Reviewer
Barrett * 7.0
Schade um das verschenkte Potential. Die schöne Erzählung von Barker ist in ein ansprechendes Drehbuch gepackt und mit tollen Bildern und Szenen versehen worden. Leider steht mal wieder das MTV-Stakkato der Montage und die Reminiszenzen ans Actionkino dem dunklen Grundton des Films entgegen.
Der Film ist deutlich zu rasant, verweilt zu selten, um Stimmung aufkommen zu lassen und die 85 Minuten reichen kaum aus den Wandlungsprozess des Protagonisten überzeugend darzustellen. Auch bleibt wie so oft das im Zentrum der Geschichte stehende Paar auffallend blass gegenüber den interessanteren Nebenfiguren und in diesem Fall wären Charaktergesichter, die ein bisschen mehr Ambivalenz und Aura besitzen, essentiell gewesen. Dennoch ist das Endergebnis ausgesprochen ansehnlich, anderthalb Stunden spannende Unterhaltung sind garantiert und auch als Adaption von Barkers Ideen versagt der Film nicht vollends.
Der Film ist deutlich zu rasant, verweilt zu selten, um Stimmung aufkommen zu lassen und die 85 Minuten reichen kaum aus den Wandlungsprozess des Protagonisten überzeugend darzustellen. Auch bleibt wie so oft das im Zentrum der Geschichte stehende Paar auffallend blass gegenüber den interessanteren Nebenfiguren und in diesem Fall wären Charaktergesichter, die ein bisschen mehr Ambivalenz und Aura besitzen, essentiell gewesen. Dennoch ist das Endergebnis ausgesprochen ansehnlich, anderthalb Stunden spannende Unterhaltung sind garantiert und auch als Adaption von Barkers Ideen versagt der Film nicht vollends.
Lovecraft * 7.5
Nächster Bahnhof: Schlachthalle!
MMT ist vielleicht kein Meisterwerk, erfüllte aber voll und ganz meine Erwartungen. Spannend, düster, blutig, Barker! Dabei paßt die Zusammenarbeit zwischen Master Clive (pechschwarze Handlung in fantasievollen Settings) und Ryuhei Kitamura (hohes Tempo in den Actionszenen, irre Kamerafahrten) sehr gut. Gesplattert wird auch ziemlich, wobei die Effekte (bis auf das CGI-Auge, ihr werdet es sehen...) durchaus ordentlich sind. Das Protagonistenpärchen spielt erträglich, Vinnie Jones ist (im wahrsten Sinne des Wortes) einfach der Hammer!
Breite Zustimmung im sehr gut besuchten Cinemaxx!
Breite Zustimmung im sehr gut besuchten Cinemaxx!
glotzte im Cinemaxx 7, Berlin
storm * 7.5
don’t get the last train
Der Film beginnt wie ein typischer Hollywoodfilm. Unser Hauptprotagonist ist Fotograph und kommt nicht recht voran. Dann bekommt er den Auftrag das eine "wunderbare" Foto zu schießen. Gleichzeitig kommen immer mal wieder Meldungen über verschwundene Menschen. Wie soll es also anders sein, dass er sich durch Zufall auf die Suche nach dem Mörder macht. Hierbei entwickelt der Film langsam eine Eigendynamik, die sich durch das Verlangen des Fotographens nach dem Foto und den ständigen Morden verstärkt. Bei den Morden geht es doch recht heftig zur Sache und ist sicher nichts für jeden.
Insgesamt hat mich der Film doch sehr positiv überrascht. Den gesamten Film über wird man unterhalten, es passiert immer irgendwas. Zudem kommen einige Wendungen auf, die man vorher nicht so gedacht hätte, auch wenn dem geübten Zuschauer einige Sachen durch Details schon früher auffallen können. Besonders unterhaltsam ist der Gastauftritt von Ted Raimi, hier sollte man eine Auge drauf werfen.
Insgesamt hat mich der Film doch sehr positiv überrascht. Den gesamten Film über wird man unterhalten, es passiert immer irgendwas. Zudem kommen einige Wendungen auf, die man vorher nicht so gedacht hätte, auch wenn dem geübten Zuschauer einige Sachen durch Details schon früher auffallen können. Besonders unterhaltsam ist der Gastauftritt von Ted Raimi, hier sollte man eine Auge drauf werfen.
war im Cinemaxx 7, Berlin
Tweek S * 6.5
Dieser Review enthält SPOILER!Kurz belichtet:
Knapp 20 Jahre ist es her, dass mich Barkers "Books of Blood" an Horror der heftigeren Natur heranführten. Ebenso lange wartete ich auf eine filmische Umsetzung einer meiner Lieblingsstories aus dieser Sammlung: ebendieser "Midnight Meat Train". Und obwohl der Film keine Sensation geworden ist - enttäuscht wurde ich auch nicht. Gelungen wird die morbide und bedrückende Atmosphäre des Originals eingefangen, und glücklicherweise bleibt auch das Unhappy Ending erhalten. Blut fließt nicht durchweg in Strömen, die wohl dosierten Schockmomente wirken aber intensiv und effektiv. Einzig der blaugraulastige Digitallook störte mich etwas - aber das ist Geschmackssache. Fazit: Für Freunde gepflegten Horrors absolut zu empfehlen.
