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Review Office

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Underperformer
von D.S.

Von koreanischen Thrillern sind wir ja inzwischen vor allem hohes Tempo, überbordende Gewalt und häufig auch überraschende Storywendungen gewohnt. Wendungen hat OFFICE zwar zu bieten, ihr Überraschungsgrad ist aber nur mäßig ausgeprägt – zumindest Vielseher wissen ab einem gewissen Punkt, worauf das Ganze hier wohl hinauslaufen wird. Das mit dem Tempo und der Gewalt ist aber noch mal eine ganz andere Sache: Tatsächlich weist der Film enorme Längen auf, schleppt sich vor allem im Mittelteil weitgehend ohne Höhepunkte durch tristes Büroleben-Einerlei. Und die Kills fallen weder besonders blutig noch irgendwie aufregend aus.

Vielleicht liegt das daran, dass OFFICE gar kein reiner Thriller sein will, sondern sich als Mischung aus Slasher und Krimi einerseits sowie Drama und zur Groteske verzerrter Satire über die Leistungsgesellschaft und ihr übersteigertes Arbeitsethos andererseits präsentiert.

Insbesondere der Satire – und damit der vermutlich beabsichtigten Wirkung des Films als Anklage krankmachender sozialer Normen – schadet dabei jedoch die plumpe Formulierung der getroffenen Aussagen. Wenn „die Kollegen im Büro“ explizit als grundsätzlich allesamt „reißende Wölfe“ bezeichnet werden, erscheint das als einfach etwas zu platt, um berühren oder ernsthaft zum Nachdenken anregen zu können.

Andererseits bekommen wir hier nicht mal extremes Mobbing oder gar ausgeklügelte Intrigenspiele vorgeführt. Wie die als maximal egozentrisch gezeichneten Angestellten mit der jungen Praktikantin umgehen, die im Zentrum der Handlung steht, ist in erster Linie so wie der Rest des Films: unfreundlich, aber eigentlich unspektakulär.

So bleibt von OFFICE leider nicht besonders viel in Erinnerung. Außer vielleicht der Tatsache, dass das hier sehr negativ portraitierte Unternehmen „Cheil“ heißt – und das ist im realen Leben der Name einer großen multinationalen Firma im Samsung-Konglomerat.

Ansonsten gibt es jedoch wirklich nicht viel Spannendes zu vermelden. Kann man sich als Krimifreund ansehen, muss man aber nicht. Fans von Korea-Highlights der jüngeren Vergangenheit werden vermutlich eher enttäuscht sein. 5 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

33 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Office
  • Score [BETA]: 60
  • f3a.net: 6/10 33
  • IMDb: 5.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 12:07

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