s Maggie (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Maggie

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Reviewer

Alexander * 9.0

Arnies Bester

Das ist er dann also womöglich, der diesjährige schönste Beitrag der stillen, leisen Kino-Genrekunst, von denen es in den letzten Jahren für den Publikumsgeschmack des FFF vielleicht ein paar Beiträge zu viele gegeben haben mag.

Aber Moment. Schon wieder ein „Zombie“ Film?, dachte ich zunächst, noch dazu mit Arnold Schwarzenegger, muss die Welt das haben? Aber schon dem blassen Kinoplakat, dessen Stimmung eines farbentleertem Bildnisses auch der Film über die gesamte Laufzeit hinweg treu bleibt, kann man ableiten, das es sich hier nicht schon wieder um eine simple Neuauflage aus einem mehr als überstrapaziertem Genre handeln dürfte.

Im dezenten Stil, eines letztjährigem „The Rover“ oder „Blue Ruin“ ähnlich, entblättert sich hier ein mit leisen Tönen triumphierend subtil gespieltes Endzeit- und Familiendrama, das es nicht nötig hat, mit Blutfontänen um sich zu spritzen, dabei aber mit präzise gesetzten Schocks umso mehr nachhaltig zu beeindrucken weiß.

Das ist grandiose Kinokunst, handwerklich perfekt gemacht, stimmungsvoll bis in die letzte Einstellung, mit sensationellen Bildern und einem verletzlichen, emotionalen Arnie, wie man ihn so noch nie zuvor erleben durfte. Mein Gott, der Mann kann ja wirklich schauspielern und sogar ein Tränchen kullert ihm in einer Szene die Wange herunter. Ich war begeistert und konnte mich, trotz anfänglicher Voreingenommenheit, der unglaublich dichten Atmosphäre dieses düsteren Dramas unmöglich entziehen.

Dabei ist die Geschichte vom Anfang bis zum Ende spannend inszeniert und sehr weit weg von dem zu Anfangs befürchteten „Arthouse Zombie“ den man vielleicht erwarten könnte.

Fans von wildem Zombie-Gespattere dürften sich dennoch bei „Maggie“ langweilen. Connoisseure von ruhigen, düsteren Dramen finden in „Maggie“ dafür vielleicht ihren diesjährigen Heiligen Gral.

Also sage ich, was ich sehr selten sage: DANKE für diesen Film!

Giallorossa * 9.0

Zombiefilm ohne Gematsche

Ja, ich bin ein Fan von George Romeros ZOMBIE, und mit dem hat der Film ungefähr soviel zu tun wie eine Birne mit einem Apfel. Ein klassisches Drama haben wir hier vor uns, in dem Vater Vogel (Arnold Schwarzenegger) versucht mit seinem Schicksal klar zu kommen, dass seine Tochter Maggie aus erster Ehe von einem Zombie gebissen wurde und sich langsam in einen Zombie verwandelt. Die Schauspieler sind großartig, und man fiebert den ganzen Film mit Arnie mit, wie er die Metamorphose verkraftet. Die Tötung von Zombies geschieht im Off, so dass Gore-Fans hier nichts zu sehen bekommen. Mich hat der Film jedenfalls gefesselt, da es interessant zu sehen ist, wie Maggies Umfeld mit der Situation klar kommt. ***SPOILER***Klar ist, dass Vater Vogel es nicht zulassen wird, dass seine Tochter in Quarantäne kommt. Die volle Punktzahl hebe ich mir noch auf, aber 9 Sterne sind es auf jeden Fall.

staunte im Cinecitta', Nürnberg

Zombie * 8.0

Langsam aber nicht langatmig

Klar, Arni steht im Mittelpunkt - so jedoch nicht in meiner Review. Er hat ohne Frage gezeigt, dass er auch mehr kann als Terminator zu sein und die Fäuste fliegen zu lassen, aber viel entscheidender finde ich, wie unbeschreiblich gut Abigail Breslin seine Tochter Maggie gespielt hat.

Es geht in diesem Zombiefilm, den ich eigentlich gar nicht als selbigen bezeichnen möchte, vorrangig darum, wie eine Patch-Work-Familie den nahenden Verlust in den eigenen Reihen verarbeitet und verkraftet. Wichtig ist hierbei nicht die Außenwelt, auch nicht die Tatsache, dass es eine Epidemie ist, die die ganze Welt betrifft. Es geht um die Tragödie, dass ein Vater seiner Tochter beim Voranschreiten des Virus zur Seite steht und wie die Tochter selbst mit ihrem Verfall umgeht.

