Reviewer
Herr_Kees * 5.0
Anger Management
Die hier dargestellte "Ihr da oben wir da unten"-Mentalität lässt darauf schließen, dass Drehbuchautor Matias Caruso selbst einmal ein frustrierter Angestellter war. Denn MAYHEM versammelt mehr Klischeefiguren als Dilbert und Stromberg zusammen. Das Problem ist nur: er ist nicht so witzig. Er ist auch nicht spannend, brutal oder auf irgendeine andere Art interessant. Es dauert eine ganze Weile, bis man mit dem doch recht amateurhaft inszenierten und gespielten Film warm wird. Aber sobald Samara Weaving zur Nagelpistole greift, kommt der Film langsam in Fahrt. Sie ist es dann auch, die MAYHEM mit ihrem coolen Auftreten den Arsch rettet. Möglich, dass sie sich vor Drehbeginn nochmal Margot Robbies Harley Quinn-Performance in SUICIDE SQUAD angesehen hat. Gut für uns, denn ansonsten gehört MAYHEM in Ablage P.
war im Metropol, Stuttgart
Giallorossa * 6.0
Arbeitskollegen - na und?
Passable Unterhaltung für ein paar Bier. Ein modernes Firmenhochhaus mit verschiedenen Etagen, zu denen nicht jeder Zutritt hat, und dann eine Seuche, die rote Augen macht und die Infizierten sexuell und gewaltmäßig enthemmt. Unser Held wird entlassen und dreht dann aufgrund der Seuche durch, um sich nach oben zu kämpfen. Die Gewaltszenen sind gut inszeniert, aber dennoch merkt man dem Film an, dass hier nicht so viel Geld für die Effekte zur Verfügung stand. Tiefgang ist aufgrund des vor Klischees triefenden Drehbuchs natürlich nicht zu erwarten. Knapp über dem Durchschnitt.
guckte im Cinecitta', Nürnberg
D.S. * 7.0
No one Raindrop thinks it caused the Flood
MAYHEM ist nicht nur der perfekte Party-, sondern auch der absolute Wohlfühlfilm für die FFF-Crowd: eine wahre Blutkanone, in der hemmungslos mit miesen Menschen aufgeräumt wird und in der endlich mal wieder keine Kompromisse gemacht werden.
Natürlich sind sämtliche Figuren und die schmale Handlung überzeichnet bis zum Geht-nicht-mehr, aber das spielt kaum eine Rolle: Wenn Anzugträger Derek (Steven Yeun, THE WALKING DEAD) inmitten eines durch einen Virus verursachten Massenamoklaufs im Bürogebäude seiner Beratungsfirma zur Jagd auf die Chefetage bläst und alle, die sich ihm in den Weg stellen, mit jeder nötigen Brutalität beiseite metzelt, kann man als Splatterfreund eigentlich nur noch glücklich grinsen.
Zumal dabei ausreichend Platz für schwarzen Humor und bissige Kommentare zur Corporate-Welt bleibt; unser Protagonist und sein sexy Sidekick Melanie (Samara Weaving, MONSTER TRUCKS) – im Gegensatz zu den meisten Nebenfiguren – hervorragend gespielt sind und der Film immer wieder regelrechte Chaos-Tableaus bzw. Gemetzel-Wimmelbilder präsentiert, bei denen im Hintergrund so viel vor sich geht, dass man das kaum alles erfassen kann.
Dass wohl nicht gerade besonders viel Budget vorhanden war, merkt man den zahlreichen Splatter-Effekten nicht an – wohl aber dem Setdesign, das uns eine triste Büroumgebung ganz wie aus dem echten Leben zeigt, komplett mit verkümmertem Licht aus Neonlampen als wesentliche Beleuchtung. Das wirkt eher deprimierend nüchtern als filmisch und tut nach 30 Minuten fast etwas den Augen weh. Auch Kameraarbeit und vor allem Score sind maximal alltäglich; mit anderen Worten: als reichlich uninspiriert zu bezeichnen. Und wenn wir schon bei den Negativaspekten sind: Die in die Handlung eingebaute Liebesgeschichte ist komplett überflüssig. Sie nimmt aber zum Glück nur wenig Raum ein und Tempo raus.
Filmkunst oder auch eine Satire mit intellektuellem Tiefgang sind hier beileibe nicht zu erwarten; dafür ein blutroter Fanservice, der in der Mitternachtsschiene perfekt aufgehoben ist – und mörderisch gute Laune macht. Im Rahmen des FFF definitiv 7 Punkte wert.
Natürlich sind sämtliche Figuren und die schmale Handlung überzeichnet bis zum Geht-nicht-mehr, aber das spielt kaum eine Rolle: Wenn Anzugträger Derek (Steven Yeun, THE WALKING DEAD) inmitten eines durch einen Virus verursachten Massenamoklaufs im Bürogebäude seiner Beratungsfirma zur Jagd auf die Chefetage bläst und alle, die sich ihm in den Weg stellen, mit jeder nötigen Brutalität beiseite metzelt, kann man als Splatterfreund eigentlich nur noch glücklich grinsen.
