s A Lonely Place to Die (2011) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews A Lonely Place to Die

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Reviewer

Lovecraft * 8.5

Highlanders

Dass ein vermeintlich netter Kletterausflug (bitte hier wahlweise Wandern, Paintball oder ähnliche Freizeitaktivitäten einfügen) in den malerischen schottischen Highlands in blanken Terror umschlägt, das kennen wir. "A lonely place to die" ist aus meiner Sicht trotzdem etwas besonderes. So temporeich, spannend und gut gespielt, hat man einen Überlebenskampf in der Wildnis selten gesehen. Auf diesen beschränkt sich der packende Streifen glücklicherweise nicht. Anders, als durch den Trailer suggeriert, erinnern an den inhaltlich deutlich schwächeren "Vertige" nur die ersten 20-30 Minuten des Films, zumal die hiesigen Halunken ausnahmsweise auch mal keine Psychopathen sind, sondern eiskalt einen ausgeklügelten Plan verfolgen und später auch noch eine weitere Gruppierung in das Geschehen eingreift.

Zusätzlich punktet der Film noch mit seinen schönen Locations, inklusive einem pittoresken Karnevalsumzug, der wie schon einstmals bei "James Bond Thunderball" zu einer nervenaufreibenden Hatz genutzt wird.

Ach ja, großen Respekt an die Stuntfrau von Melissa George! Bislang ist dieser Streifen mein Festivalhighlight!

goutierte im Cinestar 7, Berlin

Lunovis S * 4.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Du kannst laufen, aber nicht entkommen

„A Lonely Place to Die" hätte ein guter Film werden können. Die Szenerie ist unverbraucht und exotisch, und die Plot-Idee um das Mädchen in der Wildnis und der Parteien, die um sie streiten, hat Potential.
Leider entschieden sich die Macher dafür, den Film der Slasher-Logik folgen zu lassen: Erstens, du kannst zwar weglaufen, aber entkommen kannst du nicht; zweitens, du wirst umgebracht werden. Der Film wird dadurch zur Gähn-Nummer. Denn wenn schon nach dem ersten Toten klar ist, dass die Protagonisten ihre Verfolger sowieso nicht abschütteln können und der Reihe nach erledigt werden, braucht der Zuschauer auch nicht mehr mitzufiebern. Etwas mehr Realismus und ein niedrigerer Body-Count hätten dem Film sehr gut getan!
So bleibt nur bei jedem weiteren Toten die Augen zu verdrehen und sich zu sagen: Ich habe es kommen sehen.

saß im Cinemaxx 7, Berlin

Dick_Laurent * 6.0

Reisevideo mit Thrillerelementen

Ein Film, der eigentlich alle Zutaten für einen richtig guten Thriller hat, leider aber an den mangelnden Fähigkeiten seines Regisseurs scheitert. Julian Gilbey scheint sich nämlich darin zu gefallen, geradezu inflationär Landschaftsaufnahmen einzustreuen, um Lokalkolorit zu erzeugen - und wenn die dann noch mit einer "Enya trifft Braveheart"-artigen schottischen Musik unterlegt sind, ist das alles, nur nicht spannend. Und wie oft man aus der Sicht der Protagonisten aus Wasser auftaucht (ich sag nur "perlende Luftblasen"), mag ich schon gar nicht mehr zählen. Von den exzessiven Aufnahmen des Dorffestes ganz zu schweigen. Das ist sehr schade, denn immerhin hat der Film trotz einer holprigen Dramaturgie, die einige Protagonisten allzu leichtfertig und nicht immer logisch den Verbrechern opfert (das geografische Element, wann, wo, wer, wem wiederbegegnet, lassen wir eh besser außen vor), immerhin ein gutes Maß an Konsequenz und wirklich gelungene Kletterstürze. Weniger Reisevideo, eine andere Musik und mehr Logik und das hätte was werden können.

glotzte im Cinemaxx 7, Berlin

FFFler * 6.5

Brit-Killa Thrilla

Irgendwie ist es erstaunlich wie groß die Parallelen zu Vertige sind. Nicht nur bzgl. der Bergsteigerhorrorthematik, auch die Qualität und Entwicklung des Filmes sind vergleichbar. Während sich der Beginn als ein überaus spannender und hervorragend inszenierter Manhuntstreifen entpuppt, verliert er mit zunehmender Laufzeit immer mehr an Glaubwürdigkeit. Nicht nur, dass sich die Filmfehler und Logikbrüche im Minutentakt häufen, auch der komplette Genresprung mag dem Film nicht glücken. Es wird unfreiwillig komisch und ab einem gewissen Zeitpunkt ist es dem Zuschauer vollkommen egal was hier vor sich geht; und das obwohl die Ausgangslage für den Manhunt überraschend originell ist und eine willkommene Abwechslung im Genre darstellt. So pendelt sich auch die Wertung im Rahmen von Vertige, der aus einem tollen Beginn ebenfalls am Ende nur sehr wenig gemacht hat.

