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Review Oculus

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Spieglein, Spieglein, an der Wand, bist du der Böseste im ganzen Land?
von Leimbacher-Mario

Horrorfilme haben momentan vielleicht das größte Problem aller Genres (zusammen mit dem Actionfilm), was aber nicht nur an mut- & ideenlosen Machern liegt, sondern natürlich auch am abgestumpften, niveaulosen Publikum. Wirkliche tolle Horrorperlen (It Follows, Babadook) werden zum Teil (nicht nur im Netz) zerrissen von den "Ist ja gar nicht gruselig!"-Twitterern & wirklicher Horrormüll ala "Ouija" oder "Anabelle" spielen leider ein Vielfaches ihrer Kosten ein & haben finanziell Erfolg. Die breite Masse erkennt einen guten Horrorfilm leider gar nicht mehr. Ob das bei "Oculus" anders ist? Könnte gut möglich sein, sind seine Prämisse, Geschichte & Stimmung absolut altbekannt & sehr Mainstream, versteckt sich dahinter doch ein überdurchschnittlich guter Grusler. Ehrlich gesagt, ist das sogar noch untertrieben - die Geschichte um einen mysteriösen Spiegel, der (nicht nur) eine Familie per Wahnvorstellungen in den Abgrund stürzt, ist in jeder Beziehung sehenswert. Für Horrorfans ein Muss, mit dieser Aussage zögere ich keinen Moment!

Ein böser Spiegel, ein psychisch labiles Geschwisterpaar, Haunted House, Geister, Jump-Scares, technische Ausrüstung zum Festhalten des Paranormalen, Rückblicke - so gut wie nichts ist hier wirklich neu. Und trotzdem ist der Film brandheiß, variiert bekannte Muster, interpretiert & kombiniert sie neu. Spätestens nach 25 Minuten ist man richtig gefesselt, der Puls steigt von Minute zu Minute & man weiß: das hier ist kein Einheitsbrei! Die betroffene Familie ist glaubwürdig & trifft einen nah ans Herz, die Schauspieler von Jung bis Alt ebenso klasse. Der Soundtrack hält sich zurück, ist aber bei genauerer Betrachtung ebenfalls top & unterstützt eine teilweise extrem angespannte Atmosphäre.

Dazu kommen ein gutes Geisterdesign, variable Arten des Horrors (von Slow-Burn bis Ekel über Überraschung & wohldosierte Jump-Scares) & eine doppelte Spannung durch zwei verschachtelte Erzählebenen. Und dann habe ich den psychologischen Aspekt noch gar nicht genannt, der dem Ganzen auch noch die eine oder andere Interpretationsmöglichkeit entlockt. Kritik ist hier außer den bekannten Mustern unangebracht & "Oculus" ist einer der besten Horrorfilme der letzten 5 Jahre. Als Mischung aus Zimmer 1408 & The Conjuring würde ich ihn beschreiben & ungefähr auf diesem Niveau bleibt er auch. Als ich nach 70 Minuten auf die Uhr schaute & mir klar wurde, dass der noch 30 Minuten geht, lief mein Schweiß nicht langsamer & ich war positiv beunruhigt.

Fazit: die beste Stephen-King-Verfilmung, die gar keine ist. Spannend, emotional, ein rundes Paket & absoluter Hit für Horrorfans & die, die es werden wollen!

52 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Oculus
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.7/10 52
  • IMDb: 6.5/10
  • Rotten Tomatoes: 74%
  • Metacritic: 61/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 01:19

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