Reviewer
Stefan * 8.0
Es war einmal.....
Man muss neidlos zugeben, dass man mit The President’s Barber wieder einmal einen bezaubernden Film aus Südkorea bekommt. Der Film wandert zwischen pechschwarzem Humor und herzerwärmender Story, die zum Mitfühlen einlädt. Song Gang-ho überragt wie eigentlich stets und spielt überzeugend den leicht naiven, trotteligen, aber stets bemühten Vater, der eigentlich nur alles richtig machen will. Und zum Ende kann man nur noch die Bemerkung machen: ja,es gibt sie noch, die echten Märchen!
Einziger Negativpunkt abseits vom Film: Leider läuft der Film fast in jeder Stadt zu einer späten Zeit, was das Anschauen schwer machen kann, aber bereuen wird man es nicht!
Einziger Negativpunkt abseits vom Film: Leider läuft der Film fast in jeder Stadt zu einer späten Zeit, was das Anschauen schwer machen kann, aber bereuen wird man es nicht!
Athanasios Mazarakis * 6.0
"Kommen Sie einfach wieder, wenn ihre Haare herausgewachsen sind!"
Interessantes Märchen über einen Friseur in der Zeit des geteilten Koreas während des Kalten Krieges.
Hübsch gemacht, allerdings mit einigen Längen. Trotzdem konnte der Film die (meistens humorvollen) Gefühle rüberbringen.
Wäre an sich eine 7 geworden, aber eine doppelte Abwertung aus zwei Gründen: Das gefolterte Kind war nicht wirklich sooooo lustig anzusehen. Zweitens wegen der Längen. Und viel geschichtliches lernt man leider auch nicht dazu. Bisschen stringentere Handlung wäre nicht schlecht gewesen, 90 Minuten hätten es auch getan, erst recht zu späterer Stunde. War auch das erste Mal dieses Jahr in Stuttgart, dass das Kino nur mit 40-50 Leuten gefüllt war (sonst bisher alles mehr oder weniger ausverkauft).
Beileibe kein schlechter Film, muss man aber trotzdem nicht gesehen haben.
Hübsch gemacht, allerdings mit einigen Längen. Trotzdem konnte der Film die (meistens humorvollen) Gefühle rüberbringen.
Wäre an sich eine 7 geworden, aber eine doppelte Abwertung aus zwei Gründen: Das gefolterte Kind war nicht wirklich sooooo lustig anzusehen. Zweitens wegen der Längen. Und viel geschichtliches lernt man leider auch nicht dazu. Bisschen stringentere Handlung wäre nicht schlecht gewesen, 90 Minuten hätten es auch getan, erst recht zu späterer Stunde. War auch das erste Mal dieses Jahr in Stuttgart, dass das Kino nur mit 40-50 Leuten gefüllt war (sonst bisher alles mehr oder weniger ausverkauft).
Beileibe kein schlechter Film, muss man aber trotzdem nicht gesehen haben.
war im Metropol, Stuttgart
D.S. * 6.5
Zur falschen Zeit am falschen Ort.
Eine anrührende Tragikomödie, die bis ins Mark durchsetzt ist mit bitterer, teils ätzender Kritik an den gesellschaftlichen und machtpolitischen Zuständen im Südkorea der 1960er und 70er Jahre.
Schön anzusehen, entwickelt der Film seine Geschichte auf sehr ruhige und charmante Weise. Das fängt schon mit der Einführung der Charaktere an, die zwar nicht vom Tempo, aber vom nonchalant-absurden Tonfall her irgendwie verdammt an "Amélie" erinnert. Allerdings wäre es angesichts der Tragweite (und Schwere) vieler folgender Geschehnisse vielleicht besser gewesen, etwas tiefer in die Hintergründe der handelnden Personen und ihre Beziehungen zueinander einzutauchen. Denn die hier gewählte, zwar amüsante, aber eher oberflächliche Art der Informationsvermittlung begründet wohl die größte Schwäche des Films mit: da einem die Figuren nicht ausreichend nähergebracht werden, werden sie auch nicht wirklich zum Leben erweckt, und es ist einem in den meisten Fällen auch herzlich egal, was aus ihnen wird. Weil "The President’s Barber" seiner Geschichte und seine Aussagen aber fast ausschließlich über die Schicksale seiner Figuren transportiert, involviert er einen letztlich nicht genügend; man bleibt als Zuschauer zu einem hohen Grad auch nur Zuschauer.