Maggie lässt uns an ihren Gefühlen teilhaben, der Ungerechtigkeit, dass sie krank ist, dem Grauen, wie die Umwelt mit den "Kranken" umgeht und der Liebe, die sie für ihren Vater empfindet, der leidet wie ein Hund.

Großartige Kunst ist es, wie dieses eigentlich alltägliche Drama (wenn man vom Virus "Zombie" einmal absieht) umgesetzt worden ist und uns auf die Leinwand projiziert worden ist.

Zwei Sterne Punktabzug gibt es, weil ich gerne deutlich mehr Gefühle und Mimik bei Maggies Vater gesehen hätte. Ich habe den Verdacht, dass Herr Schwarzenegger Angst davor hatte auf der Leinwand trotz Vollbart zu viel Falten zu zeigen und etwas zu viel Botox auf- bzw. untergelegt hat. Das geht dann auch schon mal zu Lasten der Gesichtszüge.

war im Cinestar, Berlin

Edwinita * 6.5

Maggie ist kein Zombiefilm

Maggie hat sich mit einem Zombie-Virus infiziert und führt dabei ihre Patchwork-Familie und ihr Umfeld an den Rand der Belastbarkeit. Der Film kommt mit wenigen Effekten aus und lebt von der eigentümlichen Atmosphäre, daß das Mädchen zwar da ist, aber jeder weiß, daß sie in spätestens zwei Wochen "verschwinden" wird, auf die eine oder andere Weise.

Viele gute Ingredienzen wurden hier aufgefahren, eine ätherische Abigail Breslin und Arnie als Fels in der Brandung, der nur hilflos zusehen kann, wie er seine Tochter jeden Tag mehr an den Virus verliert. Letzterer war natürlich ein echter Besetzungs-Coup, denn immerhin stellt er die Filmikone des Problemlösers jeder Art dar. Somit wirkt er als Durchschnitts-Familien-Vater, der nicht helfen und nur begleiten kann, doppelt so hilflos. Man könnte dieses Spiel mit amerikanischen Archetypen auch als Parabel auf die gegenwärtige Situation in den USA sehen.

Aber trotz all des Lobes ist dieser Film kein Meisterwerk. Unter anderem, weil treu alles abgehakt wurde, was Angehörige durchmachen, wenn ein Mensch beispielsweise an Alzheimer erkrankt. D.h. der Film fügt dem Thema nichts Neues hinzu. Auch irritierte mich anfangs die steife Darstellung Arnies, mit der ich mich aber inzwischen versöhnt habe: Männer seiner Generation zeigen ihre Emotionen nun mal nicht. Deswegen ist die eine oder andere Träne schon eine große Sache. Außerdem hat mich die Kameraführung etwas angenervt, die oftmals voll auf die 12 ging, also aufdringlich mitten ins Gesicht oder irgendein Detail.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Maggie ist ein angenehmer, ruhiger, unaufgeregter Film, der ok ist, aber halt kein Meisterwerk.

goutierte im Cinestar, Berlin

D.S. * 6.5

Düster und deprimierend

Auch, wenn MAGGIE in seiner Rahmenhandlung ein Endzeitfilm ist und es auf der konkreten Ebene um die bekannte Thematik einer sich ausbreitenden Zombie-Epidemie geht: Tatsächlich handelt es sich um einen vollkommen untypischen FFF-Beitrag; in gewisser Hinsicht durchaus vergleichbar etwa mit PERFECT SENSE – ein sehr spezifischer Genrerahmen wird genutzt, um universelle menschliche Fragen aus einem ungewohnten Blickwinkel und mit erweiterten inszenatorischen Möglichkeiten zu erörtern. In diesem Fall geht es um die Bedingungen und Grenzen von Liebe, um Loyalität, Verantwortung, Selbstbestimmung und Würde – und um den Umgang mit Hoffnungslosigkeit; um das richtige Verhalten im Angesicht einer ausweglosen Katastrophe, für die man niemandem die Schuld zuweisen kann. Leider erreicht MAGGIE dabei jedoch bei weitem nicht die emotionale Wucht des erwähnten Films von David Mackenzie, was nicht zuletzt am begrenzten schauspielerischen Potential eines seiner beiden Hauptdarsteller liegt. Berühren kann er allerdings trotzdem.

