s Repo! The Genetic Opera (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
Menü

Reviews Repo! The Genetic Opera

Finden

Reviewer

tatabanya * 7.0

gothic rocks opera

Für mich, aber das sind natürlich meine Präferenzen, was für’s Auge - leichte fetisch und hübsche gothic Kostüme die ganze Zeit. Vom Styling ein schöner Film. Die Musik geht für mich völlig in Ordnung. Wußte gar nicht, dass Paris Hilton so lustig sein kann. Vielleicht hat sie es aber auch einfach nicht verstanden? Lese ja nie so viel über die Filme im Vorfeld, und wenn, dann vergeß ich es schnell wieder. Als die Opernsängerin, die einzige, die den Namen wirklich verdient in Erscheinung trat, dacht ich "oh, das erwähnst Du im Review, diese Sarah Brightman Kopie." und im Abspann, ach, es war Sarah Brightman. Hoppla. Fazit: düster und musikbeladen - ich fühlte mich prächtig unterhalten. Er macht allerdings bei weitem nicht so viel Spaß wie "reefer madness".

war im Kino in der Kulturbrauerei, Berlin

Solarbabe * 9.0

I´m singing in the Blood Rain

Auf diesen Film war ich sehr gespannt, hatte allerdings keine hohen Erwartungen. Und ich habe absoluten Spaß gehabt!!! Ich bin mir sicher das dies ein Highlight des FFF ist, für mich zumindest. Allerdings muß man wenigstens ansatzweise Musicals mögen, da ich leider Sweeny Todd nicht gesehen habe, kann ich hier keine Vergleiche ziehen. Das zwischen dem Gesang Leute aufgeschlitzt und ausgeweidet werden und entsprechend viel Blut fließt, ist glaube ich selbst für zarte Gemüter kein Problem, in jeder guten Oper wird schliesslich auch gemordet. ; ) Ich fand auch die Ausstattung und Atmosphäre phantastisch, wie es die Art des Films vorgibt, opulent mit einer ordentlichen Portion Gothic. Die Schauspieler konnten alle, okay fast alle, wirklich singen und entsprechend wars auch was fürs Ohr. Paris hat definitiv das dünnste Stimmchen, aber die Frau muß über unglaublich viel Selbstironie und Humor verfügen, wie auch bei House of Wax schon zu sehen war.
Diesen Film zu empfehlen ist schwierig, aber wer Musicals mag, experimentierfreudig ist, oder die Buffy Musical Folge mochte, der sollte reingehen. Das Publikum wirkte nach dem Film auch sehr angetan, zumindest hatte der Film den meisten Applaus, den ich bis dahin gehört habe und auch in Gesprächen hinterher waren die Meinungen positiv. Ich bin jedenfalls ein Fan und stehe dazu : ) und bin gespannt auf die weiteren Reviews.

goutierte im Cinemaxx 6, Berlin

storm * 8.5

ein neues Genre ist geboren

Was war das für eine positive Überraschung des Festivals. Von der ersten bis zur letzten Minute wird einem ein musikalisches Fest geboten. Dazu noch sehr schräge Charaktere und ein netter Goreanteil. Das hierbei die Story auf der Strecke bleibt, ist nur verständlich, aber darauf legt es der Film auch nicht an.

Wer also rockige Musik mag und Musicals nicht ganz ablehnt, wird hier rund 90 Minuten lang seinen Spaß haben. Für alle anderen, versucht es einfach und lasst euch auf was neues ein.

war im Cinemaxx 6, Berlin

dasmetall * 9.0

Für Liebhaber von Rockmusicals ein MUSS!!

