s The Lords of Salem (2012) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Lords of Salem

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Reviewer

meiklsan S * 6.0

Dieser Review enthält SPOILER!

HEIDI

The Lords of Salem ist eine von Rob Zombie überarbeitete Vergangenheitsbewältigung der Stadt Salem im US-Bundestaat Massachusetts.

Diese kleine unscheinbare Stadt wurde im Jahre 1692 bekannt und gebrandmarkt durch die Hexenprozesse von Salem, was ihr damals und bis dato auch den Namen „The Witch City" einbrachte.

Genau auf dieser Hexen-Satans-Historie baut dieser kleine bemühte Indie-Film „The Lords of Salem" auf.

Nichts anderes hätten wir von Rob Zombie als Freund von Satanskult und Teufelsaustreibung erwartet!
Die Klischees stimmen also schon mal und werden optimal erfüllt.

Aber will der geneigte katholisch/evangelisch europäisch gesegnete Gläubige einen solch teufelsbesessenen Film eigentlich sehen?

Nein, der normalorientierte klassische Filmkonsument möchte natürlich solch einen Film niemals sehen.

Und auch der geneigte Fan von Rob Zombies Vorgängererfolgen wird sich mit diesem Flick etwas schwer tun, aber auf einem Fantasy Film Festival ist dieser Exot durchwegs gut aufgehoben.

Als Protagonistin und leidende Darstellerin des gesamten Films stellt uns Rob Zombie seine sehr ansehnliche und sexy Frau und Muse „Sheri Moon Zombie" als Hauptdarstellerin freizügig zur Verfügung.
Nie zu vulgär, immer etwas bedeckt, durchwegs sexy, freundet sich der Zuschauer mit unserer Protagonistin HEIDI in Dreadlocks an. Sie ist die allseits lachende Radiofrontfrau des hiesigen Salem-Radiosenders und weiß zu keiner Zeit, zu welch höheren Aufgaben sie eigentlich geboren wurde!

Bisher befinden wir uns noch in einem klassisch-normalen Film und alles ist nachvollziehbar und alltäglich. Aber irgendwann landet eine mysteriöse LP im ortsansässigen Radiosender von Salem!
Und natürlich ist die gesamte Radiostation einfach zu neugierig und zu hip, um diese LP nicht abzuspielen.
Und genau das ist das Schicksal für die gesamte Stadt und ganz besonders auch für unsere HEIDI.

Denn es werden dadurch die Pforten der tiefen Vergangenheit geöffnet und der Teufel schaut mal wieder in Salem nach dem Rechten und nimmt sich zur Inkarnation genau unsere unschuldige HEIDI zur Brust, die eigentlich kaum eine hat, grins.
(Kleine Anmerkung am Rande: Ich kann mich nicht dagegen verwehren, dass Zombies Heidi in diesem Film vielleicht insgeheim ein Double unserer Heidi Klum ist, die er zum Teufel jagen will!!!)

Genau ab diesem Zeitpunkt driftet der Film in seiner Phantasie und in seinem ungläubigen Irrsinn extrem ab!
Unsere HEIDI wird besessen durch den Teufel, ist nur noch ein Abbild Ihrer einstigen Lebendigkeit und wird von den satanischen Helferleins nur noch als hilflose Heilsbringerin gnadenlos missbraucht.

Alles, was ab diesem Zeitpunkt vor den Augen des Zuschauers auf der Leinwand passiert, ist nur noch obskur, bunt, schrill, shocking und einfach diabolisch à la Rob Zombie!

Ich bin in meiner Meinung über diesen Film sehr zwiegespalten und kann nur eine durchschnittliche Bewertung vergeben, denn ich bin katholisch, grins!

Wer aber gerne mal Sheri Moon Zombie nackt erleben möchte, ist hier als Gaffer definitiv gut aufgehoben.
Michael Berryman und Sid Haig habe ich bewusst in ihren Rollen leider nicht wahrgenommen. Also watch out!
Wer sich von ein paar dickbäuchigen Teufelsgestalten und undefinierbar zappelnden Alien-Geburten schocken lassen möchte, ist aber durchwegs gut aufgehoben in diesem skurrilen, abartigen Satansflick!

