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Reviews Reservoir Dogs

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Reviewer

Leimbacher-Mario * 9.5

Bunte Hunde beißen sich

"Reservoir Dogs" ist eines der bemerkenswertesten Regiedebüts in der Geschichte des Kinos. Der Film, der Quentin Tarantino auf die Karte gesetzt hat. Die Gewaltexplosion, die Einiges in den 90ern prägen sollte. Ein Hoffnungsschimmer für alle Videothekenmitarbeiter, Möchtegern-Regisseure, Filmfans ohne Geld aber mit großen Träumen. Vielleicht ist der Tarantino ab "Pulp Fiction" der voll ausgebildete Meister seines Fachs. Doch "Reservoir Dogs" ist wild, brutal und geht nach vorne wie eine Dampflock ohne Bremse. Diese Energie kann nur ein Regiedebüt haben. Dieses Charisma konnte nur von Tarantino kommen. Alles wirkt intuitiv, anders, böse, locker aus der Hüfte geschossen. Frisch wie ein m*therfu*ker, würde Samuel L. Jackson wohl sagen.

Ein kurzweiliger Klassiker, von dem ich jedes Mal fasziniert bin, bei dem ich nie abschalten würde, wenn ich ihn im Fernsehen erwische. Wenn man denn noch Fernsehen gucken würde in Zeiten von Netflix & Co... Oder mit einer tausende Filme umfassenden Sammlung. Aus kleinen Mitteln entspringt hier eine unnachgiebige Fontäne der Inspiration, der Lässigkeit, der Gewalt. Es geht um einen Bankraub, der schiefgeht und allen saftigen Einzelheiten, die darauf folgen... inklusive einem abgetrennten Ohr und einem der feinsten Mexican Stand Offs, die je auf der Leinwand zu sehen waren. Ein Gangsterflick wie kein anderer. Wäre "Reservoir Dogs" Alkohol, dann wäre er hochprozentig wie Strohrum. Schmeckt nicht jedem, knallt aber wie die Hölle.

Wo soll man bei einer Dynamitstange von Film wie "Reservoir Dogs" anfangen? Vielleicht beim außergewöhnlich guten Cast. Ohne Harvey Keitel hätte kein Newcomer auf dem Regiestuhl diese Namen zusammen bekommen. Die Truppe bunter Verbrecher ist faszinierend und in absoluter Spiellaune. Jeder Einzelne eine Sensation, über die man gerne noch mehr erfahren hätte. Dass man den eigentlichen Coup allerdings nie sieht, bereut man in keiner Sekunde. Dafür sind das Blutbad in der Lagerhalle und das "Wer ist der Maulwurf?"-Spiel schlicht zu unterhaltsam. Von Diskussionen wie dem "Like a Virgin"-Intro ganz zu schweigen.

Dass Tarantino coole Dialoge wie kein zweiter vor oder nach ihm schreiben kann, daran bestand ab seinem ganz eigenen Urknall nie ein Zweifel. Der Soundtrack konterkariert das heftige Geschehen, wie man es bis dato noch nicht gesehen hatte, kleinste Dialogschnipsel verraten mehr über einzelne Figuren als bei Anderen minutenlange Dialoge. In sich ist "Reservoir Dogs" rund, konkret, perfekt. Vor allem in seiner unbändigen Wut und mit einem Durchsetzungsvermögen gesegnet, das es unmöglich machte, Tarantino nicht auf dem Zettel zu haben. Viele wären nach diesem ersten Schritt eingeknickt... der Rest ist Geschichte.

Fazit: Farbenspiel aus Blut, Verrat und Gallonen von Style - Tarantino meldet sich mit einem Ausrufezeichen in der Filmindustrie an. Ein Mann, ein Film, ein Beben in Sachen Coolness. Von der Videothek auf direktem Weg in den Regiehimmel... nicht schlecht. Ganz und gar nicht schlecht!

28 Bewertungen auf f3a.net

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Reservoir Dogs
  • f3a.net: 8.2/10 28
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-10-12 01:55

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