Ich finde den Film einfach grandios, ein Wahnsinnskinoerlebnis!! Bombiger Surroundsound , tolles Setting, stylische Optik, Abwechslungsreichtum, REPO! hat einfach alles was ein Rock Musical haben sollte! In erster Linie natürlich wirklich tolle Songs, die vor allem eins Sweeney Todd voraus haben: Sie sind einprägsam, markant und sorgen für Gänsehautmomente. Was mir am besten gefallen hat dabei: nur ca. ein Drittel sind im klassischen Musical-Stil gehalten (gesungene Dialoge) wie bei Sweeney Todd. Der Rest sind echte Songs mit Wiedererkennungswert, dabei reichen die Stile von Pop, Rock über Oper bis zu Industrial!!

Die Darsteller bieten gesanglich wirklich tolle Leistungen, die Mischung der MItwirkenden ist nahezu perfekt! Echte Sänger wie Sarah Brightman (bin ich sowieso Fan von) und Paul Sorvino und gesanglich sehr starke Schauspieler wie Anthony Steward Head oder Alexa Vega bilden einen tollen Cast. Autor Terrance Zdunich hat nicht nur gute Songs geschrieben, sondern spielt den Graverobber auch sehr charismatisch.

Selbst Paris Hilton kommt ganz cool rüber und hat sogar eine etwas selbstironische Rolle. Das Finale und der gelungene Abschlussgag mit der Auktion sorgen für einen starkes Ende.

Noch ein Plus: Den Fehler von Across the Universe oder Moulin Rouge, die Laufzeit auf 120 min zu strecken und damit für einige Längen zu sorgen, macht REPO! zum Glück nicht. Hier wird rechtzeitig nach 90 min. Schluss gemacht, wenn man noch richtig Bock auf den Film hat.

Darren Lynn Bousman hat nach seinen eher unorginellen und missglückten SAW Sequels hier ein absolut kreatives und auch innovatives Werk abgeliefert.

Alle, die Filme wie Cry Baby, Rocky Horror, Little Shop of Horrors oder Moulin Rogue lieben und dazu sich noch an Metalriffs und Gothic-Szenarien erfreuen können, sind hier goldrichtig. Alle anderen werden keine Freude mit dem Film haben.

Tweek * 6.0

Sehr kurz belichtet:
Ein zweites "Reefer Madness" ist es zwar nicht geworden, unterhaltsam ist dieses großartig ausgestattete Medienereignis aber in jedem Fall. Story, Darsteller und einige optische Gimmicks überzeugen, und auch die Musik rockt insgesamt, bleibt aber nicht im Ohr hängen, dafür ist sie nicht originell genug. Der ganz große Funke springt zu mir trotzdem irgendwie nicht über. An Blutarmut wird’s nicht gelegen haben, von dem roten Saft fließt wahrlich genug. Fazit: Einer dieser typischen Festivalbeiträge, den man sich ohne Reue antun darf.

war im Kino in der Kulturbrauerei, Berlin

The_Coma-man * 8.0

"Addicted to the knife?" "ADDICTED TO THE KNIFE!"

Liebe Freunde des guten Geschmacks, klassischer Musik und stilvollen Ambientes: bitte schaut euch diesen Film nicht an!! Bousman, der sich mit Saw 2-4 ja nicht grad mit Ruhm, dafür aber die Leinwand mit jeder Menge Körperflüssigkeiten bekleckern durfte, inszeniert ein Sci-Fi-Goth-Rock-Musical über Organspende (nach dem Motto: Wer nicht zahlt, muss bluten!!) wesentlich gekonnter und technisch versierter als seine drei bisherigen Arbeiten und spielt sich ins Herz des FFF-Publikums.
Stimmung ist sowieso gut, Ausstattung und Regie sind fetzig bis ganz schick, Paris Hilton (ich hätte nie gedacht, das mal sagen zu dürfen) und Ogre glänzen als pervers perfides Geschwisterpaar und der herrlich bekloppte Song "Zydrate Anatomy" ist mir immer noch im Ohr. Dass der Film dann aber doch nicht der komplette Wahnsinn ist, liegt an so ein paar Fehlern im Feinschliff. Bill Moseley z.B., der dem Publikum durch seine Rolle als Otis genügend bekannt sein dürfte, reißt sein Hemd zwar ganz oft ganz toll leidenschaftlich, so Morrissey mäßig, während seiner Gesangseinlagen auf, ist im Gegensatz zum gesichtsgelifteten Ogre und der gesichtsverlierenden Paris aber eher blass, auch die Hauptdarstellerin weiß nicht wirklich uns für sich einzunehmen. Hier und da verschwindet so manches tolles Kostüm im Hintergrund, und das große Finale kann das unfassbare Tempo und den perfiden Witz alles Vorangegangenen nicht wirklich halten, aber wen stört es?