Zumal dabei ausreichend Platz für schwarzen Humor und bissige Kommentare zur Corporate-Welt bleibt; unser Protagonist und sein sexy Sidekick Melanie (Samara Weaving, MONSTER TRUCKS) – im Gegensatz zu den meisten Nebenfiguren – hervorragend gespielt sind und der Film immer wieder regelrechte Chaos-Tableaus bzw. Gemetzel-Wimmelbilder präsentiert, bei denen im Hintergrund so viel vor sich geht, dass man das kaum alles erfassen kann.
Dass wohl nicht gerade besonders viel Budget vorhanden war, merkt man den zahlreichen Splatter-Effekten nicht an – wohl aber dem Setdesign, das uns eine triste Büroumgebung ganz wie aus dem echten Leben zeigt, komplett mit verkümmertem Licht aus Neonlampen als wesentliche Beleuchtung. Das wirkt eher deprimierend nüchtern als filmisch und tut nach 30 Minuten fast etwas den Augen weh. Auch Kameraarbeit und vor allem Score sind maximal alltäglich; mit anderen Worten: als reichlich uninspiriert zu bezeichnen. Und wenn wir schon bei den Negativaspekten sind: Die in die Handlung eingebaute Liebesgeschichte ist komplett überflüssig. Sie nimmt aber zum Glück nur wenig Raum ein und Tempo raus.
Filmkunst oder auch eine Satire mit intellektuellem Tiefgang sind hier beileibe nicht zu erwarten; dafür ein blutroter Fanservice, der in der Mitternachtsschiene perfekt aufgehoben ist – und mörderisch gute Laune macht. Im Rahmen des FFF definitiv 7 Punkte wert.
staunte im Cinestar, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 5.5
Party, Plastikpalmen, Büroweiber & ’nen Bier
Was ist ein "Twin Movie"? Sowas wie "Armageddon" und "Deep Impact", "Wyatt Earp" und "Tombstone", "Dantes Peak" und "Volcano", "Striptease" und "Showgirls". Zwei Filme, nahezu identische Themen, ganz kurz hintereinander veröffentlicht. Eine Drehbuchidee, die wahrscheinlich in Hollywood durch die Reihen ging, durchsickerte und sich doppelt lohnt. Und nun aktuell noch so ein kurioser Fall - "The Belko Experiment" findet mit "Mayhem" seinen Zwilling, sein Spiegelbild, seinen Bruder im Fun-Großraumbüro-Splattergeiste. Hier schnetzelt sich "Walking Dead"-Star Steven Yeun durch ein Bürogebäude bis in die Chefetage. Grund: die tödliche Kombi aus Aggro-Killer-Virus und seiner Entlassung.
Welcher der beiden Filme der bessere ist, das bleibt wie so oft Geschmackssache. Ich ziehe den nihilistischeren und härteren "Belko" recht eindeutig vor. Nicht falsch verstehen, auch "Mayhem" kann man hervorragend weggucken, er wirkt lockerer, spielerischer, eingänglicher, vielleicht minimal weniger sinnlos. Yeun bleibt Sympathieträger, auch mit Bürotollwut, und die Idee ist noch nicht gänzlich abgelutscht. Daher bieten Setting und Konzept einfach zu viele abgedrehte und brutale Möglichkeiten, "Mayhem" ist ein zwangloser Partyfilm. Leider hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass man noch immer auf der Bremse steht. Brutal ist er selten ohne Scheuklappe, stilistisch wirkt alles bemüht und die finale Aussage ist Stangenware auf Grußkartenniveau. Ebenso wie das enttäuschende Finale. Nur Samara Weaving löst ab und zu die Handbremse und dreht willkommen über. Dagegen wirkt Yeun noch immer wie der brave Pizzabote von nebenan.
Fazit: Schwächer als "The Belko Experiment". Trotzdem ein Partykracher. Simpel, aber spaßig. Nicht nur für "Walking Dead"-Fans. Nur nicht zu blutige, krasse, heftige Erwartungen haben... dann kann das was werden, mit dem Büronachbarn.
Welcher der beiden Filme der bessere ist, das bleibt wie so oft Geschmackssache. Ich ziehe den nihilistischeren und härteren "Belko" recht eindeutig vor. Nicht falsch verstehen, auch "Mayhem" kann man hervorragend weggucken, er wirkt lockerer, spielerischer, eingänglicher, vielleicht minimal weniger sinnlos. Yeun bleibt Sympathieträger, auch mit Bürotollwut, und die Idee ist noch nicht gänzlich abgelutscht. Daher bieten Setting und Konzept einfach zu viele abgedrehte und brutale Möglichkeiten, "Mayhem" ist ein zwangloser Partyfilm. Leider hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass man noch immer auf der Bremse steht. Brutal ist er selten ohne Scheuklappe, stilistisch wirkt alles bemüht und die finale Aussage ist Stangenware auf Grußkartenniveau. Ebenso wie das enttäuschende Finale. Nur Samara Weaving löst ab und zu die Handbremse und dreht willkommen über. Dagegen wirkt Yeun noch immer wie der brave Pizzabote von nebenan.
Fazit: Schwächer als "The Belko Experiment". Trotzdem ein Partykracher. Simpel, aber spaßig. Nicht nur für "Walking Dead"-Fans. Nur nicht zu blutige, krasse, heftige Erwartungen haben... dann kann das was werden, mit dem Büronachbarn.
war im Residenz, Köln
36 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Mayhem
- Score [BETA]: 73
- f3a.net: 6.8/10 36
- IMDb: 7.7/10