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Review Nothing

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Ein Haufen Scheisse
von Leimbacher-Mario

„Nothing“ ist die gleichnamige, puristische Verfilmung von einem der erfolgreichsten Romane Dänemarks. Ein Schüler verlässt eines Tages den Unterricht, weil seiner Meinung nach eh nichts einen Wert hätte oder zähle. Alles egal. Seine Mitschüler (auf 12-16 würde ich sie schätzen) kommen daraufhin auf ein „Spiel“, auf eine Art Mutprobe, „Pflicht oder Pflicht“, das ihre Sichtweise auf die Welt und den Wert dieser, das Leben und die Entscheidungsfreiheit, radikal und für immer verändern wird…

What's Love Got To Do With It?

„Intet“ hat einen klaren Intent. Sorry für das blöde Wortspiel. Aber er beruht eben so dermaßen klar auf einem Buch, auf einer genialen Idee, auf dem Gesprächsstoff und seinen bis in den letzten Zipfel berechneten Schocks, dass man ihn fast als Konzeptfilm bezeichnen muss. Was ich absolut kaum negativ meine. Sein Ziel ist es sehr literarisch und menschlich Gedanken anzuregen und Diskussionen anzufachen. Klinisch bis krank. Dabei entscheidet er sich nichtmal für eine Richtung, Aussage oder ein Ergebnis. Unser Kopf und Herz übernimmt. Viel mehr geht der „Thriller“ (Anführungszeichen sind hier fett gedruckt) nach seinem Abspann weiter und weiter, breitet sich aus wie die Wellen eines Steins, der in einen Teich geworfen wurde. Ganz wie das Handeln seines Protagonisten - der im Grunde aber nur Auslöser, Aufhänger und Anker ist. Viel mehr geht es um seine Klassenkameraden, den Wert des Lebens, was verschiedene Dinge uns bedeuten, welche Reaktionen sie auslösen, was Trauer, Schmerz und Verlust sind, sein können, sein sollten. Ob all das im „größeren Ganzen“ überhaupt Sinn, Gewicht und Bedeutung hat. Sehr philosophisch. Gewürzt mit etwas (am Ende viel zu flott abgehandelter) Kunstkritik und einem der härteren Momente des Filmjahres. ***SPOILER***Hundefans aufgepasst! Zwar mit Ansage auf dreihundert Metern zu riechen - dennoch unangenehm. Ansonsten: „Nothing“ ist diese Art von „Genrefilm“, die gar keiner ist, irgendwann im ARD-Nachtprogramm läuft und dennoch vollkommen empfehlenswert, hart und vielschichtig zuzieht!

Fazit: extrem interessante Grundidee(n), die richtig viel Lust macht auf den sicher wesentlich ausführlicheren und komplexeren Roman. Wenn ich denn Leser wäre. Gedankenanregend und ambivalent. Starke Jungdarsteller. Böse Schraube. Wirklich gut. Herr des Aussieben.

war im Residenz, Köln

19 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Nothing
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 7.1/10 19
  • IMDb: 6.2/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 03:18

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