REPO ist ein durch und durch gelungener Musical-Film, mit allen Klischees seines Genres und schönen Einlagen hier und da. Nicht ganz so toll wie "PLANET OF THE APES - THE MUSICAL", aber doch ein Kracher, den man auf großer Leinwand gesehen haben muss!!

staunte im Kino in der Kulturbrauerei, Berlin

Bobshock * 10.0

So macht Kino Spaß

Ich hatte einen Riesenspaß bei dieser Gothic-Rock-Oper und deshalb vergebe ich einen Unterhaltungswert-Bonus. Die Umsetzung von der Bühnenfassung ins Filmformat ist offenbar sehr gut gelungen, leider kenne ich das Bühnenstück zum Vergleichen nicht. Die Tricktechnik ist einfallsreich und die Montage atemberaubend. Ein Lob auch für das Casting. Alexa Vega und Sarah Brightman machen ihre Sache hervorragend und verleihen dem Ganzen genug professionellen Charme, um auch über die eine oder andere mittelmäßige Leistung hinwegzugehen. Hier kommt der Paris-Hilton-Effekt ins Spiel. Kultalarm! Es macht einfach Spaß, dieser bunten Truppe zuzusehen und vor allem zu hören, denn der Schwerpunkt liegt hier ganz klar bei der Musik. Die Schauspielerei gibt es quasi dazu. Garniert wird das ganze mit ein paar Goreeffekten und jeder Menge Retrocharme (Rocky Horror läßt grüßen).

MUSS man unbedingt mit einem guten Soundsystem anschauen und deshalb ist der Kinobesuch ein MUSS.

war im Cinemaxx 3, Hamburg

kinokoller * 1.0

Saw’n Schei**

Ok, ich kann mit Nu-Rock generell nix anfangen und auch mit D.L. Bousmans blödsinnigen Saw-Sequels hab ich’s nicht wirklich. Trotzdem wollte ich REPO eine Chance geben, in der Hoffnung, mal wieder einen außergewöhnlichen Musik-Film zu sehen. Schlußendlich bewahrheitete sich jedoch nur die Befürchtung, daß der Film einfach bloß grottiger Schund sein könnte: der Reschisser wollte wohl Kult à la ROCKY HORROR PICTURE SHOW schaffen, scheitert aber beinahe auf gesamter Länge mit seiner 'Genetic Opera'.

Beginnt das Ganze noch recht interessant wie eine Melange aus SIN CITY und MOULIN ROUGE, so entpuppt sich das Filmchen schnell als billiger Blender. Was den Stil der Inszenierung angeht, so erinnern Weichzeichner, übertriebene Lichtsetzung und körnige Bilder eher an schlechte Videoclips als an einen Kinofilm bzw. Musical. Und so lieblos, wie hier die Musik-Fetzen zusammen geschnibbelt sind.. das hat mit ’nem rockigen Musical nur noch entfernt etwas zu tun. Mitgerissen haben einen die Teeny-konformen, poppigen Songs überwiegend ebenfalls nicht (na ja, und die Anlage im Cinedumm war zu leise gedreht, als daß irgendwie Stimmung im Saal hätte aufkeimen können).

