s Reality (2014) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Reality

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Reviewer

meiklsan * 10.0

Réalité - Film im Film im Traum oder doch anders?

First of all, muss ich sagen, dass der Inhaltstext des offiziellen FFF Programms bei diesem Film absolut ins Schwarze trifft, nichts wird verschleiert oder verschönt, sondern alles trifft genau den Punkt!
Wir sind natürlich alle durch Rubber, Wrong und Wrong Cops bestens „gebrieft“ und wissen, dass uns von Quentin Dupieux vermutlich wieder etwas eher Ungewöhnliches erwarten wird.

Und JA, das ist auch diesmal der Fall.

Und JA, ich kann Euch schon jetzt verraten, ohne zu viel zu verraten, Euer erstes Screening am FFF wird nicht Euer Letztes sein!
Hier gibt und bedarf es definitiv Potential für nachhaltiges Multiwatching!

Dieses Konstrukt eines Films will analysiert, zerlegt, sortiert und verstanden werden.

Es wird wohl kaum einen noch so erfahrenen Filmfan geben, der diese vielfach verschachtelten Traum- und Realitäts-Sequenzen auf Anhieb zusammenbauen kann?
Falls doch, würde ich um Feedback dieses „Genius“ bitten.

Eigentlich müsste man zu dem Film vom Regisseur ein Flow Chart und eine Erklärung mitgeliefert bekommen, um wenigstens ansatzweise alle Verstrickungen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Aber leider ist das nicht der Fall und man muss sich diesem, im wahrsten Sinne des Wortes realen oder auch nicht realen Mindfuck, einfach gnadenlos ausliefern!

YEAH, genau diese Art von Film verstehe ich als höchstes NON Popcorn Main Streaming, aber extremes IQ Mindbuggling!
Hier trennt sich definitiv die Spreu vom Weizen.

Ich wünsche Euch für die ersten 30-40 Minuten einen angenehmen fast langweilig konventionellen Kino Spaß, aber dann macht es plötzlich BUMM und Eure Hirnzellen werden verzweifelt und hilflos nur noch am Arbeiten sein und kaum ein Ziel oder einen Zusammenhang finden!

Quentin rocks the world und macht uns dabei alle wahnsinnig!

Timecrimes, Triangel, +1 und Coherence waren nur ein dezenter Ansatz der annähernd vergleichbaren zeitverschiebenden in sich verschachtelnden Filme, die uns ab sofort hoffentlich noch öfter von intelligenten eigenständig arbeitenden Regisseuren präsentiert werden.

Réalité aber wird Euch im wahrsten Sinne des Wortes die Gehirnwindungen offen stehen lassen und Euch wild nach dem Release der DVD geifern lassen, um die Fäden in Eurem Kopf vielleicht wenigstens im Nachhinein noch etwas zusammenführen zu können!
Mit etwas Vor- oder Zurückspulen sollte man dann auch diesen Film vielleicht gedanklich synchronisiert bekommen!?

MUST SEE!

Giallorossa * 5.0

Verwirrung pur

Ich weiß nicht so recht, ob ich diesen Film gut oder schlecht finden soll. Die verschiedenen Stories werden im Laufe des Films kräftig durcheinandergeschmissen, so dass ich am Ende nicht mehr wusste, wo vorne oder hinten war. Die Charaktere sind größtenteils wieder sehr skurril und werden zum Teil von den bereits aus seinen anderen Filmen bekannten Schauspielern dargestellt. Der erste Teil des Filmes ist aber ziemlich langweilig und daher kann ich mich nicht zu einer guten Bewertung durchringen. Mit RUBBER kann er jedenfalls nicht mithalten.

war im Cinecitta', Nürnberg

Hanno * 7.0

Ein typischer Film von Quentin Dupieux

Eigentlich müsste man für den Film 2 verschiedene Bewertungen abgeben, eine für Fans von Quentin Dupieux und eine für 'normale' Leute. Wer dessen andere Werke, z.B. Rubber und Wrong Cops schätzt, wird auch hier seine Freude haben. Wer noch keinen der Filme gesehen hat und auf abgedrehte Werke steht, dem ist der Besuch dringend zu empfehlen, wenn auch nur, um sich eine Meinung bilden zu können (und einen Flop zu riskieren).
Worum geht es? Das ist bei so einem Film nicht ganz einfach zu erklären. Mehrere Handlungsstränge, Traum und Realität vermischt, bis man gar nicht mehr weiß, was los ist. Mehr sollte man da nicht schreiben.
Wie oben erwähnt, meine Bewertung gilt nur für Fans von Quentin Dupieux, anderenfalls würde man wahrscheinlch nur 3-4 Punkte vergeben.

