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Review One Hour Photo

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Robin Williams ist selbst als Einzelgänger & Psychopath noch liebenswert
von Leimbacher-Mario

Robin Williams war, auch abgesehen von dem immer entstehenden Hype um eine verstorbene Person, ein grandioser Schauspieler, einer der sympathischsten & lustigsten Typen, die je über die Leinwand flimmerten. Und neben Insomnia ist er in One Hour Photo in einer seiner wenigen Rollen als Bösewicht zu sehen. Hier spielt er Sy, einen Angestellten in einem Supermarkt & Experten für das Entwickeln von Fotos. Ein anscheinend netter, aber stark isolierter & etwas gruseliger Mann, ohne Freunde, Familie oder soziale Kontakte. Seine Welt sind die Fotos seiner Kunden. Und eine Familie hat es ihm besonders angetan, er fühlt sich fast wie der Stalker-Onkel dieser...

Neben der Tatsache, dass wir den guten Robin Williams nie mehr in neuen Rollen im Kino sehen werden, finde ich es auch traurig, wie wenige Filme der Regisseur des Thrillers, Mark Romanek, in seinem Leben dreht. So ist One Hour Photo nicht nur ein außergewöhnlich spannender & andersartiger Film (ähnlich wie sein Protagonist), so zeigt der Film auch Anflüge von Fincher, Hitchcock & den Coens - eine bemerkenswerte Mischung. Ärgerlich ist nur, dass durch die momentan erhältliche, verwaschene Blu-ray diese Schönheit kaum rüberkommt.

Die restlichen Charaktere & Schauspieler gehen neben Williams zwar unter, machen ihre Sache aber trotzdem passabel. Der Verlauf der Geschichte ist nachvollziehbar & unblutiger, emotionaler & realistischer als ähnliche Thriller, sogar das Ende gefällt mir. ***SPOILER***Und in welchem Thriller gibt es schon keinen einzigen Toten? Nicht ganz perfekt wird in einer Szene die Missbrauchsvergangenheit von Sy angesprochen, was man sich besser gespart hätte. Zu diesem Zeitpunkt sieht man schon längst nur noch den Charakter Sy, nicht den Hollywoodstar Robin Williams, was immer besonders bemerkenswert ist. Sicher ist der Film kein Meilenstein & ich hätte mir etwas mehr Schockmomente à la der Traumszene mit den blutigen Augen gewünscht, einer der besseren Thriller der 00er-Jahre ist er aber schon. Eine Charakterstudie, die sich unter die Haut & ins Herz knipst. Lässt einen auch auf Außenseiter anders schauen & regt die Gedanken an, was im Endeffekt gruseliger ist als jeder Schocker oder Blutfontäne!

Fazit: mal ein etwas anderer, nachvollziehbarer, realistischer Thriller. Großartig anders, noch großartiger wie immer durch Robin Williams!

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One Hour Photo
  • f3a.net: 7.1/10 34
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 15:16

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