Gehen wir aber mal davon aus, die Darsteller hätten selber gesungen, so überrascht zumindest die eine oder andere Stimme. Anthony Head (Giles aus der Buffy TV-Serie) zeigt Charisma und erinnert gesanglich an Glen Hansard (ONCE), auch wenn er seine Kehle nicht besonders variationsreich einzusetzen weiß. Und so wenig Paris Hilton schauspielerisches Talent besitzt, so sehr muß man sie doch für Ihre geträllerte Liedchen loben - mutig. Besonders gefallen hat aber Terrance Zdunich: beim Auftritt des Grave-Robber kam dann doch einige Male Musical-Feeling auf, leider aber hat diese Randfigur storytechnisch überhaupt keine Relevanz - schade eigentlich.

Zu guter Letzt übertrifft die Scheinheiligkeit der Amis sowieso mal wieder alles. Da wird sawmäßig ausgeweidet, geschlitzt und geschnetzelt, und wenn für zwei Sekunden mal ein paar blanke Titten ins Bild gehalten werden, feiert der Film sich, als hätte er soeben sämtliche Tabus samt der 10 Gebote gebrochen. Na bravo, D.L. Bousman. Schnell noch Saw 5, 6, 7, ... hinterherschei**en.

guckte im Cinedom 9, Köln

D.S. * 4.0

Ab nach Sing-Sing

Ich habe einen Fehler begangen. Nein, eigentlich zwei:
2. Ich hätte mir im Gegenprogramm "Awake" ansehen sollen.
1. Aber dummerweise hatte ich den Untertitel und die Inhaltsangabe im Programmheft zu "Repo" nicht genau genug gelesen. Da steht "The Genetic Opera". In meinem Kopf schwamm aber irgendwie "The Genetic Musical". Vielleicht lag’s an den Reviews, die ich vorab gelesen hatte, aber ich hatte tatsächlich so was wie die "Rocky Horror Picture Show" erwartet, also einen Film, in dem zwar immer mal wieder auch gesungen wird - der Hauptteil der Handlung aber in ganz konventioneller Weise gesprochen vorangetrieben wird.

Da ich sogar Musicals gemeinhin eher hasse, war es vermutlich von vorneherein keine gute Idee, mir "Repo" anzusehen. Aber ich dachte mir: "Hey, die Story klingt lustig, das Setting sowieso, das könnte ein ziemlich durchgeknallter Trip werden. Und wenn sie zwischendurch anfangen zu singen, kannst du dir ja die Ohren zuhalten, wenn es sein muss."

Tja, nur blöd, wenn sie alle ununterbrochen singen. Oper, nicht Musical. Hier wird NICHT gesprochen, hier wird NUR gesungen. Leider die meiste Zeit auch noch auf ziemlich niedrigem Niveau. Nun bin ich sicherlich kein Fachmann für großartigen Gesang, aber einige der Darsteller hier wirkten dabei ungefähr so professionell wie ich unter der Dusche. Und hätten sich das Singen auch ungefähr genauso sehr schenken können.

Dummerweise gibt es auch keine große Story, die von den gesanglichen Peinlichkeiten der meisten Darbeiter ablenken könnte. Und bei weitem nicht ausreichend Geschwindigkeit in den Handlungsfragmenten, die über DEREN Abwesenheit hinwegtrösten könnte. Ich hatte mir bonbonbuntes oder meinethalben auch schön dunkles Konfetti erwartet, Spektakel, Wahnwitz. Aber davon gibt es nur wenig, wenn man vom Design der Stadt selbst absieht.

Das hier soll kein Komplettverriss werden, es gab nette Momente und auch ein paar sehr gut gespielte Figuren (unter anderem den titelgebenden Repo-Man und die eigentlich Hauptfigur, seine Tochter). Vereinzelt waren auch echte Sangeskünste zu belauschen (natürlich Blind Mag aka Sarah Brightman, aber auch der Repo-Man, Anthony Head). Und für Gothic- sowie Rock-Opera-Freunde ist "Repo" ohnehin ein ganz anderer Schnack und potentiell ein genial komponiertes, durchgestyltes, finster-schönes Etwas.