1 Zusatzpunkt für die wundervoll prägnante Integration der Songs von Velvet Underground!

MrHenke * 2.0

Salem börnt!

Rob-Zombie-Filme auf dem FFF zu schauen ist vielleicht sowas wie Pfichtprogramm für den geneigten Festivalbesucher. Ergo blendet man vorerst vieles, was man im Vorfeld hört oder sieht, auch einfach aus und springt somit ins kalte Wasser.

Zugute halten sollte man The Lords of Salem auf jeden Fall, dass Zombie auf einen guten Cast zurückgreifen konnte. Hier sind die meisten gut in ihrem Job. Allerdings hat Zombies Frau Sheri in der einen oder anderen Szene das Nachsehen, weil ihr Mann zu sehr den Fokus der Kamera auf Sheri gerichtet lässt...das lässt sie auch bei aller Attraktivität nicht gut dastehen und nervt!

Aber aus dem zugrundeliegendem Drehbuch würde es auch eine 1a-Hollywoodriege nicht schaffen, mehr zu machen! Hier stimmt leider nichts und das macht Rob Zombies Streifen nur zu einem "Machwerk"...zu mehr nicht...

staunte im Cinemaxx 8, Hamburg

Hoppelhase * 2.0

Schade, schade!

Nun hatte ich mich doch so auf fiese Hexen von Herrn Zombie gefreut, aber leider wurde ich bitter enttäuscht. Dreckige, alte Frauen vorm Feuer tanzend Beschwörungen aufsagen zu lassen überzeugen mich da nicht. Und auch die restlichen Erscheinungen waren eher lustig anzuschauen. Schade um die verschenkten Möglichkeiten, nur dem Setting und der gruseligen Musik verdankt der Film 2 Punkte.

saß im Cinemaxx 8, Hamburg

Herr_Kees * 4.0

Schwere Geburt

Rob Zombie bemüht sich bei seinem ROSEMARY’S BABY Update krampfhaft um Atmosphäre, aber toffe Tapetenmuster, hölzerne Schauspieler, alberne Make-up-Effekte und ein paar 80er-Jahre-Videoclipschnipsel reichen da halt nicht.

Der oftmals unfreiwillig komische Hexenhokuspokus hat zwar ein paar gute Momente, die verdankt er aber hauptsächlich seiner Tonspur (bitte erschrecken Sie JETZT!).

Der Soundtrack allerdings ist uneingeschränkt zu empfehlen.

staunte im Metropol 1, Stuttgart

Fex * 3.0

Bleischwer

Dieser Film ist schwer, sogar bleischwer und zäh wie ein ausgekauter Kaugummi. Die Geschichte ist die übliche Hexen- und Teufelsgeschichte: Eine Frau soll des Teufels Sohn gebären. Dies gestreckt auf 101 Minuten mit vielen Visionen, nackten alten Frauen, die ums Feuer tanzen usw. ergibt leider einen stinklangweiligen Film, der außer einer etwas desorientierten Sheri Moon in 70er Jahre Hippieklamotten und mal auch ohne nicht wirklich viel zu bieten hat. Splatter gibt’s sowieso kaum. Alles schon mal viel besser gesehen. Bisher der schlechteste Rob Zombie Film überhaupt.

war im Cinemaxx 7, Berlin

glorrk * 5.0

Wohin, Rob?

war im Cinema, München

Lovecraft * 3.5

Fauler Hokuspokus

Rob Zombie hat wieder zugeschlagen. Und leider ziemlich daneben. Ich hatte mich auf ein originelles Spektakel gefreut, stattdessen gab es einen handlungsarmen, erschreckend spannungslosen Versuch, "Rosemary’s Baby" mit den "Hexen von Salem" und schräger Mucke zu paaren. Sheri Moon Zombie trägt ulkige Klamotten, schlägt sich darstellerisch aber ansonsten noch ganz wacker. Hingucker sind weder die unbekleideten Hexenomis noch die lächerlichen Schockeffekte der Augsburger Puppenkiste. Wer das hingegen alles als beabsichtigt einordnet, "Lords of Salem" als Kunstwerk sehen und mit tiefgehenden Interpretationen ansetzen will, möge erst einmal die tiefere Bedeutung der Eröffnungsszene erläutern, in der Sheri Moon dem Betrachter ausgiebig ihren Hintern präsentiert. Das war schon mehr als passend.