Knapp 20 Jahre ist es her, dass mich Barkers "Books of Blood" an Horror der heftigeren Natur heranführten. Ebenso lange wartete ich auf eine filmische Umsetzung einer meiner Lieblingsstories aus dieser Sammlung: ebendieser "Midnight Meat Train". Und obwohl der Film keine Sensation geworden ist - enttäuscht wurde ich auch nicht. Gelungen wird die morbide und bedrückende Atmosphäre des Originals eingefangen, und glücklicherweise bleibt auch das Unhappy Ending erhalten. Blut fließt nicht durchweg in Strömen, die wohl dosierten Schockmomente wirken aber intensiv und effektiv. Einzig der blaugraulastige Digitallook störte mich etwas - aber das ist Geschmackssache. Fazit: Für Freunde gepflegten Horrors absolut zu empfehlen.
war im Cinemaxx 7, Berlin
sirolaf * 8.0
Deftige Schlachtplatte
Der Film lebt von 3 Sachen:
- der klasse Atmosphäre
- den 1a Splatterszenen
- und natürlich von Vinnie Jones
Solange der Film am Tage spielt und es sich um die ziemlich farblosen Haupt- und Nebendarsteller dreht, plätschert der Film eher belanglos dahin. Sobald es aber Nacht wird und es in die Underground geht oder Vinnie Jones ins Spiel kommt - dann nimmt der Film richtig Fahrt auf. Dann wird eine 1a Schlachtplatte vom Feinsten serviert, garniert mit einer unglaublich beklemmenden Stimmung.
Und VJ ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Wortlos beherrscht er die Szenen und macht die mauen Tagesszenen vergessen.
Unbedingt auf der großen Leinwand ansehen !!
- der klasse Atmosphäre
- den 1a Splatterszenen
- und natürlich von Vinnie Jones
Solange der Film am Tage spielt und es sich um die ziemlich farblosen Haupt- und Nebendarsteller dreht, plätschert der Film eher belanglos dahin. Sobald es aber Nacht wird und es in die Underground geht oder Vinnie Jones ins Spiel kommt - dann nimmt der Film richtig Fahrt auf. Dann wird eine 1a Schlachtplatte vom Feinsten serviert, garniert mit einer unglaublich beklemmenden Stimmung.
Und VJ ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Wortlos beherrscht er die Szenen und macht die mauen Tagesszenen vergessen.
Unbedingt auf der großen Leinwand ansehen !!
saß im Cinemaxx 7, Berlin
QuintenQuist S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!the decisive moment
Der besondere Moment, danach sucht der Fotograf, das soll gebannt werden in das eine Bild, das mehr als nur eine Geschichte erzählt.
Solche Bilder gibt es, sie machen etwas spür-, erlebbar, aber heben diesen Moment auch über das rein Zeitliche hinaus.
Schreiben sich ein in ein kollektives Bewusstsein.
Es ist nicht unpassend, das ausgerechnet Barker so einen Protagonisten erdacht hat, der mit seiner Leica durch die nächtliche Stadt hetzt und nach der Seele derselben sucht, wobei ihm ausgerechnet Brooke Shields sagt, er müsse weiter gehen, fotografieren, wenn es gefährlich wird, sie will sehen, wenn der Penner, der neben dem Mann in der Bahn schläft, diesen berührt.
So erklärt sich dann auch, wie sich unser Held in Gefahr begibt und dem von Vinnie Jones verkörperten U-Bahn-Schlächter folgt.
Die Optik des Films, auch der Blutgehalt und die Zeichnung der Figuren ist in diesem ersten Teil des Films sehr eindrücklich, aber nicht zum ersten Mal erlebt man dann auch, wie ein Film es schafft, die guten Anlagen im zweiten Abschnitt zu versenken.
Sich damit herauszureden, das es eine Vorlage gibt reicht irgendwie nicht, wenn sich das alles schlussendlich um Monster dreht, die an die Monster in "The Descent" erinnern, welche irgendwie wie eine Horde Gollums wirkten...da überkommt den Film das, was mein Mitseher "Jeepers Creepers" nennt, ein sauberer Terrorplot wird mit irgendeiner übernatürlichen Komponente untergraben.
So hangelt sich der Film weiter visuell brillant, aber mit mehr und mehr kleinen logischen Fehlern durch seine Geschichte, um mit einem halbgaren Finale das Gefühl zurückzulassen, das hier schon ein wenig bis ein wenig mehr einiges verschenkt wurde.
Eine Erzählung, die versucht hätte, die inhaltlichen Ansätze der ersten Phase weiterzuspinnen, wäre mir lieber gewesen, selbst wenn das wenig einfach gewesen wäre.
So ist es ein visuell beeindruckender aber inhaltlich letztlich schwacher Genrefilm.
Solche Bilder gibt es, sie machen etwas spür-, erlebbar, aber heben diesen Moment auch über das rein Zeitliche hinaus.
Schreiben sich ein in ein kollektives Bewusstsein.
Es ist nicht unpassend, das ausgerechnet Barker so einen Protagonisten erdacht hat, der mit seiner Leica durch die nächtliche Stadt hetzt und nach der Seele derselben sucht, wobei ihm ausgerechnet Brooke Shields sagt, er müsse weiter gehen, fotografieren, wenn es gefährlich wird, sie will sehen, wenn der Penner, der neben dem Mann in der Bahn schläft, diesen berührt.
So erklärt sich dann auch, wie sich unser Held in Gefahr begibt und dem von Vinnie Jones verkörperten U-Bahn-Schlächter folgt.
Die Optik des Films, auch der Blutgehalt und die Zeichnung der Figuren ist in diesem ersten Teil des Films sehr eindrücklich, aber nicht zum ersten Mal erlebt man dann auch, wie ein Film es schafft, die guten Anlagen im zweiten Abschnitt zu versenken.
