s Long Weekend (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Long Weekend

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Reviewer

Christian * 7.0

Outback - Garantiert ohne BIO

Peter und Carla wollen mit einem befreundeten Ehepaar ein Camping-Wochenende an einem traumhaften Strand verleben. Um ihre zerrüttete Ehe zu retten, zumindest scheint es so. Je mehr man sieht, je mehr wird klar, dass hier nichts mehr zu machen ist. Und ein Glück für das andere Paar, dass es anscheinend einen anderen Weg genommen hat.

Peter und Carla finden nicht wirklich den Strand ihrer Träume, obwohl sie trotz aussetzendem Navi die Küste erreichen.

Wir lernen mehr von Peter kennen (großartig James Caviezel). Er ist ein selbstverliebter Machoarsch, der sich die ganze Zeit lieber mit seinen Waffen und Sportgeräten beschäftigt und dabei seinen bis oben mit Alkohol gefüllten Cooler leersäuft. Carla soll eher kochen und ihn befriedigen. Ignoranz und Egoismus richten sich dabei nicht nur gegen seine Frau, sondern genauso gegen Tier- und Pflanzenwelt. Hier wird eigentlich keine Natursünde ausgelassen. Ein Frage der Zeit, bis Good Old Mother Nature zurückschlägt...

Long Weekend - Ein fast originalgetreues Remake des gleichnamigen Films von Colin Eggleston aus dem Jahre 1977, das wiederum in Australien gedreht wurde. Trotz 30 Jahren Technisierung zwischen den beiden Streifen bleibt die pessimistische Stimmung des Originals erhalten.

Long Weekend besticht mit atemberaubenden Naturkulissen, gespenstischen Sets, gutem Schauspiel und wenigen wohl dosierten Effekten, ohne dabei an Spannung zu verlieren.

Gelungen!

war im Cinemaxx 3, Hamburg

misspider * 6.0

Neuer Werbespot des australischen Tourismusverbandes!?

Das war mal wieder ein praechtiges Naturschauspiel, das uns die Australier mit Long Weekend geboten haben. Schon die ersten Minuten versetzen einen in Urlaubsstimmung und man moechte am liebsten sofort in den Flieger steigen... Grandiose Landschaften, Traumstraende und die vielfaeltige Tierwelt von Down Under werden wieder einmal (vgl. Wolf Creek) aeusserst werbewirksam in Szene gesetzt.

Der Film selbst beschaeftigt sich mit dem Paradox "Yuppiepaerchen macht Campingurlaub". Natuerlich darf dabei die Hightech-Campingausruestung ebenso wenig fehlen wie die Chemiekeule gegen Ameisen, denn laestige Insekten haben natuerlich auch in der Wildnis nichts zu suchen. Der Mann hat zudem seine Spielzeuge in Form eines Gewehres und einer Harpune eingepackt, mit denen er sich in einsamer Wildnis endlich einmal ungehemmt austoben kann.

Das durch und durch unsympathische Paerchen macht es einem unmoeglich, jegliches Mitgefuehl zu empfinden, selbst die schwelende Beziehungskrise laesst einen voellig kalt - geschieht ihnen doch nur recht so. Im Gegenteil: von Anfang an steht der Zuschauer auf der Seite von Natur und Tieren und freut sich ueber jeden fiesen Racheakt, den Mutter Natur ausheckt, um die Stoerenfriede loszuwerden.

staunte im Metropol 1, Stuttgart

Timo * 3.5

A little bit of Nothing

Is even longer than you thought. Hier stimmt, soweit das Auge reicht, wenig bis gar nichts. Es gilt: Aus einen stinkelangweiligen Schinken machst du keinen Renner. Das fängt damit an - dass die meiste Zeit dafür verschwendet wird zu zeigen, wie böse der Mensch mutwillig mit der Natur umgeht. Im Minutentakt wird Müll im Wald entsorgt, Flaschen ins Meer geschmissen und Tiere aus Spaß oder Nebensächlichkeit getötet. I GOT IT. GET TO THE POINT. Doch der kommt dann erst ganz zum Schluss und fällt auch ziemlich arttypisch aus. Jim "Jesus" Caviezel wirkt trotz der "Machen-Sie-Urlaub-In-Australien"-Werbefilmoptik ebenfalls eher demotiviert. Das einzige, was hängen bleibt: Egal ob auf der Skipiste, im Dschungel oder im Outback: Nie die befestigten Wege verlassen.

war im Metropolis 6, Frankfurt

GeorgeKaplan * 6.0

Wochenend’ und Sonnenschein..

Ein durch und durch unsympathisches Yuppie-Pärchen, Typ David & Victoria Beckham, versucht sich in einem Outdoor-Weekend und gerät zunächst sich selbst in die Haare und dann mit der Natur. Um gleich mal mit einem Missverständnis aufzuräumen: "Long Weekend" ist kein Revenge-of-Nature-Thriller mit angreifenden Spinnen, Schlangen und Kakerlaken. Und sprechen wir es ruhig mal aus: "Long Weekend" ist auch kein besonders spannender Film, zumindest nicht an seiner Oberfläche.

