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Review Rise: Blood Hunter

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Scheiß Blutjäger!
von Frank

Die Reporterin Sadie Blake ist immer heiß, zumindest auf eine gute Story (später im Film ist sie eher unterkühlt). Als zwei junge Frauen der Gothic-Szene vermisst und tot aufgefunden werden, geht sie der Sache nach und ahnt nicht, welche weitreichenden Folgen ihre journalistische Neugier haben wird...

"Blood Hunter" ist, passend zum Vampirmythos, im Zwielicht gedreht. Besonders der Einstieg in die Story gefällt. Als die Hauptdarstellerin, Lucy Liu als Sadie Blake, nach ihrem Tod erwacht, taumelt sie erst mal ein wenig orientierungslos umher. Es ist nicht schön, als Toter aufzuwachen.
Es ist aber ein Genuss, die kleinen Ereignisse in dieser Phase, das sich steigernde Begreifen, was mit ihr geschehen ist und ihre sich abzeichnende Reaktion darauf zu verfolgen. (Zu diesem Zeitpunkt konnte ich als Zuschauer natürlich nicht ahnen, dass dieses auch in gewisser Weise der Höhepunkt des Films sein würde.) In Versatzstücken werden die Erinnerungen an ihre letzte Nacht gezeigt. Von dieser feinfühligen Metamorphose hätte ich gerne mehr gesehen. Im Nachhinein betrachtet liegt hierin auch die Qualität dieser ansonsten mittelmäßigen Produktion. Tatsache ist nämlich: Lucy Liu ist irgendwie zu nett und zu verletzlich als sich rächender Vampir.

"Rise", bzw. sein Script, hat enormes Potenzial, die Gefühls- und Seelenebenen einer zerstörten Persönlichkeit auszuloten und hätte so, durch ein tiefschichtigeres Charakterportrait der Figur Sadie Blake, ein richtiger Knaller, eine wahre Genreperle werden können. Offensichtlich hat dies niemand erkannt. "Blood Hunter" baut diesen Aspekt des Drehbuchs nicht aus, nur um einen substanzlosen, linearen Rachefeldzug zu visualisieren, der sich dann natürlich auch noch bekannter Storyelemente bedient. Der ermittelnde Cop in der Geschichte ist z.B. natürlich durch persönliche Gründe motiviert. Nicht überraschend war eine der Toten, so viel darf verraten werden, seine Tochter.

Spannung kommt immer schubweise auf, begleitet von einem ohrenbetörenden Soundschwall. Gut, das hat Effekt, damit kann ich leben, ansonsten kann der Zuschauer keine allzu originelle Idee mehr erwarten, mit Ausnahme des kurzen, rührenden Besuches Sadies bei...

Fazit

Die ersten 30 Minuten haben Anlass gegeben, noch einiges zu erhoffen. Doch Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein schlechtes Abendessen (wer hat das noch gesagt?). Obwohl handwerklich durch und durch solide, bietet "Rise" auch inhaltlich nur noch durchschnittliche Genrekost, einschließlich des Endes. Mir scheint, "Blood Hunter" wurde stark auf kommerziellen Erfolg hin realisiert und damit sein Potenzial, wenn vielleicht auch unbewusst, im Keim erstickt.

54 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Rise: Blood Hunter
  • Score [BETA]: 48
  • f3a.net: 4.8/10 54
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 23:15

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