s The Restless (2006) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Restless

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Reviewer

Herr_Kees * 3.5

Auf der Jagd nach dem silbernen iPod

Etwas rastlos oder besser unruhig kann man schon werden nach dem sowohl charmanten als auch halbwegs actionreichen Einstieg in THE RESTLESS: Wann kommen sie denn, die wilde Action, die umwerfenden Effekte und kunstvollen Schwertkämpfe? Lange muss man warten, bis in THE RESTLESS endlich mal wieder die Schwerter gezückt werden. Davor wird erst mal viel zwischen Himmel und Erde herumphilosophiert und rückgeblendet, bis man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Und wenn es dann mal soweit ist, sind die Kampfchoreographien leider meist so unübersichtlich, dass man auch Frau Wu beim Wäschezusammenlegen zusehen könnte, wenn es nur entsprechend geschnitten und vertont wäre. Um fair zu sein: Die Fights im Wald mit Ketteneffekten, die direkt von Doc Oc aus SPIDERMAN 2 geliehen sind, und der Schlusskampf, in dem unser Held im Alleingang gegen ein ganzes Heer von Dämonen antritt, sind durchaus fesselnd und spektakulär. Was uns das Programmheft aber leider (und mit Sicherheit nicht ohne Grund) verschweigt, ist, dass wir es bei THE RESTLESS mit einem reinrassigen Fantasy-Liebesdrama zu tun haben. Komplett mit Lampions, fliegenden Blütenblättern, Glühwürmchen und Herzschmerz. Dann doch lieber gleich HOUSE OF FLYING DAGGERS.

Fazit: Kitschromanverfilmung in der Fantasymogelpackung. Enttäuschend.

saß im Metropol 2, Stuttgart

Eraserhead * 6.5

Blade im Knusperflockenland

Herr Kees hat ja vieles schon gesagt, an Doc Ock musste ich auch die ganze Zeit im Film denken und natürlich auch an die Blade-mäßigen Verbruzzelszenen, einen Christopher Lee-Klon gab’s auch. Auch ich hatte irgendwann mal den Überblick verloren, wer, wann, weshalb und wie oft gestorben war. Aber ich fand, die schönen Aufnahmen, spaßigen Effekte und guten Kampfszenen waren durchaus sehenswert und der Film war irgendwie schön anzuschauen, auch wenn ab und an ein wenig Leerlauf da war. Wär auch eher ein Film für den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen gewesen als bei Apfelwein und Popcorn in der Spätvorstellung. Ging nicht enttäuscht aus dem Kino und deshalb gibt’s ne gandenvolle Bewertung...

guckte im Metropolis 6, Frankfurt

D.S. * 3.5

Kitsch, anyone?

Es gibt eine feine Linie zwischen Tragik und Kitsch, zwischen Ernsthaftigkeit und Albernheit, zwischen beeindruckenden CGI-Effekten und trashigem Plastik-Look. Naja, und was soll man sagen - "The Restless" überschreitet diese Linie regelmäßig mit gigantischen Schritten. Auf die effektivste Weise: durch permanente Übertreibung von allem und jedem.

Das fängt bei den Figuren an, die natürlich sämtlichst zu symbolhaften Charakteren überzeichnet sind, aber das ist ja noch vergleichsweise üblich - zumal für dieses Genre. Das setzt sich aber fort bei der Handlung, die zwar auf einer ganz netten Ausgangsidee basiert, sich aber schnell in immer häufigeren tiefen Blicken, Liebes- und Treueschwüren sowie immer mehr vergossenen Tränen verliert. Sicher, dazwischen gibt es noch viel Gehüpfe und Gefliege und regelmäßig relativ uninspiriert inszenierte Konfrontationen der "Guten" mit den "Bösen" zu beobachten. Aber hier schlägt dann eben die CGI-Falle zu: wenngleich ein paar der Effekte schon ganz hübsch anzusehen sind, ist doch auch eine Menge Corel-Draw-ähnliche Optik unterwegs. Und wenn nun mal alle Gegner in stets genau denselben Gluthaufen zerfallen, wenn man mit dem magischen Schwert auf sie eindrischt, ist das auch nicht mehr besonders atemberaubend, wenn es sich dann mal um eine riesige Gegnerhorde handelt, die in einem Aufwasch auseinandergenommen wird.

