Reviewer
Herr_Kees * 5.5
La Familia Robinson
â€The children become the parents and the parents become the children.“
Die drei Brüder Salvador, Oliver und Benjamin leben mit ihren Eltern friedlich zusammen in einem abgelegenen Haus im Wald. Eine ganz normale Familie – ***SPOILER***nur dass Mama und Papa zombifiziert und angekettet im Keller sitzen. Verantwortlich ist dafür ausnahmsweise nicht in erster Linie eine Pandemie – sondern der zur Heilung entwickelte, aber unzureichend getestete Impfstoff (…). Die Kinder haben sich darin geübt, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen, töten streunende Hunde und ***SPOILER***verfüttern Ratten an die Eltern.
Wie die drei sich bemühen, ***SPOILER***ihre Eltern an das Menschliche in ihnen zu erinnern, lässt unmittelbar an den Umgang mit Demenzkranken denken. Dass die merkwürdige Familienidylle nicht lange anhalten kann, ist klar.
Nicht so klar ist, in welche Richtung Regisseur Ezban seinen Film entwickeln will. PÃRVULOS sitzt unentschieden zwischen den Stühlen, will Familiendrama, Coming-of-Age, Endzeitthriller und Zombiekomödie zugleich sein und bedient doch kein Subgenre so richtig, ist niemals wirklich spannend oder komisch, nur gelegentlich rührt einen der Familienaspekt.
Fazit: Als x-ter Endzeitfilm mit Infiziertenthematik nicht einfallsreich genug, als ungewöhnlicher Familienfilm ok.
Die drei Brüder Salvador, Oliver und Benjamin leben mit ihren Eltern friedlich zusammen in einem abgelegenen Haus im Wald. Eine ganz normale Familie – ***SPOILER***nur dass Mama und Papa zombifiziert und angekettet im Keller sitzen. Verantwortlich ist dafür ausnahmsweise nicht in erster Linie eine Pandemie – sondern der zur Heilung entwickelte, aber unzureichend getestete Impfstoff (…). Die Kinder haben sich darin geübt, so gut wie möglich mit der Situation umzugehen, töten streunende Hunde und ***SPOILER***verfüttern Ratten an die Eltern.
Wie die drei sich bemühen, ***SPOILER***ihre Eltern an das Menschliche in ihnen zu erinnern, lässt unmittelbar an den Umgang mit Demenzkranken denken. Dass die merkwürdige Familienidylle nicht lange anhalten kann, ist klar.
Nicht so klar ist, in welche Richtung Regisseur Ezban seinen Film entwickeln will. PÃRVULOS sitzt unentschieden zwischen den Stühlen, will Familiendrama, Coming-of-Age, Endzeitthriller und Zombiekomödie zugleich sein und bedient doch kein Subgenre so richtig, ist niemals wirklich spannend oder komisch, nur gelegentlich rührt einen der Familienaspekt.
Fazit: Als x-ter Endzeitfilm mit Infiziertenthematik nicht einfallsreich genug, als ungewöhnlicher Familienfilm ok.
war im EM, Stuttgart
Leimbacher-Mario * 7.0
Mama, Papa, Zombie!
Eine Zombieapokalypse (mit sehr fragwürdigem Auslöser) ist über die Welt hereingebrochen - und wir folgen drei kleinen Jungs mit Monstern im Keller auf einem moralisch-holprigen und schmerzhaften Weg ins Erwachsenwerden…
Blut ist dicker als Gaffer
Erwachsenwerden zwischen fleischfressenden Monstern und raubenden Endzeitlern?! Keine leichte Aufgabe für unser Jungs-Trio. Aber die Drei machen das Beste daraus und eine solch triste Situation mit Kinderaugen zu sehen, tut auch mal gut. Hoffnungsvoll, auch mal bitter und desillusionierend, selten wirklich vorhersehbar. Plotrüstung oder Sicherheiten sind hier Mangelware. Jeder kann sterben. Gut so! Besonders das Design der Zombies ist stark und echt creepy. Ihre Manieren und Mimiken sind dagegen oft überzogen und lustig, die Songs und Inszenierung ebenso. Die Balance kommt aber gut rüber. Der Look ist eindringlich und karg, erinnert an Jeunet oder Del Toro. Und allem unterliegt eine intensive Unsicherheit wie Männlichkeit, Menschlichkeit, Melancholie. Eine biegsame Familienbande, die unter die Haut geht. Alles in allem wohl klar Ezbans bester Eintrag bisher. Und alle drei Jungdarsteller spielen super, sind trotz ein paar Fehlern und Tollpatschigkeiten nie nervig. Daher für emotional veranlagte Untotenfans eine Empfehlung. Ob er wirklich volle zwei Stunden hätte gehen müssen, bleibt fraglich. Als Vater aber noch bewegender als ohnehin schon.
