s Paprika (2006) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Paprika

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Reviewer

Timo * 9.0

Film Noir through the Life in Cartoon-Motion

Wenn Naoko Takeuchi einen Film mit Cronenberg dreht oder wenn Hayao Miyazaki unter dem Einfluss von Ecstasy steht: Dann, ja nur dann, kommt ein Film wie PAPRIKA dabei heraus. Dachte ich jedenfalls. Satoshi Kon braucht weder den Kultregisseur, noch die Drogen um einen solchen Film zu kreieren. PAPRIKA fühlt sich an wie eine fließende Mischung aus Fiebertraum, Film Noir und Cronenbergs (deshalb der Verweis) EXISTENZ. Seit langem Mal wieder ein Film, der begreift wie unendlich die visuellen Möglichkeiten eines Traums und der menschlichen Psyche sind, und diese auch voll ausschöpft. Und wenn nicht mit einem Animefilm, mit was dann?

Ein leichter Einstieg wird uns eigentlich nicht geboten. PAPRIKA beginnt und legt gleich los. Deswegen dauert es ein wenig bis man mit dem abstrusen Noir-Plot klar kommt. Sehr viele technische Daten machen dem Zuschauer das Leben schwer. Was ist beispielsweise ein Mini DC? Langsam aber sicher findet man sich dann dennoch in Satoshi Kon’s Traumwelt zu Recht. Ab hier geht der Spaß erst richtig los. Zwar ist die Idee der Verschmelzung von Psyche und Realität in der Tat nichts Neues, doch selten wurde das Ganze so stimmig und passend umgesetzt wie hier. Zwar nimmt der Plot am Ende auch ein paar Wendungen, auf die Satoshi Kon gut und gerne hätte verzichten können, weil sie nicht so Recht in das schlüssige Gesamtbild des restlichen Films passen wollen, insgesamt weiß das Werk jedoch auf gleich mehreren Ebenen zu gefallen.

PAPRIKA ist bunt, laut und wirr. "Your Brain on Anime" heißt es in der Tagline. Und genau das trifft den Nagel auf den Kopf. Der Film folgt nicht dem Trend in Richtung "Style over Substance", sondern ist einerseits verworrenes Kopfkino über das man im Anschluss wunderbar diskutieren kann, anderseits aber auch atemberaubendes Eyecandy. Die Vorfreude war groß, Satoshi Kon hat sie jedoch noch einmal um ein Stück übertroffen. Für mich jetzt schon einer der mit Abstand besten Anime-Spielfilme überhaupt. Vielleicht bin ich PAPRIKA einfach nur auf den Leim gegangen und das alles ist in Wirklichkeit nur cooles Gepose, bei dem Satoshi Kon eineinhalb Stunden wild in der Spielzeugkiste wühlt um uns zu imponieren. Könnte sein. Doch selbst dann wäre der Film noch genial.

Michaela * 6.0

And what about the rest

Naja, quietschbunt ist er ja. Und in eine (Alb)Traumwelt entführt er uns auch, dieser Film. Nach einem verwirrenden Einstieg entfaltet sich das ganze sehr visuell. Fand die Technik von teilweise, zumindest für mich, real aussehenden Elementen und Zeichnung interessant. Aber 100 %ig überzeugt hat mich der Film nicht, optisch nicht und auch von der story her nicht. Die Kritik meines Vorredners sagt eigentlich auch alles schon, nur bin ich nicht ganz so begeistert. *gggg*

glotzte im City, München

misspider * 8.0

Ein schöner Traum.

Bei Paprika wird man von der ersten Sekunde an in eine quietschbunte, überbordende Traumwelt entführt. Anfangs machen weder die Bilder noch die Story viel Sinn, wie ein verworrener Traum, den man erst noch entschlüsseln muss.
Im Verlauf des Films werden die fehlenden Puzzleteile eingesetzt und ergeben schließlich eine faszinierend durchdachte Geschichte. Ein neuartiges Gerät ermöglicht es, in die Träume anderer Menschen einzutauchen. Was einen Segen für die Medizin bedeuten kann, kann in den Händen falscher Leute schnell zum Albtraum werden. Das zeigt sich, als drei dieser Geräte gestohlen werden. Die Jagd nach dem Dieb findet in der Traumwelt statt, die aber längst manipuliert wurde und bald die Grenzen zur Realität sprengt. Die farbenfrohen, mit Liebe zum Detail gestalteten Szenen werden durch die gekonnte Überlagerung von Trickfilm und realen Bildern verstärkt und machen den Film zu einem visuellen Erlebnis. Auch die Musik ist so poppig und kunterbunt wie der Film.

war im Metropol 1, Stuttgart

D.S. * 7.0

Gut gewürztes Traumland

Gleich vorweg, Animes sind einfach nicht mein Ding, und ich bin auch nur in "Paprika" gelandet, weil das Alternativprogramm noch uninteressanter wirkte. Darum bin ich auch nicht wirklich befähigt, viel Gehaltvolles über den Film zu sagen. Aber daß er sogar mir mit dieser Prädisposition ziemlich gut gefiel, sagt wiederum vielleicht schon eine Menge aus.

