s Pawn Shop Chronicles (2013) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Pawn Shop Chronicles

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Reviewer

Edwinita * 5.5

Stars and Gripes

Dieser Streifen ist ein gekonnt erzählter Episodenfilm, der in seiner Machart an Pulp Fiction erinnert. Die aberwitzigen Geschichten um wirklich abgefuckte Typen werden am Ende zu einem Gesamtbild des amerikanischen horror way of life verbunden. Die Starriege gibt ihr Bestes und Brendan Frazer als Elvis-Surimi mit Plüschkoteletten ist eine wahre Freude.

Der Film fühlt sich ganz verbunden mit Streifen wie Machete, Sin City oder Baytown Outlaws (oder eher so, wie dieser mäßige Streifen hätte sein wollen). Was aber leider von dieser Liste auch übernommen wurde, ist ein gestörtes, demütigendes Frauenbild. Es wird besonders in der Episode mit den Sexsklavinnen so stark übertrieben, daß es den vorherrschenden Ton der bösartigen Heiterkeit in den Keller zieht und die Stimmung kaputt macht. Schade, sonst hätte es trotz kleinerer Längen 8 Punkte gegeben.

war im Cinemaxx 7, Berlin

dasmetall * 7.5

Der schräge, abgedrehte Film trifft genau meinen Geschmack und hätte sogar das Potential für ein echtes Highlight gehabt.

Hier haben drei Kurzgeschichten ein Pfandhaus gemeinsam, und wie es üblich ist in solchen Filmen, kreuzen sich die Storys hier und da in kleinen Momenten.

Die erste halbe Stunde fand ich absolut grandios. Hohes Tempo, verrückte Ideen, alles sehr durchgeknallt. Story zwei und drei können das Tempo leider nicht halten und das Ganze verliert etwas an Fahrt. Dennoch halten auch diese beiden Geschichten einige originelle und lustige Einfälle parat.

Dazu gibt es viele bekannte Gesichter zu entdecken (oder einmal auch hinter einer Maske versteckt).

Punkten kann auch der tolle Soundtrack, sowohl die Songs als auch der Score!

Christian * 7.0

KKK oder Wer ist die neue Nummer 1?

Steigen wir doch gleich über die Diskussion ein, wohin sich das Festival entwickelt oder welche Wünsche oder Erwartungen das Publikum (Welches?) haben könnte.

Bei Pawn Shop Chronicles ist es ganz klar. Begrüßt vom Label unseres Vertrauens "Anchor Bay" bedient Herr Kramer alles was das Herz eines alten FFF-Besuchers höher schlagen lässt: Absurde Einfälle, herrlich versponnene Dialoge, Optik und Sound vortrefflich und das Spielen mit dem Medium Film oder den Versatzstücken unseres Genres und seinen Grenzen. Dazu die beiden Hollywoodschwergewichte Wood und Fraser, um nur zwei zu nennen, in Rollen, die nicht nur uns sichtlich Spaß machen.

Die drei Geschichten um den Pawn Shop werden wunderbar nebenbei ineinander verschachtelt und wenn man will kann man die herrliche Groteske sogar als Spiegelbild von einem Amerika betrachten. So herrlich überzeichnet wir die Dinge sehen, so verdorben wahr ist sein Kern.

Die erste Episode ist eine wunderbar simple Ritchietarantino Klamotte, gefolgt von Tortureporn Comedy, um mit einem langsamen tief amerikanischen Musical Drama zu schließen.

Bitte bis zum Ende sitzen bleiben und amüsieren. Alle Daumen hoch!

Und jetzt bitte alle Aufstehen. Vater und Sohn Bush singen die Nationalhymne.

Fex * 10.0

One Day in the South

Wayne Kramer ist ja nicht gerade ein Vielfilmer, nur alle paar Jahre ein Film, dafür aber richtig gute. Was er hier als Episodenfilm abliefert, der ausnahmslos hervorragend besetzt und mit schrägen Vögeln geradezu gepflastert ist, sucht seinesgleichen. Hier ist auch fast rein gar nichts vorhersehbar, alles jederzeit möglich und ergibt trotzdem ein stimmiges Bild, zumal die drei Geschichten im Verlauf ihre Verbindungspunkte erhalten und schließlich zusammenlaufen. Ein wilder, teilweise sogar erstaunlich splatteriger Tag im Süden der USA. Klasse kurzweiliger Film, der einen immer wieder ins Staunen versetzt! Das wäre mal ein Eröffnungsfilm gewesen!

glotzte im Cinemaxx 7, Berlin

Michaela * 8.0

Neulich, beim Pfandleiher

Drei ineinander verwobene abstruse Geschichten rund um einen Pawn Shop. Einmal typische White-Trash-Rednecks auf Droge, die jemanden überfallen wollen, wobei ihnen dabei irgendwie die Kontrolle entgleitet, dann ein Ehepaar auf Hochzeitsreise und The King. Als Rahmenfigur der Pfandleiher - einfach schön, Vincent D’Onofrio, geht’s nur mir so, oder ist der Typ einfach von sich aus unheimlich? Man sollte sich gefasst machen auf einen etwas derben, politisch unkorrekten Episodenfilm, der aber nicht nur lustig ist, sondern auch die Kehrseite des amerikanischen Traums zeigt.