Schlicht gesagt, handelt es sich bei MAGGIE um nichts anderes als ein schweres, schwermütiges Drama über die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seiner todgeweihten Tochter. Zwar ist hier auch die Handlungswelt selbst todgeweiht. Aber, wie schon von anderen Reviewern erwähnt, um Zombies geht es eigentlich nicht im Geringsten. Genauso gut könnte Maggie (gewohnt überragend: Abigail Breslin) in unserer heutigen Welt an einer ansteckenden Form von Krebs leiden, es würde die Story kaum verändern.

Die junge Frau hat nur noch zwei Wochen zu leben, bevor der Virus sie endgültig dahinrafft. Diese Zeit darf sie in vertrauter Umgebung verbringen, auf der Farm ihres Vaters (erwartungsgemäß nur bedingt emotionstief wirkend: Arnold "One facial expression only" Schwarzenegger). Dabei wird sie von den Menschen, denen sie etwas bedeutet, liebevoll empfangen und integriert, während ein großer Teil der Außenwelt sie äußerst misstrauisch beäugt, ihr mit einer Mischung aus Angst und blanker Abneigung gegenübersteht.

Wenn man mag, kann man dies natürlich als Parabel auf den Umgang weiter Teile unserer Gesellschaft mit dem „Fremden“, Andersartigen verstehen. Ohnehin wirkt MAGGIE vielfach mehr wie ein verfilmtes Statement als wie eine erzählte Geschichte. Man muss sich also aufs Nachdenken und Mitfühlen einlassen, wenn man dem Film etwas abgewinnen will. Andernfalls könnte er einen mit seinem ruhigen Erzähltempo, den wenigen Handlungshöhepunkten, der blass-erdigen Farbgebung auf lange Sicht auch in ein Gefühl melancholisch akzentuierter Langeweile führen.

Worauf das Geschehen hinausläuft, ist nämlich bald schon klar, und einen gewissen Mangel an Überraschungen kann man dem Film tatsächlich vorwerfen. Was aber nichts daran ändert, dass einem sein Ausgang ziemlich nahegeht. Mich hat das Ganze insgesamt durchaus beeindruckt, völlig hineinziehen in sein Drama konnte mich MAGGIE aber nicht; jedenfalls nicht über seine gesamte Laufzeit. Deshalb nur 6,5 Punkte von mir. Verstehe aber jeden, dessen Bewertung weit darüber liegt.

saß im Cinestar, Frankfurt

Janina Himmen * 7.5

Abschied nehmen

Wieder ein Zombiefilm. Ja, natürlich ist es ein Zombiefilm - ein ziemlich reinrassiger sogar. Er spielt in der 08/15 Zombie-Apokalypsen-Welt in tristen Farben, in denen Axt und Flinte mit den Pranken starker Männer verwachsen sind. Wir haben das mysteriöse Virus ohne Hoffnung auf Heilung, das die Infizierten bei lebendigem Leibe verrotten und irgendwann zu willenlosen Fressmaschinen werden lässt, die andere Menschen beißen und damit ebenfalls infizieren. Und wir erleben das typische Zombiedrama um den geliebten Menschen, der gebissen wurde, und den man deshalb am besten mit einem gezielten Schuss von seinem Leid erlösen sollte, bevor man selber zum Opfer wird.

Was MAGGIE interessant macht, ist, dass der Film sich einen kleinen Aspekt der Zombiemythologie herauspickt, und diesem die volle Aufmerksamkeit schenkt. Wie geht es denen, die infiziert sind, bevor sie sich verwandeln? Die gebissene Maggie wird von ihrem Vater nach Hause geholt, damit sie die letzten Tage ihres Lebens noch in Frieden bei der Familie verbringen kann, anstatt mit anderen "Zombies" in eine Quarantäne-Einrichtung gepfercht zu werden. Die Menschen, die ihr nahe stehen, versuchen ihr beizustehen, aber manche haben zu viel Angst vor dem, in das sich Maggie langsam verwandelt. Kämpfe mit Zombies sind sehr selten in diesem Film, es ist eben vor allem ein ruhiges Drama. Und das ist gut so, denn andere Zombiefilme gibt es ja schon viele. Aber man kann die Geschichte natürlich auch als Metapher auf den Umgang mit Schwerkranken im allgemeinen sehen.