A Family Affair
Fazit: Tonal ungewöhnlich wendungsreicher und flexibler Zombiestreifen fast im Monochromlook, mit genug Familienfeeling und bitteren Coming-of-Age-Ehrlichkeiten. Etwas lang. Dennoch ein solider Mix und Ezbans bisher bester Film!
Blut ist dicker als Gaffer
Erwachsenwerden zwischen fleischfressenden Monstern und raubenden Endzeitlern?! Keine leichte Aufgabe für unser Jungs-Trio. Aber die Drei machen das Beste daraus und eine solch triste Situation mit Kinderaugen zu sehen, tut auch mal gut. Hoffnungsvoll, auch mal bitter und desillusionierend, selten wirklich vorhersehbar. Plotrüstung oder Sicherheiten sind hier Mangelware. Jeder kann sterben. Gut so! Besonders das Design der Zombies ist stark und echt creepy. Ihre Manieren und Mimiken sind dagegen oft überzogen und lustig, die Songs und Inszenierung ebenso. Die Balance kommt aber gut rüber. Der Look ist eindringlich und karg, erinnert an Jeunet oder Del Toro. Und allem unterliegt eine intensive Unsicherheit wie Männlichkeit, Menschlichkeit, Melancholie. Eine biegsame Familienbande, die unter die Haut geht. Alles in allem wohl klar Ezbans bester Eintrag bisher. Und alle drei Jungdarsteller spielen super, sind trotz ein paar Fehlern und Tollpatschigkeiten nie nervig. Daher für emotional veranlagte Untotenfans eine Empfehlung. Ob er wirklich volle zwei Stunden hätte gehen müssen, bleibt fraglich. Als Vater aber noch bewegender als ohnehin schon.
A Family Affair
Fazit: Tonal ungewöhnlich wendungsreicher und flexibler Zombiestreifen fast im Monochromlook, mit genug Familienfeeling und bitteren Coming-of-Age-Ehrlichkeiten. Etwas lang. Dennoch ein solider Mix und Ezbans bisher bester Film!
verweste im Residenz, Köln
D.S. * 7.0
How to train your Zombie
Rechnet man DEATHCEMBER mit, ist PARVULOS bereits der vierte Film von Isaac Ezban, der beim FFF läuft – das Director’s Spotlight war also hochverdient. Und ein fünfter wird hier als Easter Egg gleich mit präsentiert: Als unsere Protagonisten auf der Suche nach Vorräten ein verlassenes Haus plündern, finden sie dort unter anderem ein paar Skizzen. Eine davon zeigt den Spiegel, der seinem PARALLEL eine Story verschafft.
In seinem Videogruß vor Beginn der Vorführung beschreibt Ezban PARVULOS als eine Art â€männliches Coming-of-Age-Horror-Gegenstück zu MAL DE OJO“, und das ist inhaltlich durchaus nachvollziehbar – stilistisch liegen zunächst jedoch erst einmal Welten zwischen den beiden Filmen. Während Letzterer bedrückend, düster, fast klaustrophobisch daherkommt, wirkt PARVULOS anfangs geradezu beschwingt und heiter. Obwohl er im Zeitalter einer Virus-Epidemie spielt, die weltweit fast alle Menschen zu ihren Opfern – und damit zu Zombies – gemacht hat.
