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Review Mojin - The Lost Legend 3D

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Nährstoffarmes Augenfutter
von D.S.

Irgendwo zwischen INDIANA JONES und DIE MUMIE – diese Einordnung aus dem FFF-Programmheft haut im Wesentlichen schon hin. Sie verschweigt allerdings denjenigen Aspekt des Films, der ihn dann bei aller Freude an Mega-Blockbuster-Spektakeln mit Fantasy-Sujet für ein westliches Publikum mitunter schwer verdaulich macht: typisch chinesischen Haudrauf-Klamauk-Humor. Der war natürlich zu erwarten gewesen und äußerst sich im ganzen Habitus einer der drei Hauptfiguren, selbstverständlich dem Fetten, auch noch einigermaßen tolerabel. Eine andere Figur ist jedoch schier unerträglich: eine Art Manager unserer drei "Mojin"-Grabräuber, der sie über zwei Drittel der Handlung hinweg begleitet und fast ununterbrochen lautstark am Jammern, Heulen, Herumlamentieren ist. Argh!

Davon abgesehen erwartet einen hier eine mit exzessiven Schauwerten auftrumpfende Adventure-Story um den Einstieg in eine von alten Mächten scharf bewachte Kaisergruft, die sich über eine epische Höhlenlandschaft erstreckt und mit tödlichen Fallen, schwarzer Magie sowie zombiehaften Soldaten gefüllt ist. Ein sagenumwobener Stein soll geborgen werden – und weil das dann doch ein bisschen arg wenig Story wäre, um 127 Minuten zu füllen, haben unsere Helden nicht nur konfliktbehaftete Beziehungen zueinander: die beiden Leading Men haben auch noch eine sehr persönliche Verbindung zu der Ausgrabungsstätte, die Anlass für zahlreiche ziemlich kitschige Rückblenden in ihre Jugend und zur Geschichte ihrer verflossenen gemeinsamen großen Liebe ist.

Daneben gibt’s dann noch plump eingebaute Kritik am "kranken Amerika" und eine interessant zu beobachtende Abhandlung der aktuellen offiziellen Linie der KP Chinas in Bezug auf Mao und die Kulturrevolution, über die man sich hier dezent lustig macht und von deren Pathos und Überschwang man sich damit abgrenzt. Bemerkenswert natürlich auch die Zeichnung der Auftraggeber der Grab-Expedition als niederträchtige Anhänger eines obskuren Kults, der vermutlich stellvertretend für die Falun-Gong-Sekte steht. An der Propaganda-Front also Vollgas gegeben und alles richtig gemacht!

Zum Glück aber weitestgehend auch in dem Bereich, um den es bei MOJIN für Zuschauer in unseren Breitengraden hauptsächlich geht: Der Film ist feinstes Augenfutter, ein Effektspektakel sondergleichen und hat vor allem schier endlose, wunderschön anzusehende geheimnisvolle Höhlenlandschaften zu bieten. Nicht zuletzt kann auch das 3D mit seiner Liebe zum Detail wie zu großen Bildern, mit seinem Abwechslungsreichtum und seinen oft mehrfachen Bildebenen fast rundum begeistern. Lediglich im Finale kommt es zu ein, zwei Explosionsszenen, bei denen die CGI in Verbindung mit dem 3D eher nach Plastik-Konfetti aussieht, aber bis dahin ist man ohnehin schon erschlagen.

Wer also die Hirn aus- und die Augen weit aufmacht, wird in MOJIN vorwiegend famose Unterhaltung, wenn nicht gar seinen persönlichen 3D-Gral finden. Mit allerdings war das Ganze dann insgesamt doch zu hohl und streckenweise auch deutlich zu nervig, um mehr als knappe 6 Punkte zu vergeben. Beeindruckend jedoch, wie attraktiv Shu Qi (als weibliche Hauptfigur Shirley) auch mit 40 noch ist.

goutierte im Cinestar, Frankfurt

36 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Mojin - The Lost Legend 3D
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 6.7/10 36
  • IMDb: 6.1/10
  • Rotten Tomatoes: 50%
  • Metacritic: 48/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-01 09:44

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