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Review Ride

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Mumbleride
von Alexander

Hätte es auf dem diesjährigen Filmfest einen Wettbewerb gegeben, auf dem die Zuschauer den Film benennen sollten, dessen Protagonisten sich am denkbar dämlichsten verhalten, so hätte „Ride“ bei der Auswahl sicherlich ganz weit vorne gelegen. Warum flüchtende Menschen angesichts einer Fülle von zur Auswahl stehender Möglichkeiten ausgerechnet die aller dümmste Alternative wählen wurde schon oft diskutiert, zum Ende von „Ride“ allerdings wählt Regisseur Jeremy Ungar die wohl hanebüchenste Variante, die ich jemals in einem schlechten Film sehen musste, so das ich lauthals aufschrie (ja, das war ich!), mir an den Haaren zog und vom Sitz sprang. Man sollte sein Publikum einfach nicht für blöde verkaufen.

Und man kann einen ohnehin schon nur recht durchschnittlichen Film gegen Ende sogar vollkommen versauen, und genau das ist hier passiert. Bis es allerdings soweit ist, müssen wir verdammt lang anfühlende 75 Filmminuten mehr ertragen als genießen, wird unsere Geduld in diesem geschwätzigen Film durch eine relativ öde, dialoglastige erste Filmhälfte auf das äußerste strapaziert, fahren wir mit einem kleinen Taxi durch ein unglaubwürdig leergefegtes, nächtliches Los Angeles, dessen Schauwerte so minimal platziert werden, das es sich theoretisch auch um eine Taxifahrt durch Frankfurt-Preungesheim gehandelt haben könnte.

Alles an „Ride“ nervt irgendwann nur noch. Vor allem aber ist es die wohl entsetzlichste Musik der jüngeren Filmgeschichte, die mir gegen Ende des Filmchens so auf die Nerven ging, das ich am liebsten faule Eier in Richtung Leinwand geschmissen hätte. Alleine für diese Beschallung des Grauens ziehe ich noch einen extra Punkt ab. Und angesichts der bemerkenswert kurzen Laufzeit ist es fast auch schon wieder eine Kunst einen so müden Film hinzurotzen. Meine zur Mitte des Films noch ein klein wenig aufrecht gehaltene Erwartungshaltung wurde grandios unterboten und das einzige was mir wirklich an „Ride“ gefallen hat, war Bella Thorne.

Dabei wurde das Thema bereits schon hundertmal besser durchgekaut und Filme wie z. B. „Kalifornia“ oder „Curve“ beweisen eindrucksvoll, wie man aus einer ähnlichen Grundidee wirkliche Spannung herausholen kann.

Der unverschämte Kino-Tarif von € 11,- für diesen Mist wäre besser auf der nächsten Kirmes in ein paar Fahrten mit dem Autoscooter investiert gewesen, auch wenn Bella Thorne wahrscheinlich nicht mit drinsitzen wird.

25 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Ride
  • Score [BETA]: 41
  • f3a.net: 4.1/10 25
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 14:33

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