Reviewer
D.S. * 7.0
Do Androids dream of endless Space?
Ich bin erklärtermaßen kein großer Fan von Zeichentrick bzw. Anime: Es gelingt mir normalerweise einfach nicht, mich von einer Geschichte gefangen nehmen zu lassen, die sich nicht in einem zumindest potentiell real wirkenden Umfeld abspielt. Dennoch hat mich MARS EXPRESS sehr schnell und bis zuletzt fesseln können. Was vermutlich daran liegt, dass er seine vergleichsweise relativ komplexe Cyber-Crime-Story auf eine sehr spannende Weise erzählt und mit einer so gelungenen wie überraschenden Auflösung aufwartet.
Dabei vermitteln die Bilder nicht mal einen herausragend lebensechten oder auch nur detaillierten Eindruck der futuristischen Welt, in welcher der Film – mit seinem zentralen Setting auf einem kolonisierten, von einem „Dome“ geschützten Mars – spielt. Im Gegenteil sind alle ihre Elemente, vor allem aber die Gesichter sämtlicher Figuren mit nur wenigen Strichen maximal oberflächlich gezeichnet. Dies macht es zum Beispiel fast unmöglich, bei den handelnden Figuren nuancierte Emotionen zu erkennen. Allerdings ist das eigentlich nur folgerichtig, dreht sich die Handlung doch explizit um den Platz von Androiden in unserer Gesellschaft und die vielleicht nicht wirklich existierenden Unterschiede zwischen ihnen und „echten“ Menschen, die sich nur bis zu einem gewissen Grad durch das (Nicht-)Vorhandensein von Gefühlen erklären und vor allem rechtfertigen lassen.
Tatsächlich sind mehrere der Protagonisten als „Zwischenwesen“ definiert: Sie sind sogenannte Back-ups, die zwar die Gestalt echter Menschen haben und auch über ihr Bewusstsein verfügen, aber doch nur mit ihren Erinnerungen und ihrem Geist gefüllte Roboter sind. Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zerfließen in MARS EXPRESS also auf vielfältige Weise, und so wird es im Verlauf der Geschichte auch nicht unbedingt einfacher, die Hintergründe der Handlung und die Motive der Figuren zu erahnen.
Zwar könnte man bei einem Film mit diesem Setting und dieser Thematik wohl ein paar rauschhafte Bilder mehr erwarten, als man sie schlussendlich tatsächlich geboten bekommt – erst im Finale entfaltet das Weltall hier seine visuelle Kraft –, doch ist die im Zentrum des Geschehens stehende Detektivgeschichte so spannungsvoll inszeniert, dass man ihr Fehlen kaum bemerkt. Dass diese dabei Asimovs Robotergesetze nicht nur thematisiert, sondern sie im Hinblick auf den offenkundigen Selbstzerstörungswillen der Menschheit und ihren Umgang mit sinnvollen Lösungen neu bewertet, ist umso bemerkenswerter. Ein äußerst unterhaltsamer und zugleich nachdenklich machender Film, der mich sehr positiv überrascht hat – dicke 7 Punkte.
Dabei vermitteln die Bilder nicht mal einen herausragend lebensechten oder auch nur detaillierten Eindruck der futuristischen Welt, in welcher der Film – mit seinem zentralen Setting auf einem kolonisierten, von einem „Dome“ geschützten Mars – spielt. Im Gegenteil sind alle ihre Elemente, vor allem aber die Gesichter sämtlicher Figuren mit nur wenigen Strichen maximal oberflächlich gezeichnet. Dies macht es zum Beispiel fast unmöglich, bei den handelnden Figuren nuancierte Emotionen zu erkennen. Allerdings ist das eigentlich nur folgerichtig, dreht sich die Handlung doch explizit um den Platz von Androiden in unserer Gesellschaft und die vielleicht nicht wirklich existierenden Unterschiede zwischen ihnen und „echten“ Menschen, die sich nur bis zu einem gewissen Grad durch das (Nicht-)Vorhandensein von Gefühlen erklären und vor allem rechtfertigen lassen.
