Neuinterpretation eines Klassikers
von MacGuffin
Eigentlich hätte Eric Hannezos Rabid Dogs in der Fresh Blood-Rubrik laufen müssen, handelt es sich doch hier um ein Erstlingswerk. Und was für eines! Immerhin ist dies zugleich ein Remake des wohl letzten Films von Altmeister Mario Bava (aus dem Jahr 1974), den dieser nicht mehr ganz seinen Vorstellungen entsprechend vollenden konnte. Die Neuauflage ist jedoch keineswegs ohne Sinn und Verstand, vermag Hannezo der Geschichte doch andere Seiten abzugewinnen. Der Kern der Handlung um vier Bankräuber, die sich mit zwei Geiseln und einem Kind auf der Flucht vor der Polizei befinden bleibt ebenso erhalten wie die Schlusspointe, die den Zuschauer in beiden Filmen zu überraschen vermag. Anders als in Bavas Original wird der Fluchtwagen von den Personen des öfteren auch verlassen, was zu einem Mehr an Aktion und zu einer abwechslungsreicheren Handlung, nicht zuletzt durch die Einführung weiterer Nebenfiguren führt. Andererseits trug in Bavas Film die Konzentration des Geschehens an einem Ort auch zu einer genaueren Charakterisierung der Personen bei. Die Dynamik zwischen den Personen ist im Remake aber ohnehin eine andere, wenngleich der Grundtypus der Figuren übernommen wurde. Herausgekommen ist eine spannende Geschichte, die von einem energischen Elektro-Soundtrack vorangetrieben wird und den Zuschauer durchweg zu fesseln vermag. Bavas Film tut dies alles keinen Abbruch, aber auch das Remake hat in diesem Fall durchaus seine Berechtigung und ist sicherlich als Verbeugung vor dem Original anzusehen.
saß im Residenz, Köln
60 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Rabid Dogs
- Score [BETA]: 63
- f3a.net: 7.5/10 60
- IMDb: 5.0/10