Nichtsdestotrotz wartet der Film zum Start mit einer Reihe von hoffnungsgeschwängerten Wohlfühlmomenten auf, lässt uns am innig miteinander verbundenen Leben dreier junger Brüder teilhaben, die das Beste aus ihrer Situation zu machen versuchen: Sie gehören zu den wenigen Überlebenden, ihre Eltern sind als Zombies im Keller weggesperrt, sie müssen sich wohl oder übel alleine einen Platz in der unwirtlichen Gegenwart erkämpfen. Und das tun sie voller Fürsorge füreinander. Dabei hat der Älteste, Salvador, außerdem irgendwann einen Unterschenkel verloren und muss der feindlichen Umwelt gehandicapt entgegentreten, die deutlich jüngeren Oliver und Benjamin zeigen sich verängstigt und überfordert. Aber sie halten durch – und der Film illustriert ihren (bemüht?) optimistischen Blick auf die Welt.
Selbst dann noch, als wir unausweichlich mit der unangenehmen Realität und ihren Folgen konfrontiert werden, versprüht das Geschehen eine Zeitlang das Flair einer Zombiekomödie à la FIDO (an deren Figuren das – sehr gelungene – Creature Design bzw. Make-up auch stark erinnert). Sprich: Trotz der beschriebenen Lage und den Einschränkungen, unter denen unsere Protagonisten zu leiden haben, ist von Weltuntergang, Panik und Horror erst einmal nicht allzu viel zu spüren. Doch das soll sich ändern. Ohne zu spoilern sei verraten, dass die Handlung später tragische Tiefen erreicht, die dem Betrachter mitunter glatt nahegehen können – ihn aber vor allem immer wieder überraschen werden, denn PARVULOS besticht mit einer tatsächlich in keiner Hinsicht vorhersehbaren Story-Entwicklung. Und setzt sich allein dadurch schon deutlich von seinen zahllosen Mitbewerbern im Zombie-/Endzeit-Genre ab.
Das tut er auch stilistisch: Bis auf wenige ausgewählte Elemente wie etwa frisches Blut sind sämtliche Farben hier extrem entsättigt, zum größten Teil präsentiert sich der Film in einem Sepia-artigen Look. Der Score ist â€groß“, wuchtig und effektiv – bis auf einige Szenen im Finale, in denen er ein Stück zu kitschig gerät. Die Kamera wechselt gekonnt zwischen intimen Nahaufnahmen im Haus, in dem die Brüder ihr Dasein fristen, und Drohnenflügen über den das Haus umgebenden Wald, die uns die Ungewissheit ihrer Situation und Position verdeutlichen.
Ein beträchtlicher Teil der Handlung widmet sich der Frage, wie man mit Untoten umgehen soll, wenn man ihnen auf Dauer nicht entkommen und sie auf Sicht auch nicht heilen kann. Mit diesem Thema hat sich als Erstes (?) wohl DAY OF THE DEAD beschäftigt, und auch dieser wird hier referenziert – genau wie THE CONGRESS (sogar in Filmform) und der beliebte Gebrüder-Grimm-Torture-Porn-Klassiker â€Hänsel und Gretel“. Nicht fehlen darf auch eine Endzeit-Sekte, die â€Fire Trumpets“, die sich am Ende als vielleicht sogar noch gefährlicher herausstellen soll als die Bedrohung, die von den Zombies ausgeht.
PARVULOS hat, wie man herauslesen kann, eine große Menge an Ideen zu bieten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt alle perfekt zusammenpassen. Im Verlauf des Films sorgen sie jedoch für extrem viel Abwechslung und eine übergreifende Unvorhersehbarkeit, die ihm für das Genre ungewöhnlich viel Frische und Originalität verleihen. Seine größte Stärke sind allerdings die wirklich toll aufspielenden, authentisch wirkenden Jungdarsteller, die man ins Herz schließen und mit denen man deshalb außerordentlich mitfiebern wird – ob man will oder nicht. Ein abschließendes Highlight ist der wunderschön illustrierte Abspann. Dicke 7 Punkte.
In seinem Videogruß vor Beginn der Vorführung beschreibt Ezban PARVULOS als eine Art â€männliches Coming-of-Age-Horror-Gegenstück zu MAL DE OJO“, und das ist inhaltlich durchaus nachvollziehbar – stilistisch liegen zunächst jedoch erst einmal Welten zwischen den beiden Filmen. Während Letzterer bedrückend, düster, fast klaustrophobisch daherkommt, wirkt PARVULOS anfangs geradezu beschwingt und heiter. Obwohl er im Zeitalter einer Virus-Epidemie spielt, die weltweit fast alle Menschen zu ihren Opfern – und damit zu Zombies – gemacht hat.