Tatsächlich sind mehrere der Protagonisten als „Zwischenwesen“ definiert: Sie sind sogenannte Back-ups, die zwar die Gestalt echter Menschen haben und auch über ihr Bewusstsein verfügen, aber doch nur mit ihren Erinnerungen und ihrem Geist gefüllte Roboter sind. Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zerfließen in MARS EXPRESS also auf vielfältige Weise, und so wird es im Verlauf der Geschichte auch nicht unbedingt einfacher, die Hintergründe der Handlung und die Motive der Figuren zu erahnen.
Zwar könnte man bei einem Film mit diesem Setting und dieser Thematik wohl ein paar rauschhafte Bilder mehr erwarten, als man sie schlussendlich tatsächlich geboten bekommt – erst im Finale entfaltet das Weltall hier seine visuelle Kraft –, doch ist die im Zentrum des Geschehens stehende Detektivgeschichte so spannungsvoll inszeniert, dass man ihr Fehlen kaum bemerkt. Dass diese dabei Asimovs Robotergesetze nicht nur thematisiert, sondern sie im Hinblick auf den offenkundigen Selbstzerstörungswillen der Menschheit und ihren Umgang mit sinnvollen Lösungen neu bewertet, ist umso bemerkenswerter. Ein äußerst unterhaltsamer und zugleich nachdenklich machender Film, der mich sehr positiv überrascht hat – dicke 7 Punkte.
verweste im Harmonie, Frankfurt
Alexander * 2.0
Im Weltraum hört Dich niemand gähnen
Marx Express hat mich weder mit seinen seltsam leblosen Bildern abgeholt, noch konnte der Film auf emotionaler Ebene bei mir irgend etwas triggern.
Ich schaue seit nunmehr 40 Jahren bewusst und gerne Animes für „Erwachsene“ und kann in der Regel mit diesen Filmen auch wirklich etwas anfangen. Allein der Gedanke an den überwältigenden „Heavy Metal“ von 1981 erzeugt bei mir heute noch eine echte Gänsehaut, und viele weitere „Zeichentrick“, die wirklich meins waren, sollten folgen.
Es kommt auch nicht oft vor, dass ich zu einem Film so überhaupt keinen Zugang finde, und einfach ratlos im Kinosessel zurückbleibe. Bei „Mars Express“ war es dann wohl zum einen die Enttäuschung über einen audiovisuell komplett meine Erwartungen unterlaufenden Beitrag, bei dem man sich schon die Frage stellen darf, warum der Regisseur satte 5 Jahre daran herumschrauben musste. Auf der anderen Seite waren es Story und Erzählweise, die bei mir eigentlich nur Fragezeichen auslösten.
Jeremie Perin hat sich meiner Meinung einfach zu lange mit seinem Werk beschäftigt. Das kann betriebsblind machen. Nur weil „KI“ aktuell der neue Medienhype ist und alle auf diesen Zug aufzuspringen scheinen, muss nicht jeder Beitrag zu diesem strapazierten Thema wirklich spannend sein. Für mich war nämlich genau das Gegenteil der Fall, die Geschichte ließ mich seltsam kalt und gleichgültig.
Ein Film darf bei mir eigentlich fast alles, nur eines sollte er halt nicht: Mich langweilen. Irgendwann war mir das alles zu doof und ich verließ den Kinosaal.
Ich mag diesen Film einfach nicht. Das ist zwar subjektiv, aber wenigstens ehrlich.
Ich schaue seit nunmehr 40 Jahren bewusst und gerne Animes für „Erwachsene“ und kann in der Regel mit diesen Filmen auch wirklich etwas anfangen. Allein der Gedanke an den überwältigenden „Heavy Metal“ von 1981 erzeugt bei mir heute noch eine echte Gänsehaut, und viele weitere „Zeichentrick“, die wirklich meins waren, sollten folgen.
