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Review Monsters

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von Alan Smithee
"Monsters" wirkte im Vorfeld ein wenig wie der diesjährige "District 9" mit kleinerem Budget. Im Kino war ich dann sehr positiv überrascht, dass die Aliens in der Handlung nur eine untergeordnete Rolle spielen und sich der Film stattdessen in die schöne Tradition bewegender Filme einreiht, in denen sich Menschen auf eine Reise begeben und durch ihre Erlebnisse grundlegend verändern.

Das Ausgangsszenario von "Monsters" ist schnell erzählt: Nachdem eine NASA-Sonde außerirdisches Leben bergen konnte, stürzte das Raumschiff mit den Proben dummerweise über Zentralamerika ab. Die außerirdischen Lebensformen vermehrten sich rasch und ähneln im Erwachsenenstadium haushohen Riesenkraken mit beachtlichem Zerstörungspotential, so dass die USA und Mexiko das betroffene Gebiet mit einer gigantischen Mauer abriegelten, um die Bedrohung einzudämmen (womit der Film amüsant auf den neuen Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko gegen illegale Einwanderer anspielt). Seitdem liefern sich Aliens und US-Militär wiederholt Kämpfe mit hohen Kollateralschäden. Wenige Tage vor der geplanten endgültigen Versiegelung der Grenze erhält der Fotojournalist Andrew den Auftrag, Samantha, die Tochter seines Bosses, sicher in die USA zurückzubringen. Dank widriger Umstände müssen die beiden dazu die "infizierte Zone" durchqueren...

Wie sie sich auf ihrer Reise allmählich näherkommen und sich dabei ihre Vorstellungen von Familie und Heimat wandeln, fängt der Film mit einfühlsamen Dialogen und dank seiner sympathischen Darsteller wirklich sehr schön ein. Bewegt hat mich auch die Analogie zwischen der "Selbsteinsperrung" eines Landes und der Gefahr, sich durch schlechte Entscheidungen quasi in seinem eigenen Leben einzusperren.

Darüber hinaus ist "Monsters" ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich mit einfachsten Mitteln Spannung erzeugen lässt: Die Aliens sind nur selten zu sehen, und es sind vor allem die erstklassigen Soundeffekte, omnipräsenten Warnschilder, Ruinen und Wracks, die eine Atmosphäre ständiger Bedrohung generieren.
Beeindruckt hat mich noch in derselben Nacht ein Videofeed aus Berlin, in dem der Regisseur Gareth Edwards von seiner Herangehensweise und den Dreharbeiten erzählt:

http://vimeo.com/14259831

Umso erfreulicher, dass sein Film vom Publikum auf etlichen Festivals so gut angenommen wurde, dass er wohl einen regulären Kinostart erhalten wird.

glotzte im Metropolis 8, Frankfurt

71 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Monsters
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 6.4/10 71
  • IMDb: 7.5/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 19:54

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