Wobei 100 Minuten nur DAVON vermutlich noch eine ganze Menge mehr Spaß gemacht hätten als das, woraus "The Restless" leider vor allem besteht: tiefe Blicke, Liebesschwüre, siehe oben. Man kann sogar den Eindruck gewinnen, die Macher des Films hätten sich selbst oder den Zuschauer für jeden kleinen Action-Moment bestrafen wollen. Denn eine jede temporeichere Szene wird sofort gefolgt von immer ausufernderen Kitsch-Sequenzen. Und hier wird dann wirklich geklotzt, das fängt bei der Farbgebung und dem Weichzeichner an und hört beim geradezu klebrigen Soundtrack noch lange nicht auf.

Mehr Zeit will ich mit dieser Schmonzette gar nicht vergeuden. Der Inhalt des Films ist im Programmheft schon ganz gut wiedergegeben, allerdings stimmt die Betonung der Elemente eben nicht. Aber darauf wies schon Herr_Kees hin, dessen Review ich mich insgesamt gerne anschließen will - auch mit der Bewertung: 3,5 von 10 Punkten. Kann man sich sparen.

war im Metropolis 6, Frankfurt

FFFler * 8.0

Das diesjährige Shadowless Sword

Hatte im Vorfeld die Angst, mich könnte hier ein zweites Duelist erwarten, da der Trailer zwar bombastisch, die Kritiken jedoch eher im Mittelmaß zu finden waren. Jedoch gab’s keinen Grund zur Beunruhigung, denn ziemlich schnell hat mich der Film in seinen Bann gezogen. Zu Beginn war der Grund dafür noch die interessante Geschichte, die jedoch ab dem Mittelteil eher zur Nebensache wurde; da stand dann fast nur noch die Inszenierung im Vordergrund und meine Güte, sah das teilweise großartig aus! Die Fights sind perfekt inszeniert, sogar die CGI stört hier kein bisschen und fügt sich nahtlos in die tollen Kampfszenen ein. Die Soundeffekte sind bombastisch (alleine deshalb rate ich jedem, der die Möglichkeit hat, zu einem Kinobesuch auf dem FFF), die Landschaften herrlich und auch bei der Musikauswahl konnte der Film bei mir punkten. Da kann ich auch locker über viele kleine Schwächen hinweg sehen, denn The Restless bietet beste Unterhaltung für Genrefans.

war im Metropolis 6, Frankfurt

spa * 9.5

Ich werde mich bei der Inhaltsangabe mal kurz fassen, denn ich fand, dass The Restless seine Geschichte so schön erzählt hat, dass ich da nicht zu viel von verraten möchte. Yi Gwak ist ein Dämonenjäger und bekämpft diese mit aller Kraft. Doch dann verschlägt es ihn (warum, verrate ich nicht) an einen geheimnisvollen Ort (im Film genannt "Midheaven", eine deutsche Übersetzung dafür will mir gerade nicht einfallen), der eine Art "Vorhimmel" oder etwas in der Art darstellen soll. Doch auch dieser heilige Ort wird von Dämonen überrannt. Yi Gwak tut alles, um die Leute dort zu beschützen.

Schwer, eine Inhaltsangabe zu verfassen, ohne zu viel zu verraten. Aber ich glaube, dass mir das recht gut gelungen ist. Ich komme auch gleich mal zum eigentlichen Punkt dieses Textes: Der Film hat mir unglaublich gut gefallen. Er hätte gerne noch 2 Stunden länger gehen können, auch wenn ich glaube, dass dann über die Hälfte des Kinos bereits vor dem Ende des Films gegangen wäre. Ich habe schon zwischendurch ein paar Leute "langweilig" oder ähnliches sagen hören. Einige meinten auch, der Film hätte gerne auf die Hälfte gekürzt werden können.

Auf welche Hälfte? Natürlich auf die "Action-Hälfte". Die Kampfszenen wurden nämlich extrem genial und sehr bildgewaltig in Szene gesetzt. Selten habe ich bei Kämpfen dieser Art ein so breites Grinsen der Freude im Gesicht gehabt wie hier. Jeder Kämpfer hat eine einzigartige Eigenschaft, die er voll ausnutzt. Es gibt viele schnelle Schnitte, wodurch der Film in diesen Sequenzen ein unglaubliches Tempo vorlegt. Doch trotzdem verliert man niemals den Überblick über das Geschehen. Grandios.

