaten aufgedeckt, fügen sich alle Szenarien zusammen und entladen sich in einer eigenen kleinen Apokalypse. Viel Geduld und ein Faible für biblische Geschichten ist allerdings gefordert. Action Liebhaber meiden diese Bestie.

war im Cinestar, Frankfurt

Fex * 9.0

Schuld und Sühne

Kompromisslos, ernst, spannend, nicht vorhersehbar, dazu gut gefilmt und gut ausgeleuchtet, mit guten blutigen und harten Effekten, guten Darstellern, einer tollen Atmosphäre - das macht nach meiner Meinung einen guten Horrorfilm aus, der auch fesseln kann. "Let us prey" schafft hier in den ersten zehn Minuten bereits mehr Atmosphäre, als viele andere Genre-Vertreter über die ganze Laufzeit oft zu Stande bringen. Bereits die Titel-Sequenz zieht einen förmlich in den Film. Pollyanna McIntosh als Neuankömmling in einer kleinen schottischen Stadt und als korrekte Polizistin hat erst mal mit ihren schrägen Kollegen zu kämpfen, die ihren eigenen eingefahrenen "Stil" haben, fernab von den üblichen städtischen Gepflogenheiten und Verpflichtungen. Die darum herum aufgebaute mystische und biblische Geschichte über Sühne und Vergeltung kommt völlig humorlos (gottseidank) daher und steigert sich permanent und konsequent bis zum abgedrehten Finale. Richtig Klasse, so sollten Horrorfilme heutzutage sein.
"Let us prey" ist der erste Beitrag dieses Jahr beim FFF, der das alles bietet, nach bisher vielem Mittelmaß oder sogar Langweilern.

war im Cinemaxx, Berlin

glorrk * 5.0

Sozialstudie meets Midnight Madness.

....zugegeben, etwas überspitzt ausgedrückt.
Die Vorschau ließ mich einen Film erwarten, in dem leicht irre Ideen und gepflegter Splatter abwechseln würden.

Jedoch kommt der Film ein wenig anders daher als gedacht und wechselt öfter mal zwischen Midnight Madness und gepflegten Diskussionen über Schuld / Sühne etc. daher, so dass es im Mittelteil doch ein wenig zäh wird.

Insgesamt noch OK, aber da wäre mehr drin gewesen.

glotzte im Cinema, München

ArthurA S * 6.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Teuflisch guter Liam Cunningham in einem knapp überdurcschnitttlichen Film

Let Us Prey ist ein astreines B-Movie und der erste Film des diesjährigen Fantasy Filmfests, bei dem ich mir vorstellen kann, dass die FSK sich gegen eine Freigabe sträuben wird. Wer den Filmtrailer gesehen hat, weiß, dass der Streifen nichts für Zartbesaitete ist. Blut fließt hier wirklich literweise und während manche Gewaltszenen zu comichaft und Over-the-Top daherkommen, um wirklich Eindruck zu hinterlassen, gehen einige andere unter die Haut. Wie bei einer Zwiebel wird Schicht um Schicht die oberflächliche Normalität der Figuren im Film abgetragen, bis sich darunter immer mehr finstere Abgründe auftun – wobei hier die Polizisten noch mehr zu verbergen haben als die Verbrecher. Liam Cunningham ist der Richter und die Jury, doch den Henker dürfen die Figuren selbst spielen. Der Film erinnert teilweise stark an Stephen Kings TV-Miniserie “Der Sturm der Jahrhundertsâ€, vermischt mit leichten Anklängen von John Carpenters Assault – Anschlag bei Nacht. Cunningham überzeugt durch seine leise bedrohliche und extrem charismatische Performance und Pollyanna McIntosh, den FFF-Fans bestens aus The Woman und Love Eternal bekannt, macht in der starken Frauenrolle eine gute Figur. In Erinnerung bleiben auch die tolle Kamera und die wunderschönen Landschaften, die am Anfang des Films die unheilvolle Atmosphäre perfekt etablieren, bevor der Großteil der Handlung dann doch leider auf engem Raum in der Polizeiwache stattfindet.

Je mehr Missetaten der Beteiligten im Laufe des Films offenbart werden, desto überzeichneter wirkt allerdings der Streifen. Wenn McIntoshs Figur irgendwann schreit “What the fuck is wrong with this town?â€, konnte ich nur noch zustimmend nicken, denn eine solche Ansammlung an Mördern, Wahnsinnigen, kranken Perversen und rücksichtslosen Arschlöchern ist reichlich übertrieben und hat bestenfalls symbolischen Charakter.

Erstveröffentlichung

war im Cinedom, Köln

Alexander * 8.0

Apokalypse Now.

Wenn vielleicht auch nicht die Gebete der reich an Zahl vertretenen Opfer in diesem hervorragenden Oldschool-Horrorstreifen erhört werden konnten, so wurde wenigstens das meine endlich beantwortet, mir doch endlich mal wieder einen richtig guten, unlustigen und harten Horrorfilm zu bescheren. Wie bereits einer der Rezensenten vor mir sagte: Endlich mal wieder ein Feeling wie â€früher“ auf dem FFF. Wenn schon Horror, dann bitte SO, mit handgemachten Effekten vom Feinsten und ohne billiges CGI und lärmenden Klamauk.

