s Paradox (2018) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Paradox

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Reviewer

Leimbacher-Mario * 6.5

Schenkelklopper

"Paradox" könnte man platt als Asia-"Taken" bezeichnen. Oder als platten Asia-"Taken". Wie auch immer: Ein strenger Vater/brutaler Cop aus Hong Kong macht sich auf die Suche nach seiner entführten Tochter... Tadaa. That’s it. Wer hier für eine ausgeklügelte Story kommt, hat den Punkt verfehlt. Das macht aber glaube ich keiner. Jeder weiß, hier geht es nur um das eine: Action, Fights, Knochenbrüche, Einschusslöcher, rigorose Kampfkunst. Kurz: richtig auf die Fresse!

Und in dieser Beziehung liefert "Paradox" durchaus ab. Manchmal etwas drüber und der Schwerkraft ein schmunzelndes Schnäppchen schlagend, doch meistens gnadenlos, hart, stark choreographiert und übersichtlich gefilmt. Vor allem Letzteres ist in den letzten Jahren keine Selbstverständlichkeit, weder in Asien noch in Hollywood. Tony Jaa hat einen knackig-kurzen Auftritt, mit der Betonung auf knackig. Denn viele Knochen bleiben hier nicht heil. Doch auch der Rest des Casts spielt ordentlich und kämpft sensationell. Melodrama ist wie so oft am Start und muss man aushalten, zum Ende kommen mag der Film nur in Zeitlupe und sobald man die härtere Gangart verinnerlicht hat, kann man sich den Rest der Geschichte schnell denken. Ein Kick-Ass-Rausch ist es dennoch.

Fazit: Brachiale Action, banaler Rest. Manchmal reicht das, manchmal nicht. Für Asia-Fans top, für alle anderen okay.

war im Residenz, Köln

Herr_Kees * 7.0

Thai Takeout

Die Asia-Variante von TAKEN war eigentlich längst überfällig und ist wie erwartet deutlich gnadenloser ausgefallen als das „Original“. Hier werden die Kämpfe nicht nur im Editing Room geschnitten, sondern direkt vor Ort – mit Messern, Säbeln und Hackebeilen.

Die Fights und Verfolgungsjagden (Actionchoreographie: Sammo Hung) sind extrem rasant und machen wirklich Spaß. Da macht es auch nichts aus, dass Hauptdarsteller Louis Koo ganz offensichtlich die wenigsten seiner Stunts selbst absolviert hat, hier ist genügend Personal am Start, um die Action atemberaubend und authentisch zu gestalten (allen voran natürlich Tony Jaa), sieht man mal von ein paar Szenen ab, die die uns bekannten physikalischen Gesetze doch arg überstrapazieren und eher im Superheldengenre angesiedelt sind.

Auch manche sehr sehr sehr großen Zufälle im Handlungsverlauf trüben das Vergnügen etwas. Überraschend zurückhaltend für einen Hongkong-Film fällt dagegen die Gefühlsduselei aus: PARADOX hat einen starken emotionalen Kern, der für alle handelnden Charaktere als glaubhafte Motivation funktioniert, er traut sich, da hinzugehen, wo es wehtut und vermeidet den sonst so gefürchteten China-Kitsch.

Alles in allem also beste HK-Unterhaltung alter Schule.

war im Metropol, Stuttgart

D.S. * 6.5

Thailand-TAKEN mit Twists und viel Tradition

Ein wunderbarer Flashback zu den goldenen Zeiten des HK-Kinos – in denen es zwar genau wie in Hollywood übergroße Helden gab, man sich aber niemals sicher sein konnte, dass sie es auch bis zu den End-Credits schaffen. Allem Kitsch zum Trotz erwiesen sich die damaligen Filme gleich welchen Genres als unvorhersehbarer, zumindest aus westlicher Sicht. Da wurden gerne auch mal die wichtigsten Figuren auf fiese Weise aus dem Script gekickt, und ob ein Film ein happy oder ein derb depressives Ende haben würde, ließ sich nicht im Vorhinein an seinem Budget ablesen.

PARADOX ist – nicht nur – in dieser Hinsicht grandios altmodisch. Zu sehr sollte man sich besser in keine der hier vorgestellten Figuren verlieben. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie alsbald einen Abgang machen wird. Der aber immerhin angemessen spektakulär zelebriert werden wird.

Regisseur Wilson Yip ist schon sehr, sehr lange dabei. Er hat sowohl einige der beeindruckendsten HK-Indie-Action-Dramen wie BULLETS OVER SUMMER verantwortet als auch grandios schräge Genrekomödien wie BIO ZOMBIE als auch hochbudgetierte Mainstream-Knaller wie SPL, DRAGON TIGER GATE und natürlich die IP MAN-Serie. Sein PARADOX ist im Wesentlichen nichts anderes als fettes, in den meisterhaft choreographierten Kampfszenen knüppelhartes Blockbuster-Actionkino, das TAKEN mehr als freigiebig zitiert. Ein spannender, temporeicher, adrenalingeladener Film, der abseits einer erstaunlich offenen Kritik am korrupten System Thailands wenig Neues oder Außergewöhnliches zu bieten hat. Der aber in seiner gesamten Inszenierung und vor allem in seinen Story-Entscheidungen derart liebevoll altmodisch daherkommt, dass man ihn als Genrefan einfach mögen muss.

Brutale Action, finstere Intrigen-Netze, sehr konkret verletzliche Protagonisten: Gegen Louis Koo kann Liam Neeson einpacken, gegen die emotionale Wucht von PARADOX auch die Glattheit und Vorhersehbarkeit der massenkompatiblen Blockbuster-Action-Schule Hollywoods. Hoch unterhaltsam und mitnehmend, gute 6,5 Punkte von mir.

verweste im Harmonie, Frankfurt

30 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Paradox
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.8/10 30
  • IMDb: 6.6/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-19 10:39

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