Erstveröffentlichung

glotzte im Cinestar 7, Berlin

GeorgeKaplan * 8.0

Over the Hills and far away

Schottischer Whisky ist mir ziemlich fremd, und mit den schottischen Highlands hatte ich es bislang auch nicht so. Aber unabhängig davon, wie man den Film wertet - die Schönheit der Highlands hat sich mir endlich erschlossen. Alleine dafür lohnt sich der Kauf einer Eintrittskarte.

Nun ist das alleine natürlich ein herzlich geringer Grund, oder um es klar zu sagen, ein Thriller, der nur von Naturschönheiten lebt, verfehlt sein Ziel. A LONELY PLACE TO DIE ist aber eine kleine Perle von einem Spannungsfilm. Einer der Sorte, die den Zuschauer ab Beginn an die Hand nehmen und diese nicht mehr loslassen - davon gibt es ja nun nicht ganz so viele. Selbstverständlich sind da auch Parallelen zu VERTIGE, aber ich möchte dann doch gleich meinem Vorredner mal widersprechen, denn wenn der "Anton aus Tirol" (Klaus, du gewährst mir sicher das Zitat) in die 08/15-Kiste abdriftete und zum Ende hin auch schludrig inszeniert war, hat dieser Gipfelstürmer bis zum Schluss Stil und Klasse. Wenn da die Kamera durch die Wälder hetzt, ohne dass das hektisch und mir übel wird, hebt sich bei mir anerkennend die Augenbraue.

Vermutlich wäre LONELY PLACE auch ein guter Backwood-Slasher geworden, und die kleine Traumsequenz mittendrin ist deshalb richtig fies, weil sie bewusst mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt. Aber der Film hat ein ganz anderes Ziel, und mit dem hält er ziemlich geschickt - äh, Wortspiel - hinterm Berg. Nüchtern betrachtet sind einige Winkelzüge des Films sicher nicht ganz logisch, oder besser, deutlich dem Zufall geschuldet. Aber bei einer Adrenalinachterbahn denke ich nicht über jede Kurve nach. Es gibt auch einen überraschend hohen Bodycount, und dennoch habe ich bei jedem gelitten - das ist nicht selbstverständlich und zeugt davon, dass die Figuren lebendig gezeichnet sind... bis zu ihrem Tod.

Jetzt fehlt nur noch der Film, der mich zum schottischen Whisky bekehrt.

war im Cinedom 9, Köln

D.S. * 5.5

Fauler Budenzauber

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass A LONELY PLACE TO DIE vor allem aus einem Grund entstanden ist: Die Macher wollten einfach unbedingt mal einen Film in den Highlands drehen. Genre? Story? Umsetzung? Alles zweitrangig! Hauptsache, wir haben ein paar schicke Berg-Aufnahmen drin! (Ach und übrigens, das kleine Dorf um die Ecke, am Fuß der Berge, da findet demnächst so ein Straßenkarneval statt, den können wir dann auch gleich noch einbauen!)

Auf Konsistenz wurde hier jedenfalls in keiner Hinsicht besonderer Wert gelegt. Was unter anderem dazu führt, dass der Film recht deutlich in zwei Hälften zerfällt: Zunächst ein wenig Bergsteigeraction, gefolgt von Horror-Spielen im felsigen Milieu. Dann wechseln wir das Genre - zu einer gewalttätigen Manhunt. Wie unter anderem schon im Review von FFFler erwähnt, findet sich (nicht nur) in einem solchen Genresprung eine klare Parallele zu VERTIGE. Auch der besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Teilen - macht aus dem Szenario seiner ersten Hälfte allerdings wesentlich mehr. Die luftigen Höhen, die Absturzgefahr und damit verbundene Adrenalin-Kicks: A LONELY PLACE reißt seine Chancen hier nur mal kurz an, spielt sie aber nicht aus. Von wirklich tollen Landschaftsaufnahmen abgesehen, lässt einen die Bergwelt als Handlungsort in diesem Fall als Zuschauer ziemlich kalt.