Die Story wirkt zunächst etwas kryptisch, aber nach 20 bis 30 Minuten dann kann man ihr sehr gut folgen - und das, obwohl sie im weiteren Verlauf des Films immer mehr unterschiedliche Realitäts- und Traumebenen einbezieht. Letzteres ist kein Wunder, schließlich geht es in "Paprika" um ein Gerät, das in der Lage ist, Träume eines Menschen auch für außenstehende Betrachter erlebbar zu machen. Und wie sich herausstellt, ist es sogar noch zu viel mehr in der Lage... was nicht eben positive Konsequenzen hat, als es in die Hände eines Bösewichts gelangt, der damit ganz eigene Pläne verfolgt. Zunächst verfolgen wir die Hauptfiguren, die Entwickler des Geräts, bei ihrem Bemühen, die Identität dieses Bösewichts aufzudecken. Aber als ihnen das schließlich gelingt, hat der Alptraum gerade erst begonnen...

Was dann folgt, ist visuell teilweise wirklich atemberaubend. Wir tauchen in immer verschlungenere Traumdimensionen ein, die sich zunehmend überlappen und sind bald nicht mehr ohne weiteres fähig, Traum und Realität voneinander zu unterscheiden. Dabei ist eine solche Liebe zum Detail und soviel verspielte gestalterische Kreativität zu bewundern, daß man geradezu neidisch werden möchte.

Ich fühlte mich von der Optik her manchmal ein wenig an "Spirited Away" erinnert, aber wie gesagt, ich kenne mich in diesem Genre nicht aus - will damit aber sagen, daß ich mir noch aufregender gestaltete Animes kaum vorstellen kann. "Aufregender" allerdings in einer zeichnerisch eher liebevollen, sanft bis kindlich anmutenden Weise - auch wenn die Bilder (und vor allem die Story) manchmal schon in Richtung "verstörend" gehen, ist hier zumindest bis zum Finale nichts wirklich dunkel oder bedrückend.

Ein gezeichneter Film wird mich niemals so gefangen nehmen können wie ein Realfilm, allerdings kann ich mir in diesem Fall eine Real-Umsetzung kaum vorstellen. Träume lassen sich nun mal schwer greifen, und wenn überhaupt, dann vermutlich nur mit den viel grenzenloseren Mitteln eines Animes.

Zu mehr als 7 Punkten reicht es für mich wegen dieses persönlichen Involvement-Problems nicht. Aber wer Animes mag, darf sich diesen auf keinen Fall entgehen lassen.

guckte im Metropolis 6, Frankfurt

Eraserhead * 8.5

Nimmerland war gestern

Ein Wahnsinns Feuerwerk an Ideen und Einfällen. Erst wollt ichs ja nicht glauben, aber das ist wirklich so als hätten Lynch, Cronenberg & Co. in einem Kämmerchen gehaust und einen Zeichentrick ersponnen. Der einzige Nachteil ist wohl, dass das Ganze schon ein wenig überfrachtet ist. Sicherlich ein Nachteil, den man bei mehrmaligen Schauen (man wird immer wieder neue Dinge entdecken), wieder wett machen kann. Ein im wahrsten Sinne des Wortes phantastischer Film. Gottseidank hab ich dank toller Anime-Filme mittlerweile auch meine Heidi-Style-Phobie abgelegt...

war im Metropolis 6, Frankfurt

miakoo * 5.0

Netter Zeichentrick

Ein unterhaltsamer Film, dessen Stärke sicher nicht im Zeichnerischen liegt. Hier muss man anscheinend bei japanischer Kost vorweg Abstriche machen.
Die Story fand ich bis zum Schluss unterhaltsam (Vermischung von Traumwelt und realer Welt). Logische Löcher in der Handlung waren sicher vorhanden, diese konnte ich jedoch gut ignorieren. Das klappt nicht bei allen Filmen.
Die Protagonistin Paprika wurde uns hier als eine Art Comic-Superheld vorgestellt und vom Titel weg mit entsprechender Musik untermalt. Dies erinnerte sehr an eine Comic-Serie.
Kein Meilenstein. Könnte ich mir auch gut im TV-Sonntagsnachmittagsprogramm vorstellen. Aber auch keine verschwendete Zeit.