war im Cinema, München

Astrogirl * 7.5

Der Mittelpunkt des Universums - ein Pawn Shop

... zumindest der Mittelpunkt einer Kleinstadt. 3 Gegenstände, 3 Storys und viele verwobene Schicksale. Die erste Story um 3 zugedröhnte Typen, die einen Drogendealer überfallen wollen, ist meines Erachtens die sehenswerteste und stärkste Story. Rasant geht’s los und endet in einem finalen Showdown, mit tragikkomischen Einlagen. Die zweite Story, um einen Ring einer vermissten Ehefrau und den verzweifelten Ehemann, unterscheidet sich vom Genre her von der ersten Story und lässt in Sachen Rache, Gewalt, Sex und Mitleid nichts offen. Die 3. Story um einen Elvis-Imitator, deren Finale alle Storys miteinander verbindet, scheint nicht richtig ausgearbeitet zu sein. Die kommt daher als würde man halt ja noch eine 3. Geschichte brauchen und denkt sich mal schnell was aus.

Alle Darsteller, große oder kleine, hatten sichtlich Spaß bei der Arbeit und es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen.

war im Cinema, München

Herr_Kees * 3.5

"At least Jesus didn’t write BATTLEFIELD EARTH"

Wayne Kramer versucht sich an einer Redneck-Variante von Pulp Fiction (der hier auch recht deutlich zitiert wird) im comichaften CREEPSHOW-Gewand, bekommt aber weder Eigenständigkeit noch einen ausgewogenen Tonfall hin. Stattdessen gibt es mystische Westernmotive, eine unangemessen brutale Folterszene, Brendan Fraser als verkrampften Elvisimitator und Frodo beim Wichsen - eher deprimierend, das alles. Der beste Witz ist der Bumper Sticker mit dem obigen Jesus-Spruch.

war im Metropol 1, Stuttgart

Dr_Schaedel

Zwiespältig

Selten hat mich ein Film so ratlos zurückgelassen. Die eine Seele, ach, in meiner Brust schreit mich an, dass man ihn lieben muss, für seinen Style, für seine offenkundige Liebe zur Popkultur, für seine grimmige Zeichnung des amerikanischen Albtraums aus der Froschperspektive, für Vincent d’Onofrio, Matt Dillon und Brendan Fraser.

Die andere brummt verdrießlich etwas von "nicht Fisch nicht Fleisch", von Unentschlossenheit, ob das nun eine Komödie, Groteske oder ein Thriller sein soll, von grenzwertigen Szenen, z. B auf dem Jahrmarkt, und von Stories, die nicht so recht zu sich selbst finden, und schon gar nicht zu einem Schluss, außer die letzte (die ja eigentlich nur die vorletzte ist).

Kurz: Ein Film, den man nicht als rundum gelungen bezeichnen, ja vielleicht sogar schrottig finden kann, aber wer Filme liebt und diesen nicht gesehen hat, hat sicher etwas versäumt. Ich enthalte mich einer Wertung, urteilt selbst!

glotzte im Cinema, München

ArthurA * 7.5

Nette Rückkehr zur Form für Wayne Kramer

Pawn Shop Chronicles ist ein Episodenfilm, wie er im Buche steht. Den Dreh- und Angelpunkt der Geschichte bildet das titelgebende Pfandhaus im tiefsten US-Süden, wo noch die Südstaatenflagge stolz weht. Betrieben wird es von Alton (Vincent D’Onofrio), wo er sich seine Zeit mit seinem Kumpel Johnson (Chi McBride) vertreibt. In diesem Pfandhaus (aber nicht nur dort) kreuzen sich die Wege vieler Charaktere der insgesamt lose verknüpften drei Geschichten, welche im Comic-Stil eingeführt werden. In den drei Geschichten geht es um drei Neo-Nazis, die einen Meth-Dealer überfallen möchten und währenddessen ihre Ansichten hinterfragen, einen Mann, der plötzlich einen Hinweis auf das Schicksal seiner vor sechs Jahren verschwundenen Ehefrau erhält und um einen Elivs-Imitator, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt.

Die stilistischen Höhen von Running Scared erreicht Pawn Shop Chronicles nie. Dazu ist der Film einfach zu uneben und zuweilen, sogar bei aller Akzeptanz von politisch inkorrektem Humor, etwas fragwürdig. Die sehr illustre Besetzung trägt hier aber enorm zur Unterhaltung bei. Obwohl seine Episode wahrscheinlich die schwächste ist, kommt die Glanzleistung des Films von Brendan Fraser (ja, den gibt’s noch!) als abgehalfterter Elvis-Imitator. Die stärkste Episode ist die erste, die das White-Trash-Südstaaten-Feeling am besten einfängt. Der Dialog zwischen Paul Walker und Kevin Rankin (der scheinbar in die Schauspieler-Schublade "Neo-Nazi" gesteckt wurde - siehe "Breaking Bad" und White House Down) über die Motive, Rassisten zu sein, sorgt für Lachtränen. Derweil weckt die mittlere Episode noch am ehesten Erinnerungen an die düstere und böse Welt von Running Scared (man denke an das Pädophilen-Paar aus jenem Film), wobei alles trotzdem mit einem Touch Humor behandelt wird.

Erstveröffentlichung

war im Cinedom 9, Köln

42 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Pawn Shop Chronicles
  • Score [BETA]: 38
  • f3a.net: 5.7/10 42
  • IMDb: 5.5/10
  • Rotten Tomatoes: 12%
  • Metacritic: 28/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 02:46

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