Für Liebhaber härterer Musik und weniger dicker Schminke aber ist der Film wohl eher etwas zum Ertragen als zum Genießen, insbesondere auch, weil die meisten Songs sich in der puren Beliebigkeit ergehen. Mir war das insgesamt gleichzeitig nicht schräg genug und viel zu dick aufgetragen - unterhalten tat es zwar leidlich, gefallen eher mal gar nicht. Ich vergebe nur 4 Punkte, aber wie gesagt: das ist nie und nimmer "objektiv". Wer nichts gegen Singkrähen in schwarzen Kostümen hat, tendiert bestimmt mehr in Richtung "grandios". Wobei ich mir mehr als 8 Punkte auch von dieser Seite kaum vorstellen kann - dafür gab es einfach zu viele Schwächen in der Inszenierung, nicht nur von gesanglicher Seite, sondern auch in Sachen Erzählfluss bzw. Timing.

Ach, übrigens: das Kino war gerade mal zur Hälfte gefüllt. Und das zur besten Zeit des Abends.

guckte im Metropolis 6, Frankfurt

Acrylamid * 3.0

Review einer protzigen Oper

Sei es der South Park Film, die "very special Episodes" von Scrubs und Buffy oder die Beatles-Hommage Across the Universe: Eigentlich bin ich ja ein Fan von filmischen Musicals, vor allem wenn die Szenerie und Story erstmal nicht für ein Musical typisch sind (was auch für REPO gilt) und sich dabei über die Konventionen dieses für viele bizarren Genres ("Warum singen die?") etwas lustig gemacht wird (was hier nicht gilt, REPO strotzt zwar nur so vor Coolness, aber wer bei der Beschreibung "Rock-Oper über Organtransplantationen" denkt, dass das Produkt witzig oder gar selbst ironisch sein würde, der irrt... wie es auch mir passiert ist).

Solange in solchen Filmen die Songs so einschlagen, dass ich hinterher gar nicht erwarten kann, sie mir auf DVD oder Soundtrack wieder und wieder anzuhören, ist es mir erstmal egal, wie inhaltsleer sie sind. Leider konnte ich hier solche Granaten nicht finden. Lieder, die ich "gut" (nicht mehr und nicht weniger) fand, ließen sich leider an einer Hand abzählen, dafür gab es noch dutzend andere Lieder, die so melodielos und überflüssig wie nur möglich daherdudelten. Die Schauspieler gaben diese Texte dann oft in einer Mischung aus Singen und Sprechen wieder, was wohl auch an der Eintönigkeit der instrumentellen Begleitung lag. Ich mag ja eigentlich Rock und Metal, aber natürlich gibt es hier auch aufregendere und langweiligere Lieder. In diesem Fall fielen die meisten für mich in die zweite Kategorie, weniger wäre hier wirklich mehr gewesen; 90 Minuten gute Musik und neue Melodien für einen Film zu finden ist eben doch ein bisschen viel verlangt. Hätten mehrere Gespräche mal ohne Musik stattgefunden, hätten die guten Lieder auch besser herausstechen können.
An diesem größten Kritikpunkt zeigt sich aber auch wie subjektiv dieses Review ist: auch beim hochgelobten Sweeney Todd hatte ich das Problem mit Liedern, die mich kalt ließen.