Sich damit herauszureden, das es eine Vorlage gibt reicht irgendwie nicht, wenn sich das alles schlussendlich um Monster dreht, die an die Monster in "The Descent" erinnern, welche irgendwie wie eine Horde Gollums wirkten...da überkommt den Film das, was mein Mitseher "Jeepers Creepers" nennt, ein sauberer Terrorplot wird mit irgendeiner übernatürlichen Komponente untergraben.
So hangelt sich der Film weiter visuell brillant, aber mit mehr und mehr kleinen logischen Fehlern durch seine Geschichte, um mit einem halbgaren Finale das Gefühl zurückzulassen, das hier schon ein wenig bis ein wenig mehr einiges verschenkt wurde.
Eine Erzählung, die versucht hätte, die inhaltlichen Ansätze der ersten Phase weiterzuspinnen, wäre mir lieber gewesen, selbst wenn das wenig einfach gewesen wäre.
So ist es ein visuell beeindruckender aber inhaltlich letztlich schwacher Genrefilm.
goutierte im Cinemaxx 3, Hamburg
Roughale S * 10.0
Dieser Review enthält SPOILER!Ein Monster von Film
Midnight Meat Train mag einer der am meisten erwarteten Filme sein, die ich je auf dem FFF hatte, denn einen Wunsch nach einer Verfilmung hatte ich schon nach Lesen der Geschichte und das ist lang her...
Kitamura ist es gelungen der Geschichte eine optische Umsetzung zu verpassen, die der Geschichte nur allzurecht wird, brachiale Bilder (z.B. die grosse Rolltreppe), schnelle Schnitte die nicht stören und regelrecht innovative Splatterszenen.
Ebenso gelungen ist das Drehbuch von Jeff Buhler, was da der Geschichte zugedichtet wurde ist viel, aber auch sehr stimmig. Vieles, was in einer Kurzgeschichte funktioniert, muss nicht in einem Film funktionieren, mehr oder weniger ist die Geschichte nur der Showdown des Films. Die ganze Vorgeschichte des Hauptcharakters Kauffman, inklusive seiner Freundin und seines Jobs sind dazugedichtet, ebenso alle detektivischen Momente des Films, was ich aber absolut legitim und gelungen finde, so baut man einen Spannungsbogen auf, der auf die eigentliche Geschichte hinsteuert. Der Showdown des Films ist dann sehr nah an der Geschichte dran.
Schauspielerisch hat mir der Film auch gefallen, irgendwie erinnerte mich Bradley Cooper an den jungen Barker, auch wenn ein direkter Bildvergleich einige Unterschiede aufzeigt, aber egal, die Wirkung war gut. ;-) Vinnie Jones war einfach passend, wortkarg, aber das wurde ja aufgeklärt (war übrigens auch dazugedichtet, in der Geschichte spricht er kurz mit dem Zugführer).
Die ruhige Erzählweise des Films (was einige Banausen nervte) führte zu einer Betonung der Schreckmomente.
The Midnight Meat Train ist für mich neben Hellraiser 1 der einzige Film, dem es voll und ganz gelingt, die kranken Welten, die Barker in seinen Geschichten erschafft, stimmig auf das Medium Film überträgt. Sogar Barkers andere Regiearbeiten scheiterten dabei, meist aus Budgetgründen, ansatzweise und bei genauerer Analyse findet man dies auch bei Nightbreed und Lord of Illusions... (Ja, ja, ich bin ein kleiner Barkerspezialist. ;-))
Für mich ein kleines Meisterwerk, das leider in den USA absolut stiefmütterlich vermarktet wurde und nun auf eine gute DVD Umsetzung hoffen muss...
Riesen Dank an Rosebud, uns den Film auf die Leinwände gebracht zu haben!
Kitamura ist es gelungen der Geschichte eine optische Umsetzung zu verpassen, die der Geschichte nur allzurecht wird, brachiale Bilder (z.B. die grosse Rolltreppe), schnelle Schnitte die nicht stören und regelrecht innovative Splatterszenen.
Ebenso gelungen ist das Drehbuch von Jeff Buhler, was da der Geschichte zugedichtet wurde ist viel, aber auch sehr stimmig. Vieles, was in einer Kurzgeschichte funktioniert, muss nicht in einem Film funktionieren, mehr oder weniger ist die Geschichte nur der Showdown des Films. Die ganze Vorgeschichte des Hauptcharakters Kauffman, inklusive seiner Freundin und seines Jobs sind dazugedichtet, ebenso alle detektivischen Momente des Films, was ich aber absolut legitim und gelungen finde, so baut man einen Spannungsbogen auf, der auf die eigentliche Geschichte hinsteuert. Der Showdown des Films ist dann sehr nah an der Geschichte dran.
Schauspielerisch hat mir der Film auch gefallen, irgendwie erinnerte mich Bradley Cooper an den jungen Barker, auch wenn ein direkter Bildvergleich einige Unterschiede aufzeigt, aber egal, die Wirkung war gut. ;-) Vinnie Jones war einfach passend, wortkarg, aber das wurde ja aufgeklärt (war übrigens auch dazugedichtet, in der Geschichte spricht er kurz mit dem Zugführer).
Die ruhige Erzählweise des Films (was einige Banausen nervte) führte zu einer Betonung der Schreckmomente.
The Midnight Meat Train ist für mich neben Hellraiser 1 der einzige Film, dem es voll und ganz gelingt, die kranken Welten, die Barker in seinen Geschichten erschafft, stimmig auf das Medium Film überträgt. Sogar Barkers andere Regiearbeiten scheiterten dabei, meist aus Budgetgründen, ansatzweise und bei genauerer Analyse findet man dies auch bei Nightbreed und Lord of Illusions... (Ja, ja, ich bin ein kleiner Barkerspezialist. ;-))
Für mich ein kleines Meisterwerk, das leider in den USA absolut stiefmütterlich vermarktet wurde und nun auf eine gute DVD Umsetzung hoffen muss...
