Reviewer
PinkyHH * 3.0
Bsssssss
Da isser. Der Film aus der Klappstuhl Abteilung. Ästhetische Bilder hat er ja. Im Soundtrack sind auch ein paar Perlen dabei - keine Frage. Die Effekte sind auch gut zu betrachten. Und die Grundidee ist bestimmt gar nicht so schlecht. Aber dann kommt die Umsetzung einer Geschichte, welche zusammen mit den Dialogen den kompletten Film leider nicht in seiner Gesamtheit trägt. Da kann die Behausung noch groß, und der Vino noch so teuer sein, auch wenn er korkt. Nein. Das reicht leider nicht.
Eine Warnung gleich an alle Leute, die wahnsinnig werden, wenn sich in ihrem Schlafzimmer nachts eine Mücke verirrt hat. Bitte nicht angucken! Das könnte traumatisch werden! Ich rede da aus Erfahrung.
Das, was hier fabriziert wird, geht über alles Irre hinaus. Leider fehlt bei aller Recherche in Biologie-Fachbüchern für eine glaubhafte, wissenschaftliche Begleitung dann doch der Sinn der Erzählung - schade... Mehr als drei Punkte sind da leider nicht drin.
Eine Warnung gleich an alle Leute, die wahnsinnig werden, wenn sich in ihrem Schlafzimmer nachts eine Mücke verirrt hat. Bitte nicht angucken! Das könnte traumatisch werden! Ich rede da aus Erfahrung.
Das, was hier fabriziert wird, geht über alles Irre hinaus. Leider fehlt bei aller Recherche in Biologie-Fachbüchern für eine glaubhafte, wissenschaftliche Begleitung dann doch der Sinn der Erzählung - schade... Mehr als drei Punkte sind da leider nicht drin.
Herr_Kees * 6.0
Blutleer
Richard, ein linkischer Wall Street Programmierer ohne Sozialkontakte, der (alleine?) ein abartig großzügiges Apartmenthaus mit Blick auf den Central Park bewohnt, wird von Mosquitos geplagt und von Unregelmäßigkeiten in seinen Tradingcodes irritiert. Zu allem Überfluss lernt er auch noch die schöne Lena kennen. Sein sonst so geordnetes Leben entgleitet ihm immer mehr, bis weder er noch der Zuschauer Realität und (Alptraum-)Vision auseinanderhalten kann.
Wie kann ein Film nur so interessant und langweilig zugleich sein?
MOSQUITO STATE ist auf der einen Seite ungeheuer kunstvoll gefilmt, hat einen coolen Pop- und Elektrosoundtrack, wunderschöne Effekte, ein edles Setdesign, visuelle Ideen, die man auf möglichst großer Leinwand erleben sollte – wirkt aber auf der anderen Seite wie ein stylisches Mood Piece, bei dem man die Story vergessen hat, ein Coffee Table Book, das man zwischendrin beiläufig durchblättert, sich an Bildern und Ideen erfreut und es dann wieder zur Seite legt, um sich mit Substanziellerem zu beschäftigen. Alleine gelassen mit einer unsympathischen Hauptfigur, deren Gedanken, Visionen und Entwicklung man kaum nachvollziehen kann oder will, fehlt jeglicher emotionaler Anker und so sind die Bilder alles, was bleibt.
Wie kann ein Film nur so interessant und langweilig zugleich sein?