goutierte im Cinedom 4, Köln

zoulwags * 10.0

Dreams Are My Reality

war im Cinedom 4, Köln

FFFler * 8.0

Der beste Anime dieses Jahr

Und wieder ein fabelhaftes Anime von Satoshi Kon. Zwar muss ich zugeben, dass ich den ganzen Geschehnissen nicht immer folgen konnte, aber alleine die Idee, die wundervolle Musikuntermalung und die unglaubliche Bildgewalt sollte sich keiner entgehen lassen, der auch nur ansatzweise etwas mit dem Genre anfangen kann. Mal schauen ob ich bei Zweitsichtung dann dem kompletten Storyverlauf folgen kann.

glotzte im Metropolis 6, Frankfurt

kinokoller * 5.0

a dream within a dream

Auf dem Cineasia-Filmfest verpasst und beim FFF07 doch noch gesehen. Leider ging das visuelle Erleben ein wenig zu Lasten des Untertitel-Lesens, weshalb ich mir PAPRIKA auch nochmal auf DVD angeschaut habe.

Der Film um ein Maschinchen mit dem man Träume anderer miterleben und kontrollieren kann ist recht verspielt und plakativ geraten. Die Thematik erinnert an STRANGE DAYS (1995) und wurde dort wesentlich besser umgesetzt. PAPRIKA kann man sich angucken, muß man aber nicht.

war im Cinedom 9, Köln

Frank * 6.0

Eine Realität, die ihren Ursprung in der Fiktion hat

Dieser abgefahrene, psychedelische Trip präsentiert sich in satten, quietschbonbon bunten Farben. Zu verspielter, poppiger Musik spazieren Figuren wie Marshmallows, Puppen, Kühlschränke und Menschen durch die Realitäten.
Der Zeichentrickzirkus über Träume und die menschliche Psyche steckt voller Details, so das man durch wiederholtes Anschauen wohl noch so manch interessante Kleinigkeit entdecken wird.

Der Einstieg fiel mir ein bisschen schwer, aus der Story bin ich ein paar mal kurzzeitig „rausgeflogen“. Der Plot „schwächelt“ insgesamt ein bisschen, mir mangelte es am Ausbau der Rahmenhandlung. Auch ist dieser bunte Figurenmischmasch nicht so ganz mein Ding. Aber irgendwann hat’s mich dann auch reingezogen in die immer verrückter werdende Story.

Paprika ist ein metaphorischer Superlativ der Gegensätze - Das Eine bedingt das Andere

Doppelgänger
Verschmelzung von Traum und Realität
Beherrschung der Träume
Durch den Fernseher gehen...

???... Zweimal gucken? Auf Drogen anschauen?

Leimbacher-Mario * 8.5

Die Karawane zieht weiter, der Alptraum hat doscht!

Wenn ein Anime selbst Christopher Nolan zum Nachdenken anregt,
dann dieses Werk sicher auch so manch anderen Kopf leerfegt.

"Paprika" ist ein traumgleicher Trip, ein Werk, das man fühlen muss,
wenn man sich auf seine Art nicht einlässt, führt er wohl zu Verdruss.

Lässt man ihn jedoch über sich waschen, wie Wellen am Strand,
dann lässt er die Fantasie hüpfen, außer Rand und Band.

Von "Akira" bis "Inception" ist es ein großer Sprung,
doch genau dazu setzt dieser Traumthriller an, mit genug Luft in der Lung'.

Sexy, undurchsichtig und immer in Bewegung,
verbindet "Paprika" ein verwirrtes Unterbewusstsein mit höchster geistiger Erregung.

Bunt und laut, aber doch intim und voller Geheimnisse und Fragen,
Realitäten und Träume verschwimmen, manche Synapsen versagen.

Wesen aus den tiefsten unserer Psyche, Wünsche verborgen im Geist,
ein Werk, das einen genüsslich aus der Tiefschlafphase reißt.

Filmisch und intelligent, mit mehr Deutungsebenen als auf den ersten Blick klar,
erweitert dieser Schlummertrunk jeden noch so beschränkten Radar.

Man verliert den Boden unter den Füßen, oben wird plötzlich zu unten,
und es fangen an zu brennen, längst abgefallen geglaubte Lunten.

Alles verschwimmt, alles verläuft, wenig ergibt noch Sinn,
ich hoffe du trägst Zahnschutz, denn das ist ein Ding an dein Kinn.

Nicht nur für Animefans eine klare Empfehlung, ein kleiner Meilenstein,
er geht ganz sicher nur in das eine Ohr rein.

58 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Paprika
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 7/10 58
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 22:24

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