war im Cinemaxx 7, Berlin

Takealittlesin * 1.0

Kurz und knapp: Absoluter Schwachsinn.
Mann muss wirklich ein Rob Zombie Fan sein um diesen Film zu mögen.
Auch wenn die Schauspieler wirklich exzellent inszeniert werden, fragt man sich schon sehr bald was dieser haarsträubende Blödsinn soll.
Für Rob Zombie Fans bestimmt Kult.
Für mich Schrott.

lexx * 6.0

Lord Zombie

Natürlich habe ich all die negativen Kritiken wahrgenommen, aber es ist nun mal ein Rob Zombie Film, also Augen auf und durch. Und siehe da, es gab wirklich schon weitaus Schlechteres auf dem Festival, wenn das eine Gurke ist, dann will ich nicht wissen welche Bezeichnung der eine oder andere Film verdient hat. Ich erinnere da nur an Sachen wie Shock Labyrinth 3D etc., was genau ist das dann? Rob macht meiner Meinung nach nicht viel falsch, klar er greift in die Klischeekiste bis die Balken sich biegen, aber es passt alles zusammen, Hauptsache schön oldschool, symbollastig, kitschig und klischeehaft - Satan forever und der Ziegenbock tanzt Rumpelstilzchen. Leider hat Rob bei den verrinnenden Tagen vermissen lassen, für eine stetige Weiterentwicklung der Geschichte zu sorgen und den Spannungsbogens kontinuierlich anzuziehen. So vergeht die Zeit und man ertappt sich doch häufig bei dem Gedanken, dass die sprichwörtliche "Sau endlich zum Schlachthof geführt wird" und der Film Fahrt aufnimmt. Dennoch bietet Lords of Salem viele nette Ideen und eine vielleicht etwas angestrengte, aber dennoch schummrige Atmosphäre die man so nicht häufig erlebt. Kein neuer Kultschinken von Rob Zombie, aber als Appetizer auf den hoffentlich nächsten großen Wurf sehr appetitlich.

saß im Metropolis 9, Frankfurt

D.S. * 6.0

Heidi auf der Psycho-Alm

Ich bin vermutlich der letzte, den man bezichtigen könnte, ein Rob-Zombie-Fan zu sein. Für meinen Geschmack wirken seine Werke meist viel zu bemüht. Er scheint sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, "cool" zu sein, und deshalb viel mehr Wert auf seine Außenwahrnehmung als auf die inhaltliche Qualität dessen zu legen, was er tut. Was in Filmen resultiert, die Style aber so was von tausendfach wichtiger finden als Substanz.

Herr Zombie ist ein Show-off. Und hat entsprechend mit der Zeit durchaus einige Stärken auf der gestalterischen Ebene entwickelt, kann seit Jahren mit wilden Bildern und knalligen Klängen immer wieder für intensive Filmerlebnisse sorgen. Was er jedoch nach wie vor nicht kann, ist, ganz simpel: Geschichten erzählen. Ausnahmen wie sein HALLOWEEN-Remake bestätigen nur die Regel, nach der alle seine bisherigen Machwerke zwar stilistisch äußerst eindrucksvoll, storyseitig jedoch äußerst dünn, dramaturgisch mangelhaft und spannungsfrei geraten sind.

Das gilt dann leider auch für sein lokalkoloritgeschwängertes Remake von ROSEMARY’S BABY unter dem Namen THE LORDS OF SALEM. Die Geschichte ist winzig, wird jedoch episch ausgewalzt; zu den wenigen Handlungsspitzen schleppt sich der Film eher dahin, als dass er sie sich dramatisch steigernd zielgerichtet aufbaut. Es verbleiben zudem ein paar Fragezeichen hinsichtlich des Geschehens, die jedoch niemanden sonderlich tangieren, weil Inhalt und Aussage hier letztlich ziemlich belanglos sind.

