Ein Gewitter zieht auf zwischen den Hochhäusern von Hongkong in Derek Yees seit ONE NITE IN MONGKOK heiß ersehnten neuen Thriller: Es ist eine würdige erste Einstellung. Und der letzte Versuch von stilisierter Verfremdung. Denn Yees packender, kantiger und geradlinig erzählter Drogenkrimi ergeht sich nicht in technischen Mätzchen, die viele Genrefilme aus HK letzthin zu luftleeren Nummernrevuen haben werden lassen. Yee geht es um Authentizität und Wahrhaftigkeit bei seiner Geschichte eines von Daniel Wu gespielten jungen Undercover-Cops, der von dem Drogenbaron Banker (der unvermeidliche Andy Lau) unter seine Fittiche genommen wurde und womöglich als dessen Nachfolger in Stellung gebracht werden soll. So weit, so INFERNAL AFFAIRS. Aber hier ist das Szenario nicht Ausgangspunkt für gekonntes Jonglieren mit einer raffiniert konstruierten Story. Hier geht es um Moral und Ethik, von jeher die Stützpfeiler der besten Gangsterfilme, egal aus welchem Land. Und es geht um Drogen, um ihre Herstellung in Thailand, um ihren Traffic nach Hongkong, um die tödlichen Konsequenzen des Handels und Höllenkreise für die Konsumenten, gezeigt mit konsequenter Unerbittlichkeit, doch ohne erhobenen Zeigefinger. Sozusagen als Gegenstück zu AMERICAN GANGSTER führt Yee den Zuschauer in die unangenehmeren Ecken seiner Millionenmetropole und macht klar, dass die Moritat vom Cop zwischen Gut und Böse kein wirklich gutes Ende nehmen kann. Aber wie könnte man anderes erwarten, wenn gleich zu Beginn ein Gewitter aufzieht. Keine Sorge: Es entlädt sich. Und wie!

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“Eagerly awaited follow-up to writer-helmer’s ONE NITE IN MONGKOK.”

Variety

“The Hong Kong crime movie genre has another worthy addition to its collection.”

A Nutshell Review