s One & Two (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews One & Two

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Reviewer

Lovecraft * 6.0

Die Abgeschiedenheit der Seele

Die Geschwister Zac und Eva leben mit ihren Eltern auf einer einsamen Farm ohne Telefon, Radio oder Fernseher, durch eine gigantische Palisade völlig abgeschottet von der Zivilisation. Überwacht und unter der Knute durch den strengen, repressiven Vater, entwickeln die Jugendlichen behutsam ihre übernatürlichen Kräfte, sich kurze Strecken "teleportieren" zu können. Als es zur Katastrophe kommt, müssen Zac und Eva eine Entscheidung treffen…

"One & Two" ist eine ruhige, elegisch fotografierte Coming-of-Age-Story, ein Familiendrama mit nur ganz leichten fantastischen Elementen, die vom Autor wohl in erster Linie symbolhaft für die Adoleszenz der Protagonisten eingesetzt werden. Von den Bildern, der Stimmung und dem Soundtrack her hat mich der Film teilweise an Peter Weirs "Witness" erinnert. Zwar ist die Handlung weder sonderlich innovativ oder komplex, dafür kann die Atmosphäre punkten, die Darsteller spielen gut, und schön anzuschauen ist der Streifen auch.

glotzte im Cinestar, Berlin

MrRossi * 5.5

Rebellion der Jugend

Zac und Eva wachsen abgeschottet durch hohe Mauern jenseits der modernen Zivilisation auf einem Bauernhof auf. Die beiden können sich über kurze Strecken teleportieren, doch ihr Vater verbietet ihnen strengstens, diese Fähigkeiten einzusetzen. Als Eva klar wird, dass die Mauer dazu dient, die beiden einzusperren, reift in ihr der Wunsch zur Flucht.

"One & Two" ist ein ruhig und einfühlsam erzähltes Familiendrama, das den Konflikt zwischen Eltern und ihren Teenager-Sprösslingen einmal auf andere Art und Weise zeigt. Die besondere Fähigkeit der beiden ist dabei nur eine Metapher für die anderen Wertvorstellungen und Betätigungsfelder der Jugendlichen im Gegensatz zu ihren Eltern. Der Film zeigt, was passiert, wenn ein Elternteil damit nicht zurecht kommt. Er tut dies, indem er uns einfach alltägliche Szenen präsentiert, durch die vollkommen klar wird, wie die Charaktere zueinander stehen und wie sie zu dem geworden sind, was sie sind. Dafür braucht es keinen einzelnen Flashback.

Leider vergibt der Film in der zweiten Hälfte einiges an Potential. ***SPOILER***Als Eva zum ersten Mal auf die Zivilisation und damit andere Menschen trifft, begegnet sie fast nur gutmütigen Leuten. Hier hätte man weitaus mehr herausholen können. Trotzdem ein schöner, ruhiger, wenn auch durchschnittlicher Film zum Nachdenken.

guckte im Cinecitta', Nürnberg

D.S. * 5.5

Weltvergessen

Melancholisches, äußerst ruhiges Coming-of-Age- und Familiendrama, das in schönen, großen Bildern erzählt wird, die allerdings mit zu vielen Unschärfen arbeiten.

Abgeschottet hinter einer gewaltigen Holzmauer, wachsen die unzertrennlichen Geschwister Zac und Eva (sehr eindrucksvoll und unglaublich an die junge Emma Watson erinnernd: die erst 15-jährige Kiernan Shipka) bei ihren Eltern in einer Welt auf, die stark an die der Amish erinnert: frei von Elektrizität, Musik oder sonstigen Segnungen der Zivilisation. Während Zac im harten Landleben durchaus seine Erfüllung findet, träumt Eva von mehr, von einer größeren Welt als der, in der sie eingesperrt gehalten wird. Immer wieder ermuntert sie ihren Bruder zu kleinen „Ausbrüchen“: zum Ausüben ihrer gemeinsamen, mysteriösen übernatürlichen Kraft. Die darin besteht, sich mehrere Meter weit teleportieren zu können – wenn auch nur an Orte, die sich in unmittelbarer Sichtweite und freier Sichtlinie befinden. Als die epilepsieartigen Anfälle, an denen ihre Mutter leidet, eskalieren und ihr cholerisch-autoritärer Vater die Kinder dafür verantwortlich macht, erreicht die Situation einen dramatischen Höhepunkt...