guckte im Cinecitta', Nürnberg

D.S. * 7.5

Reality is having a funny nightmare

Und wieder macht Quentin Dupieux alles anders, alles unberechenbar. Von seinem Plot her ist REALITY der wohl ungewöhnlichste, verwirrendste, am schwersten zu „verstehende“ Film, den er je gedreht hat. Und das will bei Vorgängern wie RUBBER oder WRONG schon etwas heißen. Gleichzeitig ist der Film aber an seiner Oberfläche, in der Inszenierung seiner Handlung der bei weitem „normalste“, ja wirkt oft geradezu konventionell.

Die offensichtlichen Dada-Momente sind bei REALITY stark zurückgefahren. Zwar gibt es auch hier wieder hochgradig absurde Figuren, Situationen und Dialoge – beispielsweise, wenn es ums Rauchen geht, um Hautkrankheiten oder den Verdauungsapparat von Wildschweinen. Mindestens genauso oft werden wir jedoch Zeuge durchaus nachvollziehbarer Unterhaltungen und Interaktionen etwa zwischen Eltern und Kind, Lehrerin und Schülern, Filmemacher in spe und Produzenten. Okay, die Inhalte dieser Unterhaltungen und Interaktionen driften dann doch meist wieder ins herrlich Bizarre ab. Dies wird aber in Lautstärke, Tempo und Grellheit nicht noch extra unterstrichen. REALITY gibt sich so – vergleichsweise – außerordentlich ruhig und entspannt.

Das ist wohl auch kein Zufall. Schließlich hat es den Anschein, als habe Dupieux hier ein ganz konkretes Ziel verfolgt: einen Film zu machen, der dem typischen Traum-Erleben so nahe wie nur möglich kommt.

Handlungsstränge und ihre Protagonisten verweben sich auf unmerkliche Weise miteinander, Perspektiven und Positionen verschieben sich hintergründig in einem fort und der Zuschauer verliert, nachdem er anfänglich in Sicherheit gewiegt wurde, nachhaltig den Zugriff auf die Logik der Erzählung. Subtil seltsame Dinge geschehen, gleiten in neue Zusammenhänge, präsentieren den Beobachter einer Szene schon in der nächsten als Beobachteten, der danach oder währenddessen über das Beobachten des Beobachtetwerdens reflektiert.

Ungefähr ab der Mitte des Films nehmen diese Verschiebungen immer größere, offensichtlichere Ausmaße an. Die Struktur der geradezu perfekt verschachtelten Handlung ist dann irgendwann absolut nicht mehr entschlüsselbar – versucht man es trotzdem, endet man mit garantiert verknotetem Kopf. Besser ist es, sich von der hypnotisch komponierten Erzählweise, die vom ebenso hypnotischen „Music with changing Parts“ von Philip Glass kongenial ergänzt wird, einfach gefangen nehmen und treiben zu lassen. Und fasziniert mitzuverfolgen, was es in diesem Multi-Level-Alptraum alles zu entdecken gibt.

Oberflächlich weit weniger fordernd als sonst, streckenweise wie ein ganz gewöhnlicher Film wirkend, dabei meist amüsant, manchmal ernsthaft daherkommend, entpuppt sich REALITY bei fortschreitender Laufzeit ultimativ als das bisher radikalste – und gelungenste – Experiment von Dupieux. Ein echter Traum von einem Film. 7,5 Punkte.

verweste im Cinestar, Frankfurt

Astrogirl * 8.0

Die Traumwelt des Dupieux

Wenn man "Rubber" als Trash und "Wrong" und "Wrong Cops" als skurril einstufen kann, so taucht man mit "Réalité" in die Traumwelt von Quentin Dupieux ein. Scheinbar zusammenhanglose Sequenzen fügen sich im letzten Drittel des Film zu einem Ganzen zusammen. Mit jeder Sequenz gewinnt der Film an Fahrt, wobei auch Elemente aus David Lynchs "Lost Highway" aufgegriffen wurden. Die Protagonisten wurden so viel wie nötig eingeführt und es macht Spaß, die Zusammenhänge zwischen den Figuren und ihren Interaktionen zu erkennen.