Es kommt auch nicht oft vor, dass ich zu einem Film so überhaupt keinen Zugang finde, und einfach ratlos im Kinosessel zurückbleibe. Bei „Mars Express“ war es dann wohl zum einen die Enttäuschung über einen audiovisuell komplett meine Erwartungen unterlaufenden Beitrag, bei dem man sich schon die Frage stellen darf, warum der Regisseur satte 5 Jahre daran herumschrauben musste. Auf der anderen Seite waren es Story und Erzählweise, die bei mir eigentlich nur Fragezeichen auslösten.
Jeremie Perin hat sich meiner Meinung einfach zu lange mit seinem Werk beschäftigt. Das kann betriebsblind machen. Nur weil „KI“ aktuell der neue Medienhype ist und alle auf diesen Zug aufzuspringen scheinen, muss nicht jeder Beitrag zu diesem strapazierten Thema wirklich spannend sein. Für mich war nämlich genau das Gegenteil der Fall, die Geschichte ließ mich seltsam kalt und gleichgültig.
Ein Film darf bei mir eigentlich fast alles, nur eines sollte er halt nicht: Mich langweilen. Irgendwann war mir das alles zu doof und ich verließ den Kinosaal.
Ich mag diesen Film einfach nicht. Das ist zwar subjektiv, aber wenigstens ehrlich.
war im Harmonie, Frankfurt
traab * 6.5
"Mars Express" aus dem Jahr 2023 ist ein futuristischer Cyberpunk-Anime, der in einer Welt spielt, in der Mensch und Maschine in einer symbiotischen Beziehung existieren.
"In der nahen Zukunft werden die Privatdetektivin Aline Ruby und ihr Androidenpartner von einem wohlhabenden Geschäftsmann angeheuert, um einen berüchtigten Hacker aufzuspüren. Auf dem Mars tauchen sie tief in die Schattenseiten der Hauptstadt des Planeten ein, wo sie eine düstere Geschichte von Gehirnfarmen, Korruption und einem vermissten Mädchen aufdecken, welches ein Geheimnis über die Roboter hütet, die das Gesicht des Universums zu verändern drohen."
In den letzten Jahren haben sich ja Animationsfilme deutlich entwickelt und es gibt immer häufiger besondere Ansätze, was den Zeichenstil angeht, wenn ich da an Filme wie "Wolfwalkers", "Puss in Boots: The Last Wish" oder "The Mitchells vs the Machines" denke.
Mir ist selbstverständlich klar, dass "Mars Express" kein schnöder Animationsfilm ist, sondern ein Anime, auch wenn ich mich in dem Metier nur nur oberflächlich auskenne, ist mir direkt aufgefallen, dass der Film sehr klassisch daherkommt, was die Optik angeht.
Hätte mir jemand gesagt, dass der Film 30 Jahre alt ist, dann hätte ich das in keinem Moment bezweifelt.
So hatte ich direkt "Ghost in the Shell"-Vibes und war fasziniert hinter dieser modernen Welt und dem, was die Macher hier an World Building kreiert haben - aber auch Science-Fiction-Klassiker wie der "I, Robot" oder der dystopische Cyberpunk-Streifen "Blade Runner" hatten bestimmt ihre Spuren hinterlassen bei den Machern.
Die Handlung des Films ist ein spannender Thriller, der die Privatdetektivin Aline Ruby auf den roten Planeten führt. Während sie nach einer jungen Frau und einem Hacker sucht, entfaltet sich eine faszinierende und tiefgründige Geschichte, die geschickt in den Gesamtkontext integriert ist.
Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Film die Frage nach künstlicher Intelligenz und ihrer Entwicklung ohne menschliche Kontrolle aufwirft. In einer Zeit, in der wir uns bereits mit Themen wie KI und Maschinenlernen auseinandersetzen, trifft "Mars Express" somit genau den Nerv der Zeit.
