s Satan’s Slaves (2017) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Satan’s Slaves

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Reviewer

roother82 * 7.0

„Satan’s Slave“ ist Horror in seiner Reinform: seltsame Geräusche, knarzende Böden, dunkle Brunnen, nächtlicher Geisterbesuch und Untote. Hier bekommt der geneigte Genre-Fan das was er erwartet. Dabei erfindet Joko Anwar das Rad zwar nicht neu, schafft es aber durch seine schnörkellose Inszenierung bestens zu unterhalten.

Gegner von Jump Scares muss man aber warnen: „Satan’s Slave“ geht in seinem Spannungsaufbau nicht sonderlich subtil vor, sondern nutzt das mittlerweile inflationär genutzte „Stilmittel“ recht häufig. Es gibt jedoch einen Unterschied zu der US-Stangenware. Zum einen werden die Schreckmomente nicht nur aufgrund ihres Selbstzwecks eingesetzt, sondern dienen dem inhaltlichen Aufbau. Zum anderen sind die Charaktere keine eindimensionalen Schablonen. Hinzu kommt dann noch das indonesische Setting, welches in Kombination mit den kulturellen Brauchtümern schon eine Art Exotik in das sonst eher ausgelutschte Genre des Geisterfilmes bringt.

Die Darsteller sind ausreichend genug skizziert, dass man mit ihnen mitfühlt, was den Spannungsbogen aufrechterhält. Ich hätte mir gewünscht, dass Joko Anwar etwas subtiler vorgeht und diese unsägliche Marotte der Jump Scares etwas weniger nutzt, doch der Film ist nun mal alles andere als ein Familiendrama, auch wenn es mehr als genug dramatische Ereignisse gibt. Trotzdem schafft er es eine Atmosphäre zu erzeugen, welche beim Zuschauer nicht selten für Gänsehaut sorgt.

So ist „Satan’s Slave“ ein grundsolider Horror-Film, der zwar nicht sehr subtil in seinem Aufbau vorgeht, dafür aber eine enorm gruselige Atmosphäre kreiert.

Leimbacher-Mario * 7.0

Angst spricht eine universelle Sprache

"Satan’s Slaves" ist ein gruseliger Asia-Geheimtipp, der das Zeug hat, nicht nur kurzfristig zu erschrecken, sondern durchaus auch den Schlafrhythmus durcheinanderzubringen. Es geht um eine indonesische Familie in den frühen 80ern, die nach einem traurigen Verlust von einem bösen Geist heimgesucht wird... was generisch und abgenudelt klingt, entpuppt sich als exotischer Gänsehautgarant, den sich jeder Horrorfan auf die Watchlist setzen sollte. Vielleicht kein nächster "Pulse" oder "The Ring", doch mit Sicherheit eine Entdeckung wert. Erst recht, wenn man ihn sich nachts alleine zu Hause anguckt!

"Pengabdi Setan" erinnert viel an (Okkult-)Klassiker aus Hollywood, von "Rosemaries Baby" über "Night of the Living Dead" bis zu "The Conjuring", doch im Endeffekt kocht er sein eigenes, giftiges Süppchen und hebt sich zumindest von aktueller Konkurrenz aus der Traumfabrik ab. Momentane Hits à la "The Nun" oder "Slender Man" sehen gegen diesen indonesischen Spuk mal so gar kein Land. Die 80er-Atmosphäre spielt zwar weniger eine Rolle, dafür sitzt fast jeder Schock, die geistergeplagte Familie ist sehr sympathisch (vor allem der kleinste Vertreter dieser) und ***SPOILER***der finale Twist wirkt zwar etwas drangeklatscht, doch er hebt das Ganze nochmal auf ein anderes Level, fast in ein anderes Subgenre. Damit hätte ich nicht mehr gerechnet und das setzt einer mehr als soliden Guselshow die Krone auf. Da verkraftet man das eine oder andere asiatische sowie geisterbahnartige Klischee und die heftige Quantität an Jumpscares.