Aber (und da bin ich wohl einer der wenigen Leute im Kino gewesen) auch zwischen den Kämpfen gab es viel zu sehen. Und zwar Geschichten um die vorkommenden Charaktere. Jeder hat eine eigene Geschichte, die erzählt werden muss. Und jeder hängt mit dem Anderen auf irgendeine Weise zusammen. Um diese Geschichten, aber auch die Entwicklung der Charaktere zu erzählen, nimmt sich der Film viel Zeit. Und das habe ich auch als gut empfunden. Denn ich fand diese Stellen genauso interessant und gut inszeniert wie die Kämpfe. Nur eben "in Zeitlupe". Wer mit so etwas nichts anfangen kann, wird dem Film wohl nicht viel abgewinnen können und nur die Actionszenen mögen.

Schlussendlich war dieser Film für mich genau der Grund, weshalb ich das Festival besuche. Einen solchen Film würde man hier in Deutschland wohl höchstens auf DVD zu sehen bekommen. Aber vor allem der Endkampf kam auf der großen Leinwand dermaßen beeindruckend rüber, dass ich beinahe laut gelacht hätte. Wundervoll. Aber genug mit der Schwärmerei. Man merkt sicher, dass ich den Film mochte. Die DVD ist schon so gut wie bestellt. Und wenn sie aus Korea kommt (englische Untertitel vorausgesetzt).

war im Metropolis 6, Frankfurt

lexx * 5.5

Romeo & Julia Lee

Ohne jede Erwartungshaltung bleiben einem die meisten Enttäuschungen erspart. Gerade bei asiatischen Martial Arts Fantasy Schinken ist man damit auf der sicheren Seite. Denn was hier häufig optisch verzaubert, treibt einen storytechnisch und schauspielerisch die Tränen in die Augen. The Restless ist hierfür geradezu ein Paradebeispiel, optisch eine Augenweide, teils wirklich berauschend schöne Bilder, die Story und ganz besonders die Darstellung der Schauspieler, lässt mich jedoch wahrlich frösteln. Was hier wieder an Klischees verarbeitet wird, so etwas gibt es nur im Land der aufgehenden Sonne. Trotzdem beweisen die Asiaten immer wieder eine immens fantasievolle Kreativität, was eigenartige Ideen oder eben wunderbar fantasievolle Sets angeht, dass man letztlich doch nicht von solchen Filmen lassen kann. Zu sehr faszinieren einen bereits die Promotion-Bilder und ist dann natürlich scharf darauf, das Ganze auch in Bewegung zu sehen.
The Restless ist eine Bildershow mit einigen netten Action Sequenzen und sehr viel Romantik, die allerdings dermaßen aufgesetzt und plakativ wirkt, dass es einen kaum berührt. Leidenschaftliche Romantik ohne vor Klischees und Kitsch zu triefen sieht anders aus, aber natürlich sind wir es von den Asiaten nicht anders gewohnt. Dass es noch schlimmer geht, zeigt jeder neue Bollywood Schinken, daher will ich hier mal nicht zu sehr in die Kritik gehen. Evtl. sind die europäischen Sehgewohnheiten einfach verschieden oder es ist eine Frage der Erwartungshaltung.
Mehr gibt es zu Restless eigentlich nicht zu sagen, an die Meisterlinge von Zhang Yimou (Tiger & Dragon etc.) kommt The Restless nicht heran, da liegt mindestens eine Liga dazwischen, andererseits wirkt The Restless dadurch nicht ganz so überperfektioniert, was auch seinen Charme hat. Wer auf solche Filme steht und im Kern mit einer fortlaufenden Liebesgeschichte etwas anfangen kann, die von Martial Arts Kämpfen, vielen Dialogen, sehr schöner, romantischer Optik, aber eben auch viel Kitsch und Klischees umwoben wird, der darf hier ruhig beide Augen und Ohren riskieren.
Hoffentlich kommen irgendwann auch mal vernünftige Fantasy Filme aus Europa, aber dazu fehlt uns wohl die Fantasie.

staunte im Metropolis 6, Frankfurt

Frank * 6.0

Auf das sie ausgelassen feiern bevor sie wiedergeboren werden.