Riesen Dank an Rosebud, uns den Film auf die Leinwände gebracht zu haben!
goutierte im Cinemaxx 3, Hamburg
GeorgeKaplan * 5.0
Es geht ein Zug nach Nirgendwo
Die Krux von Kurzgeschichten: sie lesen sich toll, oft hat man schon Bilder im Kopf, wie das wohl im Kino aussehen würde, und man übersieht dabei schnell, dass eine Kurzgeschichte eine auf den Punkt gebrachte, gute Idee ist, die unbearbeitet nur für einen Kurzfilm ausreicht.
Die Kunst bei einem Langfilm besteht darin, die Kurzgeschichte nicht einfach nur zu strecken oder etwas zu ergänzen, sondern sie mit neuem Leben zu füllen. Am besten - so wie etwa Hitchcock bei "The Birds" - nimmt man die Idee nur als Aufhänger für eine völlig eigenständige, neu entwickelte Geschichte.
Leider ist aber exakt das bei "The Midnight Meat Train" unterlassen worden. Es wurden ein paar Sachen hinzugedichtet, aber letztlich sind das Füller, die die im Prinzip recht simple Idee etwas strecken. Ab dem Punkt, ab dem auch das nicht mehr reichte, bleibt der Film inhaltlich einfach stehen, stattdessen sehen wir ein endloses Gemetzel. Bis zum Finale.
Nun bitte nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen sinnloses Gemetzel, und ich will sicher nicht den Intellektuellen raushängen lassen, dem hier der sozialkritische Ansatz zu kurz kommt. Das Problem von "Midnight Meat Train" ist aber, dass er zwar gnadenlos cool choreografiertes und auch recht hemmungsloses Abschlachten zeigt, sich dabei aber ständig wiederholt. Und soweit ich das noch in Erinnerung habe, war auch genau das das Problem von "Versus", mit dem Kitamura hierzulande bekannt wurde. Schicke Optik ist nun leider nicht alles.
Vinnie Jones ist natürlich wieder sehenswert, auch wenn wir ihm in Gedanken ab und an ein "What’s your Function in Life?" als Oneliner unterjubelten, aber die Mädels - allen voran Brooke Shields - sehen aus, als ob sie gleich vom Fleisch fallen. Die sollten wirklich mal zum Schlachter gehen und sich ein 500 gr. Steak gönnen.
Die Kunst bei einem Langfilm besteht darin, die Kurzgeschichte nicht einfach nur zu strecken oder etwas zu ergänzen, sondern sie mit neuem Leben zu füllen. Am besten - so wie etwa Hitchcock bei "The Birds" - nimmt man die Idee nur als Aufhänger für eine völlig eigenständige, neu entwickelte Geschichte.
Leider ist aber exakt das bei "The Midnight Meat Train" unterlassen worden. Es wurden ein paar Sachen hinzugedichtet, aber letztlich sind das Füller, die die im Prinzip recht simple Idee etwas strecken. Ab dem Punkt, ab dem auch das nicht mehr reichte, bleibt der Film inhaltlich einfach stehen, stattdessen sehen wir ein endloses Gemetzel. Bis zum Finale.
Nun bitte nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen sinnloses Gemetzel, und ich will sicher nicht den Intellektuellen raushängen lassen, dem hier der sozialkritische Ansatz zu kurz kommt. Das Problem von "Midnight Meat Train" ist aber, dass er zwar gnadenlos cool choreografiertes und auch recht hemmungsloses Abschlachten zeigt, sich dabei aber ständig wiederholt. Und soweit ich das noch in Erinnerung habe, war auch genau das das Problem von "Versus", mit dem Kitamura hierzulande bekannt wurde. Schicke Optik ist nun leider nicht alles.
Vinnie Jones ist natürlich wieder sehenswert, auch wenn wir ihm in Gedanken ab und an ein "What’s your Function in Life?" als Oneliner unterjubelten, aber die Mädels - allen voran Brooke Shields - sehen aus, als ob sie gleich vom Fleisch fallen. Die sollten wirklich mal zum Schlachter gehen und sich ein 500 gr. Steak gönnen.
goutierte im Cinedom 9, Köln
FFFler * 6.0
Life is like a Box of Chocolate
Leider erfüllt The Midnight Meat Train nie wirklich die Erwartungen, die man in ihn setzt. So gefällt zwar die Grundidee im Zug mit dem wie imer megacoolen Vinnie Jones, der mit Schlachterwerkzeug seine Opfer tötet, aber die Geschichte außerhalb ist dem entgegen leider sehr bescheiden und langweilig geworden. Man sehnt sich fast jede Minute nach neuen Zugszenen und dass Jones wieder schlachten darf, auch wenn deren CGI oftmals sehr billig rüber kam ... diese Szenen hatten einfach was. Dass die Wendungen schon vorher mit dem Holzhammer eingebläut werden, dient sicher auch nicht der Spannung, dafür ist die Regie von Kitamura weitestgehend ganz gut geraten und auch die musikalische Untermalung hab ich als sehr passend empfungen. Bleibt dennoch ein teilweise recht langweiliger Film, dessen zur Buchvorlage dazu gedichtete Story nicht hätte sein müssen und mir das Ganze insgesamt als 40-minütiger Kurzfilm sicherlich besser gefallen hätte... es sei denn, man hätte hier etwas mehr auf Blut oder Trash gesetzt, aber das wurde ja leider versäumt.
