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Review PG: Psycho Goreman

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Gummigeschoss mit Gore und Göre
von Dr_Schaedel

Die Story: Eine egoistische kleine Kackbratze (hier: das elfjährige Mädchen Mimi, der Name ist Programm) führt sich auf wie eine offene Hose und wer nicht spurt, inklusive Eltern, Freunde und andere Autoritäten, bekommt die zerstörerische Macht zu spüren, die es quasi über Nacht erlangt hat. Und die es, in Unkenntnis der größeren Zusammenhänge, ziemlich unbefangen ausspielt, bis hin zur wenig würdevollen Namensgebung für den brutalen, aber entmachteten und instrumentalisierten Weltenherrscher vom Planeten Gigax: „Irrer Blutmann“, – wer denkt da nicht an die infantile Nomenklatur eines DJT, seines Zeichens derzeitiger Bestimmer in der westlichen Welt? Da kann man selbst in fernen Galaxien ungläubig und beunruhigt zuschauen, aber erst mal wenig tun. Also, ein Film, der irgendwie die Ära seit 2017 abbildet, wenngleich mit sehr retro anmutenden Mitteln.

Das war's aber auch schon mit den Versuchen, dem Film irgendeine tiefere kulturelle Bedeutung zu geben. Regisseur Steven Kostanski (THE VOID) zeichnet auch für das Buch und die Creature Designs verantwortlich, und spätestens mit dieser Info müsste klar sein, in welche Richtung der Hase läuft.

Sieht ein wenig aus wie POWER RANGERS, ist aber keineswegs so brav und keimfrei, sondern ordentlich in Blut und Schleim getränkt, dazu gesellen sich Anleihen bei WISHMASTER, THE IRON GIANT und DOCTOR WHO. Eine herrlich analoge Freakshow und ein kurzweiliges, actiongeladenes Potpourri für Fans von Gummimonstern und Laserblitzen, das sich zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt, und dem man deswegen viel verzeiht.

Z. B. auch, dass bei den ganz amüsanten Dialogen nicht jeder Gag zündet. Die permanenten Verwünschungen und Racheschwüre des geknechteten Albtraumherrschers aus der 9. Dimension hat man in der thematisch ähnlich gelagerten, schwarzhumorigen Fantasy-Kinderbuchserie DARK LORD von Jamie Thomson schon sehr viel lustiger präsentiert bekommen.

Nichtsdestotrotz, man merkt den Machern (bzw. dem Macher) des Films den kindlichen Spaß dabei an, die zahlreichen Ideen auszuleben, und das führt zu vergnüglichen 92 Minuten, in denen auch ein paar menschliche Probleme aufblitzen (die Sorgen der Familie mit dem tyrannischen Töchterlein und dem nichtsnutzigen Vater wurden ja schon erwähnt).

Gruselig ist hier übrigens allenfalls ***SPOILER*** die Vorstellung, auf dem Klo sitzend von einem schlechtgelaunten Dämon angeschrien zu werden, ansonsten regiert einfach das Effektgewitter.

Fazit: Nicht unsympathische, aber auch nicht allzu fordernde Fantasy-Unterhaltung mit viel Blut und Creatures. Für die späte Popcorn Party genau richtig.

saß im Cinema, München

31 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

PG: Psycho Goreman
  • Score [BETA]: 64
  • f3a.net: 6.4/10 31
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 08:52

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