Reviewer
Leimbacher-Mario * 8.5
Schweres Erbe, echte Beisskraft
Das stumme und doch schreiend-starke Original aus den 20ern ist ein Urpfeiler des Horrorgenres und ein heißer Anwärter auf den wichtigsten Film, der je aus Deutschland kam. Größer können die Fußstapfen, in die es hier zu treten gilt, und die Last, die man schultern muss, kaum sein. Aber wer außer der fulminanten Kombi Herzog/Kinski hätte sich das sonst zugetraut?! Ende der Siebziger waren die beiden auf der Höhe ihrer Schaffenskraft und selbst einer solch übermächtigen und unsterblichen Vorlage gewachsen. Das hat Eier. Das hat Strahlkraft wie tausend übereinander gelegte, leere Gräber. Das muss man erstmal hinbekommen. Eine typische Geschichte über Blutsauger und die Unschuld in seinen Klauen - aber noch viel mehr über die einschüchternde Erhabenheit und Anziehungskraft des Bösen an sich…
Nosferatu Redux
Ein wenig träge, ein wenig launisch - aber so verdammt und beklemmend atmosphärisch… Herzogs „Nosferatu“ ist genauso wie sein Urvaterfilm ein Klassiker des europäischen Schauers, künstlerisch unantastbar, unfassbar schön und schauerlich, mit Kerkern, Nebel, Ratten und Schneidezähne, wie man sie bis dato und seitdem eigentlich nicht mehr gesehen hat. Adjani als Lucy ist anbetungswürdig. Ganz ist eventuell der beste Harker aller Zeiten. Und auch Kinski als Dracula hat echte Chancen auf die Pole-Position in dieser sagenumwobenen und schon hundertfach besetzten Rolle. Er macht es Kinski-Style - und das hat einfach dermaßen heftige Alleinstellungsmerkmale, dass man seinen Blick von ihm nicht nehmen kann, selbst wenn man es wollte. Poetisch, traurig, kraftvoll, gierig, lethargisch. Kalte Stimmung. Warmes Blut. Tiefe Schatten. Endloses Schwarz. Melancholischer Blick. Der Wind heult. Die Zeit heilt keine Wunden. „Nosferatu“ (1979) ist ein Gemälde und konnte in seiner Schönheit nur von Coppolas Version in seinen besten Momenten bisher erreicht werden. Da hat Eggers in seiner kommenden „Nosferatu“-Version wirklich einige Bretter zu sägen… Kinski und Herzog, mit Unterstützung von Ganz und Adjani - schauspielerisch nahe an der Perfektion. Von den Vibes und Gänsehautschwingungen eh. Selbst wenn man die Geschichte natürlich mittlerweile in- und auswendig kennt - so hat man sie noch nicht gesehen. Ja, auch so langsam wohl noch nicht. Arthouse-Blutsauger-Brillanz. Kinskis Blick aus der Dunkelheit tief in meinen Raum und meine Seele - werde ich (leider?) nie vergessen!
Fazit: Fast egal wie groß Murnaus Fußspuren waren - Herzog und Kinski haben mit ihrem „Nosferatu“ Film-, Grusel- und deutsche Geschichte geschrieben. Sehr interessantes und kraftvolles, eigenes Update - selbst wenn das Original the one and only bleibt!
Nosferatu Redux
Ein wenig träge, ein wenig launisch - aber so verdammt und beklemmend atmosphärisch… Herzogs „Nosferatu“ ist genauso wie sein Urvaterfilm ein Klassiker des europäischen Schauers, künstlerisch unantastbar, unfassbar schön und schauerlich, mit Kerkern, Nebel, Ratten und Schneidezähne, wie man sie bis dato und seitdem eigentlich nicht mehr gesehen hat. Adjani als Lucy ist anbetungswürdig. Ganz ist eventuell der beste Harker aller Zeiten. Und auch Kinski als Dracula hat echte Chancen auf die Pole-Position in dieser sagenumwobenen und schon hundertfach besetzten Rolle. Er macht es Kinski-Style - und das hat einfach dermaßen heftige Alleinstellungsmerkmale, dass man seinen Blick von ihm nicht nehmen kann, selbst wenn man es wollte. Poetisch, traurig, kraftvoll, gierig, lethargisch. Kalte Stimmung. Warmes Blut. Tiefe Schatten. Endloses Schwarz. Melancholischer Blick. Der Wind heult. Die Zeit heilt keine Wunden. „Nosferatu“ (1979) ist ein Gemälde und konnte in seiner Schönheit nur von Coppolas Version in seinen besten Momenten bisher erreicht werden. Da hat Eggers in seiner kommenden „Nosferatu“-Version wirklich einige Bretter zu sägen… Kinski und Herzog, mit Unterstützung von Ganz und Adjani - schauspielerisch nahe an der Perfektion. Von den Vibes und Gänsehautschwingungen eh. Selbst wenn man die Geschichte natürlich mittlerweile in- und auswendig kennt - so hat man sie noch nicht gesehen. Ja, auch so langsam wohl noch nicht. Arthouse-Blutsauger-Brillanz. Kinskis Blick aus der Dunkelheit tief in meinen Raum und meine Seele - werde ich (leider?) nie vergessen!
Fazit: Fast egal wie groß Murnaus Fußspuren waren - Herzog und Kinski haben mit ihrem „Nosferatu“ Film-, Grusel- und deutsche Geschichte geschrieben. Sehr interessantes und kraftvolles, eigenes Update - selbst wenn das Original the one and only bleibt!
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