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von D.S.

LOCKED ist das US-Remake eines mir unbekannten argentinischen Films namens 4x4 von 2019, der 2022 auch schon mal in Brasilien neu verfilmt worden ist. Klingt fast ein bisschen nach der garantiert nicht Filmgeschichte schreibenden Geschichte von EL DESCONOCIDO, in seiner deutschen Inkarnation bekannt als STEIG. NICHT. AUS! Und hey, der spielt auch in einem Auto!

LOCKED ist allerdings ein noch deutlich leichterer Cash-Grab für seine Produzenten, schließlich hat er so gut wie keine Locations, so gut wie keine aufwendig zu drehenden Szenen, so gut wie keine Schauspieler an Bord. Sondern nur einen traurig tranigen, in einem erstaunlich beengt wirkenden SUV eingesperrten Bill Skarsgård, der für die von ihm dargestellte Figur körperlich viel zu fit aussieht. Ach so, und natürlich gibt’s auch noch fünf Minuten Screentime für Sir Anthony Hopkins, der ansonsten nur mit seiner Stimme vor Ort vertreten ist. Damit entfaltet er zwar immer noch mehr Präsenz als unser Hauptdarsteller … aber das ist nicht notwendigerweise als Lob für Mr. Hannibal zu verstehen.

Vielleicht ist Skarsgårds herausragender physischer Zustand ja Nachwirkungen seiner Vorbereitung für den THE CROW-Dreh geschuldet, aber wie dem auch sei: Ein abgefuckter, harten Drogen nicht abgeneigter Kleinkrimineller wie der von ihm verkörperte Eddie dürfte in der Realität eher nicht mit einem derart definierten Adonis-Body glänzen. Natürlich ist das aber eigentlich auch komplett egal, denn Glaubwürdigkeit wird hier ohnehin so klein wie nur irgend möglich geschrieben. Sprich, die Handlung von LOCKED ist mit „mega-konstruiert“ noch sehr freundlich betitelt. Was aber famos ins Bild passt, handelt es sich doch ganz offensichtlich um ein komplett liebefrei umgesetztes Investment-Projekt von der Stange. Wofür nicht zuletzt die zahlreichen Logos von Risikokapital- und nicht Filmproduktionsfirmen im Vorspann ein untrügliches Zeichen sind. Dass Hopkins‘ Figur an einer Stelle äußert, „it‘s raining cats and dogs“, wärend das Wetter sich derweil tatsächlich absolut niederschlagsfrei geriert, kann da nicht überraschen. Es hat wohl einfach niemand aufmerksam genug hingeschaut, als dass es ihm/ihr hätte auffallen können. Warum auch. Eh egal.

Schade, nach dem durchaus interessanten BRIGHTBURN hätte ich mir von Regisseur David Yarovesky etwas Spannenderes oder Gehaltvolleres erwartet. Andererseits muss ja jeder irgendwie auch seine Miete zahlen. Ich hoffe, wenigstens in dieser Hinsicht hat sich sein Regie-Job bei LOCKED ausgezahlt.

Als Lückenfüller beim FFF meist schmerzfrei zu ertragen, ein paar wenige fiese kleine, schwarzhumorige Momente gibt es sogar auch zu genießen. Man sollte nur lieber das Gehirn auf Leerlauf schalten. Dann sind knappe 5 Punkte drin, der Darsteller und des hübschen Custom-Land-Rovers wegen.

saß im Harmonie, Frankfurt

23 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

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  • Score [BETA]: 58
  • f3a.net: 5.7/10 23
  • IMDb: 6.3/10
  • Rotten Tomatoes: 65%
  • Metacritic: 45/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-04 07:21

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