MOSQUITO STATE ist auf der einen Seite ungeheuer kunstvoll gefilmt, hat einen coolen Pop- und Elektrosoundtrack, wunderschöne Effekte, ein edles Setdesign, visuelle Ideen, die man auf möglichst großer Leinwand erleben sollte – wirkt aber auf der anderen Seite wie ein stylisches Mood Piece, bei dem man die Story vergessen hat, ein Coffee Table Book, das man zwischendrin beiläufig durchblättert, sich an Bildern und Ideen erfreut und es dann wieder zur Seite legt, um sich mit Substanziellerem zu beschäftigen. Alleine gelassen mit einer unsympathischen Hauptfigur, deren Gedanken, Visionen und Entwicklung man kaum nachvollziehen kann oder will, fehlt jeglicher emotionaler Anker und so sind die Bilder alles, was bleibt.
war im Gloria, Stuttgart
D.S. * 3.5
Wein, Weib und Gesumm
Mathematiker Richard ist menschenscheu, sozial unbeholfen, ein klassischer „Sonderling“ – und als solcher gleichzeitig grenzgenialer Datenanalyst für einen Wall-Street-Broker, der ihn für den von ihm entwickelten, maximal treffsicheren Vorhersage-Algorithmus so fürstlich entlohnt, dass Richard sich gleich ein ganzes Stockwerk in einem Luxus-Appartementhaus im Herzen Manhattans leisten kann. Als er sich einmal auf eine Geburtstagsparty seiner Company verirrt, läuft er dort Catererin Lena über den Weg. Und seine so strikt rational wie funktional aufgebaute Welt gerät massiv ins Wanken …
In den folgenden knapp 100 Minuten erleben wir mit, wie Richard versucht, in Kontakt mit der hübschen jungen Frau zu bleiben. Wie er, einst Nichttrinker, teurem Rotwein verfällt. Wie er sich immer panischer sorgt, sein Algorithmus könne durch taktische Kauf-/Verkaufsorder seiner Kollegen korrumpiert werden, und ihn schließlich höchst experimentell weiterentwickelt. Und vor allem, wie er von einem Moskito gebissen wird und nach anfänglichen Abwehrversuchen schnell entscheidet, dem Mistviech ein trautes Heim zur Verfügung zu stellen – sowie dessen Abkömmlingen …
Das hat dann zur Folge, dass sein ganzer Körper inklusive Gesicht bald von entzündeten Schwellungen überzogen ist und er mehr Ähnlichkeit mit einem Opfer der Beulenpest als mit einem Börsenguru hat. Das ist einigermaßen eklig anzusehen; sein Umgang mit den daran schuldigen Insekten hingegen visuell recht faszinierend. Das – sowie ein vielschichtiges Sounddesign, ein gelungener Score, ein schickes Produktionsdesign – reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um aus MOSQUITO STATE einen spannenden, den Zuschauer irgendwie packenden Film zu machen.
Emotional unterkühlt, kryptisch und abgehoben passt er zwar eigentlich ganz gut zu seinem Setting und Sujet, der Wall Street am Vorabend der Subprime-Krise, kann aber nur oberflächlich beeindrucken. 3,5 von 10 Punkten.
In den folgenden knapp 100 Minuten erleben wir mit, wie Richard versucht, in Kontakt mit der hübschen jungen Frau zu bleiben. Wie er, einst Nichttrinker, teurem Rotwein verfällt. Wie er sich immer panischer sorgt, sein Algorithmus könne durch taktische Kauf-/Verkaufsorder seiner Kollegen korrumpiert werden, und ihn schließlich höchst experimentell weiterentwickelt. Und vor allem, wie er von einem Moskito gebissen wird und nach anfänglichen Abwehrversuchen schnell entscheidet, dem Mistviech ein trautes Heim zur Verfügung zu stellen – sowie dessen Abkömmlingen …
Das hat dann zur Folge, dass sein ganzer Körper inklusive Gesicht bald von entzündeten Schwellungen überzogen ist und er mehr Ähnlichkeit mit einem Opfer der Beulenpest als mit einem Börsenguru hat. Das ist einigermaßen eklig anzusehen; sein Umgang mit den daran schuldigen Insekten hingegen visuell recht faszinierend. Das – sowie ein vielschichtiges Sounddesign, ein gelungener Score, ein schickes Produktionsdesign – reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um aus MOSQUITO STATE einen spannenden, den Zuschauer irgendwie packenden Film zu machen.