Was aber nicht heißen soll, daß die Geschichte zu uninteressant oder zu wenig abwechslungsreich inszeniert wäre, so daß man sich langweilen würde. Nein, auch wenn niemals etwas sonderlich Spektakuläres passiert: man sieht gerne zu, unter anderem auch, weil der Film hervorragend besetzt und gespielt ist. "The President’s Barber" unterhält als intelligentes zeitgeschichtliches Schauspiel zweifelsohne ausnehmend gut, es schlägt im einen Moment schwer auf den Magen, um im nächsten schon wieder heftige Lacher zu provozieren. Allerdings ist der Film für ein westliches, nicht en detail mit den politischen Hintergründen und Zusammenhängen der Geschehnisse vertrautes Publikum über weite Strecken nicht durchschaubar und auch nicht relevant genug, um wirklich zu fesseln.
Für Südkoreaner handelt es sich hierbei vermutlich um einen sehr wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der eigenen, alles andere als ruhmreichen, jüngeren Vergangenheit. Soweit ich weiß, stellt es in Südkorea nach wie vor ein ziemliches Tabu dar, einzugestehen, daß die stolze Nation in jener Zeit quasi-diktatorisch regiert wurde und man sich zu Befehlsempfängern, wenn nicht gar Stiefelleckern der US-Regierung degradieren ließ. Darum ist dieser Film als erstaunlich mutige und direkte Stellungnahme zu werten: ohne jemals allzu plakativ zu werden, läßt er in keiner Sekunde daran zweifeln, daß er die Situation jener Zeit anprangern will.
Diese Kritik aber wird, wie erwähnt, über das transportiert, was den Figuren des Films zustößt; darüber, wie die große Politik die Schicksale der Einzelnen direkt und indirekt beeinflußt - weshalb "The President’s Barber" neben aller Aussagekraft eben vor allem auch sehr gut unterhalten kann.
Aber, auch wenn ich etwas so ignorant Klingendes nicht gerne sage: dieser Film hat auf dem FFF nun wirklich GAR nichts verloren. Denn weder geschieht hier etwas wirklich Ungewöhnliches (oder gar Phantastisches), noch ist das, was geschieht, auch nur ansatzweise ungewöhnlich inszeniert. Es handelt sich um einen zwar guten, aber letztlich "ganz normalen" Film, der überhaupt keinen Genrebezug aufweist.
Durch Filme wie diesen verkommt das FFF in meinen Augen daher mehr und mehr zu einer Art "Gemischtwarenladen": statt darauf Wert zu legen, ein wenigstens prinzipiell fokussiertes Programm für ein bestimmtes Klientel zusammenzustellen, öffnet und öffnet und öffnet man sich ohne Ende. Inzwischen scheint es, als könnte eigentlich JEDER Film auf "unserem" Festival laufen, wenn nur das Publikumsinteresse groß genug ist. Asiatische, speziell koreanische Filme boomen derzeit natürlich ohne Ende - und mir drängt sich der Eindruck auf, man schnappt deshalb auf Veranstalterseite gerade einfach nach allem, dessen man zufällig irgendwie habhaft werden kann. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ganz bestimmt kein Genre-Nerd, sondern interessiere mich für ALLE Arten von Filmen. Aber das FFF ist doch eigentlich schon für etwas anderes, wenigstens etwas spezielleres da... oder? Im Rahmen meiner Festivalbewertungen gebe ich "The President’s Barber" darum nur 6,5 Punkte. Für sich genommen, würde er wohl noch einen mehr bekommen.