Nichtsdestotrotz wartet der Film zum Start mit einer Reihe von hoffnungsgeschwängerten Wohlfühlmomenten auf, lässt uns am innig miteinander verbundenen Leben dreier junger Brüder teilhaben, die das Beste aus ihrer Situation zu machen versuchen: Sie gehören zu den wenigen Überlebenden, ihre Eltern sind als Zombies im Keller weggesperrt, sie müssen sich wohl oder übel alleine einen Platz in der unwirtlichen Gegenwart erkämpfen. Und das tun sie voller Fürsorge füreinander. Dabei hat der Älteste, Salvador, außerdem irgendwann einen Unterschenkel verloren und muss der feindlichen Umwelt gehandicapt entgegentreten, die deutlich jüngeren Oliver und Benjamin zeigen sich verängstigt und überfordert. Aber sie halten durch – und der Film illustriert ihren (bemüht?) optimistischen Blick auf die Welt.
Selbst dann noch, als wir unausweichlich mit der unangenehmen Realität und ihren Folgen konfrontiert werden, versprüht das Geschehen eine Zeitlang das Flair einer Zombiekomödie à la FIDO (an deren Figuren das – sehr gelungene – Creature Design bzw. Make-up auch stark erinnert). Sprich: Trotz der beschriebenen Lage und den Einschränkungen, unter denen unsere Protagonisten zu leiden haben, ist von Weltuntergang, Panik und Horror erst einmal nicht allzu viel zu spüren. Doch das soll sich ändern. Ohne zu spoilern sei verraten, dass die Handlung später tragische Tiefen erreicht, die dem Betrachter mitunter glatt nahegehen können – ihn aber vor allem immer wieder überraschen werden, denn PARVULOS besticht mit einer tatsächlich in keiner Hinsicht vorhersehbaren Story-Entwicklung. Und setzt sich allein dadurch schon deutlich von seinen zahllosen Mitbewerbern im Zombie-/Endzeit-Genre ab.
Das tut er auch stilistisch: Bis auf wenige ausgewählte Elemente wie etwa frisches Blut sind sämtliche Farben hier extrem entsättigt, zum größten Teil präsentiert sich der Film in einem Sepia-artigen Look. Der Score ist â€groß“, wuchtig und effektiv – bis auf einige Szenen im Finale, in denen er ein Stück zu kitschig gerät. Die Kamera wechselt gekonnt zwischen intimen Nahaufnahmen im Haus, in dem die Brüder ihr Dasein fristen, und Drohnenflügen über den das Haus umgebenden Wald, die uns die Ungewissheit ihrer Situation und Position verdeutlichen.
Ein beträchtlicher Teil der Handlung widmet sich der Frage, wie man mit Untoten umgehen soll, wenn man ihnen auf Dauer nicht entkommen und sie auf Sicht auch nicht heilen kann. Mit diesem Thema hat sich als Erstes (?) wohl DAY OF THE DEAD beschäftigt, und auch dieser wird hier referenziert – genau wie THE CONGRESS (sogar in Filmform) und der beliebte Gebrüder-Grimm-Torture-Porn-Klassiker â€Hänsel und Gretel“. Nicht fehlen darf auch eine Endzeit-Sekte, die â€Fire Trumpets“, die sich am Ende als vielleicht sogar noch gefährlicher herausstellen soll als die Bedrohung, die von den Zombies ausgeht.
PARVULOS hat, wie man herauslesen kann, eine große Menge an Ideen zu bieten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt alle perfekt zusammenpassen. Im Verlauf des Films sorgen sie jedoch für extrem viel Abwechslung und eine übergreifende Unvorhersehbarkeit, die ihm für das Genre ungewöhnlich viel Frische und Originalität verleihen. Seine größte Stärke sind allerdings die wirklich toll aufspielenden, authentisch wirkenden Jungdarsteller, die man ins Herz schließen und mit denen man deshalb außerordentlich mitfiebern wird – ob man will oder nicht. Ein abschließendes Highlight ist der wunderschön illustrierte Abspann. Dicke 7 Punkte.
verweste im Harmonie, Frankfurt
29 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Párvulos
- Score [BETA]: 73
- f3a.net: 7.2/10 29
- IMDb: 6.4/10
- Rotten Tomatoes: 83%