ONE & TWO ist stimmungsvoll umgesetzt, schön anzusehen und besticht durch gutes Schauspiel wie durch eine dichte Atmosphäre. Über weite Strecken nimmt die Handlung allerdings nicht genug Fahrt auf, um wirklich fesseln zu können – vielleicht passiert auch schlicht etwas zu wenig.

Hinzu kommt ein Symbolismus, den man als eher platt bezeichnen muss. Nicht nur, was die Bedeutung der Mauer oder der „Superkraft“ der Geschwister angeht: Die Spannungsfelder Kindheit/Erwachsenwerden, Familie/Selbständigkeit, Geborgenheit/Freiheit stehen viel zu deutlich im Vordergrund der Erzählung, die eigentliche Geschichte ist ihr ganz offensichtlich als Geschichte nicht halb so wichtig.

Deshalb: Kann man sich ansehen und in den Bildern schwelgen. Wirklich bewegend ist ONE & TWO aber nicht. 5,5 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 5.5

Brüderchen und Schwesterchen

Märchenhaftes Coming-of-Age-Drama, das durch sein sehr ruhiges Erzähltempo und seine unspektakuläre Geschichte leider kaum zu fesseln vermag – obwohl die Jungdarsteller wirklich gut sind, die subtilen Spezialeffekte eindrucksvoll wirken und die physikalischen Regeln der "Jumps" schön bildhaft erklärt werden.

glotzte im Metropol, Stuttgart

Alexander * 6.5

Beyond the Wall

Man kann sich einfach nicht des Eindrucks erwehren, als hätte der im Hinterland der USA aufgewachsene Regisseur, dessen offensichtlich als Analogie zu seiner Person gemeinten und in diesem Film vordergründig unter einem strengen, erzieherischen Regiments zu leidenden Geschwister, hier nachhaltig versucht, ein von ihm unverarbeitetes Jugend-Trauma aufzuarbeiten.

Daran könnte auch nichts auszusetzen sein, wäre die Inszenierung dieses Problembewältigungsfilms nicht etwas arg langatmig geraten.

Zwar überzeugen die tricktechnisch durchaus charmant in Szene gesetzten kleinen Befreiungs-Sprünge (die leider zwangsläufig an den unsagbar kommerziellen „Jumper“ erinnern) der beiden Kinder immer wieder als kurze und durchaus liebevoll gemeinte Ausbruchsversuche aus einer sie isolierenden Gefangenschaft, doch leider entwickelt der Film aus diesem der Kinder angeborenen Talents keinen wirklichen Spannungsbogen.

Die auf einem weitläufigen Gelände von der Außenwelt vollkommen isoliert lebende Familie erinnert mit der sie einschließenden, übermächtig wirkenden, riesigen „Mauer“ stellenweise an „The Vilage“ von M. Night Shyamalan, so wie auch die Story in weiten Teilen an die unvorhersehbaren Mystery-Perlen dieses Regisseurs erinnert, ohne aber jemals an die twistreichen und gruseligen Pfade dieses Regie-Talents heranzureichen.

So kann man „1 & 2“ letztlich nur noch als Familiendrama mit Anklängen des „coming of age“-Films goutieren, der mit seinen durchaus kunstvollen Bildern und sicherlich nicht untalentierten Schauspielern zumindest einen Hauch von Mystery und Drama zu versprühen vermag und dessen offensichtlich nicht von allen Besuchern verstandenes Ende zumindest für mich eine Art von Erlösung allen Übels symbolisierte.