Bis zu einem gewissen Punkt bleibt der Aufbau der Handlung sowohl inhaltlich als auch von seiner ruhigen Erzählweise noch nachvollziehbar. Klar ist, dass beide in ihrer Ehe frustriert sind, wobei man sich die berechtigte Frage stellen kann, wieso sie sich nicht schon längst an die Gurgel gegangen sind. Klar ist weiterhin, dass die Flucht ins Paradies die Probleme nicht löst. Und natürlich ist absehbar, dass die Frevel gegen die Natur - die entweder aus Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit oder Frust heraus geschehen - nicht ungesühnt bleiben werden. Aber anstatt sich nun irgendwelche Tiere zusammenrotten, kommt es zu Situationen, die zwar einen bedrohlichen Unterton haben, ohne dass aber eine wirkliche Gefahr ausgeht. Es geschehen Dinge, die nur auf den ersten Blick erklärbar scheinen, sich tatsächlich aber jeder Logik entziehen und mich in einer "Lost"-Folge wähnten.

Es bleibt daher nicht der etwas penetrante, ökologisch-moralische Zeigefinger in Erinnerung. Vielmehr, worum ging es hier eigentlich? Und wer tut hier wem was an? Das ganze ist daher etwas komplexer, als ich es zunächst an der Oberfläche vermutete. Das macht den Film im Nachhinein interessanter, wenn auch nicht gleich richtig gut. Zumal mein Eindruck sicher etwas abfällt, wenn ich das Original gesehen habe.

glotzte im Cinedom 9, Köln

D.S. * 6.0

Bedrückend, aber nur bedingt entzückend

Irgendwie fällt es mir schwer, viel zu diesem Film zu sagen. Das Original kenne ich nicht, die tatsächliche Absicht hinter dem Drehbuch auch nicht - und wenigstens dieses Remake lässt meiner Meinung nach mindestens zwei verschiedene Deutungen der Story und ihres Endes zu. Ein Thema ist aber natürlich definitiv das Anprangern des menschlichen Umgangs mit der Natur, wie ja schon mehrfach diskutiert und wie vom Film auch unübersehbar ins Blickfeld gerückt. Mit teils ziemlich alberner Penetranz.

Überhaupt konnte ich mich manchmal kaum entscheiden, ob ich das Gezeigte nun bedrohlich finden sollte oder nicht eher peinlich, da die Reaktionen unserer unsympathischen Protagonisten auf meistens ziemlich unspektakuläre Geschehnisse schnell und oft ganz schön hysterisch wirkten. Ziemlich unspektakulär, richtig: unter der "Rache von Mutter Natur" hatte ich mir deutlich Massiveres vorgestellt als etwa verschimmelte Hähnchenkeulen... und vom Regisseur von "Storm Warning" eigentlich auch fest erwartet.

Nichtsdestotrotz entwickelt sich in "Long Weekend" bei fortschreitender Laufzeit eine immer bedrückendere Atmosphäre, die zum Finale hin sogar ziemlich unangehm wird. Zu diesem Zeitpunkt ist man als Betrachter dann auch in die immer unkontrollierteren Entwicklungen auf der Leinwand hineingezogen worden, der Film entfaltet jetzt zumindest in Ansätzen ein verstörendes Potential.

Allzu viel Stoff für nachhaltige Beschäftigung liefert er trotzdem nicht, und über weite Strecken fand ich die Frage am spannendsten, ob man wohl am selben Set gedreht hat wie "Lost Things" (FFF 2004). Die Diskussionen von Macho- Yuppie und frustrierter Ehefrau sind mitunter nervenaufreibend, ihr Verhalten - wie erwähnt - öfters mal reichlich unglaubwürdig. Etwa, wenn unerklärliche Geschehnisse achselzuckend abgetan werden und im nächsten Atemzug kleinere Unannehmlichkeiten in der wilden Natur zu mittleren Nervenzusammenbrüchen führen.

Somit ist mir "Long Weekend" vor allem insgesamt zu unentschlossen und nicht stringent genug inszeniert. In seiner zweiten Hälfte entwickelt er jedoch eine sehr eigene Atmosphäre und kann dann sogar zeitweise fesseln. 6 Punkte von mir, und ich würde das Ende des Films gerne noch diskutieren... denn eventuell steckt hier noch etwas anderes drin als die platte, allzu offensichtliche Aussage: "Sei gut zu deiner Umwelt, sonst wird es sich rächen." Aber vielleicht will ich hier auch einfach nur mehr sehen.

goutierte im Cinedom 9, Köln

32 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Long Weekend
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 5.5/10 32
  • IMDb: 6.2/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 13:20

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