Trotzdem ist LORDS OF SALEM ein verdammt guter Film. Der mich nach einer gewissen Zeit mehr und mehr beeindruckt, fasziniert, gefangengenommen hat. Was, welch Wunder, ausschließlich seinem Style zu verdanken ist. Hier fährt Rob Zombie aber auch einiges auf: einen Soundtrack mit dumpf-hypnotischem Leitmotiv, eine fast schon rauschhafte Farbgebung und unheilsschwanger symbolhafte Bilder in Hülle und Fülle. Spätestens ab dem zweiten Filmdrittel hat er so eine düster-psychotische Atmosphäre aufgebaut, die etwas Sogartiges entwickelt und den Betrachter in ein audiovisuelles Erlebnis eintauchen lässt, über das er die unterentwickelte Story schnell vergisst.

Nicht so ganz vergessen kann man leider die als maximal mäßig zu bezeichnenden Darstellerleistungen, bei denen Sheri Moon Zombies Hintern noch positiv hervorsticht. Schauspielerisch ist der Rest von ihr aber stellenweise arg offensichtlich überfordert, wobei insbesondere der weibliche Cast hier ohnehin zum peinlichen Overacting neigt. Die Hexen, die den Untergang vor allem der Frauen von Salem herbeibeschwören wollen, wirken weder in den Szenen furchterregend, die im 17. Jahrhundert spielen, noch in denen der Gegenwart. Obwohl, doch. Sie erregen Furcht vor dem Laientheaterabend im Seniorenheim, den man eines finsteren Tages vielleicht wird ertragen müssen. Eine echte Schönheit hat der Film aber immerhin zu bieten: den Golden Retriever Troy, der als Mitbewohner unserer Hauptfigur Heidi leider viel zu wenig Screentime abbekommt.

Wenn man von diesen Unzulänglichkeiten sowie jenen in Sachen Handlung und Spannung absehen kann, funktioniert LORDS OF SALEM jedoch durchaus, wenn auch weniger als Horrorfilm denn als psychedelisches Gestaltungsexperiment. Insofern: Kopf ausschalten, Augen und Ohren weit aufsperren, den atmosphärischen Trip genießen.

Bleibt nur noch eine Frage offen: Why the Goat?
6 Punkte.

saß im Metropolis 9, Frankfurt

Alexander * 10.0

The Season of the Witch!

Heidi geht auf einen ganz bösen Trip. Und mit ihr der Zuschauer. Denn hier gibt es alles: Hexen, Dämone, Satanskult, ein an Boshaftigkeit nicht mehr zu überbietender, genialer Soundtrack, atmosphärische Bilder mit viel Liebe zum Detail, von Herbstlaub umwehte Friedhöfe, alte Kirchen & Gemäuer, sinistre Nachbarn hinter dunklen Türen und einige der präzisesten Schockeffekte des letzten Jahrzehnts. Ein Augen- und Ohrenschmaus voller Überraschungen, fantastisch besetzt mit echten Charakterdarstellern voller Tiefgang. The Lords of Salem ist ein wuchtiger, symbolträchtiger Film, bei der jede neue Kameraeinstellung ein Fest ist, und mag sie auch noch so kurz sein. Inhaltlich ein bisschen „Rosemaries Baby", ein Spritzer „Beyond" von Fulci, vielleicht auch Versatzstücke von Stephen King, aber keinesfalls plagiativ und niemals klischeehaft! Weniger bizarr als „1000 Corpses" und nicht so brutal wie der etwas simpel gestrickte „Devil’s Rejects" von Rob Zombie, dafür mit mehr Geradlinigkeit in der Erzählstruktur, auch wenn der Film zum Ende nach typischer Rob-Zombie-Manier wieder in Chaos und blasphemischen Orgien versinkt. Aber das ist gut so. Und das Programmheft lügt nicht im englischen Text, der den Film als „Lichtjahre entfernt von 99% aller modernen, kommerziellen Horrorfilme" beschreibt. Recht so. SO geht für mich guter Horror. Fast schon ein Meisterwerk, auf jeden Fall Weltklasse.

war im Metropolis 9, Frankfurt

50 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Lords of Salem
  • Score [BETA]: 52
  • f3a.net: 5/10 50
  • IMDb: 5.2/10
  • Rotten Tomatoes: 47%
  • Metacritic: 57/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-12-11 13:45

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