s Next Exit (2022) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Next Exit

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Reviewer

Leimbacher-Mario * 7.0

Autos brauchen keine Notausgänge

Die Menschen haben bewiesen, dass unsere Präsenz, unser Geist, unser hauptsächliches Ich nach dem körperlichen Tod weiter existiert. Die Prämisse (hallo Phrasenschwein) ist mittlerweile nicht mehr neu - siehe z. B. „We Go On“ oder „The Discovery“. Doch „Next Exit“ ist dann im Endeffekt fast näher an sowas Intimem wie „The Battery“ und ein Roadtrip durch Amerika mit zwei der liebenswertesten und greifbarsten Figuren des Filmjahres. Denn Teddy und Rose bilden unfreiwillig eine Fahrgemeinschaft in den freiwilligen Tod, quer durch die Staaten zum führenden Institut für die Forschung mit „dem Leben nach dem Tod“. Doch natürlich kommt es wie es (etwas berechenbar) kommen muss und dieses Pkw-Abenteuer lehrt die beiden wortwörtlich Lebensmüden nochmal ganz neue Facetten und Gründe für das Diesseits …

Gute Geschichten sind wichtig. Interessante Ausgangslagen auch. Die audiovisuelle Gestaltung hält bei Laune. Aber eines steht für mich immer über allem, gerade wenn ein Film Wiederspielwert, Sympathie und vielleicht sogar Klassikerstatus erreichen, es in meine Sammlung schaffen will - glaubhafte und liebenswerte Figuren! Und wenn „Next Exit“ auch in den erstgenannten Kategorien keine lahme Ente ist, gelingt es ihm vor allem über seine zwei Hauptfiguren zu mir eine dankbar herzliche Connection aufzubauen. Und deswegen war er heute Nachmittag auf dem Fantasy Filmfest lange Zeit auf dem Weg in mein Herz und meine Bestenlisten. Hinten raus reißt er sich diesen hervorragenden Eindruck etwas durch Konventionelles, Spirituelles, Vorhersehbarkeit und fast schon Kitsch etwas ein. Doch insgesamt bleibt ein positiver und warmer Eindruck. Belebend, berauschend, bildhaft. Kumpelhaft, romantisch, hilfreich. Lehrreich, nie predigend, einfach angenehm und schön. Man merkt, dass die kleine Crew und beide Darsteller wirklich wochenlang in der Coronahochzeit durch die USA gecruist sein müssen. Dabei entstanden Chemie, Vertrauen, Verständnis und Timing. Das hilft hier enorm, vor allem wie gesagt in einer flotten und nahezu perfekten ersten Hälfte. Dazu prachtvolle Sonnenuntergänge und Sternschnuppen, schwere Themen über die man stundenlang diskutieren kann, insgesamt aber ein lockerer und authentischer Ton. Komplett unprätentiös. Der beste Kurzmonolog über Baseball aller Zeiten. Und daher ein Geheimtipp, Indiedarling und Sympathiebolzen. Ein Herzfilm für mich. Nur bitte nicht Horror und echte Schauer erwarten.

Fazit: Sehr sympathischer, emotionaler und menschlicher Roadtrip. Figuren, mit denen ich wirklich gerne Zeit verbringe. Ein fein geschriebenes Script. Vielleicht auch Improvisation. Echte Chemie. Tolle Landschaften. Kein Grusel. Viel mehr Gefühl als Geister. Das Ende verliert ein wenig Schwung und die Ausgangslage kennt man mittlerweile. Dennoch: eine mehr als lohnenswerte, lebensbejahende und süße Fahrt!

guckte im Residenz, Köln

D.S. * 7.0

On the Road to Nowhere

Harry und Sally auf dem Roadtrip des Todes: Die Thirtysomethings Rose und Teddy können das Weiterleben aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht mehr ertragen, einen Selbstmord aber auch nicht umsetzen, und machen sich deshalb, unfreiwillig einen Mietwagen teilend, auf den Weg von New York nach San Francisco, wo im „Life Beyond“-Institut der wissenschaftlich begleitete Schritt ins Jenseits auf sie wartet. Zumindest vorübergehend ist Sterbehilfe (zu Forschungszwecken) nämlich legal, da die – in der atmosphärischen Eröffnungssequenz des Films – bewiesene Existenz von Geistern ein „spiritual Afterlife“ zu einer validen, breit akzeptierten Alternative für die Menschheit gemacht hat.