Letztendlich handelt es sich um einen Film, den man mehrmals ansehen und der mehrfach interpretiert werden kann. Wer schläft wann? Wessen Traumsequenzen erleben wir gerade? Welche Timeline ist die ursprüngliche? Wer ist Zuschauer, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Films?

Für Fans von Quentin Dupieux ist der Film ein Muss und reiht sich in meiner Filmliste zu "Wrong" ein.

guckte im Cinemaxx, München

Smotti * 9.5

Ungewöhnlich ruhige Musik im Vergleich zu den vorherigen Filmen. Auch weniger Slapstick, trockener Humor. Aber ich liebe es, der Film erzählt... Dinge... anders und ich wusste die längste Zeit nicht, um wen oder was es eigentlich geht. :D

glotzte im Savoy, Hamburg

Herr_Kees * 6.0

"I don’t know how it is possible, but I saw it." - Reality

Quentin Dupieux’ neues Werk ist leider nicht so herrlich absurd komisch geworden wie WRONG, sondern eher so sperrig wie RUBBER, auf den er hier auch mehrfach Bezug nimmt: Bezieht der Film seine "Komik" in der ersten Hälfte noch vor allem aus leicht abstrusen und unnatürlich in die Länge gezogenen Situationen, so rutscht die zweite Hälfte komplett ins Absurde ab, wenn Charaktere sich gegenseitig träumen und Szenen der ersten Filmhälfte variieren. Das klingt jedoch interessanter, als es aussieht.

war im Metropol, Stuttgart

NakNug * 8.0

Inception für Chaos-Theoretiker

Diesen Film kann und muss man nicht verstehen, man sollte ihn auch nicht erklären. Man kann nur sagen, die Realität ist relativ. Und das wird durch absurde Dialoge, Situationen und Zeitsprünge bewiesen.
***SPOILER***Und wenn eine Videokasette Szenen zeigt, die zeitlich nach Ende der Aufnahme liegen müssten, dann spätestens weiß man, dass nichts erklärbar ist in der Welt des Q.D., der diesmal ein musikalisches Werk eines Kollegen (Philip Glass - Music With Changing Parts) zur Untermalung des Films benutzt.
Leider ist die Geschichte nicht so absurd wie in Wrong und Wrong Cops, dafür aber interessanter als Rubber. Zumindest kurzweilig und vor allem dann lustig, wenn der Filmproduzent auf den Plan tritt und der Regisseur sich auf die Suche nach dem perfekten Todesschrei begibt.

goutierte im Savoy, Hamburg

landscape * 10.0

Dupieux lässt die Sau raus

... sowas kommt wohl dabei raus, wenn man versucht, drei gleiche Puzzles zu einem zusammenzusetzen. Passenderweise ist der Score von Phillip Glass (music with changing pieces), denn hier wird munter kombiniert: Jäger-Papa mit neugieriger Tochter, Produzent mit zwei Regisseuren (der eine ähnlich abgehoben wie der in R-100), Schuldirektor mit Therapeutenfrau etc., und alle treffen szenisch mehrfach aufeinander, Chronologie beliebig.
Natürlich ist das eine Anti-Erzählform, aber dass dabei trotzdem eine Geschichte entsteht, ist wie in einem Traum.
Möglicherweise ist es ein Traum von Reality. Den Doppelsinn versteht, wer den Film gesehen hat.
Der Film im Film hat mir natürlich auch sehr gefallen – und scheint mir bewusst als Kontrapunkt zu der eingebauten Koch-Show gesetzt zu sein. Wobei ich mir "Waves" gerne auch als Langfilm antun würde...

war im Savoy, Hamburg

Dr_Schaedel * 9.0

Vogelwilde Groteske in Beige

Ein weiteres Filmexperiment aus der wahnwitzigen Ideenfabrik des Mr. Oizo (wer es noch nicht weiß: ausgesprochen wie frz. oiseau), in meinen Augen sein bisher gelungenstes.
Unglaublich, wie leichtfüßig Quentin Dupieux seine schrägen Fantasien ausbreitet und nach und nach wieder einholt. Zu kapieren gibt es auch diesmal wenig. Man muss sich einfach von den möbiusbandartig verdrehten und sich an den unmöglichsten Stellen kreuzenden Handlungssträngen durch den Film führen und sich von wunderbar absurden Szenen in seltsam unspektakulärer Optik (schon lange keinen so beigen Film mehr gesehen) ein ums andere Mal zum Lachen bringen lassen.