glotzte im Cinecitta' 3, Nürnberg
D.S. * 7.0
Anschnallen nur in Kurven nötig
"Midnight Meat Train" ist angenehm anzusehen, aber nur zwischendurch wirklich mitreißend. Zeitgemäß, zum Glück jedoch nicht Kitamura-hektisch gefilmt und geschnitten, aber visuell nicht außergewöhnlich. Seine Erzählung ist in sich weitestgehend stimmig und tut der Kurzgeschichte nicht Unrecht, fügt ihr aber auch nichts Wertvolles hinzu. Und leidet damit unter denselben Problemen, die viele Langfilmumsetzungen von Short Stories haben - der Plot wirkt in einigen Punkten überflüssig aufgeblasen, die Intensität der Vorlage wird durch Streckung und Unterbrechung verwässert.
Konkreter heißt das: seine Höhepunkte erreicht der Film in den U-Bahn-Szenen. Die wirken schön morbide und brutal, setzen die titelgebende Schlachthausatmosphäre eindrucksvoll um. Auch alle Szenen außerhalb der U-Bahn, in denen Vinnie Jones auftritt, können überzeugen - der Mann hat einfach eine einzigartige Präsenz und strahlt perfekt die Bedrohlichkeit seiner Figur aus. Aber leider machen die nur ein gutes Drittel des Films aus. Drumherum gestrickt ist eine gegenüber der Vorlage neu erfundene Rahmenhandlung, die aus dem Protagonisten der Kurzgeschichte einen Fotografen macht und ihn auf detektivische Mission schickt.
Zwar ist an dieser inhaltlich überhaupt nichts auszusetzen - der zu Beginn des Films geäußerte Antrieb der Figur, mit ihren Fotos das "Herz der Stadt" einzufangen, ist sogar der einzige Aspekt, in dem das zweite Leitmotiv der Kurzgeschichte Barkers Ausdruck und adäquate Umsetzung findet: die Suche nach dem, was eine Stadt ausmacht, nach ihrer Seele, nach einem Grund, sie zu lieben. Problematisch ist allerdings, dass diese Rahmenhandlung eine vergleichsweise übliche ist und sehr konventionell abgehandelt wird - was "Midnight Meat Train" über weite Strecken eben auch zu einem ganz normalen Horrorfilm macht, der zwar gut erzählt sowie spannend inszeniert ist und einige heftige Momente hat. Dem aber das Grauenhafte, Groteske von Barkers Erzählung und vor allem ihrer hochgradig verstörenden Auflösung fast komplett abgeht. Was in der Auflösung des FILMS besonders deutlich wird, wobei das hier doch fast nur eine Frage des Dialoges gewesen wäre... aber vielleicht war man der Meinung, der Originalinhalt würde das Publikum überfordern bzw. zu viele Fragen offenlassen.
Wie auch immer, von einigen kleineren Ungereimtheiten und einem großen logischen Fehler abgesehen, kann man der Filmstory nur dann einen Vorwurf machen, wenn man die unglaublich intensive und dabei auch noch philosophisch fordernde Vorlage kennt. Die Inszenierung ist dazu recht kompakt und geradlinig - dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass viele Szenen der Rahmenhandlung das Tempo des Films unnötig bremsen und ihn damit eines Teils seines Mitreiß-Potentials berauben.
Weit über dem Durchschnitt liegt der Film aber allemal, ist angenehm düster und unterkühlt sowie leidlich spannend. Und in seiner Storyidee natürlich immer noch vergleichsweise ungewöhnlich. Kann verängstigen, kann fesseln. Aber ist in seiner Konsequenz nicht nur deutlich harmloser als die Buchvorlage ausgefallen, sondern auch als der andere jüngere U-Bahn-Film. "End of the Line". Der hat mir noch um einiges besser gefallen - für "Midnight Meat Train" nur solide 7 Punkte.
Konkreter heißt das: seine Höhepunkte erreicht der Film in den U-Bahn-Szenen. Die wirken schön morbide und brutal, setzen die titelgebende Schlachthausatmosphäre eindrucksvoll um. Auch alle Szenen außerhalb der U-Bahn, in denen Vinnie Jones auftritt, können überzeugen - der Mann hat einfach eine einzigartige Präsenz und strahlt perfekt die Bedrohlichkeit seiner Figur aus. Aber leider machen die nur ein gutes Drittel des Films aus. Drumherum gestrickt ist eine gegenüber der Vorlage neu erfundene Rahmenhandlung, die aus dem Protagonisten der Kurzgeschichte einen Fotografen macht und ihn auf detektivische Mission schickt.
Zwar ist an dieser inhaltlich überhaupt nichts auszusetzen - der zu Beginn des Films geäußerte Antrieb der Figur, mit ihren Fotos das "Herz der Stadt" einzufangen, ist sogar der einzige Aspekt, in dem das zweite Leitmotiv der Kurzgeschichte Barkers Ausdruck und adäquate Umsetzung findet: die Suche nach dem, was eine Stadt ausmacht, nach ihrer Seele, nach einem Grund, sie zu lieben. Problematisch ist allerdings, dass diese Rahmenhandlung eine vergleichsweise übliche ist und sehr konventionell abgehandelt wird - was "Midnight Meat Train" über weite Strecken eben auch zu einem ganz normalen Horrorfilm macht, der zwar gut erzählt sowie spannend inszeniert ist und einige heftige Momente hat. Dem aber das Grauenhafte, Groteske von Barkers Erzählung und vor allem ihrer hochgradig verstörenden Auflösung fast komplett abgeht. Was in der Auflösung des FILMS besonders deutlich wird, wobei das hier doch fast nur eine Frage des Dialoges gewesen wäre... aber vielleicht war man der Meinung, der Originalinhalt würde das Publikum überfordern bzw. zu viele Fragen offenlassen.
