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Review The Pack

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Dieser Review enthält SPOILER!

Dumm, dumm, dumm
von ArthurA

Dass Hunde nicht immer die besten Freunde des Menschen sind, wissen wir spätestens seit der Stephen-King-Adaption Cujo. In The Pack ist es ein ganzes (titelgebendes) Rudel an wilden Hunden, das unseren Protagonisten (und auch allen anderen Menschen) ans Leder will. Wie uns eine Infotafel zu Filmbeginn erklärt, haben sich weltweit zahlreiche Rudel von wilden Hunden gebildet, die nach Lust und Laune andere Tiere töten. Hat der Film eine Agenda gegen wilde Hunde? Dass mit ihnen nicht zu spaßen ist, versteht sich von selbst, doch dass sie nicht aus Hunger, sondern aus Spaß an der Freude fröhlich Mensch und Tier zerfleischen, lässt mich schon die Augen rollen. Noch haarsträubender ist aber, dass die Filmemacher offensichtlich so wenig Ahnung von echten Hunden haben, dass sie dem Glauben verfallen sind, man könne sich vor Hunden einfach hinter einer Tür verstecken oder das Licht ausschalten und sich im Dunkeln verbergen. Es ist ja nicht so, als hätten Hunde einen extrem ausgeprägten Geruchssinn. Oh ja, da war ja was…

Aber okay, auch Steven Spielberg hat sich beim Verhalten des weißen Hai seine künstlerischen Freiheiten gelassen. Wenn der Rest funktioniert, kann man darüber hinwegsehen. Aus irgendeinem Grund – vielleicht aus meiner frühen Liebe zu Der weiße Hai und Jurassic Park – habe ich eine Schwäche für Tierhorror. Nur zu blöd, dass es in diesem Subgenre nur so selten gute Vertreter gibt. The Pack ist leider ebenfalls keiner davon. Es beginnt schon bei der schablonenhaften Zeichnung der Charaktere. Da ist der gutherzige Vater, naturverbunden und ein Farmer mit Herz und Seele, der seine Farm den gierigen Landhaien nicht überlassen will, obwohl er bis zum Hals in Schulden steckt. Die Frau, die als Tierärztin arbeitet, ist selbstverständlich verständnisvoll und unterstützend. Die missgelaunte Teenie-Tochter hasst es natürlich, auf dem Land zu leben, und der junge, pfiffige Sohn fühlt sich, wie auch sein Vater, in der Natur zu Hause. Eine solche Konstellation hat man schon Dutzende Male gesehen und The Pack mag daran auch kein bisschen rütteln. Doch auch das könnte man ihm noch verzeihen, wenn er in Aspekten wie Spannung oder Atmosphäre punkten könnte. Fehlanzeige! Die meisten Schreckmomente signalisiert der Film einem meilenweit voraus, die tatsächliche Gefahr für die Familie ist an keinem Punkt wirklich spürbar und die wilden Köter wirken nur selten bedrohlich, egal wie viele Close-Ups es von ihren fletschenden Zähnen gibt. Das ist eigentlich schade, denn der Ausgangspunkt eines Home-Invasion-Szenarios, in dem die externe Bedrohung von Mutter Natur kommt, wäre eine interessante Variation des Genres gewesen. Doch stattdessen wird hier unterdurchschnittliches Filmfutter serviert, dem das „Friede, Freude. Eierkuchen“-Ende die traurige Krone aufsetzt.

Erstveröffentlichung

goutierte im Residenz, Köln

45 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Pack
  • Score [BETA]: 41
  • f3a.net: 4.1/10 45
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 00:30

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