s [rec]³ Génesis (2012) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews [rec]³ Génesis

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Reviewer

CineManiaX S * 2.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Optisch hui, inhaltlich pfui

In den ersten Minuten baut [rec]³ Génesis eine überzeugende und dichte Atmosphäre auf, führt liebenswerte und lebendige Charaktere ein - und zertrümmert nach einer ebenso platten wie blöden Abrechnung mit dem Found-Footage-Genre diese hoffnungsvolle Exposition: Nachdem die Videokamera zertrümmert wurde und der düster-dröhnende Vorspann den dritten Teil des auf vier Teile angelegten [rec]-Franchises ankündigt, schlägt die Inszenierung in eine Liebeskomödie um. Mit Zombies. Wie bereits bei "The Signal", dessen Mittelteil komödiantische Züge trägt, könnte auch bei [rec]³ Génesis argumentiert werden, dass Humor-Einsprengsel kein Nachteil sein müssen - sind sie aber, wenn sich der Humor auf Pennäler-Humor bewegt und darin gipfelt, dass der Protagonist die meiste Zeit des Films mit einer Ritterrüstung herumrennt.

Völlig unentschlossen schwankt [rec]³ Génesis zwischen den Genres: Zu ernst und lahm für eine Komödie, zu albern und slapstickartig für einen Film, der unter die Gänsehaut gehen soll. Und wenn dann am Ende alle Zombies stumm und starr auf der Stelle stehen, weil ein Priester über Lautsprecher ein Gebet vorträgt, dann bescheisst der Film sein Publikum noch um das immer wieder in Aussicht gestellte Finale. Stattdessen stehen Dutzende von Zombies wie gebannt vom Gebet herum. Wie der vierte und letzte Teil angesichts dieser "Spielregeln" noch funktionieren soll, wenn bereits ein einfaches Gebet alle Zombies in Hörweite in Schach hält, erschließt sich mir momentan nicht.

Bereits zuvor angerissene Story-Ideen werden ebenfalls nicht weiter verfolgt: Es gibt also einen Zombie, der alle anderen Zombies steuern kann? Aha. Gut zu wissen. Konsequenzen ergeben sich daraus aber nicht. Stattdessen muss man fassungslos mitansehen, wie die Zombies eine Kirche nicht betreten können, weil es eine...nunja...Kirche ist. Außerdem erfahren wir, dass die Zombies mit Weihwasser bekämpft werden können. Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis: Natürlich nichts - kein einziger Zombie wird mit Weihwasser bekämpft. Auch wird keine einzige Sekunde auf Hilfe gewartet, sondern sofort Hals über Kopf aus der Schutz bietenden Kirche geflüchtet. Zum Schluss gibt es noch eine völlig falsch verstandene Definition von Liebe zu sehen, um über das komplett fehlende Finale hinwegzutäuschen.

[rec]³ Génesis ist wie ein Grobmotoriker beim "Reise nach Jerusalem"-Spielen: Nach ein paar Minuten sitzt er zwischen allen Stühlen.

staunte im Cinestar, Berlin

T-Killa * 6.0

Ausgewackelt!

REC 3 hat mit seinen Vorgängern eigentlich nichts mehr gemeinsam!
Zählte der erste Teil noch zu den intensivsten Erlebnissen im Kinosaal, so ist REC 3 kaum mehr als eine auf Mainstream gebügelte Horrorkomödie.
Dieses Mal dient eine Hochzeitsfeier in einer recht großen Villa als Dreh- und Angelpunkt für ein blutiges Schlachtfest. Je später der Abend, desto seltsamer benimmt sich der Onkel des Bräutigams - bis er sich auf einmal in einen Hals verbeist. Dies ist der Startschuss für ein großes, blutiges Chaos, bei dem das frisch getraute Paar getrennt wird und nun versucht, sich gegenseitig zu finden und zu retten.
Der Film ist eine Ansammlung überspitzter, genreüblicher Klischees, die für gute Stimmung im Saal sorgen, da sich der Film selbst nicht ernst nimmt. Allerdings fehlt es hier an Originalität. Klammerte man sich bei Teil eins noch vor Spannung an die Armlehne, so kann man nun ganz entspannt zusehen, wie hier ein Gast nach dem anderen das Zeitliche segnet - meist explizit blutig.
Wer sich nach dem enttäuschenden zweiten Teil einen würdigeren Nachfolger erhofft, wird auch hier bitter enttäuscht werden.
Wer allerdings noch keinen Teil gesehen hat oder einfach keine allzu hohen Erwartungen hat, der kann sich an einer leicht überdurchschnittlichen Horrorkomödie erfreuen.