Wie auch immer, von einigen kleineren Ungereimtheiten und einem großen logischen Fehler abgesehen, kann man der Filmstory nur dann einen Vorwurf machen, wenn man die unglaublich intensive und dabei auch noch philosophisch fordernde Vorlage kennt. Die Inszenierung ist dazu recht kompakt und geradlinig - dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass viele Szenen der Rahmenhandlung das Tempo des Films unnötig bremsen und ihn damit eines Teils seines Mitreiß-Potentials berauben.
Weit über dem Durchschnitt liegt der Film aber allemal, ist angenehm düster und unterkühlt sowie leidlich spannend. Und in seiner Storyidee natürlich immer noch vergleichsweise ungewöhnlich. Kann verängstigen, kann fesseln. Aber ist in seiner Konsequenz nicht nur deutlich harmloser als die Buchvorlage ausgefallen, sondern auch als der andere jüngere U-Bahn-Film. "End of the Line". Der hat mir noch um einiges besser gefallen - für "Midnight Meat Train" nur solide 7 Punkte.
saß im Metropolis 6, Frankfurt
Timo * 3.0
Hans Wurst
Bora-Boring. Kitamura lässt die Yen im Beutel und darf mit US-Dollarnoten um sich schmeißen. Und so sieht der Film auch aus. Alle Szenen auf der Straße sehen grandios aus, weil MIDNIGHT MEAT TRAIN dort ein Auge für die richtigen Einstellungen hat. Und sowie die Kamera in die U-Bahnschächte fährt, schließt sich der Kreis: Anstandslos alle Szenen in und um die Bahn wirken viel zu glatt, beinahe zu Tode stilisiert und sind obendrein noch ziemlich langweilig. Das billige Kunst- und CGI-Blut spritzt durch den Bahntorso und sah dabei nie unechter aus als hier. Ist das Himbeergelee?
Die publikumsaufgeilenden Goreszenen sind schlecht inszeniert, läuten aber wenigstens einen gewissen Trashanspruch ein, dem der Film spätestens in den völlig verramschten letzten 20 Minuten gerecht wird. Ganz ehrlich? Ich fand das alles hochgradig lächerlich und zu keiner Zeit spannend oder intensiv oder sonst was. Kann sein, dass Kitamura sich an die Vorlage gehalten hat, dann ist diese aber auch Mist. In meinen Augen, versteht sich. Einzig und allein eine Plot-Raffinesse sticht ins Auge. Und zwar die, dass man dem Protagonisten nicht vorwerfen kann, dass dieser immer wieder auf fragwürdigste Weise in die Höhle des Löwen rennt - schließlich enttarnt MIDNIGHT MEAT TRAIN dies als seine Obsession. Auf der anderen Seite gibt es dafür Storylöcher von der Größe eines mittelgroßen Bergsees.
Die publikumsaufgeilenden Goreszenen sind schlecht inszeniert, läuten aber wenigstens einen gewissen Trashanspruch ein, dem der Film spätestens in den völlig verramschten letzten 20 Minuten gerecht wird. Ganz ehrlich? Ich fand das alles hochgradig lächerlich und zu keiner Zeit spannend oder intensiv oder sonst was. Kann sein, dass Kitamura sich an die Vorlage gehalten hat, dann ist diese aber auch Mist. In meinen Augen, versteht sich. Einzig und allein eine Plot-Raffinesse sticht ins Auge. Und zwar die, dass man dem Protagonisten nicht vorwerfen kann, dass dieser immer wieder auf fragwürdigste Weise in die Höhle des Löwen rennt - schließlich enttarnt MIDNIGHT MEAT TRAIN dies als seine Obsession. Auf der anderen Seite gibt es dafür Storylöcher von der Größe eines mittelgroßen Bergsees.
goutierte im Metropolis 6, Frankfurt
lexx * 7.5
Ich kann eigentlich nichts anderes tun, als sämtlichen bereits genannten Kritikpunkten zuzustimmen. The Midnight Meat Train kommt einem vor, als hätte der Regisseur eine Kurzgeschichte zu einem abendfüllenden Kinofilm verarbeitet. Wirklich interessant sind nur die U-Bahn-Szenen, der Rest ist austauschbar, überflüssig, schlicht unwichtig, zumindest im Film. Statt dem Pärchen hätte auch ein einsamer Einzelgänger die Hauptrolle spielen können, die üblichen Beziehungsdialoge wären dem Zuschauer damit erspart gewesen. Ebenso sind einige Logiklöcher vorhanden, wobei ich keine wirklich großen entdeckt habe, so dass zumindest mein Filmvergnügen dadurch nicht beeinträchtigt wurde.
Und genau hier wenden wir uns ab von der Kritik, denn Midnight Meat Train ist trotz der genannten Unzulänglichkeiten eines der Highlights des FFF2008. Das liegt hauptsächlich an den genialen U-Bahn-Szenen und an Vinnie Jones, der seine Butcher-Rolle fast schon zu überzeugend spielt, dass selbst dem Regisseur hin und wieder ein Schauer überkommen sein dürfte. Vergleicht man allerdings die Rolle von Vinnie Jones mit der Joker-Rolle von Heath Ledger, im neuen Batman-Film, hatte es Vinnie Jones mit der ständig versteinerten Miene allerdings auch um einiges leichter, so dass man hier sicherlich nicht von einer Oscarverdächtigen Leistung sprechen kann.