Insgesamt ein schöner Film, der nicht einmal so platt auf die Tränendrüse drückt, wie ich erwartet hatte. Und zu Schwarzenegger schreibe ich jetzt absichtlich nichts, weil das immer das erste ist, worüber bei MAGGIE geredet wird. ;)

Erstveröffentlichung

war im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 5.5

The Long Goodbye

Taschentücher raus, Rührseligkeitsalarm: Den Zombiefilm als Familien- bzw. Liebesdrama kennen wir ja nun auch schon aus THE WALKING DEAD, THE RETURNED (TV-Serie sowie der ausgezeichnete FFF-Film von 2013) etc. und MAGGIE fügt diesem Subgenre leider so gar nichts hinzu – außer vielleicht ein unendlich langsames Tempo, redundante Abschieds-, Trauer- und Verzweiflungsszenen, eine sehr amerikanische Familienzentriertheit und eben Arnold Schwarzenegger, der schauspielert wie ein (zugegebenermaßen sehr präsenter) Baumstamm – diese Rolle hätte auch zu Clint Eastwood gepasst.

glotzte im Metropol, Stuttgart

NakNug * 7.0

She’ll be back!

Arnold Schwarzenegger in der Rolle eines deprimierten Vaters, dessen Tochter zum Zombie wird? Jetzt habe ich womöglich tatsächlich alles gesehen.
In Zeiten von Walking Dead hat man es im Zombiegenre nicht mehr leicht. So sind die Filmschaffenden dabei, das Wesen Zombie, dessen Umwandlung, die "Inkubationszeit" näher zu erörtern. Wie in "The Returned" von 2013 geht es hier um infizierte Menschen, die unter gesunden Menschen leben. Und der Film handelt von diesem Zusammenleben, den Problemen des Alltags***SPOILER***, wohlwissentlich, dass eine Genesung nicht möglich ist.
So zeigt Arnie mit seinem in die Jahre gekommenen Gesicht tatsächlich grandios die zwiespältigen Gefühle des Vaters***SPOILER***, der mit seiner künftig toten Tochter ihre letzten Tage gemeinsam durchleben will.
Doch vor allem das Ende macht diesen Film besonders mutig und interessant, weil man nicht den einfachen und womöglich erwarteten Weg geht, sondern es anders als die Norm gestaltet.

glotzte im Savoy, Hamburg

ArthurA * 7.5

Machen wir uns nichts vor, Arnold Schwarzenegger ist vermutlich der Hauptgrund, weshalb sich die meisten Leute diesen Film anschauen werde. Deshalb komme ich direkt auf den Punkt: Ja, Arnie zeigt sich hier von einer anderen als seiner Äktsch-Seite, doch von einer oscarreifen Leistung ist er immer noch ein wenig entfernt. Die Rolle des stoischen Beschützers und liebevollen Vaters ist ihm wie auf den Leib geschrieben und statt Muckis lässt er hier Emotionen (und gelegentlich sogar die Tränensäcke) spielen. Doch letztlich verlangt der Part ihm auch nicht allzu viel ab und sobald er den Mund aufmacht, ist und bleibt es eben unmissverständlich Arnie. Obwohl sich die meisten Gespräche um den Film stets auf ihn konzentrieren, ist Abigail Breslin der eigentliche Star des Films. Nicht nur hat sie deutlich mehr Screentime, es ist auch ihre rührende Performance, die einem am meisten in Erinnerung bleibt. Wir durchleben mit ihr die Verzweiflung, die Wut und die Resignation im Angesicht ihrer tödlichen Krankheit. Nichts anderes ist die Zombieplage hier nämlich. Es geht um die Akzeptanz des Unausweichlichen und darum, vom geliebten Menschen Abschied zu nehmen. Man könnte den Zombievirus auch durch eine x-beliebige tödliche Epidemie ersetzen und das Ergebnis wäre kaum anders. Das Problem des Films liegt eher darin, dass seine Grundidee vom schmerzvollen langsamen Verlust und der innigen Vater-Tochter-Beziehung eigentlich schnell ausgeschöpft ist und an und für sich einfach nicht genug Material für die 90-minütige Laufzeit hergibt, sodass einige Passagen sich leider sehr zäh anfühlen. Der Film blüht dann auf, wenn wir Maggie auch außerhalb von ihrem trauten Heim folgen, beispielsweise auf eine Party, auf der es zu einer zarten Annäherung zwischen ihr und ihrem ebenfalls infizierten Ex-Freund kommt.

