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Review Paradox

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Thailand-TAKEN mit Twists und viel Tradition
von D.S.

Ein wunderbarer Flashback zu den goldenen Zeiten des HK-Kinos – in denen es zwar genau wie in Hollywood übergroße Helden gab, man sich aber niemals sicher sein konnte, dass sie es auch bis zu den End-Credits schaffen. Allem Kitsch zum Trotz erwiesen sich die damaligen Filme gleich welchen Genres als unvorhersehbarer, zumindest aus westlicher Sicht. Da wurden gerne auch mal die wichtigsten Figuren auf fiese Weise aus dem Script gekickt, und ob ein Film ein happy oder ein derb depressives Ende haben würde, ließ sich nicht im Vorhinein an seinem Budget ablesen.

PARADOX ist – nicht nur – in dieser Hinsicht grandios altmodisch. Zu sehr sollte man sich besser in keine der hier vorgestellten Figuren verlieben. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie alsbald einen Abgang machen wird. Der aber immerhin angemessen spektakulär zelebriert werden wird.

Regisseur Wilson Yip ist schon sehr, sehr lange dabei. Er hat sowohl einige der beeindruckendsten HK-Indie-Action-Dramen wie BULLETS OVER SUMMER verantwortet als auch grandios schräge Genrekomödien wie BIO ZOMBIE als auch hochbudgetierte Mainstream-Knaller wie SPL, DRAGON TIGER GATE und natürlich die IP MAN-Serie. Sein PARADOX ist im Wesentlichen nichts anderes als fettes, in den meisterhaft choreographierten Kampfszenen knüppelhartes Blockbuster-Actionkino, das TAKEN mehr als freigiebig zitiert. Ein spannender, temporeicher, adrenalingeladener Film, der abseits einer erstaunlich offenen Kritik am korrupten System Thailands wenig Neues oder Außergewöhnliches zu bieten hat. Der aber in seiner gesamten Inszenierung und vor allem in seinen Story-Entscheidungen derart liebevoll altmodisch daherkommt, dass man ihn als Genrefan einfach mögen muss.

Brutale Action, finstere Intrigen-Netze, sehr konkret verletzliche Protagonisten: Gegen Louis Koo kann Liam Neeson einpacken, gegen die emotionale Wucht von PARADOX auch die Glattheit und Vorhersehbarkeit der massenkompatiblen Blockbuster-Action-Schule Hollywoods. Hoch unterhaltsam und mitnehmend, gute 6,5 Punkte von mir.

glotzte im Harmonie, Frankfurt

30 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Paradox
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.8/10 30
  • IMDb: 6.6/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 15:23

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