Ein herausragendes Element des Films ist die Darstellung der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Die Idee, ***SPOILER***das Bewusstsein in einen Androiden zu übertragen und so die Unsterblichkeit zu erlangen, wirft faszinierende moralische Fragen auf. Kann man noch mit einem geliebten Menschen zusammenleben, wenn ***SPOILER***dieser in einer Maschine weiterlebt?
Die Frage "Wann ist ein Mensch ein Mensch?" wird geschickt in diese futuristische Welt eingebettet und bleibt ein zentrales Thema des Films.
Die musikalische Untermalung in "Mars Express" verdient ebenfalls Lob. Ein sphärischer, treibender und stimmiger Score begleitet die Handlung und verstärkt die Atmosphäre des Films.
Ausserdem habe ich die "Terminator 2"-Anspielung gefeiert.
Abschließend kann ich sagen, dass "Mars Express" ein visuell beeindruckender und inhaltlich fesselnder Anime ist. Mit seinem klassischen Stil, der packenden Handlung und den tiefsinnigen Themen, die er behandelt, ist er definitiv ein Muss für Sci-Fi-Fans und diejenigen, die sich für die Zukunft von Mensch und Maschine interessieren. Ein Film, der zum Nachdenken anregt und zugleich ein spannendes, wenngleich kompliziertes Abenteuer bietet.
"In der nahen Zukunft werden die Privatdetektivin Aline Ruby und ihr Androidenpartner von einem wohlhabenden Geschäftsmann angeheuert, um einen berüchtigten Hacker aufzuspüren. Auf dem Mars tauchen sie tief in die Schattenseiten der Hauptstadt des Planeten ein, wo sie eine düstere Geschichte von Gehirnfarmen, Korruption und einem vermissten Mädchen aufdecken, welches ein Geheimnis über die Roboter hütet, die das Gesicht des Universums zu verändern drohen."
In den letzten Jahren haben sich ja Animationsfilme deutlich entwickelt und es gibt immer häufiger besondere Ansätze, was den Zeichenstil angeht, wenn ich da an Filme wie "Wolfwalkers", "Puss in Boots: The Last Wish" oder "The Mitchells vs the Machines" denke.
Mir ist selbstverständlich klar, dass "Mars Express" kein schnöder Animationsfilm ist, sondern ein Anime, auch wenn ich mich in dem Metier nur nur oberflächlich auskenne, ist mir direkt aufgefallen, dass der Film sehr klassisch daherkommt, was die Optik angeht.
Hätte mir jemand gesagt, dass der Film 30 Jahre alt ist, dann hätte ich das in keinem Moment bezweifelt.
So hatte ich direkt "Ghost in the Shell"-Vibes und war fasziniert hinter dieser modernen Welt und dem, was die Macher hier an World Building kreiert haben - aber auch Science-Fiction-Klassiker wie der "I, Robot" oder der dystopische Cyberpunk-Streifen "Blade Runner" hatten bestimmt ihre Spuren hinterlassen bei den Machern.
Die Handlung des Films ist ein spannender Thriller, der die Privatdetektivin Aline Ruby auf den roten Planeten führt. Während sie nach einer jungen Frau und einem Hacker sucht, entfaltet sich eine faszinierende und tiefgründige Geschichte, die geschickt in den Gesamtkontext integriert ist.
Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Film die Frage nach künstlicher Intelligenz und ihrer Entwicklung ohne menschliche Kontrolle aufwirft. In einer Zeit, in der wir uns bereits mit Themen wie KI und Maschinenlernen auseinandersetzen, trifft "Mars Express" somit genau den Nerv der Zeit.
Ein herausragendes Element des Films ist die Darstellung der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Die Idee, ***SPOILER***das Bewusstsein in einen Androiden zu übertragen und so die Unsterblichkeit zu erlangen, wirft faszinierende moralische Fragen auf. Kann man noch mit einem geliebten Menschen zusammenleben, wenn ***SPOILER***dieser in einer Maschine weiterlebt?
