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Review Possessor

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Aggressiver Autopilot
von Leimbacher-Mario

Der neue Sci-Fi-Thriller von Cronenberg Jr. erzählt von einer Technik, mit der speziell ausgebildete (?) Menschen in die Gehirne von anderen, meist wichtigen Personen geschleust werden, so deren Körper und Geist übernehmen und in deren Gestalt, unentdeckt und hinterhältig, z. B. Morde begehen oder Informationen beschaffen können...

„Possessor“ ist brandheißer Cybershit und (nach dem vor Jahren schon klasse „Antiviral“) eine weitere eindrucksvolle Visitenkarte für den jungen Brandon Cronenberg. Das Ding ist hypnotisch-stylisch ohne Ende, seine Gewaltausbrüche sind wirklich wunderschön kompromisslos, sozial, technisch und philosophisch gibt es hier zehn Hände voll zu bereden und zu überdenken. Ein klasse Gedankenspiel zwischen Realität, Wahn, Alptraum und Spiel. Mit bitterernsten Konsequenzen und ohne doppelten Fangboden. „Possessor“ hat das Zeug zum Kulthit und würde mit Sicherheit gerade (wenn das C-Wort nicht wär) weltweit auf allen möglichen Genrefestivals laufen und Wellen schlagen. Intensiv, eindringlich, hart, erbarmungslos und nachdenklich stimmend. Und Sean Bean muss mal wieder gehörig und visuell enorm heftig einiges einstecken. Durch die Charakterwechsel irgendwo zwischen „Altered States“ und „Altered Carbon“, die flüssigen Linien und Grenzen, die sehr minimalistischen Charakterisierungen ist einem zwar nicht immer klar, auf wessen Seite man stehen soll, vorgekaut oder zu deutlich gemacht, wird einem hier nichts - doch das macht den Film, der definitiv lange bei einem bleibt, in der Rückschau vielleicht sogar noch interessanter.

Fazit: „Black Mirror“ trifft „eXistenZ“ - der kleine Cronenberg ist weiterhin auf dem Weg bzw. mit dem Potenzial gesegnet, ein genauso Großer zu werden, wie sein Vater. „Possessor“ ist ein intensiver, harter und bis ins Mark verunsichernder Trip ins Unterbewusstsein - selbst wenn die Charakterzeichnungen und die Empathie etwas auf der Strecke bleiben und man nicht immer weiß, wer hier gerade am Drücker ist oder zu wem man halten soll...

38 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Possessor
  • Score [BETA]: 73
  • f3a.net: 6.8/10 38
  • IMDb: 6.3/10
  • Rotten Tomatoes: 93%
  • Metacritic: 69/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 18:00

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