Das ist reichlich schade, denn storyseitig hat der Film leider nur absolut Belangloses zu bieten. Hinterfragen darf man dabei ohnehin nichts, zu konstruiert ist die Ausgangsidee, von zu vielen Logikböcken geprägt ist ihre Weiterentwicklung. Dank einiger Entscheidungen der Protagonisten wird es so manchmal glatt unfreiwillig komisch, und die Ausgestaltung des Finales würde inhaltlich besser zu Genreparodien als zu einem ernstgemeinten Beitrag passen: over the top, klischeebeladen und unglaubwürdig bis ins Mark.

Die Stärke von A LONELY PLACE ist seine Inszenierung, die das Gefühl permanent hoher Geschwindigkeit erzeugt. Ab ca. Minute 25 bietet der Film eine einzige Jagd, ohne Atempause wird gehetzt, geflüchtet, verfolgt - diese Stimmung wird gut auf den Zuschauer übertragen. Alle Logik- und Ernsthaftigkeitsprobleme beiseite, geht es außerdem gut zur Sache. Zwar ist nicht übermäßig viel Gewalt oder gar Gore zu bestaunen, aber es wird ausdauernd geschossen und getötet.

Damit ist der Film insgesamt immerhin mäßig unterhaltsam, wenn er auch nicht ganz zum Ende kommen mag und schließlich diverse überflüssige Szenen hinten dran klatscht. Er ist jedoch alles andere als originell, atmosphärisch oder schlüssig genug gehalten, hat mit einem gewissen Trash-Faktor zu kämpfen und macht aus seiner Storyidee viel zu wenig. Durchschnittliches Direct-to-DVD-Material, 5,5 Punkte.

verweste im Metropolis 8, Frankfurt

lexx * 4.0

A lonely place to be bored

saß im Metropolis 8, Frankfurt

Timo * 3.5

Aus dem Wald in den Wald.

Und wieder stehen zu Beginn alle Ampeln auf grün. A LONELY PLACE TO DIE verzichtet auf degenerierte Hillbillies (Der Genrefreund dankt) und konzentriert sich auf die wunderschöne jedoch zugleich auch gefährliche Natur und deren Ausweglosigkeit mitten im Nirgendwo. Die Kletterpartien sind wunderbar inszeniert und eingefangen, auch dem Zuschauer offenbart sich in einigen Szenen ein leichtes Schwindelgefühl. Mit zunehmender Laufzeit distanziert sich der Debütfilm der Gilbey Brüder jedoch von diesen Motiven. Was folgt ist eine recht eintönige Hatz mit stellenweise schwer nachvollziehbaren Charakteranwandlungen und einigen überflüssigen Einschüben zum Schergenverein. Somit löst sich die Spannung des Films trotz des hohen Tempos bereits an der Stelle auf, an der Protagonisten und Zuschauer erfahren was gespielt wird. Vielleicht verschenktes Potential, vielleicht aber auch einfach der Beweis dafür, dass aus Wald- und Wiesen-Slashern nicht mehr viel rauszuholen ist. Da hatte sich VERTIGE im vergangenen Jahr um einiges cleverer angestellt. Hier wird es dann nur noch beliebig und ärgerlich. Next.

Erstveröffentlichung

saß im Metropolis 8, Frankfurt

glorrk * 8.0

Ein Film, von dem ich mir am Anfang nicht zu viel erwartet hatte.
Ein relativ bekanntes Setting, eine Gruppe von sportbegeisterten, attraktiven jungen Menschen macht eine Entdeckung, die sie in ziemliche Schwierigkeiten kommen lässt.

Der Film ist recht geradlinig inszeniert und versteht es, eine konsequente Spannung aufrecht zu erhalten. Manche Personen werden zwar etwas klischeelastig und oberflächlich dargestellt, nichtsdestotrotz leidet man immer mehr mit.

Recht gelungen, auch wenn ich nach zwei Tagen zeitlichem Abstand meine erste Einschätzung etwas relativiere.

8 von 10 daneben geschossenen Kugeln.

staunte im Cinema, München

78 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

A Lonely Place to Die
  • Score [BETA]: 77
  • f3a.net: 6.7/10 78
  • IMDb: 8.6/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 00:15

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