Die Frage "Wann ist ein Mensch ein Mensch?" wird geschickt in diese futuristische Welt eingebettet und bleibt ein zentrales Thema des Films.
Die musikalische Untermalung in "Mars Express" verdient ebenfalls Lob. Ein sphärischer, treibender und stimmiger Score begleitet die Handlung und verstärkt die Atmosphäre des Films.
Ausserdem habe ich die "Terminator 2"-Anspielung gefeiert.
Abschließend kann ich sagen, dass "Mars Express" ein visuell beeindruckender und inhaltlich fesselnder Anime ist. Mit seinem klassischen Stil, der packenden Handlung und den tiefsinnigen Themen, die er behandelt, ist er definitiv ein Muss für Sci-Fi-Fans und diejenigen, die sich für die Zukunft von Mensch und Maschine interessieren. Ein Film, der zum Nachdenken anregt und zugleich ein spannendes, wenngleich kompliziertes Abenteuer bietet.
staunte im Harmonie, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 8.0
We, Robots
„Mars Express“ ist ein ultrastylischer Sci-Fi-Animationsfilm aus Frankreich, der es in seinen besten Momenten selbst mit „Paprika“ oder „Akira“ aufnehmen könnte, also der Anime-Oberklasse aus Japan. Mehr Kompliment geht nicht. Es geht in einer fernen Zukunft voller Roboter, Hybriden und künstlichen Intelligenzen auf dem kolonisierten Mars um eine Privatdetektivin, ihren gestorbenen, in einen Maschinenkörper transferierten Partner und eine Gesellschaft, in der nicht-menschliche Existenzen scheinbar langsam lernen ihr Eigenleben zu entwickeln und sich von der taumelnden Menschheit abzukoppeln…
Man sieht „Mars Express“ seine Vorbilder an. Von Moebius bis zu legendären Animes, von Filmreferenzen à la „Terminator“ bis zu moody Gemälden wie „Nighthawks“, von Videospielen wie „Nier Automata“ bis zu französischer Elektromusik. Das macht optisch was her, das macht akustisch was her, das macht gesellschaftlich und emotional was her. Insgesamt absolut Kleinod und Wohltat. Wundervoller Zeichenstil. Etliche kleine Details und Referenzen. Sehr angenehme und unterkühlte Farbgebung. Gefällt mir richtig gut, da guckt man jede Sekunde gerne hin. Die Figuren haben nachvollziehbare Probleme. Die Auflösung ist extrem elegant und clever, kann düster sowie hoffnungsvoll gelesen werden. Und selbst wenn durchgängig einige bekannte Klischees und Muster abgerufen werden, wirkt das immer frisch und eigen genug. Wer also auch nur einen kleinen Hang zu philosophischen Themen, zu reifer Animationskunst, zu Frankreich oder Sci-Fi-Roboterstorys im Allgemeinen hat, der darf sich „Mars Express“ eigentlich nicht entgehen lassen. Aus ästhetischen, aus moralischen, aus künstlerischen und aus filmischen Gründen. Genau für solche Indieperlen geht man auf das Fantasy Filmfest. Klasse!
Fazit: Außergewöhnlich chicer, zeitloser und philosophischer Sci-Fi-Animations-Tipp aus Frankreich. Normalerweise kommt sowas in dieser Klasse eher als Anime aus Japan. Man merkt jederzeit, dass der Kopf dahinter über fünf Jahre seines Lebens hier investiert hat. „Mars Express“ macht was her!