guckte im Cinestar, Berlin

Robert Paetzold S * 1.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Eine Hochzeit, juhu und schön ist die Braut und verliebt ist das Paar und wie originell, die Feier von verschiedenen Menschen mit verschiedenen Kameras filmen zu lassen, schöne Menschen, lustige Menschen, reiche Menschen, die machen Scherze und singen Lieder und nach einer gefühlten Stunde spricht endlich der Pfarrer und das Paar sagt SI und ab gehts zur Party, da gibts Häppchen und nen Clown im Spongebob-Kostüm und später, nach einigen gefühlten Stunden, PARTY! mit den besten Hits der 60er, 70er und 80er und so langsam wird mir schlecht und ich bekomme Kopfschmerzen, denke, man sollte Kindern keine Kameras in die Hand drücken, wo man doch weiß, das Kino sieht mit. Aber dann... Etwas passiert, was passiert, kennen wir, aus Rec, aus Resident Evil, aus all den Filmen und erst da beginnt REC3 und von da an in 33mm auf Hochglanz und was da kommt ist eine zuweilen unerträglich romantische Splatterkomödie, ohne auch nur einen inhaltlichen Bezug zu REC. Bräutigam mit anderen Überlebenden sucht auf dem Partygelände nach seiner Braut, die mit Überlebenden nach ihrem Bräutigam sucht und natürlich bleiben am Ende nur zwei übrig und wie das Ende aussieht, wissen wir aus all den anderen Filmen.

staunte im Cinestar, Berlin

dasmetall * 7.0

Da ich mich vorher schon über den Film belesen hatte und daher wusste, dass etwas völlig anderes als die beiden Vorgänger auf mich zukommt, war ich nicht sonderlich enttäuscht von REC3. Es ist immerhin eine ganz amüsante und unterhaltsame Splatterkomödie geworden, die mich nie gelangweilt hat. Um aber ein richtiger Hit zu sein bzw. um mit den Branchenführern unter den Splatterkomödien mithalten zu können, hat der Film dann doch zu wenig Gags zu bieten und enthält über die gesamte Spieldauer gesehen zu wenige Splatterszenen.

Wenn man schon unbedingt Sequels zu REC machen muss, dann war es die beste Entscheidung nun etwas anderes zu versuchen, da man an die Atmosphäre von Teil 1 sowieso nicht mehr herankommen kann. So etwas funktioniert nur einmal.

war im Cinestar, Berlin

Herr_Kees * 5.0

The Red Wedding

REC3 verhält sich zu seinen Vorgängern in etwa so wie HALLOWEEN 3 zu den ersten beiden Teilen: Ein Film, der wie aus der Reihe gefallen scheint und daher zunächst einmal kaum jemandem wirklich gefällt.

Für sich betrachtet, ist REC3 eine nette, handwerklich gut gemachte Zombiekomödie, die alle entsprechenden Klischees bedient und damit – trotz ein paar weniger eigener Ideen und dem "romantischen" Schluss – auch wieder ziemlich überflüssig ist.