Fazit: "Satan’s Slaves" ist einer der spannendsten Filme des Jahres, den keiner kennt. Da kann sich manch ein retortiger Hollywood-Grusel-Blockbuster noch etwas abgucken. Jumpscares, Atmosphäre, Gefühl, Finale - hier passt ein Teil ins nächste und das Ergebnis ist ein Pulstreiber erster Güte. Trotz einiger Klischees.

staunte im Residenz, Köln

Herr_Kees * 6.5

Kling Glöckchen klingelingeling

Fünf Jahre nach seinem letzten bereits sehr vielversprechenden Genrefilm MODUS ANOMALI legt Joko Anwar nun einen soliden Grusler vor, der von einigen Kritikern bereits als einer der unheimlichsten Filme des Jahres und als der vielleicht beste Horrorfilm Indonesiens gehypt wird. Letzteres ist gut möglich, ersteres erscheint doch massiv übertrieben.

SATAN’S SLAVES – Remake eines noch deutlich religiöser ausgeprägten Streifens von 1982 – orientiert sich etwas zu sehr an gängigen Mechanismen von Asiahorror der Marke RINGU und leider auch an denen der Blumhouse-Produktionen INSIDIOUS, CONJURING & Co., anstatt sich mehr auf die Traditionen seines Herkunftslandes zu besinnen. Das schmälert den Exotenbonus etwas und rückt den Film näher an vergleichbare Mainstreamware aus USA und Japan.

Nichtsdestotrotz baut der Gruselfaktor doch mehr auf Atmosphäre als auf Jumpscares und das Setting (ein Haus mit einem Brunnen im Bade- und Waschkeller – wer geht da nachts schon gerne aufs Klo!) trägt ordentlich zum Gänsehautfaktor bei. Eine subtile, aber überraschende Wendung hebt auch die Story über den Durchschnitt, nur gegen Ende übertreibt es der Film etwas und wirkt in seinem Versuch, den Horror noch zu steigern, hysterisch bis fast unfreiwillig komisch. Dieser Geisterbahneffekt wäre nicht nötig gewesen. In Summe jedoch einer der besseren Vertreter seiner Gattung.

Frank * 6.5

Satansbraten

Mein Eindruck war das der Film auf 35 mm gedreht wurde, ein filmischer Look mit ordentlicher Tiefendynamik und gesunder Bildschärfe. Den Look des Films möchte ich als sehr gelungen bezeichnen mit farblicher Betonung auf (Rot-)Braun, Beige und leichten Grüntönen.

Er verfügt über einen sympathischen, mir jedoch bis dato unbekannten Cast. Die Schauspieler überzeugen gleichermaßen in den humorvollen Situationen wie in der Darstellung ihrer Ängste in den Scary Moments.

Klassikern des Genres, wie z. B. OMEN, RING, SHUTTER, die vergleichend genannt wurden und die ich in Ermangelung der Kenntnis typischer indonesischer Horrorfilme hier heranziehe,
kann er jedoch nicht das Wasser reichen. Trotz spukigem Setting, sich selbst justierendem Kofferradio, einem unheimlichen Brunnen und Kinderzimmer mit Blick auf den Friedhof im Wald hinterm Familienhaus (wo soll man auch sonst wohnen?), erreicht SATAN’S SLAVE nicht die gruselige Atmosphäre seiner Vorbilder. Was nicht heißt, das man sich hier nicht anständig erschrecken kann, denn er macht zwar etwas inflationär aber durchaus effektiv Gebrauch von Jump Scares und überrascht ebenso wirkungsvoll wie sympathisch mit einer so noch nicht gesehenen Idee. Er hat auch lange nicht eine so gut durchdachte oder komplexe Story, auch wenn er gerne den Eindruck vermitteln möchte. Ebenso wirkt die ***SPOILER***Finale Szene etwas deplatziert, kommt zumindest überraschend und bietet immerhin eine erweiterte Sicht auf die Ereignisse. Man kann sich allerdings fragen, ob das eher einem spontanen Einfall geschuldet als so geplant war. SATAN’S SLAVE würzt sein Drehbuch mit ein paar humoresken Elementen, die jedoch nur sehr dezent Einfluss auf die Stimmung nehmen, sensiblen Liebhabern reinrassigen Horrors wiederum schon zu viel sein könnten. Die Szenen gegen Ende wirkten z. B. leider deutlich komischer als angebracht.

Soundtechnisch findet die Atmosphäre des Settings gute Unterstützung inklusive eines sich wie ein Mantra wiederholenden Glöckchentones, welches den Zuschauer effektiv auf bevorstehenden Schrecken konditioniert und entsprechend jedes Mal funktioniert. Klingeling.