Schön anzusehen, entwickelt der Film seine Geschichte auf sehr ruhige und charmante Weise. Das fängt schon mit der Einführung der Charaktere an, die zwar nicht vom Tempo, aber vom nonchalant-absurden Tonfall her irgendwie verdammt an "Amélie" erinnert. Allerdings wäre es angesichts der Tragweite (und Schwere) vieler folgender Geschehnisse vielleicht besser gewesen, etwas tiefer in die Hintergründe der handelnden Personen und ihre Beziehungen zueinander einzutauchen. Denn die hier gewählte, zwar amüsante, aber eher oberflächliche Art der Informationsvermittlung begründet wohl die größte Schwäche des Films mit: da einem die Figuren nicht ausreichend nähergebracht werden, werden sie auch nicht wirklich zum Leben erweckt, und es ist einem in den meisten Fällen auch herzlich egal, was aus ihnen wird. Weil "The President’s Barber" seiner Geschichte und seine Aussagen aber fast ausschließlich über die Schicksale seiner Figuren transportiert, involviert er einen letztlich nicht genügend; man bleibt als Zuschauer zu einem hohen Grad auch nur Zuschauer.
Was aber nicht heißen soll, daß die Geschichte zu uninteressant oder zu wenig abwechslungsreich inszeniert wäre, so daß man sich langweilen würde. Nein, auch wenn niemals etwas sonderlich Spektakuläres passiert: man sieht gerne zu, unter anderem auch, weil der Film hervorragend besetzt und gespielt ist. "The President’s Barber" unterhält als intelligentes zeitgeschichtliches Schauspiel zweifelsohne ausnehmend gut, es schlägt im einen Moment schwer auf den Magen, um im nächsten schon wieder heftige Lacher zu provozieren. Allerdings ist der Film für ein westliches, nicht en detail mit den politischen Hintergründen und Zusammenhängen der Geschehnisse vertrautes Publikum über weite Strecken nicht durchschaubar und auch nicht relevant genug, um wirklich zu fesseln.
Für Südkoreaner handelt es sich hierbei vermutlich um einen sehr wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der eigenen, alles andere als ruhmreichen, jüngeren Vergangenheit. Soweit ich weiß, stellt es in Südkorea nach wie vor ein ziemliches Tabu dar, einzugestehen, daß die stolze Nation in jener Zeit quasi-diktatorisch regiert wurde und man sich zu Befehlsempfängern, wenn nicht gar Stiefelleckern der US-Regierung degradieren ließ. Darum ist dieser Film als erstaunlich mutige und direkte Stellungnahme zu werten: ohne jemals allzu plakativ zu werden, läßt er in keiner Sekunde daran zweifeln, daß er die Situation jener Zeit anprangern will.
Diese Kritik aber wird, wie erwähnt, über das transportiert, was den Figuren des Films zustößt; darüber, wie die große Politik die Schicksale der Einzelnen direkt und indirekt beeinflußt - weshalb "The President’s Barber" neben aller Aussagekraft eben vor allem auch sehr gut unterhalten kann.
Aber, auch wenn ich etwas so ignorant Klingendes nicht gerne sage: dieser Film hat auf dem FFF nun wirklich GAR nichts verloren. Denn weder geschieht hier etwas wirklich Ungewöhnliches (oder gar Phantastisches), noch ist das, was geschieht, auch nur ansatzweise ungewöhnlich inszeniert. Es handelt sich um einen zwar guten, aber letztlich "ganz normalen" Film, der überhaupt keinen Genrebezug aufweist.