Emotional unterkühlt, kryptisch und abgehoben passt er zwar eigentlich ganz gut zu seinem Setting und Sujet, der Wall Street am Vorabend der Subprime-Krise, kann aber nur oberflächlich beeindrucken. 3,5 von 10 Punkten.
war im Harmonie, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 7.0
Bündelfly
In dieser arthousig-stylischen Mische aus „Die Fliege“, „The Big Short“, „Das Phantom der Oper“ und „American Psycho“ wird ein genialer, zurückgezogener und leicht gruseliger Wall Street-Analyst kurz vor der weltweiten Finanzkrise 2007 von einem Mosquito gestochen - und entwickelt in seinem Luxusapartment hoch über dem Central Park eine ganz spezielle Beziehung zu der sich dort ausbreitenden Blutsaugerkolonie…
Von Shudder produziert, funktioniert „Mosquito State“ nahezu ausschließlich auf seiner metaphorischen und audiovisuellen Ebene. Weder von der Handlung noch den Figuren. Auch wenn ich leider lieber mehr klassischem Horror entgegengefiebert hätte, reicht es für ein künstlerisch wertvolles Erlebnis auch so. Dennoch könnte man ja auch beide Seiten der Medaille bedienen. Na ja. Sein glasklares Auge für den damaligen Zeitgeist, natürlich comichaft überzeichnet, sein ekliges Gesumme, die hypnotischen Farben und grandiose Sounduntermalung (von den handverlesenen Songs bis zum pochenden Score) erzeugen ohne Frage Sogwirkung. Vielleicht ohne ganz große Auszahlung und dicken Aha-Effekt am Ende. Aber „Mosquito State“ ist ein eiskaltes Gemälde. Beton, Rotwein und Eiterblasen. Hipsterhorror muss nicht immer schlecht sein. Und die kongeniale Hauptrolle zwischen Mitleid und Monstradamus mit Strohhalm nicht zu vergessen.
Fazit: Interessanter, attraktiver und superstilvoller Börsenbodyhorror, der mit seiner Metaphorik (die aber zum Glück weit über „Wall Street = Blutsauger“ hinausgeht) und Optik etwas zu sehr über seine deutliche Genreherkunft weghuschen will. Sehenswert für mich dennoch.
Von Shudder produziert, funktioniert „Mosquito State“ nahezu ausschließlich auf seiner metaphorischen und audiovisuellen Ebene. Weder von der Handlung noch den Figuren. Auch wenn ich leider lieber mehr klassischem Horror entgegengefiebert hätte, reicht es für ein künstlerisch wertvolles Erlebnis auch so. Dennoch könnte man ja auch beide Seiten der Medaille bedienen. Na ja. Sein glasklares Auge für den damaligen Zeitgeist, natürlich comichaft überzeichnet, sein ekliges Gesumme, die hypnotischen Farben und grandiose Sounduntermalung (von den handverlesenen Songs bis zum pochenden Score) erzeugen ohne Frage Sogwirkung. Vielleicht ohne ganz große Auszahlung und dicken Aha-Effekt am Ende. Aber „Mosquito State“ ist ein eiskaltes Gemälde. Beton, Rotwein und Eiterblasen. Hipsterhorror muss nicht immer schlecht sein. Und die kongeniale Hauptrolle zwischen Mitleid und Monstradamus mit Strohhalm nicht zu vergessen.
Fazit: Interessanter, attraktiver und superstilvoller Börsenbodyhorror, der mit seiner Metaphorik (die aber zum Glück weit über „Wall Street = Blutsauger“ hinausgeht) und Optik etwas zu sehr über seine deutliche Genreherkunft weghuschen will. Sehenswert für mich dennoch.
war im Residenz, Köln
20 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Mosquito State
- Score [BETA]: 57
- f3a.net: 5.6/10 20
- IMDb: 5.2/10
- Rotten Tomatoes: 62%
- Metacritic: 56/100