Dupieux hat ein wunderbares Gespür für Ästhetik und Timing, walzt nichts zur Lächerlichkeit aus (naja) und wirkt zu keinem Zeitpunkt platt oder reißerisch, nicht einmal, wenn er mal kurz mit den Ekeleffekten des B-Horrorfilms spielt.

Einfach ein kleines Stück Filmkunst, das alle Naturgesetze hinter sich gelassen hat und die kleinen Episoden dennoch zu einem runden, höchst amüsanten, detailreichen Opus fügt. Dupieux ist für mich schon jetzt ein großer Filmemacher.

war im Cinemaxx, München

Leimbacher-Mario * 8.5

Führt Dupieuxs Idee & Stil zum Höhepunkt

Ich bin alles andere als ein Dupieux-Fan, konnte mit "Rubber" gar nichts anfangen & selbst mit "Wrong" noch recht wenig. Umso überraschter war ich, wie genial auf mich "Reality" letztes Jahr auf dem Fantasy Filmfest wirkte, wieviel Spaß ich mit ihm hatte, wie verblüfft & verwirrt ich danach war. Ein Fan bin ich zwar immer noch nicht, aber wir nähern uns an. Vielleicht lag es am passenden Publikum, am genialen Kino, an der ungeheuren Qualität von "Reality" oder daran, dass ich einfach zuvor noch nicht bereit für seinen Stil war. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem - vor allem aber wohl wegen extrem zum Regisseur passenden Themen wie der Filmbranche oder Träumen. Hier gehen Stil, Ideen & Topics Hand in Hand, was bei den Vorgängern nicht immer der Fall war. Etwas auf Kosten der Quantität der Gags, aber für mich passte es einfach alles ziemlich gut! Satire lädt halt eher selten zum Schlapplachen ein, eher zum Dauerschmunzeln. Schlaue Satire erst recht nicht.

Eine Art "Inception" für abgedrehte Denker, Dupieux-typisch natürlich ohne wirkliche Lösung des Mysteriums. Weniger eine wirkliche Kritik am Nolan-Meisterwerk, eher am System Hollywood & uns Zuschauern. Und obwohl der Film gegen Ende immer wirrer, vielschichtiger & verrückter wird, fühlte er sich rund an. Ohne Lösung, mit dutzenden offenen Fragen & Knoten in meinem Kopf - aber ich war lächelnd & zufrieden. Diese Kombi ist ein First für mich & einen der eigensten Regisseure der Gegenwart. Für mich ist "Reality" sein Meisterwerk, aber das ist Geschmacksache. Die in gewisser Weise Selbstreflexion, die unterbewussten Kommentare zur Filmbranche & natürlich auch die Connection zur menschlichen Psyche passen einfach perfekt. Vielleicht nicht ganz so lustig in seinen Höhepunkten wie der Vorgänger, dafür das kompletteste Gesamtpaket, ein großer, genialer Witz. Und ein Film, den es sich sicher lohnt, mehrmals zu gucken. Weder Spaß noch neue Ideen werden dabei ausgehen, die Blu-ray ist ein Muss! Wahrscheinlich könnte man über den Film ein Buch schreiben & hätte am Ende trotzdem mehr offene Fragen als Antworten - und Dupieux selbst würde sich über die Bemühungen schlapplachen & einfach Rubber 2 drehen. Wenn das nicht an Genialität grenzt, was denn dann? Vielleicht weiß der Mann tatsächlich, warum er sich im Film mit Meister Kubrick anlegt ;)

Fazit: für mich ein wahrer Brainfuck & wenn man Hyperbeln mag, der 8 1/2 unserer Zeit!

staunte im Residenz, Köln

51 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Reality
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 6.8/10 51
  • IMDb: 7.0/10
  • Rotten Tomatoes: 57%
  • Metacritic: 55/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 09:08

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