Wenn mich schon die Musical-Aspekte enttäuschten, hätte die Story das ganze trotzdem noch hochreißen können. Hat es aber nicht.
Die Geschichte ist relativ verwinkelt mit zahlreichen Figuren und Handlungssträngen, von denen die meisten mich aber nicht interessiert hatten und auch bis zum Ende des Films keine spannenden Entwicklungen hervorbrachten.
Inhaltlichen Lücken gab es auch: Da duellieren sich zwei ältere Herren, von denen der eine es immer noch nicht verkraftet hat, dass der andere ihm damals die Frau wegschnappte. Mittlerweile hat er selbst aber drei Kinder - wer war deren Mutter? Ist egal, schließlich geht es einfach darum, dass die Kinder storytechnisch nötig sind, ebenso die Bitterkeit über diese andere Frau, da würde die Erwähnung der Mutter nur stören.
(Sollte ich mich an dieser Stelle irren und diese wurde doch erwähnt, tut es mir Leid. Ich hatte durchaus den Eindruck, nicht alle Punkte der Story komplett verstanden zu haben, aber das werte ich eher als Mangel des Erzählstils des Films als dem meiner Auffassungsgabe....)
Ein bisschen enttäuscht hat mich auch, dass das Thema "Rückgängigmachung einer Organtransplantation aus kommerziellen Gründen" eigentlich nur Aufreißer war, um eine Tragödie über zwei Familien zu erzählen. Kritik an der bzw. Satire über die heutigen Gesellschaft anhand einer dystopischen Zukunft als Zerrspiegel konnte ich nicht erkennen, die titelgebende REPO-Thematik blieb leider nicht mehr als ein zugegeben cooler Einstieg.

Was positiv heraussticht, ist die Optik. Zwar nicht nach jedermanns Geschmack, aber einen hohen Aufwand und gewisse Originalität kann man ihr nicht absprechen. Schön auch die Idee, die Hintergründe der Figuren im Comic-Stil abzubilden - leider waren diese, welche in fünf Minuten aufgezeigt wurden, viel interessanter, als alles, was sich in den anderen 90 daraus entwickelte. Nerviges Rumzoomen und Kamerafahrten taten den Comic-Bildern aber keinen Gefallen, so wie es mir die Hektik im Schnitt allgemein schwer gemacht hat, den Look wirklich zu genießen.

Positive Aspekte waren also die Optik und Einzigartigkeit der Thematik (auch wenn diese dann doch nicht konsequent ausgenutzt wurde). Man merkt richtig, dass hier jemand (bzw. mehrere) voll und ganz hinter einem Projekt stand(en) und der Film kompromisslos umgesetzt wurde. Leider ist das Produkt dann nach meinem Geschmack dennoch ein schlechtes, das liegt aber ganz an meiner subjektiven Wertung der Lieder. Technisch sicher ok, aber melodisch eher langweilig und ohne richtigen Schmackes. Wenn jemand an den Songs wirklich Gefallen gefunden hat, kann ich auch gut nachvollziehen, dass er dem Film 7,8 Punkte gibt, schließlich füllen die Lieder so viel des Filmes, dass sie auch die Wertung entscheiden (müssen). Aber auch wenn ich die Musik mehr gemocht hätte, bei der Story hätte ich dennoch beide Augen zukneifen müssen...

war im Cinecitta' 3, Nürnberg

FFFler * 7.5

Giles is back

Scheinbar sind Horrormusicals gerade wieder in. Nach Sweeney Todd versucht sich nun Darren Lynn Bousman an diesem Genre und inszenierte dabei seinen Film so derart gegen den Strich, so dass das Mainstreampublikum mit dem Film sicher so gar nichts anfangen kann. Das beginnt schon damit dass hier gut 95% aller Dialoge gesungen werden, dazu noch die brutale Story des Filmes, die zugleich jedoch auch sehr romantisch angehaucht wurde. Die Songs an sich hauen einen zwar nicht wirklich vom Hocker, aber ein paar ohrwurmige Ausreißer nach oben sind schon dabei. In Sachen Darstellerleistungen ist das Ganze sehr schwankend: Anthony Stewart Head, den meisten bekannt als Giles aus Buffy: The Vampire Slayer, darf hier mal so richtig die Sau rauslassen, hat zudem eine gute Singstimme zu bieten und ist sicherlich das Highlight des Filmes. Auch die weiblichen Actrisen sind stimmlich nicht zu verachten, was bei Sarah Brightman zwar zu erwarten war, aber bei Alexa Vega dafür umso überraschender ist. Einzig Paul Sorvino sollte man ein Singverbot erteilen, das ging meiner Meinung nach gar nicht und was Paris Hilton in diesem Film verloren hat weiß ich auch nicht. Zwar stört sie überraschenderweise nicht weiter, aber im Vergleich zum Rest ist schon ein qualitativer Abfall bemerkbar. Das Ganze ist eingebettet in einer eigenen, zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftigen Gothicoptik, die aufgrund ihrer Überinszenierung jedoch gut zur abgefahrenen Geschichte passt, die trotz des düsteren Szenarios sogar überraschend gesellschaftskritisch daher kommt. Hätte dem Regisseur nach seinen Saw-Filmen ein Werk dieser Art sicher nicht zu getraut und auch wenn dies definitiv kein Film für die breite Masse und für sanfte Gemüter ist: Freunde des Genres dürften gut unterhalten werden.

