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Review The November Man

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Dieser Review enthält SPOILER!

Action-Brosnan is back
von ArthurA

The November Man ist ein Spionage-Actionthriller alter Schule und basiert auf einem Roman aus Bill Grangers “November Manâ€-Reihe, die in den Siebzigern ihren Anfang nahm. Die Handlung wurde natürlich auf den heutigen Stand gebracht und so gibt es neben üblicher Haudrauf-Action auch High-Tech-Ãœberwachungsdrohnen. Dass sich bei Brosnan in der Hauptrolle automatisch James-Bond-Vergleiche aufdrängen, ist nur zu verständlich und nicht zu vermeiden. Peter Deveraux ist von Brosnans aalglattem Bond ziemlich weit entfernt. Er säuft wie ein Loch und zögert auch nicht, die eine oder andere moralische Grenze zu überschreiten und das Leben einer unschuldigen Person (ernsthaft) zu bedrohen, wenn es seinen Zielen dienlich ist. Letzteres sorgt für die mit Abstand beste und intensivste Szene des Films, die zwischen Deveraux und seinem Schüler Mason ausgetragen wird und zeigt, wie weit The November Man von James Bond entfernt ist.

Wenn Deveraux dann auf einen Schlag ein Dutzend Gegner erledigt, liegt der Vergleich natürlich deutlich näher, doch durch eine höhere Altersfreigabe darf hier auch ordentlich Blut fließen und die Auswirkungen der Gewalt sind deutlich zu sehen. Einen sehr großen Fehler macht der Film allerdings durch den starken Fokus auf Luke Braceys Figur. Auch wenn der Streifen versucht, ihn als einen zwischen Moral, Pflicht und Loyalität hin- und hergerissenen Actionhelden darzustellen, fehlen ihm Charisma, Ausstrahlung oder jegliche Tiefe, um den Zuschauer auf die Seite seines Charakters zu ziehen. Viel lieber hätte man Brosnan in der alleinigen Hauptrolle gesehen. Durch den ständig wechselnden Fokus zwischen den beiden Figuren, schwankt auch stark das Tempo des Films und insbesondere das Finale gerät enttäuschend anti-klimatisch. Die politischen Implikationen, die der Film mit sich bringt, sind insbesondere für einen Regisseur wie Roger Donaldson (Dreizehn Tage) eigentlich zu simpel und platt. Jeglicher Realismus bleibt auch auf der Strecke (kann man in Belgrad auf der Straße wirklich jemanden mit einer Schaufel niederschlagen und dann einfach mir nichts, dir nichts weitergehen?!). Am besten funktioniert der Film, wenn Brosnan sein Ding durchziehen kann, und allein deswegen hat er sich mit The November Man ein neues Franchise verdient (Teil 2 wurde bereits angekündigt), bei dem hoffentlich nur er als zentraler Charakter bleiben wird. Hier wurde ordentlich, doch definitiv unter dem Potenzial gewerkelt.

Erstveröffentlichung

war im Cinedom, Köln

32 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The November Man
  • Score [BETA]: 52
  • f3a.net: 5.6/10 32
  • IMDb: 6.6/10
  • Rotten Tomatoes: 34%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 07:30

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