Die letzten 30 Minuten waren für mich zudem der pure Genuss, einfach genial, was man aus so einer simplen Grundidee alles rausholen kann. Ich habe richtig Lust auf Clive Barker-Literatur bekommen und das, obwohl ich Horrorbücher eigentlich überhaupt nicht leiden kann, schon gar nicht, wenn sie in der Neuzeit spielen.
Letztlich bleibt von meiner Seite also eine absolute Empfehlung, denn trotz aller berechtigten Mängel macht der Film einfach großen Spaß, punktet zudem mit genialen Bildern und fetziger Musik.
Und genau hier wenden wir uns ab von der Kritik, denn Midnight Meat Train ist trotz der genannten Unzulänglichkeiten eines der Highlights des FFF2008. Das liegt hauptsächlich an den genialen U-Bahn-Szenen und an Vinnie Jones, der seine Butcher-Rolle fast schon zu überzeugend spielt, dass selbst dem Regisseur hin und wieder ein Schauer überkommen sein dürfte. Vergleicht man allerdings die Rolle von Vinnie Jones mit der Joker-Rolle von Heath Ledger, im neuen Batman-Film, hatte es Vinnie Jones mit der ständig versteinerten Miene allerdings auch um einiges leichter, so dass man hier sicherlich nicht von einer Oscarverdächtigen Leistung sprechen kann.
Die letzten 30 Minuten waren für mich zudem der pure Genuss, einfach genial, was man aus so einer simplen Grundidee alles rausholen kann. Ich habe richtig Lust auf Clive Barker-Literatur bekommen und das, obwohl ich Horrorbücher eigentlich überhaupt nicht leiden kann, schon gar nicht, wenn sie in der Neuzeit spielen.
Letztlich bleibt von meiner Seite also eine absolute Empfehlung, denn trotz aller berechtigten Mängel macht der Film einfach großen Spaß, punktet zudem mit genialen Bildern und fetziger Musik.
verweste im Metropolis 6, Frankfurt
misspider S * 7.0
Dieser Review enthält SPOILER!Sie sind unter uns
Was kann man nach 13 Reviews überhaupt noch hinzufügen? Mir hat die Fahrt im Midnight Meat Train jedenfalls sehr gut gefallen. Die nächtlichen Szenen in der U-Bahn waren topp, die eine oder andere Szene dazwischen vielleicht mittelmäßig und lückenfüllend, aber nie wirklich flopp.
Wie in vielen seiner Geschichten spielt Clive Barker auch hier wieder mit der Idee, dass die Erde nicht nur von Menschen bevölkert wird, sondern dass im Verborgenen noch anderes Leben existiert. In diesem Film wird uns das allerdings erst kurz vor Schluss offenbart. Lange Zeit kommt der Film 'nur' wie ein Real-Horrorthriller um einen psychopathischen Killer, vielleicht eine geheime Organisation oder Sekte daher. Erst kurz vor Schluss wagt er dann den Kopfsprung ins Phantastische und lässt uns einen kurzen Blick in eine fremde Welt werfen.
Ich war froh, dass ich hinterher nicht mit der U-Bahn nach Hause fahren musste - um die Zeit wäre es wohl die letzte gewesen...
Wie in vielen seiner Geschichten spielt Clive Barker auch hier wieder mit der Idee, dass die Erde nicht nur von Menschen bevölkert wird, sondern dass im Verborgenen noch anderes Leben existiert. In diesem Film wird uns das allerdings erst kurz vor Schluss offenbart. Lange Zeit kommt der Film 'nur' wie ein Real-Horrorthriller um einen psychopathischen Killer, vielleicht eine geheime Organisation oder Sekte daher. Erst kurz vor Schluss wagt er dann den Kopfsprung ins Phantastische und lässt uns einen kurzen Blick in eine fremde Welt werfen.
Ich war froh, dass ich hinterher nicht mit der U-Bahn nach Hause fahren musste - um die Zeit wäre es wohl die letzte gewesen...
staunte im Metropol 1, Stuttgart
LeslieVernon S * 9.5
Dieser Review enthält SPOILER!What´s your function in life
Möchte nebenbei auch noch nen Kommentar zu diesem Film ablassen. MMT war dieses Jahr unter 22 geschauten Filmen zusammen mit Let the Right one in und The Art of negative thinking definitiv eines meiner persönlichen Highlights. Die Kurzstory aus den genialen Büchern des Blutes von Clive Barker ist interessant und zudem auch sehr blutig umgesetzt, ohne dass der Film in ein billiges Schlachtintermezzo ausartet. Also richtig schöner Horror für Erwachsene. Regie und CGI sind dabei over the Top! Vinnie Jones spielt gewohnt brillant, man kauft ihm die Rolle des Metzgers mit "Mission" absolut ab. Die Dämonen am Schluss des Films sind zeitlich gut gesetzt, so wirkt der Film lange wie ein Thriller. Zur Höchstwertung reicht es meiner Meinung nach leider nicht ganz, da man dem Film in der einen oder anderen Szene doch die zur Spielfilmlänge aufgeblähte Kurzstory ansieht. Aber ansonsten klasse!
war im Metropolis 6, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 8.5
Metzger oder Schaffner?... Geht auch beides?