Leimbacher-Mario * 5.5

Blutbad oder Oper, eigentlich egal

So viel Mut, Style & Eigenständigkeit, hätte ich Herr Bousman gar nicht zugetraut... daher erstmal Chapeau, dass er mit den Freiheiten, die durch seine "Saw"-Filme entstanden, sein eigenes Script einer Sci-Fi-Gothic-Splatter-Rock-Opera umsetzt. Der Mann hat Schneid, Stil & Kreativität, dazu mit der "Rocky Horror Picture Show" ein unübersehbar großes Vorbild. Es gibt wahrlich schlechtere Voraussetzungen. Warum der Musical-Overkill in seiner dystopischen Blutwelt dann doch nicht der Überhit ist, lässt sich gar nicht so genau erklären. Bei mir ist einfach der Funken nicht wirklich übergesprungen. Die Geschichte eines Weltkonzerns, der die Menschheit mit Organtransplantationen vor dem Aussterben rettet, strotzt nur so vor morbiden Ideen, saftigen Gedärmen & (ein paar) catchy Songs. Dazu singt Anthony "Giles" Head endlich wieder wie in besten "Buffy"-Zeiten, die Comic-Artworks, in denen Teile der Geschichte erzählt werden, sind umwerfend & es gibt sexy Gothic-Chics. Doch irgendwie ließ mich das Ganze kalt & mir war das Geschehen, die simple Grundprämisse letztendlich piep egal. Nicht gut.

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht der größte Rock- oder Musical-Fan bin, mit Gothic nichts anfangen kann & mit Oper noch weniger. Doch hätten nicht die Splattermomente, der fantastische Look & eine nette Metaebene mit der Schönheitswahn-Kritik, inklusive einer im Finale gesichtshautlosen Paris Hilton, dafür entschädigen müssen? Nicht wenn die Geschichte, noch immer das Wichtigste an einem Film, Musical oder Zwitterwesen, so dürftig ausfällt. Noch dazu kann man behaupten, dass die Songs nicht alle Hitpotenzial haben, um es mal nett auszudrücken & der Film sich öfters etwas überhebt, zu gewollt einen auf Kult macht. Dazu einige blasse Schauspieler, nicht nur wegen deren Gruftie-Look, & ein undurchsichtiges Finale zum schnellen Vergessen, sodass ich trotz all der guten Ansätze kein positives Fazit ziehen kann. So gerne ich es auch gewollt hätte. Für Fans des Looks & des teuflisch-schwarzen Lebenswandels aber natürlich ein Großereignis auf Repeat. Für mich immerhin die einmalige Sichtung wert & kein Schund, so viel steht fest.

Fazit: Der Look, die Musik, die Idee & der Mut - alles größtenteils originell, gelungen & sehens-/hörenswert. Doch die eigentliche Geschichte lässt einen kalt & die exzellenten Teile setzten sich für mich nur ansatzweise zu einem gelungenen Ganzen zusammen. Keine neue "Rocky Horror Picture Show". Leider.

54 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Repo! The Genetic Opera
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6.7/10 54
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 12:18

Archiv Suche


oder ?