Leimbacher-Mario * 6.0

Mit Salsa in den Stilbruch

Während der erste "Rec" einer der besten Horrorfilme des neuen Jahrhunderts ist & die spanische Welle an erstklassigen Produktionen einläutete, ließ Teil 2 in Sachen Ernsthaftigkeit etwas & in Sachen Qualität schon etwas stärker nach, war trotzdem noch gut. Beide spielten am selben Schauplatz, dem abgeschotteten Haus voller Infizierter in Barcelona. Teil 3, in dessen Genuss ich nun erst mit einigen Jahren Verspätung kam, spielt am anderen Ende der Stadt auf einer prunkvollen Hochzeit, hat außer ein paar losen Anspielungen nicht mehr viel mit seinen Vorgängern zu tun, was sowohl Ton als auch Stil betrifft. Nach 20 Minuten heißt es Bye Bye Wackelkamera & der ernste Ton wird sogar schon noch früher über Bord geworfen - eine handfeste Überraschung, die ich erstmal mit einem Schmunzeln & einem "Okay, hoffentlich geht das gut..." annahm.

"Rec 3" ist ein Ausreißer - vielleicht nicht in Sachen Wertung & filmischer Qualität, jedoch sicher in Sachen Style, Humor & Mut der Macher. Denn vielleicht ist das der größte stilistische Bruch in einer Horrorfilmreihe seit "Evil Dead 2/3" oder "Halloween 3". Bei den Fans stieß das eher auf Abstoßung, da sich Teil 4 ja scheinbar wieder etwas an die harte, humorlosere Gangart traut. Darauf freue ich mich, muss aber betonen, dass ich auf dieser Hochzeit trotzdem Spaß hatte. Sei es nur der Überraschung & Kurzweile wegen. Viel stärker in Richtung "Armee der Finsternis" oder "Braindead" als zu seinen Namensvettern tendierend, hätte man dieses Spin-off wohl eher aus der Rec-Reihe gelassen & nur "Genesis" oder so genannt - wahrscheinlich wäre er besser angekommen & man hätte sich einen großen Shitstorm enttäuschter Fans gespart. Denn auch in den Kategorien Zombieverhalten oder Ausbruch des Virus, bricht dieser Teil mit all den Traditionen seiner Film-Familie, was einen miesen Nachgeschmack hinterlässt. Genauso wie einige richtig maue Darsteller, die man kaum noch als Laien bezeichnen kann & denen der Wechsel auf eine "normale" Kamera nicht gut tut.

Allein stehend & nun Jahre nach seinem zwei Vorgängern betrachtet, finde ich ihn aber wie gesagt cool, fun & schnell (außer die Zombies, die wohl zu viel gefeiert haben & nun lahm sind wie damals bei Romero). Der Film ist weitaus hübscher als man erwartet & bietet eine paar krasse Gore-Szenen, alle mit genug Selbstironie & Spaß an den zertrennten Körpern. Auf die Spitze getrieben kitschig, mit einem süßen Brautpaar & einer Kick-Ass-Heldin. Spätestens wenn sie sich die Kettensäge schnappt & für Ruhe unter den mutierten Partygästen sorgt, fliegen die Fetzen & jeder Horror-Komödien-Freund strahlt. ***SPOILER***Fast ist man am Ende etwas traurig aufgrund ihres Schicksals... Man kann definitiv die Vorgänger & Teil 3 mögen - man darf sie nur nicht miteinander vergleichen. Für Rec-Fans gibt es ein paar kleine Insider & Verbindungen zum filmischen Universum, der Charakter SpongeJohn bringt mich jedes Mal zum Ausrasten & es gibt durchaus gute Witze.

Fazit: Schaltet ein Hardcore-Fan der ersten beiden Teile auf stur, ist "Rec 3" ein schlechter Witz. Ist man offen für ein (Hochzeits-)Party-Zombie-Splatterfest, dann kann man durchaus Spaß haben am blutigen Treiben in weiß & rot.

35 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

[rec]³ Génesis
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 6.7/10 35
  • IMDb: 7.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 11:55

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