Durch Filme wie diesen verkommt das FFF in meinen Augen daher mehr und mehr zu einer Art "Gemischtwarenladen": statt darauf Wert zu legen, ein wenigstens prinzipiell fokussiertes Programm für ein bestimmtes Klientel zusammenzustellen, öffnet und öffnet und öffnet man sich ohne Ende. Inzwischen scheint es, als könnte eigentlich JEDER Film auf "unserem" Festival laufen, wenn nur das Publikumsinteresse groß genug ist. Asiatische, speziell koreanische Filme boomen derzeit natürlich ohne Ende - und mir drängt sich der Eindruck auf, man schnappt deshalb auf Veranstalterseite gerade einfach nach allem, dessen man zufällig irgendwie habhaft werden kann. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Versteht mich nicht falsch, ich bin ganz bestimmt kein Genre-Nerd, sondern interessiere mich für ALLE Arten von Filmen. Aber das FFF ist doch eigentlich schon für etwas anderes, wenigstens etwas spezielleres da... oder? Im Rahmen meiner Festivalbewertungen gebe ich "The President’s Barber" darum nur 6,5 Punkte. Für sich genommen, würde er wohl noch einen mehr bekommen.
war im Metropolis, Frankfurt
FFFler * 7.0
Koreas Forrest Gump
Schwierig diesen Film zu bewerten, da mir die geschichtlichen Vorkenntnisse fehlen, aber dennoch muss ich sagen, dass mir dieser Film gut gefallen hat. Er erinnert teilweise ein wenig an Forrest Gump und hat auch eine ähnliche Stimmung, jedoch muss er mit ein paar kleinen Längen kämpfen. Dennoch ist das Ganze sehr unterhaltsam und zu dem noch von Memories of Murder Hauptdarsteller Kang-ho Song auf großartige Weise gespielt. Mir hats gefallen.
saß im Metropolis, Frankfurt
Umelbumel * 7.5
schnippel di schnapp
Puhh... Feed und They Came back waren enttäuschend. Nun war es wieder mal das koreanische Kino, das den Tag doch ein klein wenig gerettet hat. The Presidents Barber ist ein sehr lustiger, schöner und teilweise trauriger Film. Die Schauspieler passen wunderbar in den Film und tragen viel zur Stimmung bei. Der Film ist sicherlich kein Meisterwerk aber dennoch wie ich finde sehenswert. Freunde des Asiatischen Kinos werden sicherlich ihren Spaß haben. Nicht zu viel erwarten und einfach auf sich zukommen lassen.
saß im Cinemaxx, Hamburg
landscape * 7.5
Feiner Film. Was ihn ins FFF gebracht hat, ist mir etwas rätselhaft, ist ja weder SciFi noch Thriller noch Horror. Eher sowas wie Forrest Gump, das schon.
Der Frisör ist jedenfalls ein glaubhafter Simpel, der nicht bis 5 denken kann, und das wird konsequent durchgehalten.
Leider fehlen mir koreanische Geschichtskenntnisse, da sind bestimmt Gags drin, die ich nicht verstehen kann. Aber man bekommt genügend Szenen geliefert, die wirklich witzig sind und trotzdem nicht platt sind.
Kritik gibt es nur für die Verhörszenen mit dem Kind - passt in den Film wie eine Olive in ein Erdbeersorbet.
Warum klingt die Musik so französisch... egal, passt irgendwie auch.
Für eine richtig hohe Note kann ich mich nicht entschließen, weil er in den Rahmen des Filmfests nicht richtig passt und zwar nett ist, aber mich nicht richtig packen konnte.
Der Frisör ist jedenfalls ein glaubhafter Simpel, der nicht bis 5 denken kann, und das wird konsequent durchgehalten.
Leider fehlen mir koreanische Geschichtskenntnisse, da sind bestimmt Gags drin, die ich nicht verstehen kann. Aber man bekommt genügend Szenen geliefert, die wirklich witzig sind und trotzdem nicht platt sind.
Kritik gibt es nur für die Verhörszenen mit dem Kind - passt in den Film wie eine Olive in ein Erdbeersorbet.
Warum klingt die Musik so französisch... egal, passt irgendwie auch.
Für eine richtig hohe Note kann ich mich nicht entschließen, weil er in den Rahmen des Filmfests nicht richtig passt und zwar nett ist, aber mich nicht richtig packen konnte.
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