Man sieht „Mars Express“ seine Vorbilder an. Von Moebius bis zu legendären Animes, von Filmreferenzen à la „Terminator“ bis zu moody Gemälden wie „Nighthawks“, von Videospielen wie „Nier Automata“ bis zu französischer Elektromusik. Das macht optisch was her, das macht akustisch was her, das macht gesellschaftlich und emotional was her. Insgesamt absolut Kleinod und Wohltat. Wundervoller Zeichenstil. Etliche kleine Details und Referenzen. Sehr angenehme und unterkühlte Farbgebung. Gefällt mir richtig gut, da guckt man jede Sekunde gerne hin. Die Figuren haben nachvollziehbare Probleme. Die Auflösung ist extrem elegant und clever, kann düster sowie hoffnungsvoll gelesen werden. Und selbst wenn durchgängig einige bekannte Klischees und Muster abgerufen werden, wirkt das immer frisch und eigen genug. Wer also auch nur einen kleinen Hang zu philosophischen Themen, zu reifer Animationskunst, zu Frankreich oder Sci-Fi-Roboterstorys im Allgemeinen hat, der darf sich „Mars Express“ eigentlich nicht entgehen lassen. Aus ästhetischen, aus moralischen, aus künstlerischen und aus filmischen Gründen. Genau für solche Indieperlen geht man auf das Fantasy Filmfest. Klasse!
Fazit: Außergewöhnlich chicer, zeitloser und philosophischer Sci-Fi-Animations-Tipp aus Frankreich. Normalerweise kommt sowas in dieser Klasse eher als Anime aus Japan. Man merkt jederzeit, dass der Kopf dahinter über fünf Jahre seines Lebens hier investiert hat. „Mars Express“ macht was her!
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 7.5
Der Tag, an dem der Mars stillstand
Mehr als fünf Jahre haben Regisseur Jérémie Périn und sein Team für die Fertigstellung dieses Films gebraucht und es hat sich mehr als gelohnt: MARS EXPRESS ist fantastisch animiert und wird nicht nur Fans französischer Science Fiction-Comics von Moebius & Co. begeistern, der Stil erinnert in einigen Szenen auch an die innovative MTV-Animation AEON FLUX.
Für Genrefans gibt es zahlreiche Anspielungen und Zitate von BLADE RUNNER und T2 bis zu ROBOCOP, TOTAL RECALL & Co. zu entdecken, wobei der Film jederzeit sehr eigenständig bleibt. Denn während viele visuell interessante Trickfilme sich gerne auf ihre Oberflächenwirkung verlassen, überzeugt MARS EXPRESS auch mit einer fesselnden Story um rebellierende Roboter und gefährliche Updates. Sowohl menschliche als auch künstliche Figuren sind vielschichtig gezeichnet und man würde gerne noch viel tiefer eintauchen in diese Welt künstlicher Intelligenz und menschlicher Manipulation.
Fazit: Eine starke Story, eine einfallsreiche Inszenierung, ein toller Score und eine großartige Animation machen MARS EXPRESS zu einem der besten Animationsfilme, ja: zu einem der besten Science Fiction-Filme seit langem.
Für Genrefans gibt es zahlreiche Anspielungen und Zitate von BLADE RUNNER und T2 bis zu ROBOCOP, TOTAL RECALL & Co. zu entdecken, wobei der Film jederzeit sehr eigenständig bleibt. Denn während viele visuell interessante Trickfilme sich gerne auf ihre Oberflächenwirkung verlassen, überzeugt MARS EXPRESS auch mit einer fesselnden Story um rebellierende Roboter und gefährliche Updates. Sowohl menschliche als auch künstliche Figuren sind vielschichtig gezeichnet und man würde gerne noch viel tiefer eintauchen in diese Welt künstlicher Intelligenz und menschlicher Manipulation.
Fazit: Eine starke Story, eine einfallsreiche Inszenierung, ein toller Score und eine großartige Animation machen MARS EXPRESS zu einem der besten Animationsfilme, ja: zu einem der besten Science Fiction-Filme seit langem.
goutierte im EM, Stuttgart
30 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Mars Express
- Score [BETA]: 74
- f3a.net: 6.8/10 30
- IMDb: 7.9/10