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Review Radius

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Let’s get the hell out of here
von D.S.

RADIUS hat eine Menge von dem, was gelungene SciFi-Mystery braucht: Eine originelle Storyidee, eine behutsame Enthüllung der geheimnisvollen Hintergründe des Geschehens, unvorhergesehene Wendungen und Figuren, die zumindest so weit ausgearbeitet sind, dass man an ihrem Schicksal echtes Interesse entwickeln kann. Ein nahezu kompletter Gedächtnisverlust der Protagonisten ist natürlich immer ein gutes Mittel, wenn man für Spannung und Überraschungen beim Publikum sorgen will; und die seltsamen Begleiterscheinungen des storytreibenden Moments, der vor Filmbeginn stattgefunden hat, sorgen erst recht für neugieriges Stirnrunzeln.

Doch, RADIUS erzählt eine ungewöhnliche Geschichte auf clevere Art, und wer Mystery mag, macht mit dem Film sicher nichts falsch. Leider hat er jedoch auch einige Schwächen, die ihn daran hindern, das Potential seiner Idee auszureizen und durchgehend zu fesseln.

Zum Einen mangelt es ihm zwischenzeitlich deutlich an Tempo, vor allem in der zweiten Hälfte passiert lange zu wenig Nennenswertes – was zum Teil sicherlich dem begrenzten Budget zuzuschreiben ist, das nur eine Handvoll Action-Höhepunkte zugelassen hat. Wie dem auch sei, die Spannung schleift teils erheblich. Zum Anderen sind da die häufig sehr schlechten Dialoge zu nennen. Viel zu oft wirken sie gescripted, man ertappt sich bei dem Gedanken: „So sprechen echte Menschen nicht.“ Und naja, ein bisschen redundant sprechen echte Menschen dann zwar wiederum häufig schon, aber alleine Variationen von „Let’s get out of here“ habe ich hier mindestens sechsmal gezählt...

Zu allem Übel ist insbesondere der männliche Hauptdarsteller seiner Rolle ganz offensichtlich nicht gewachsen. Er hat das Charisma eines Sacks Getreide und ungefähr die gleiche Fähigkeit, unterschiedliche Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Zusammengefasst ist RADIUS in der Theorie ein wirklich spannender Film, in der Praxis lahmt er aber leider beträchtlich. Für 6 Punkte reicht es dann bei mir doch noch, denn sowohl Idee als auch Auflösung machen tatsächlich einiges her. Aber besser nicht im Nacht-Slot schauen.

war im Cinestar, Frankfurt

31 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Radius
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6.1/10 31
  • IMDb: 6.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 16:25

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