â€Let Us Prey“ ist ein düsteres, abgründiges und vor allem kompromissloses Stück bester Horrorkunst und erinnert in seiner erbarmungslosen, konsequenten Umsetzung nicht nur wegen Setting und peitschendem Soundtrack an das bereits erwähnte, harte Frühwerk â€Aussault on Precinct 9“ (Das Ende) von John Carpenter.

Der grimmige Film überrascht mit immer wieder neuen Kameraperspektiven, Optik und Soundtrack werden zu einem bizarren Höllenritt verwoben. Die sich während der ersten Stunde langsam aufbauende und sich immer weiter verdichtende Spannung entlädt sich dann zum Ende des Films in einem reinigenden Gewitter unaufhaltsamer Gewalt, dessen Klimax nur noch von dem genialen Song im Abspann getoppt wird, für dessen Gänsehautfeeling es dann noch einen extra Stern gibt.

BITESCREEN * 5.0

Auf Teufel komm raus

In einem Polizeirevier mitten im irischen Nirgendwo kollidieren eines Nachts die Leben zwielichtiger Zivilisten und noch zwielichtigerer Gesetzeshüter. Vom misshandelnden Lehrer bis zum der Polizeigewalt nicht abgeneigten Revierleiter – alle haben sie Dreck am Stecken. Nur die junge Polizistin Rachel scheint frei von Sünde. Als ein diabolisch dreinblickender Fremder mit hellseherischen Fähigkeiten auftaucht und eine mysteriöse Frist bis Mitternacht setzt, gehen sich alle knallhart an den Kragen. Die “Was geht hier vor?â€-Prämisse von "Let us prey" ist stark, ebenso der sehr spannende und wirklich witzige Start. Doch schon nach 20 Minuten lässt Regisseur Brian O’Malley die Twist-Katze aus dem Sack, sodass seinem Film viel Faszination abgeht. Obendrein mutiert "Let us pray" zur hochgradig unsubtilen Gewaltorgie, die mit kreischenden Störgeräuschen und schnellen Schnitten Effektivität heuchelt. Die insgesamt straffe und treibende Inszenierung macht den finsteren Thriller aber zumindest unterhaltsam.

Erstveröffentlichung

glotzte im Savoy, Hamburg

Herr_Kees * 5.5

In einer kleinen Stadt

Visuell interessanter Horrorthriller, dem man die Absicht, mal etwas Anderes zu machen, hoch anrechnen muss, der aber zu sehr zwischen mystischem Pathos und teilweise unfreiwillig komischer Exploitation schwankt, um eine eigene Linie zu entwickeln - vor allem die Brutalität erscheint unnötig selbstzweckhaft. Inhaltlich versucht der Film eine Art Carpenter-Crossover (PRINCE OF DARKNESS im Setting von ASSAULT ON PRECINCT 13), schafft es aber nur selten, wirkliche Spannung und Atmosphäre aufzubauen.

Leimbacher-Mario * 6.5

Schottland brennt & spuckt Blut

Wunderschön gefilmt & fast biblisch entsteigt ein ruhiger, bärtiger Mann den schottischen Klippen, das Wasser peitscht gegen die Felsen, dunkle Raben begleiten ihn am Himmel. Er scheint auf dem Weg in das kleine Küstendorf zu sein, in dem er in einer höllischen Mission die Sünden der dortigen Menschen rächen wird!

Carpenter trifft Die Vögel gepaart mit Grindhouse-Appeal & ein Schuss Under the Skin zu Beginn. Dazu eine starke Heldin, nette Gewaltspitzen, klaustrophobisch-sympathische Polizeistation-Atmosphäre, ein ultracooler Racheengel & eine Stadt, die auf den sieben Hügeln der Hölle gebaut zu sein scheint, so viel Böses lauert dort an jeder Ecke bzw. in jedem Charakter. Da kann ich die vielen Vorschusslorbeeren schon verstehen. Aber trotzdem ließ mich der Film etwas unbefriedigt zurück... Warum müsst ihr denn auch immer vorher so hypen? ;)

Für einen Debüt-Langfilm ist das Gebotene schon sehr stark, ich hoffe, von dem Regisseur noch Interessantes zu sehen. Und als Vorbilder kann man sich schwer bessere & höhere aussuchen. Aber dann ist die Fallhöhe durch Hype & Vergleiche natürlich auch drastischer. Let Us Prey befindet sich über dem Durchschnitt, gerade im härteren Horror-Bereich, wo es viel Ausschuss gibt, & für einen Mitternachtswatch ist der Film momentan eine der Empfehlungen & eine gute Nachtmahlzeit für Fans kleinerer Thriller-/Horrorperlen. Noch dazu ein guter Retro-Soundtrack, dessen Art momentan absolut in & wohl Muss in jedem Horrorfilm ist, der was auf sich hält.

Aber irgendwie bleibt noch Spiel nach oben, es kamen bei mir zu viele "Abers" hervor. Die sonstigen Schauspieler gehen gegen die zwei Stars unter & wirken oft dilettantisch, das Ende wirkt etwas gestelzt, wie auch das gesamte biblische Thema etwas aufgezwungen & natürlich schon oft ähnlich gesehen. Zu guter Letzt ist der Gore-Gehalt eher realistisch als heftig & der Film wirkt sehr belehrend & bedeutungsschwanger.

Fazit: fein-fiese Hommage an Carpenter & nicht gerade Werbung für das schöne Schottland ;) Etwas mehr hatte ich aber definitiv erwartet, in vielerlei Hinsicht...

49 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Let Us Prey
  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.6/10 49
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-10-06 22:33

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