s Outrage (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Outrage

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Reviewer

landscape * 5.0

Generationswechsel

Ein Teil Ich-bin-Kalif-anstelle-des-Kalifen, ein Teil Jackie-Chan-Humor (ohne die Stunts), jede Menge Blei und Yakuza-"Geschenke", ein ordentlicher, aber nicht sonderlich herausragender Film.
Old Style muß nicht schlecht sein, aber überzeugt hat mich Outrage nicht. War aber schön, Kitano mal wieder zu sehen.

saß im Cinemaxx 6, Hamburg

FFFler * 8.5

It’s just a formality

Kitano macht nach Jahren mal wieder einen Yakuzafilm, da durfte man gespannt sein. Während man ja immer wieder liest, dass die Yakuza seine Filme lieben und ihn sogar drängen, mal wieder ein solches Werk zu inszenieren, dürften sie diese Bitte inzwischen bereuen. Denn was Kitano hier abliefert, ist vor allen Dingen im ersten Drittel eine aberwitzige Satire auf deren Machenschaften. Sie werden hier als intrigenspinnende Idioten gezeigt, deren Moral und Kodex ja doch nur als eine Art Formalität angesehen werden und die sich selbst durch ihre Starrsinnigkeit in die absurdesten Situationen bringen. Dabei vergisst Kitano seinen Stil jedoch zu keinem Zeitpunkt, inszeniert auf gewohnt hohem Niveau, was von einem John-Carpenter-Gedächtnisscore noch hervorragend untermalt wurde. Für mich daher sogar einer seiner besten Filme in diesem Bereich und ich bin mir sicher, dass die Yakuza alles andere als amused von Kitanos neuestem Werk sein werden.

guckte im Cinestar 7, Berlin

Athanasios Mazarakis * 6.5

Just a ride

Ich hatte mich entschlossen, das FFF 2010 mit Outrage zu beenden und Rubber sausen zu lassen. Im Nachhinein bin ich aber mit dieser Entscheidung nicht ganz so zufrieden gewesen...

Ja, es ist ein Kitano-Film, vielleicht sogar in Reinkultur. Und mal wieder hält das FFF-Programmheft wirklich alles und verspricht nicht mehr. Ja, es ist vertraut, allerdings für mich doch eher ZU vertraut. Die Story nimmt keine überraschenden Wendungen, man steuert zielstrebig auf das vertraute Ende zu.

Vielleicht waren es auch zu hohe Erwartungen an den Film. Die Zahnarztszene hätte man sich schenken können. Etwas mehr Charakterentwicklung hätte ich interessant gefunden, wobei diese vielleicht auch deplaziert gewesen wäre, keine Ahnung. Und sinnlose Gewalt an jeder Ecke...

Versteht mich nicht falsch: Es ist ein guter Film. Aber ich persönlich hab mich nicht wirklich unterhalten gefühlt. Er war mir vielleicht ZU realistisch, sowas wie Brother wäre mir lieber gewesen.

Eigentlich habe ich zuerst zu einer 5 tendiert - aber dies wäre wohl auch zu hart. Hab mir mal meine restlichen Bewertungen angesehen und muss wohl eine 6,5 vergeben. Im Grunde genommen ist der Film einerseits für mich wirklich Mittelmaß, andererseits halt doch ein richtiger Kitano-Yakuza-Film. Hardcore-Fans dürfen definitiv rein. Er läuft einfach zu schnell ab und ehe man es sich versieht, fährt man kopflos Auto...;) Muss aber vielleicht sogar so sein.

glotzte im Metropol 2, Stuttgart

Rohrkrepierer * 7.5

ein Fingerzeig

Takeshi Kitano und die Yakuza. Das ist seit Jahren eine unheilige Allianz, die sich immer auch ein wenig in gefährlichen Gewässern bewegt. Wer wie Kitano die Mafia als Vorbild wählt für seine Werke, der wird entweder den Zorn der Porträtierten auf sich ziehen, oder ihren Respekt ernten. Erstaunlicherweise bewegten sich die Reaktionen auf Kitanos Werke mehr zu Zweiterem. Ob das nach OUTRAGE auch so sein wird?
Endlich schafft es Kitano einmal in die Strukturen der verschiedenen Familien hineinzusehen und den dortigen, ständig schwelenden Machtkampf mit einer ordentlichen Portion Ironie und Kritik zu betrachten. Das ist unterhaltsam, teilweise schockierend, dann wieder komisch und gelegentlich auch mal ein bisschen zäh. Eben genauso wie es Kitanos Werke seit jeher auszeichnet und ihn entweder liebenswert, oder uninteressant werden lässt.
OUTRAGE ist ein klassischer Kitano, vielleicht etwas kritischer, etwas ironischer als bislang. Aber eben wie auch alle Kitanos vorher wieder gut!

verweste im Cinecitta' 3, Nürnberg

Bassprofessor * 5.0

Da rastet der Zahnarzt aus!

