Menü

Review Love Eternal

Finden

Der Tod Das Leben Die Liebe
von Frank

Love Eternal ist kein reiner Film über Nekrophilie.
Vielmehr handelt er von einem jungen Mann, der durch frühzeitige Verluste geliebter Menschen seinen Lebenssinn verloren sieht. Immer tiefer zieht er sich in seine selbst gewählte Isolation zurück, doch auch sein Hobby der Astronomie befreit ihn nicht von seinem tiefen Gefühl der Einsamkeit.
Erst die Gegenwart von Toten oder Menschen, die selbst ihren Lebenswillen verloren haben, vermag auch seinen wieder zu wecken.

L.E. ist in seiner gesamt Stimmung wahrscheinlich der traurigste Film des diesjährigen FFF.

Er nährt sich seinem Thema aus sozial-dramatischer Sicht mit einigen wenigen humorvollen Storyelementen. Ich empfand die nicht als fehl am Platz, sondern sogar notwendig, denn sie lassen diesen ansonsten emotional melancholisch-schweren Film angenehm abfedern und erträglicher werden.

Horrorelemente anderer Produktionen mit ähnlicher Thematik fehlen bei L.E. nahezu vollständig. Einige Zuschauer mit entsprechenden Erwartungen könnten ihn daher als zu harmlos empfinden.
Im Mittelteil hätte ich mir auch durchaus noch ein, zwei zusätzliche Handlungsspitzen, Einfälle gewünscht, da zog er sich doch etwas. Das Drehbuch gab einfach nicht mehr her.
Die Buchvorlage (Loving the Dead von Kei Oishi) soll übrigens sehr viel heftiger sein, wie ich dem anschließenden Q&A mit den auskunftsfreudigen Schauspielern entnehmen konnte.
Apropos Schauspieler: Mit Pollyanna Mcintosh und Robert de Hoog ist Love Eternal passend besetzt. Uns wird emotionales Schauspiel auf sensitivem Level geboten. Love Eternal ist ruhig und mit viel Zeit inszeniert.

Der Charakter von L.E. ist der einer Independentproduktion. Nicht zuletzt wegen des schlacksigen Robert de Hoog drängten sich mir Assoziationen zu "Hallam Foe" auf. Auch dort stand ein junger Mann (Jamie Bell, von ähnlicher Statur), der weitgehend auf sich allein gestellt ins Leben finden will, im Zentrum des Geschehens. Aber bitte jetzt kein Hallam Foe erwarten; das sind schon recht unterschiedliche Filme. Gemein ist ihnen noch das bekannte Feeling einer englischen Produktion. Okay, L.E. ist zwar irisch, so groß scheinen die (gefühlten) Unterschiede jedoch nicht zu sein.

Love Eternal hat eine tolle Optik. Allein das Intro mit seinen symbolischen Elementen war fantastisch. Er ist ausgezeichnet photographiert und findet entspannte, unaufdringliche und dem Inhalt angemessene Bilder, vor allem mit den poetisch-zeitlosen Bildern der Landschaft Irlands. Auch das Musik-Thema war klasse.

Abzüge gibt es von mir für das Drehbuch und Details in der Charakterzeichnung der Hauptfigur.

Insgesamt eine in sich stimmige Produktion und eine klare Empfehlung von mir.

saß im Cinemaxx 8, Hamburg

28 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Love Eternal
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.1/10 28
  • IMDb: 7.2/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 09:41

Archiv Suche


oder ?