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Review The Rover

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Zwei Männer und ein Auto
von Janina Himmen

2014 hat sich das FFF diesen Endzeit-Streifen als Eröffnungsfilm herausgepickt. Und joa, er hat mir gefallen. Ich denke allerdings nicht, dass er etwas für jeden ist, weil man seine Ruhe auch langweilig finden könnte.

Es handelt sich um keinen actionreichen Film, sondern um einen, der einem wortkargen und namenlosen "Helden" durch die australische Einöde folgt. Dabei gesellt sich zu ihm Robert Pattinson, der nuschelnd und dreckig gegen sein Glitzervampir-Image anspielt. Hin und wieder bricht dann überraschend die Gewalt um so härter über einen herein. Denn das ist nicht mehr das Australien, das wir kennen. Vor 10 Jahren ereignete sich ein nicht näher definierter "Kollaps", seitdem alles den Bach runter ging und weswegen Gesetze nun nicht mehr viel zählen. Allerdings darf man keine schräge MAD MAX Welt erwarten - es gibt nach wie vor normale Autos, Läden und Hotels, nur halt in extrem heruntergekommener Ausführung. Das verleiht dem Ganzen eine große Portition Realismus.

Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Sache gut, allerdings störte mich etwas, dass sie sich nie auch nur annähernd normal unterhalten. Jeder in diesem Film scheint komplett fertig oder desinteressiert zu sein. Das ist angesichts ihrer Situation verständlich, aber das Fehlen menschlicher Gefühlsregungen und das Wiederholen derselben Phrasen wird auf die Dauer etwas anstrengend. Wahrscheinlich ist das aber einfach nur eine persönliche Abneigung von mir. Dafür wirken immerhin die wenigen Szenen, die daraus ausbrechen, um so stärker.

Die Trostlosigkeit wird sehr gut eingefangen. Ein wenig hat mich der Film übrigens von seiner Geschwindigkeit und der deprimierenden Stimmung her an THE ROAD erinnert, den ich allerdings noch eine Spur besser fand, der aber auch eine noch extremere Zukunft zum Thema hatte.

Was ich sehr mochte, war das Ende. Aber dazu wird hier natürlich nichts verraten. Es ist kein "Woah, Plotttwist!"-Ende, aber feiner Zusatz, der vorangegangene Szenen in ein neues Licht rückt und den Film wunderbar abrundet.
Lustig war, dass wir vorher noch darüber spekuliert und herumgewitzelt hatten, um was es in dem Film gehen könnte. Dabei haben wir das Grundthema tatsächlich erraten, ohne das geringste über ihn zu wissen... hätten wir mal Lotto gespielt ;).

Erstveröffentlichung

goutierte im Cinestar, Frankfurt

63 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Rover
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 5.8/10 63
  • IMDb: 7.3/10
  • Rotten Tomatoes: 66%
  • Metacritic: 64/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 14:23

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