Nach "Midnight Meat Train" überlegt man es sich zweimal abends alleine mit der U-Bahn nach Hause zu fahren... oder man freut sich als Clive Barker-Fan erst recht auf den Nervenkitzel. ;-) Denn eine bessere Verfilmung eines Werkes des teuflisch guten Schreibers wird man kaum finden. Ästhetisch ist dieser fleischige Zug abgefahren, surreal, grobschlächtig. Einfach passend. Das raue Filmkorn, die alptraumhaft überzeichnete Brutalität, Bradley Cooper als abdriftender Sympathieträger in einer sehr ungewöhnlichen Rolle für den Beau - diese Fahrt vergessen grobere Horrorgourmets so schnell nicht. Sehr gute Regie-Wahl, selbst wenn der Japaner Kitamura damals noch neu war in Hollywood. Seine Art ist Antihollywood und sehr geil - was den Film allerdings zu Kassengift machte. Immerhin huldigen die Hardcore-Horror-Heads ihn bis heute und fanden großes Gefallen dann später im Heimkino - da schließe ich mich sicher nicht aus!
Der Film macht enorm viel aus einer diabolisch-simplen Kurzgeschichte Barkers. Es geht um einen New Yorker Fotografen kurz vor seinem Durchbruch - seine morbiden und düsteren Bilder kommen an. Als er allerdings merkt, dass viele seiner menschlichen Motive, die er nachts an U-Bahn-Höfen knipst, am nächsten Tag Tod sind oder vermisst gemeldet werden, kommt er einem barbarischen U-Bahn-Metzger auf die Spur, der seine Wagons mit Leichen füllt wie andere Kühlhäuser... Abgedreht, bösartig, gemein. Richtig schön eiskalt und nichts für Zartbesaitete. Vinnie Jones ist der perfekte Metzger - ein beängstigendes, sprach- und erbarmungsloses Monster. Das Ende ist vielleicht erahnbar und storytechnisch merkt man den Kurzgeschichten-Ursprung, da ist wenig auf den Rippen. Was Freunde der blutigen Filmsprache sich allerdings erhoffen, wird hier galore geliefert.
"The Midnight Meat Train" ist eines der besten Hollywood-Horror-Regiedebüts der jüngeren Geschichte. Wunderhübsch, gleichzeitig wunderböse. Hat ein europäisches, asiatisches, dreckiges Feeling, das man so, selbst von der Stadt die niemals schläft, nicht erwartet oder kennt. Im Extended Cut noch saftiger. Der Name ist Programm und für das, was er ist und sein kann, gibt es hier so gut wie nichts zu meckern. Style, Gore, Idee, Darsteller - alles edel, besonders und hochwertig. Heute würde Cooper so einen Killerfilm wohl nicht mehr machen, gut dass er damals noch mutiger und kantiger war. Kann man lieben, kann einen abstoßen - aber langweilig wird dieser Ritt sicher nicht. Allein die Augen-Szene rockt das Ding! Innovativ, anders, schwarz. 100 % Barker, 100 % Kitamura - Volltreffer. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Schade, dass da nie mehr Ähnliches nachkam...
Fazit: Eine der intensivsten, brutalsten & coolsten Clive Barker-Verfilmungen. Ein wilder Goreritt, eine stylische Schlachtplatte. Zieht einen in seinen Bann und unterhält enorm. Ziemlich perfekter Midnight Movie?!
Der Film macht enorm viel aus einer diabolisch-simplen Kurzgeschichte Barkers. Es geht um einen New Yorker Fotografen kurz vor seinem Durchbruch - seine morbiden und düsteren Bilder kommen an. Als er allerdings merkt, dass viele seiner menschlichen Motive, die er nachts an U-Bahn-Höfen knipst, am nächsten Tag Tod sind oder vermisst gemeldet werden, kommt er einem barbarischen U-Bahn-Metzger auf die Spur, der seine Wagons mit Leichen füllt wie andere Kühlhäuser... Abgedreht, bösartig, gemein. Richtig schön eiskalt und nichts für Zartbesaitete. Vinnie Jones ist der perfekte Metzger - ein beängstigendes, sprach- und erbarmungsloses Monster. Das Ende ist vielleicht erahnbar und storytechnisch merkt man den Kurzgeschichten-Ursprung, da ist wenig auf den Rippen. Was Freunde der blutigen Filmsprache sich allerdings erhoffen, wird hier galore geliefert.
"The Midnight Meat Train" ist eines der besten Hollywood-Horror-Regiedebüts der jüngeren Geschichte. Wunderhübsch, gleichzeitig wunderböse. Hat ein europäisches, asiatisches, dreckiges Feeling, das man so, selbst von der Stadt die niemals schläft, nicht erwartet oder kennt. Im Extended Cut noch saftiger. Der Name ist Programm und für das, was er ist und sein kann, gibt es hier so gut wie nichts zu meckern. Style, Gore, Idee, Darsteller - alles edel, besonders und hochwertig. Heute würde Cooper so einen Killerfilm wohl nicht mehr machen, gut dass er damals noch mutiger und kantiger war. Kann man lieben, kann einen abstoßen - aber langweilig wird dieser Ritt sicher nicht. Allein die Augen-Szene rockt das Ding! Innovativ, anders, schwarz. 100 % Barker, 100 % Kitamura - Volltreffer. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Schade, dass da nie mehr Ähnliches nachkam...
Fazit: Eine der intensivsten, brutalsten & coolsten Clive Barker-Verfilmungen. Ein wilder Goreritt, eine stylische Schlachtplatte. Zieht einen in seinen Bann und unterhält enorm. Ziemlich perfekter Midnight Movie?!
77 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
The Midnight Meat Train
- Score [BETA]: 78
- f3a.net: 7.7/10 77
- IMDb: 7.8/10