Entsprechend seiner Thematik ist die Grundstimmung von Maggie durchweg deprimierend und düster und der ganze Film ist in ein lebloses Grau getaucht, was manchmal fast schon zu viel des Guten ist. Gelegentlich sieht man Maggie auch an, dass Erstlingsregisseur Henry Hobson hier mit geringen Mitteln arbeiten durfte, doch alles in allem wird eine durchaus überzeugende Welt erschaffen, die der Apokalypse knapp entgangen ist. Trotz seiner Makel ist Maggie ein sehenswerter Beitrag zum Zombiegenre, in dem der horrorerprobte Zuschauer daran erinnert wird, dass auch jeder Zombie mal ein Mensch war.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

Leimbacher-Mario * 7.5

Ein beeindruckender Zombie-Downer

Was haben Zombies & Arnie gemeinsam? Nein, nicht nur, dass beide gerne Berge an Proteinen essen. Beide erleben seit einigen Jahren auch ihren gefühlten 7. Frühling. Keine Überraschung also, dass die zwei irgendwann aufeinandertreffen mussten. Umso überraschender ist aber "Maggie" als Film. Was für ein depressives, realistisches Zombie- & Familiendrama. Da war ich emotional doch ganz schön durchgewrungen nach dem Kinobesuch. Und was bin ich froh, ihn überhaupt im Kino sehen zu dürfen, denn was Regieneuling Henry Hobson hier gezaubert hat, ist auch visuell eine Wucht. Als DTV-Premiere zu enden hat er sicher nicht verdient, aber so ist das nun mal momentan in Deutschland.

Wir folgen einem Familienvater & dessen von einem Zombie gebissener Tochter in ihren letzten Wochen, Tagen, Stunden. Die Welt versucht mit Quarantänelagern, Ausblendung & Improvisation die Zombiekrankheit zu stoppen oder zumindest einzudämmen. Aber die eigentlichen Dramen spielen sich innerhalb der Bevölkerung, der Familien ab. Und genau so einem zerreißenden Schicksal wohnen wir mit ruhigen, grauen, hoffnungslosen Bildern bei. Wenn nicht der Untergang der Welt, dann zumindest die letzten Tage einer starken Liebe zwischen Vater & Tochter.

Arnie war schon immer ein Sympathieträger. Auch hier ist er einer, aber auf eine Art & Weise wie nie. Ruhig, realistisch, hoffnungsvoll, liebend, verzweifelt. Ich hab ihm trotz seines unabschaltbaren Akzents alles abgekauft, er hielt mit der unglaublich talentierten Abigail Breslin mit - eine fantastische Vater-Tochter-Chemie & das wortwörtliche Herz des Films, trotz noch einiger anderer bewegender & interessanter Nebengeschichten. Daneben geht die unmotivierte Stiefmutter mehr als unter.

Der Film ist unglaublich ruhig, fast melancholisch & irgendwie verloren, da wird jeder Actionfan in großem Stil enttäuscht. Für jeden Filmfan & auch Zombiefan gilt aber das Gegenteil! Erinnerte mich zum Teil an mein wohl liebstes Videospiel "The Last of Us", was nur ein weiteres Kompliment ist. Und wer dachte, "Walking Dead" bläst realistisch & dramatisch Trübsal, hat wohl noch nicht "Maggie" gesehen. Für mich eines der vielen Highlights des FFF 2015 & das mit Ansage. Hohe Erwartungen erfüllt, träumerisches Zombiedrama abgeliefert. Das i-Tüpfelchen auf dem Zombie-Boom & ja vielleicht so etwas wie der emotionale Schlusspunkt.

Fazit: Arnie hat man noch nie so gesehen, Zombies hat man noch nie so gesehen. Emotional & wunderschön, nur manchmal etwas sehr langsam. Wer wach & mit offenem Herzen guckt, wird aber reichlich belohnt!

war im Residenz, Köln

64 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Maggie
  • Score [BETA]: 54
  • f3a.net: 6.5/10 64
  • IMDb: 5.6/10
  • Rotten Tomatoes: 44%
  • Metacritic: 52/100
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 11:34

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