Trotz vieler Jump Scares und leichter Zugeständnisse an westlichen Mainstream bleibt der Film atmosphärischer als zahlreiche andere Gruselbeiträge des Genres, bewahrt seine Identität und ist insgesamt als sympathisch zu bezeichnen.

Für Liebhaber klassischen Old School Horrors ist der indonesische SATAN’S SLAVE bei heruntergeschraubten Erwartungen also durchaus zu empfehlen. In HH wurde der Film gut aufgenommen. Verfehlt bei mir nur knapp die 7 Punkte.

war im Savoy, Hamburg

D.S. * 5.5

Sklavisch regeltreu

Sehr sehr klassisch aufgebauter und weitgehend geradezu altmodisch inszenierter Geisterfilm typisch asiatischer Prägung, der 1981 spielt und nur unwesentlich effektiver ist als die meisten Grusler aus jener Zeit. Sicher, SATAN’S SLAVES ist kompetent gefilmt und gut gespielt. Und sein für westliche Augen vergleichsweise exotisches Setting verleiht ihm etwas zusätzliche Strahlkraft. Er nimmt sich jedoch auch sehr viel Zeit für den Aufbau von sehr wenig bedrohlicher Atmosphäre und kann zumindest niemanden verängstigen, der in seinem Leben schon mehr als einen Horrorfilm gesehen hat.

Es sei denn natürlich, er reagiert empfindlich auf Jump-Scares, denn die bekommt man hier in Hülle und Fülle geboten. Genau wie zahlreiche weitere Bestandteile des Klischeearsenals, aus dem hier wenig zimperlich geschöpft wird, zum Beispiel knarrende Dielen, sich von selbst langsam öffnende Türen oder verloren bimmelnde Glöckchen. Dass die „Geister“ meterdicke Lagen weißen Make-ups und die dazu passende übertriebene Mimik mit großen Augen und sperrangelweit aufgerissenen Mündern zur Schau tragen, versteht sich fast von selbst.

Immerhin erweist sich die Story als etwas origineller und wendungsreicher, als es zunächst den Anschein hat. Zudem wird im Finale endlich auch das Tempo ein wenig angezogen – was dringend notwendig ist, nachdem man vorher stellenweise wirklich mit dem Schlaf zu kämpfen hat. Insgesamt aber ist SATAN’S SLAVES für Fans von Geisterfilmen ohne Anspruch auf Innovation zwar sicherlich passabel. Charme hat er zweifellos, ebenso ein paar sehr überzeugende Kinderdarsteller. Mitreißen, fesseln oder gar Gänsehaut erzeugen kann er jedoch nie. Dafür hat man alles, was hier gezeigt wird, einfach schon viel zu oft gesehen. 5,5 Punkte, für mich leider eine ziemliche Enttäuschung.

war im Harmonie, Frankfurt

Janina Himmen * 7.0

Terrified

Eine indonesische Spukgeschichte, angesiedelt in den 80er Jahren? So exotisch das Setting auf den ersten Blick wirkt, so sklavisch hält sich SATAN’S SLAVES an alle Okkult- und Geisterklischees Hollywoods. Statt eines katholischen tritt hier eben ein islamischer Geistlicher auf, aber wer bereits ein paar Filme dieser Art gesehen hat, dem wird trotzdem vieles bekannt vorkommen. Dazu kommt eine ein bisschen sehr exzessiv ausgelebte Vorliebe für Jump Scares.

Man muss diesem Film allerdings lassen, dass er es schafft, die Versatzstücke zu einer eigenständigen Geschichte zusammenzubauen, mit durchgängig spannender Atmosphäre ohne Leerlauf. Die Charaktere sind mir ebenfalls ans Herz gewachsen, vor allem der kleine Junge. Außerdem gab es eine spezielle Szene (Stichwort Bild), die mir sehr gut gefallen hat, und die ich so tatsächlich noch in keinem anderen Geisterfilm gesehen habe. Die wird mir im Gedächtnis bleiben.

Ja, man kann SATAN’S SLAVES vorwerfen, dass er zu wenig neue Ideen zu bieten hat. Aber wer Gruselfilme mag, ist hier richtig.

Erstveröffentlichung

saß im Harmonie, Frankfurt

30 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Satan’s Slaves
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 6.3/10 30
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 03:02

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