Zwar ist vom Start weg eigentlich klar, wie sich das Verhältnis der beiden zueinander, die sich zunächst alles andere als grün sind, ändern wird. Und ganz genauso, dass sie das Leben selbst und seinen Wert vor dem Beginn des Abspanns (auf den übrigens noch ein lustiger Dialog folgt) aus einer frischen Perspektive betrachten werden. Diese Vorhersehbarkeit schadet dem Filmerlebnis aber nur geringfügig, auch wenn ich persönlich mir ein konsequenteres, weniger kitschiges Ende gewünscht hätte. Im Zentrum steht nämlich weniger die knappe Handlung in sich: der Weg ist das Ziel, wie es bei Roadtrips so häufig der Fall ist. Und der Weg besteht hier im Wesentlichen als teils sehr komischen, teils ernüchternden, teils tieftraurigen, teils erhellenden Unterhaltungen unserer Hauptfiguren, über die wir Einblicke in ihr bisheriges Leben und die Gründe für ihre Sterbenswünsche erhalten – und über die wir die beiden so unglaublich unglücklichen, vor allem aber sich unglaublich echt und authentisch anfühlenden Personen mit jedem zurückgelegten Kilometer tiefer und tiefer ins Herz schließen.

Etwas weniger realistisch wirken einige der zahlreichen Nebenfiguren: ganz unterschiedliche Gestalten, denen Rose und Teddy unterwegs begegnen und die dem Geschehen Farbe verleihen. Auch ihre Geschichten drehen sich jedoch in der einen oder anderen Form um jene Erfahrungen, die uns prägen und dafür sorgen können, dass wir unsere Existenz auf dieser Welt hinterfragen, einordnen, neu bewerten.

Als eine ebensolche Erfahrung lässt sich nahezu auch NEXT EXIT selbst beschreiben. Mag er durch sein Finale und dessen Konsequenzen zwar etwas an existenzieller Wucht verlieren, führt er doch fast unumgänglich dazu, dass man sich solchen philosophischen Fragestellungen bzw. Erörterungen widmet. Das gelingt nicht allzu vielen Filmen. Und nur wenige davon verfügen über Protagonisten, mit denen man so stark mitfühlen kann wie mit diesen beiden. Ein bittersüß elegisches kleines Sympathiewerk, das nur stellenweise noch etwas handfester hätte werden dürfen: gute 7 Punkte.

staunte im Harmonie, Frankfurt

Herr_Kees * 4.5

Gibt es ein Leben vor dem Tod?

Der Tod hat seine Bedrohlichkeit verloren, seit Wissenschaftler ein Leben danach nachweisen konnten. Teddy und Rose sind unterwegs nach Kalifornien, um sich als Freiwillige vom Team der Forscher ins Jenseits begleiten zu lassen.

Das Roadmovie von Mali (Tochter von Danny) Elfman hat zwar zwei ebenso starke wie sympathische Schauspieler, bleibt jedoch zu sehr an der Oberfläche, um wirklich zu fesseln. Die Episoden (ein überfahrener Selbstmörder; ein Trinkspiel mit einem Soldaten, den seine Geister nicht loslassen; problematische Familienbesuche etc.) haben übertriebenen Symbolcharakter und der Film leidet an seiner Schwere – so kommt das eigentlich interessante Thema nie richtig auf die Straße.

Das esoterisch-kitschige Ende gibt dem Film dann leider vollends den Rest.

20 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Next Exit
  • Score [BETA]: 72
  • f3a.net: 6.4/10 20
  • IMDb: 7.1/10
  • Rotten Tomatoes: 96%
  • Metacritic: 58/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-11-03 23:33

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