Outrage hat leider das Problem vieler sich dem westlichen Markt mit dem Hammer angepassten Asiaten. Die Bilder sind hochwertig, die Action gut choreographiert. Die Actionszenen, welche teilweise sehr brutal arrangiert wurden, wissen durchaus zu gefallen. Leider wird hierbei die Geschichte nur noch zweitrangig dargeboten. Ist das Wer-gegen-Wen am Anfang noch spannend, wiederholt sich derselbe Handlungsstrang immer und immer wieder. Nur die handelnden Personen werden getauscht.
Dies überträgt sich leider auch auf die Schauspieler, welche zwischen lustlos und aufgesetzt cool agieren. Allen voran leider Herr Kitano selbst, der nahe am Autismus schauspielert.

Leider nur eine ausreichende Rückkehr Kitanos in den Yakuza-Film.

staunte im Cinecitta' 3, Nürnberg

Alan Smithee S * 7.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Takeshi Kitano: Mit diesem Namen verbinden wir albernste Comedy (welch schöne Zeit, als auf DSF nachts noch "Takeshis Castle" statt der Sexy Sport Clips lief..), aber auch kunstvolle Dramen und exzessive Gewaltdarstellungen.
Seit "Brother" sind mittlerweile 10 Jahre vergangen, doch nun meldet sich Kitano endlich mit einem weiteren Yakuza-Film zurück, der seinem Titel entsprechend drastische Gewaltausbrüche, aber auch unerwartet viel Humor bietet. Kitano etabliert darin zunächst das Sanno-Kai-Syndikat als hermetische Organisation im Grunde verfeindeter Clans, die unter der Führung ihres "Chairman" einem strengen Ehrenkodex folgen. Der Zuschauer merkt jedoch schnell, dass der Kodex durchaus flexibel gehandhabt werden kann, als Ikemoto vom Chairman damit beauftragt wird Murase wegen eines Faux-pas zu bestrafen. Ikemoto, der eigentlich mit Murase befreundet ist und daher Gewissensbisse hat, gibt die Aufgabe an Otomo weiter, der eine Untergruppe des Ikemoto-Clans leitet (und von Kitano gespielt wird). Otomo geht nicht gerade mit Samthandschuhen vor und entfesselt damit eine Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die die bestehenden Machtverhältnisse des Syndikats ins Wanken bringen wird...

"Outrage" ist ein Ensemble-Film im wörtlichen Sinne, der mitunter das Verhältnis von Kollektiv und Individuum ausleuchtet: Es gibt keine klare Hauptfigur und auch keine eindeutigen Sympathieträger, obwohl Otomo einem solchen vermutlich noch am nähesten kommt, da er ein Yakuza "alter Schule" ist, der mitunter an seiner klassischen Auslegung des Ehrbegriffs scheitert. Analog dazu richtet sich keine Entscheidung im Film nach den Bedürfnissen eines Einzelnen, sondern wird der Ehre des Clans untergeordnet, was durch genau choreografierte Ensemble-Szenen auch visuell sehr eindrucksvoll umgesetzt ist.
Gleichzeitig liefert der Film einen schwarzhumorigen - stellenweise fast schon satirisch wirkenden - Abgesang auf die Doppelmoral der Yakuza, wenn der Chairman eine böse Intrige nach der anderen spinnt und dabei deutlich wird, dass Ehrerbietung und Gesichtswahrung im Sinne des Kodex unter seiner Führung nur noch hohle Floskeln und Rituale sind.

Wie ein anderer Rezensent bemerkte, standen schon Kitanos frühere Filme unter dem Einfluss des Zen-Buddhismus und waren insofern stets auch eine Abhandlung über das Verhältnis von Wiederholung und Veränderung. Dies gilt im Hinblick auf das Ende des Films und formal ebenfalls für "Outrage", mit dem Kitano zwar zu seinen filmischen Ursprüngen zurückkehrt, dem Yakuza-Thema aber etliche neue Facetten abgewinnt.
Wie erwartet ist der Film dabei wahrlich nichts für zarte Gemüter und wurde für seine Gewaltdarstellungen in Cannes heftig kritisiert. Darüber können FFF-Veteranen aber freilich nur schmunzeln ;).

guckte im Metropolis 8, Frankfurt

MarxBrother81 * 8.0

Hauptrolle: Kitano? Nein!

Wenn der Meister des meditativen Gewaltausbruchs einen Film in Europa präsentiert, dann reiben sich alle Filmfreunde die Hände.

Zu recht!
Denn dieser altmodisch inszenierte, aber mit postmoderner Musik unterlegte und jungen unverbrauchten Darstellern besetzte Yakuza-Thriller macht seine Sache ausserordentlich gut.

Es gibt harte Szenen (ich sag nur " Bitte lächeln!") und fiese Intrigen untereinander das einem die Augen glühen.
Wenn er jetzt so weiter macht, könnte das Comeback für die nächsten 10 Jahre geglückt sein.

36 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Outrage
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.1/10 36
  • IMDb: 7.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-12-09 21:55

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