Für mich war das zwar weder Fisch noch Fleisch, dennoch konnte ich dem Film nicht vorwerfen, mich über Gebühr gelangweilt zu haben.

guckte im Cinestar, Frankfurt

ArthurA * 4.5

Coming-of-Age-Geschichte nicht gut umgesetzt

Die Ausgangssituation ist zugegebenermaßen interessant und alle vier Darsteller des Films, insbesondere die beiden Jugendlichen, leisten tolle Arbeit in den Rollen. Doch nach einem interessanten Aufbau verläuft der Film ins Nichts. Das Problem dabei ist, dass die Superkraft der Geschwister zunehmend eine untergeordnete Rolle spielt, sodass man sich irgendwann fragt, wieso man sich überhaupt ausgerechnet für diese entschieden hat. Man erfährt weder etwas über den Ursprung noch über die Regeln, nach denen diese Teleportation funktioniert und irgendwie ist es auch für den Film nicht wichtig, doch die Coming-of-Age-Geschichte für sich genommen ist einfach nicht fesselnd genug. Was dabei herauskommt ist weder Fleisch noch Fisch, sondern eine vergebene Chance.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

Leimbacher-Mario * 4.5

Geschwister halten zusammen

Superhelden boomen - und ich liebe es! Der massive Plan der großen Studios bis 2020 schüchtert mich kein bisschen ein, einfach Feierzeit für Comicfans. Dass hier gerade von dem Kameramann von "You’re Next" & "V/H/S" ein ganz intimer, sensibler Film über ein Geschwisterpaar mit sprunghaften Superkräften kommt, überrascht & fasziniert.

"One & Two" ist so ein unglaublich ruhiger, persönlicher & kleiner Film über ein Geschwisterpaar, das lernen muss, mit seinen Fähigkeiten umzugehen & von einem überstrengen Vater von der Außenwelt ferngehalten wird, das glaubt man erst, wenn man es sieht. Eine Mischung aus "The Village" & einem Arthouse-Ableger von "Heroes". Für mich war das nicht gerade unterhaltsam & eher ein müder Film - aber erstaunt über die Konsequenz war ich allemal! Es passiert wenig, Action fehlt ganz, es wird kaum geredet, eher mit zeichnerisch schönen Aufnahmen geglänzt. Wenn dann mal eines der Geschwister rauskommt & interagieren darf, dreht sich die Story wieder so, dass der Szenenwechsel nicht lange anhält & man wieder im abgeschiedenen Haus landet. Eine ernüchternde Superheldencharakterstudie, für mich ohne Ergebnis. Manchmal erinnert der Film sogar an eine unnötige "Tree of Life"-Kopie. Visuell kann das als Kompliment gelten...

Eigentlich ist es ein reinrassiges Drama, über Teenager, die sich vom Elternhaus lösen müssen - und sich halt nebenbei noch teleportieren können. Die Schauspieler machen das alles klasse, aber totaler Stillstand in Sachen Handlung & teilweise auch Charakterentwicklung, das ist mir etwas zu viel lahmes Kunstkino. Schön, mal komplett ins Gegenteil von Marvel & Co. zu schwenken, so richtig weitergebracht hat mich das aber nicht. Spaß sieht anders aus, bei so viel Potenzial erst recht. Das Ganze fühlt sich eher wie ein netter, überhübscher Pilot zu einer Serie an, nicht wie ein lohnenswerter Film. Auch nicht so toll, dass kaum eine der vielen aufkommenden Fragen zufriedenstellend beantwortet wird***SPOILER*** - warum ist der Vater so böse, warum stirbt die Mutter, warum & woher die hohe Mauer? Ich kann mich nur wiederholen: toller Ansatz, aber nur Schlafpillen dabei rausgekommen.

Fazit: sehr intimer, interessanter Superhelden-Ansatz, aber leider eine Story ohne Fortbewegung oder wirkliche Spannung.

war im Residenz, Köln

42 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

One & Two
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 5.6/10 42
  • IMDb: 7.0/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 01:01

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