Gerade noch ist Yi Gwak (Wo-sung Jung aus "Musa" ) in Fights mit Dämonen verwickelt, findet er sich wenig später an einem ihm fremden Ort wieder. Ein Herr teilt ihm mit, er befinde sich im Vorhimmel (Midheaven), wo die Toten 49 Tage auf ihre Wiedergeburt warten. Doch irgend etwas stimmt nicht, denn er ist anders als die Übrigen, die ihn umgeben. Viel Zeit bleibt ihm jedoch nicht, darüber nachzudenken, denn prompt wird er in einen weiteren Kampf zwischen Dämonen und den weißen Kämpfern des Erzengels So-hwa verwickelt, der ihm in weiblicher Gestalt in Erscheinung tritt. Woher kennt er diese Frau, kann das wirklich sein, ist SIE es? Und warum kann sie sich nicht an ihn erinnern?
Schon bald erfährt er, das die Tore zum Vorhimmel geschlossen wurden. Das Böse in Gestalt von Ban-Chu ist auf der Suche nach dem Seelenstein, der vom Erzengel bewahrt wird. Yi Gwak ist in der Lage ein besonderes Schwert zu führen, das YaYak Schwert. Mit Hilfe des Erzengels begibt er sich auf den Weg zum Teich der Reflexionen, an dem der Feind die Kräfte des Mondes manipulieren will...

"The Restless" ist eine Märchen - Fantasy - Action Romanze in der es sehr farbenfroh zugeht. Siedlungen in goldgelbes Licht getaucht, kleine Schiffe beladen mit Rosenblüten, fantastische Landschaftsszenarien mit Wasserfällen und saftigem Grün, teilweise mit CGI Hilfe realisiert, machen aus diesem ein buntes Vergnügen, wobei die Grenzen zum Kitsch für manch einen evtl. zu eng gesetzt sind. Klar ist, "The Restless" ist mindestens so sehr Romanze, wie (Schwert) -kampf Film.

Die Musik ist ein auffälliges Element. Teilweise passt sie hervorragend. In der Untermalung der ersten Kampfsequenz könnte sie in ihrer orchestralen Dramaturgie auch aus einem älteren Abenteuerfilm, oder (Agenten)-thriller aus den Siebzigern stammen, hier ist das Zusammenspiel grandios. Sie ist also zum Teil untypisch für einen Film dieses Genres. Manchmal jedoch wirkt sie den Bildern konträr, so finden sich in einigen Szenen harmonische Unstimmigkeiten zwischen Musik und Bildern.

Selten hat es mir übrigens so viel Spaß gemacht, Filmfiguren bei ihrem Ableben zuzusehen, der hierfür gewählte CGI Effekt ist super, wird allerdings, und auch das passt zu dieser Produktion, durch die Häufigkeit der Darstellung dieses Phänomens entmystifiziert.

"The Restless" ist in erster Linie Unterhaltung. Es ist nicht sein vordergründiger Anspruch irgendetwas tiefer zu erörtern. Wenn er sich eines Themas annimmt, dann ist es das Thema der Wiedergeburt und die Diskrepanzen zwischen den Vorzügen eines Lebens frei von irdischen Sinnesgelüsten und den Freuden des körperlichen Daseins. Auch die Angst vor Wiedergeburt gehört hierzu.
Er behandelt außerdem die Frage der Rolle von Erinnerungen. Kann das Leben im "Hier und Jetzt" vergessene Ereignisse ersetzen bzw. unwichtig werden lassen?

Fazit

The Restless will etwas größer sein als er ist, und trägt zuweilen etwas zu dick auf. Der von orchestral-sakralem Soundtrack begleitete Endkampf, welcher allerdings auch Spaß macht, ist ein Beispiel dafür.
Jeder, der besondere, ausgefallene Kampftechniken sucht, oder sich ein Filmvergnügen wie bei "Hero", "House of Flying Daggers", "Shinobi", oder ähnlich erhofft, wird eher enttäuscht sein. Empfehlen kann ich den Film allen, die farbenfrohes Bilderreichtum suchen, ein dehnbares Verständnis des Begriffes Kitsch haben und die romantischen Aspekte zu schätzen wissen. Meine persönliche Kitschgrenze hat er nicht überstrapaziert. Zum Ende hin gab es ein paar Szenen, in denen ich die Stimmung eher mit einem Ballett vergleichen würde. "The Restless" fehlt allerdings die Sensibilität seinem Potenzial den nötigem Schliff zu verleihen.

29 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Restless
  • Score [BETA]: 54
  • f3a.net: 5.4/10 29
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 00:28

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